Kapitel 12

Es war ein kalter Morgen, ich wachte auf und fand mich ohne Alucard wieder. Er ist nirgends zu sehen, aber er hat eine Decke über mich gelegt, in die ich mich warm einwickelte. Noch gerädert von dem unruhigen Schlaf blieb meine Wenigkeit etwas liegen. Die Gedanken sprangen zu der Nacht, wo wir Seite an Seite schliefen. Peinlich berührt sprang ich aus meiner Position. Ich war noch nicht für den Tag angezogen und hatte keine Ahnung, wie viel Uhr es war. Ich ging in die Küche, wo der Halbvampir mich mit einem strahlenden Lächeln und großen, aufgeregten Augen begrüßte. „Guten Morgen dN!" Grüßte er mich: „Wir gehen heute nach draußen." Auf dem Tisch stand ein Korb mit Essen sowie Getränken, bereit zum Mitnehmen. Es sah so aus, als ob sein Plan war, mich heute zu einem Picknick mitzunehmen. Das hatte noch keiner für mich gemacht und fühlte mich etwas schüchtern „Bist du dir sicher? Von mir aus können wir auch hier essen". Meine Frage ignorierend entgegnete er mir „Mach dich fertig, wir haben heute gutes Wetter". 

Leicht aufgeregt machte ich mich Start klar, zog einen karierten Herbstmantel über und ging zum Treffpunkt. Er bestand darauf, mit dem Pferd zu reiten. „Wie soll ich denn da bitte hochkommen?", fragte ich leicht genervt und blickte zu ihm hoch, wie er auf dem Rücken des Tieres saß. Es gab eine Art Podest zum Daraufstellen, aber das Ross war einfach zu groß. Alucard reichte mir seine Hand „Ich helfe dir". Mit einer überwältigenden Leichtigkeit brachte er mich nassen Sack aufs Tier. „Danke! Bitte reite Seniorenfreundlich und nicht so schnell". Er saß natürlich vor mir, da ich keine Ahnung vom Reiten hatte. „Halte dich an mir fest Großmütterchen, es könnte schnell werden" grinste er und ritt los. Die Brise wehte uns ins Gesicht, die wärmende Sonne schien auf uns herab. Ich hatte meine Arme fest um seine Taille geschlungen, als wir durch den Wald ritten. Hoffentlich bekam er nicht, mit wie nervös er mich machte.

 Angekommen band er das Pferd fest und half mir runter, um dann die Decke unter einer alten Eiche aufzubauen. Ich stand einen Moment lang da, bewunderte ihn, bevor ich mich dabei ertappte, wie ich zu der Stelle hinüberging, an der er stand und das Essen darauf ausbreitete. „Mach es dir bequem", sagte er, während er sich selber auf den Platz setzte. Wir saßen nebeneinander auf der dunklen Decke, während ich mich im Seizastil hinsetzte. Er streckte seine freie Hand aus und nahm ein Sandwich aus dem Korb, dann reichte er es mir, bevor er sich selbst eins holte. Ich biss in meins, es schmeckte sehr frisch „mh lecker, das hast du echt gut hinbekommen". Meine Wenigkeit beobachtete den Dhampir, wie er auf der Picknickdecke glücklich und friedlich aussah. „Freut mich, dass es dir schmeckt". Seine Augen waren geschlossen, sein Kopf war nach oben geneigt, als würde er sich sonnen. Ich konnte erkennen, dass er diesen Ort liebte, indem ich ihn einfach ansah. Er strahlte, seit wir hier angekommen waren; es tat mir so gut, ihn so frohmütig zu sehen. Es fühlte sich an, als wurde ich zu ihm gerufen, eventuell der Grund weshalb ich hier gelandet bin. Vielleicht war das meine Bestimmung?

„Wie lange bist du eigentlich schon alleine?". „„Ich weiß es nicht. Ich habe den Überblick verloren. Jahre vielleicht oder Monate", antwortete er, wobei seine Stimme sehr entspannt klang. „Wieso haben dich eigentlich deine Kameraden verlassen?" Wollte ich neugierigerweise wissen. Der Halbvampir fing an, über seine Abenteuer mit Trevor und Sypha zu erzählen, wie sie gemeinsam gegen seinen Vater kämpften. „Wie jetzt. Trevor hat gestunken?". „Es hat sich im Laufe der Zeit gebessert. Lag bestimmt an dem guten Umgang mit uns". „Sypha klingt wie eine tolle Freundin. Ich wünschte, ich könnte sie mal kennenlernen". Lächelnd ging er auf meinen letzten Satz ein „Ihr würdet euch gut verstehen, sie ist eine Frohnatur wie du".


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