Kapitel 2
Etwas Weiches und Nasses war unter mir. Ich blickte nach unten und sah, das meine nackten Füße auf Moos standen. Da mein Nachthemd kurzärmlig war, fröstelte es mich und ich bekam eine Gänsehaut. Meine Sinne schärften sich "Wieso stehe ich in einem Wald und hab mein Nachthemd an?". In der Ferne hörte man einen Specht an einem Baum klopfen. Ich sah mich etwas genauer um. Ein paar Schritte weiter gab es einen Feenring, viele Pilze die kreisförmig ausgebreitet waren. Barfuß lief ich einfach mal los, vielleicht wird mir ja dadurch etwas wärmer. Nach ein paar Gehminuten stehe ich auf einen alten Weg, kleine Nadeln von den Bäumen piksen mich in die Füße. Ich gehe den Weg entlang. Eine große Wolke zieht vorüber und die Sonne kommt wieder raus. Die Sonnenstrahlen geben etwas Wärme auf der Haut ab. Wo der Weg wohl hinführen wird? Der Pfad war umgeben von großen alten Bäumen. Einer fiel mir besonders auf. Ich ging auf den Baum zu und setzte mich vor ihn hin und entfernte die Nadeln, die an meinen Füßen klebten. "So ein Scheiß, wieso habe ich meine Schuhe vergessen?" nuschelte ich vor mir hin. Meine Wenigkeit lehnte sich mit den Rücken an den Baum an, um bequemer zu sitzen.
Minuten später und mit einem guten Gefühl gehe ich den alten Weg weiter entlang. Er führte mich zu einem See. Ich gehe darauf zu, der Pfad führt mich direkt hin. Angekommen kam mir der See recht klein vor. Die Sonne spiegelte sich im Wasser und in der Mitte schwimmt eine braun gefiederte Ente. Am Seeufer lagen ein paar Steine. Langsam tapste ich zu dem Ufer und nahm den flachsten Stein in die Hand und ließ ihn auf der Wasseroberfläche tanzen. Dort wo der Stein das Wasser berührte, formten sich kleine Kreise. Eine Libelle flog mir fast ins Gesicht und ich zuckte zusammen. Ich hasse Insekten, Ich hasse sie so sehr. Manchmal glaube Ich, dass ich eine Insektenphobie habe.
Der Ort fühlte sich magisch an, wie von einer anderen Welt. Ich dachte daran, dass ich diesen Platz gerne meinen zukünftigen Freund zeigen möchte. Das wäre eine tolle Gegend für ein romantisches Date. Die Idee erwärmte mein Herz und Schmetterlinge machten sich in meinem Bauch breit. Ja, ich gebe es zu, ich war eine Romantikerin. Meine Gedanken schweiften mal wieder ab. Anfangs malte Ich mir Dates mit einem nicht vorhandenen Freund aus, dann änderte es sich zu all den unglücklichen Beziehungen die ich, bis jetzt hatte. Ich gebe einfach immer mehr als man mir gibt. Schnell träumte ich von einer perfekten Beziehung mit allem drum und dran. Ein Date und schon wird er als der Richtige empfunden. Dieses Verhalten regte mich auf, letztendlich werde ich nur verletzt. Seit fast einem Jahr war ich nun Single und ich sehnte mich nach jemanden der mich liebt.
Gedankenversunken starrte ich auf das grün schimmernde Wasser und bekam nicht einmal mit, dass jemand am anderen Ende des Sees stand. Ein Geräusch riss mich aus meinen Grübeleien und blickte in die Richtung, woher es kam.
Jemand mit langen leicht gelockten blonden Haaren, einem enganliegenden weißen Hemd und schwarzer Hose war gegenüber. Da ich kurzsichtig war, konnte ich nicht sehen, was die Person genau trug, tat und ob es Mann oder Frau war.
Ich blinzelte, da es sehr anstrengend war was zu erkennen, doch er oder sie war plötzlich verschwunden.
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