5.
"Und das willst du echt machen?!" Ungläubig starrt Cassius seine Schwester an.
"Ja, warum nicht? Marcus hat mir gestern bestätigt, dass das Gerücht stimmt." antwortete diese, als wäre es selbstverständlich.
„Ja, dass wissen wir doch, Lia. Wir meinen dein Streich!"
"Du weißt aber schon, dass du dann Wood abhängen musst, um sie allein zu treffen?" entgegnete Mountague.
"Sagt mal, hört ihr mir überhaupt nicht zu?! Ich habe gesagt, dass sie fast jeden Morgen alleine durch den vierten Stock latscht! Sie von dort zu entführen und weg zu sperren ist echt nicht schwer. Obwohl, wenn ich euch so ansehe, mach ich den Teil lieber selber." Erklärte Lia erneut.
"Hey, was soll das denn heißen?!" Wollte Pucey empört wissen.
"Dass, was ich sagte. Ich mache es lieber selber, bevor ihr wieder alles vermasselt." kontert die Slytherin.
"Pff", machte Bletchley," wann haben wir denn irgendwas vermasselt?"
Lia machte ein Überleg-Nochmal-Ganz-Genau-Gesicht. Higgs, welcher zwischen Adrian und Graham im Gras saß, nickte um Miles seine Zustimmung zu zeigen.
"Ach, du denkst auch ihr macht nichts falsch, Terrence?!" Forderte Jeselia bedrohlich nach einer Gesprochenen Antwort.
"Ja,...ich meine Nein,...ich meine du hast natürlich recht, kleine Warrington." rettete er sich selber.
Zufrieden lächelte Lia daraufhin. Sie ist zwar nicht so groß, wie ihre Freunde, aber dadurch, dass sie wenig Mädchen in der Gruppe sind und sie auch nicht allzuschlecht mit Zaubersprüchen kann, immernoch gefürchtet. Irgendwie. Und gleichzeitig auch nicht.
„Und was macht sie dann in der Kammer?" fragte Miles erschöpft und kaute auf einem Grashalm.
„Ich habe keine Ahnung, vielleicht kriegt sie ja ein Kind, du Idiot... Sie verpasst natürlich den Unterricht und kriegt Ärger, Schwachkopf!" regte sich Lia auf und kneifte ihm in die Schulter.
" Aber das ist ja nicht alles. In der selben Nacht werden Terrence und Miles erst die Treppen zu den oberen Stockwerken in rutschen verwandeln und danach dieses Pulver in die Küche schmuggeln."
Sie hielt das Tütchen aus ihrem Schlafsaal hoch. Ihre Freunde nahmen, die ihnen zugeteilten Aufgaben an und alle vergewissern sich, dass sie auch genau wussen was zu tun ist.
Am nächsten Morgen stand Jeselia extra früher auf, um einen Schlaftrunk herzustellen, damit sie später Julia wegschleppen konnte. Und wie erwartet lief alles perfekt und Julia ging, wie jeden Tag durch den Gang, nur diesmal hatte sie riesige schwarze Augenringe.
„Da hat wohl einer sich so gut geschlafen." meinte Lia und trat auf einer Nische hervor.
„Was willst du, Warrington?" fragte sie erschöpft. Zum ersten Mal erkannte Jeselia eine gewisse Ähnlichkeit zwischen ihr und Marcus. Gegenüber Feinden waren sie immer gelassen, na gut außer Julia stand vor Marcus. Wenn Marcus sauer war, zuckte manchmal seine linke Augenbraune, wie bei Julia. Und das auffälligste war der Leberfleck auf der rechten Wange.
„Ey, was starrst du so?!" fauchte Julia und Jeselia beschloss dieses Gespräch doch noch zu verlängern.
„Wie geht es uns denn heute? Du warst gestern ganz schön starr. Marcus hat dir echt weh getan oder? Ich würde ja sagen, heul ne Runde bei deiner Mami, aber das wären nur verschwendete Worte. Jeder weiß, dass sie dich hasst, dich verabscheut! Sie würde deinen Bruder dafür Belohnen, dass er gemein zu dir ist. Oder warum hatte er nie Ärger bekommen, nachdem er dir die Nase geboren hat?"
Julia sah sie für einen Moment ausdruckslos an, bevor sie meinte: „Weißt du was? Ich scheiß auf dich! Ich scheiße auf Marcus! Und wieso? Weil ihr nur feige Arschlöcher seit, die nichts besseres zu tun haben, als alle fertig zu machen. Wie oft willst du uns denn noch Streiche spielen..."
Ihre Stimme brach ab, als ihr klar wurde, dass sie bald einen Opfer eines Streiches seien würde. Julias Augen wurden groß. Sie sah noch wie Jeselia grinste und sich in die Umhängetasche griff, dann drehte sie sich um und wollte weg rennen.
Lia wusste, sie musste es nur schaffen den Trank in ihren Mund zu Kippen. Die Rechnung hatte sie aber ohne Julia gemacht. Diese lief zügig an ihr vorbei, ohne einen Schaden davon zu tragen. Die Gryffindor fühlte sich schon auf der sicheren Seite, als am Ende des Ganges ihr Bruder stand.
Jeselia rannte Julia hinterher, als sie Marcus sah. Dieser war eigentlich nicht Teil ihres Planes gewesen, aber sie nahm was sie kriegen konnte. Die Geschwister starrten sich gerade wütend in die Augen, als Julia schon weitergehen wollte.
„Marcus! Halt sie fest!" rief Jeselia und wie aufs Wort schnellte er hervor und packte sie fest am Oberarm. Diese versuchte sich zu befreien, aber es gelang ihr nicht.
„Du bist ja doch zu was gut!" lachte Jeselia und holte den Zaubertrank hervor. Julia versuchte ihren Bruder zu Treten, als dies nicht klappte, sah sie ihn bittend an. Jeselia stellte mit Vergnügen fest, dass Julia allmählich Panik bekam.
„Gute Nacht, du kleine Blutsverräterin!" flötete Jeselia und flößte ihr den Trank ein. Wenige Sekunden später erschlaffte ihr Körper und sie kippte zur Seite, doch Marcus fing sie noch ab.
„So was jetzt?" fragte er und schmiss seine kleine Schwester über seine Schulter.
„Bring sie zum drittem Stock in die Abstellkammer. Ich komme gleich nach." trällerte Jeselia und wollte sich auf den Weg machen, doch Flint hielt sie auf.
„Wie wäre es mit Bitte?" grinste er. In diesem Moment wirkte er sogar kurz für Jeselia sympathisch.
„Träum weiter!"
Marcus legte seine Schwester in den Kammer und achtete darauf, dass niemand kam. Außerdem fragte er sich, was Lia so lange machte.
„Bin wieder da! Ich habe eine Idee." schrie sie durch den Gang und lief zu ihm.
„Wir schreiben ihr was auf die Stirn! Ich habe Daphne ihren Lippenstift geklaut. Schön rot und der geht schwer ab! Wir dürfen nicht vergessen ihr noch die Zauberstab abzunehmen. Wir stecken ihn Wood in die Tasche, dann bekommt er richtig Panik!" kicherte sie und ging in die Kammer.
Wenige Minuten später wachte Julia mit einem dröhnenden Kopf auf. Sofort erinnerte sie sich an alles. Sie würde Jeselia töten, wenn sie sie in die Finger bekommt. Zu erst musste sie, aber hier raus. Ihr war gleich klar, dass sie keinen Zauberstab mehr zu verfügen haben wird. Also hämmerte sie gegen die Tür und hoffte, dass sie jemand hört. Dies machte sie über eine Stunde, doch irgendwann schlief sie ein und wachte Stunden später wieder auf, als sie laute Schritte auf dem Flur hörte. Sofort hämmerte sie wieder und schrie. Die Schritte stoppen zum ihrem Glück.
„Hallo?" fragte eine männliche Stimme.
„Mach die verdammte Tür auf!" schrie Julia, sie war kurz davor loszuheulen. Sie hasste es lange alleine im Dunkeln zu sein. Trotz der Ehrleichterung schnürt ein dicker Kloß ihren Hals zu. Julia schluckt mehrmals um das drückend Gefühl loszuwerden.
„Okay. Geh von der Tür weg!" sprach die Stimme. Kurz darauf flog die Tür und Julia lief raus, bevor sie sich an der gegenüberliegenden Wand herunterrutschen ließ.
Sie versuchte sich zu Beruhigen und schaute zu ihrem Retter. Cedric Diggory. Sie nuschelte ein leises Danke.
„Du rettest wohl jetzt alle Gryffindor. Erst Oli und jetzt mich." lachte sie heiser und stand auf. Cedric sah sie verwirrt an.
„Was?" fragte sie.
„Deine Stirn..." meinte er knapp.
„Was ist los?"
„Da steht Blutsverräterin..."
Julia wollte etwas sagen, doch wieder waren Schritte zu hören und Oliver kam um die Ecke.
„Da bist du ja, Julia. Wir suchen dich schon überall. Dein Zauberstab lag in meiner Tasche und der seit der zweiten Stunde sind alle Treppen Rutschen und viele Schüler laufen mit irgendwelchen Tiergliedmaßen rum und... und... Merlin, wie siehst du aus?" plapperte er und umarmte sie. Mit einem kurzen, aber dennoch ganz freundlichen Nicken an Diggory, zog er sie mit sich in Richtung Gryffindor-Turm...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top