Nacht
[Erwachseneninhalt]
Joshua liebte die Nacht.
Er liebte die Ruhe, liebte es für sich zu sein. Er liebte seine nächtlichen Spaziergänge. Sich zu fühlen, als wäre er der einzige Mensch im Universum.
Joshua liebte die Tiere, die nachts aus ihren Verstecken kamen, scheu und vorsichtig. Die leisen Rufe der Eulen. Die Fledermäuse, stille Jäger, die er kaum sehen und noch weniger hören konnte.
Joshua liebte die fernen Lichter, das einzige Anzeichen für Population. Er liebte die frische Abendluft, die Dämmerung. Die stechende Kälte im Winter und die warme Brise im Sommer. Das Lebendigsein. Lebendigfühlen. Er liebte es unter den schützenden Dächern der Bäume zu tanzen, wilde Pirouetten zu drehen in der undurchsichtigen Nacht.
Er liebte die Selbstreflektion. Dass er endlich nachdenken konnte. Ungestört war. Joshua liebte das Gefühl der Zeitlosigkeit, die wenigen ruhigen Stunden vor dem hektischen Morgen. Er liebte es zu beobachten.
Er liebte die unbeschwerte Zufriedenheit und den tiefen Frieden.
Joshua liebte die Nacht.
Elisa liebte die Nacht.
Sie liebte die Hektik, die Bewegung. Die bunt flackernden Reklametafeln der Großstadt. Die vielen Menschen, allesamt Unbekannte. Das Gefühl, eine von so vielen zu sein.
Elisa liebte die Ausgelassenheit. Junge Erwachsene, auf dem Weg zur nächsten Bar, zum nächsten Club. Das Zusammensein.
Sie liebte die Großstadt, so farbenfroh und vielseitig. Die Abwechslung. Elisa liebte die Gesichter, die Emotionen. Die Aufregung, das unbeschreibliche Gefühl der Euphorie.
Sie liebte, dass diese Stadt nie schlief, immer über sie wachte. Sie liebte die Lichter. Kleine Lichter, große Lichter, helle Lichter, dunkle Lichter, warme Lichter, viele Lichter.
Elisa liebte das Grelle, die Farben. Die Abwechslung, das so viele verschiedene Charaktere doch etwas gemeinsam hatten, dass sie alle Teil dieser Welt waren.
Sie liebte die ruhelose Großstadt und die Gemeinschaft.
Elisa liebte die Nacht.
Ari liebte die Nacht.
Sie liebte die unbändigen Emotionen. Die heißen Küsse auf ihrer Haut, die weichen Lippen an ihrem Hals. Ari liebte die Nähe, das Intime. Das Gefühl, einen Moment zu schaffen, der die Unendlichkeit überdauerte.
Sie liebte das Loslassen. Das Runterkommen, das Ablenken. Sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Ari liebte die geteilte Leidenschaft, die Aufregung.
Sie liebte die aufwallenden Gefühle, die unbeschreibliche Erregung. Das sanfte Empfinden, den ultimativen Wechsel der Gefühle. Sie liebte die Kontrolle und den Kontrollverlust.
Ari liebte das heisere Stöhnen und das wohlige Kribbeln, das ihren ganzen Körper erfüllte. Sie liebte die weiche Matraze in ihrem Rücken, das Kitzeln der Haare auf ihrer Haut.
Den ganzen Stress einfach abzustreichen. Ari liebte es, in eine Rolle zu schlüpfen und ganz sie selbst zu sein. Die Vielfältigkeit. Die Möglichkeiten. Die Gefühle. Die Intuition.
Sie liebte das Künstlerische und sie liebte die Sicherheit. Ari liebte es einzuschlafen, sicher gehalten von starken Armen.
Sie liebte die aufwallenden Emotionen und den Augenblick der Grenzenlosigkeit.
Ari liebte die Nacht.
Robin liebte die Nacht.
Robin liebte die Produktivität, das Gefühl, etwas zu schaffen. Eine Aufgabe nach der anderen abhaken zu können.
Robin liebte den Rausch. Die Energydrinks, die Robin wach hielten. Mehrere Stunden an der gleichen Aufgabe sitzen zu können, ohne Störung in die Tasten zu hauen. Robin liebte den Computer, die klackernde Tastatur.
Robin liebte die Zeit, die tagsüber nicht vorhanden war. Das Aufholen, das Schaffen. Den Fokus.
Robin liebte das Probleme lösen, das Kniffeln und Rätseln. Einfach mal abschalten zu können. Die Konzentration, die auch nach langer Zeit nicht nachließ.
Robin liebte den erschrockenen Blick auf die Uhr, wenn es schon weit nach Mitternacht war. Den Versuch, eine Aufgabe noch schnell fertig zu machen, der in zig weiteren Minuten endete.
Robin liebte die gesteigerte Leistungsfähigkeit und das Schöpferische.
Robin liebte die Nacht.
Jona liebte die Nacht.
Jona liebte den Himmel. Die glitzernden Sterne, den leuchtenden Mond. Die Ästhetik, so beeindruckend.
Er liebte die Weite, das Unbekannte. Sich klein zu fühlen, ob des riesigen Universums, das sich ihm erstreckte. Jona liebte die Fantasie. Die unbeantworteten Fragen und die unentdeckten Planeten.
Die Ruhe, die Unendlichkeit, die Zeitlosigkeit. Jona liebte die Relativität.
Er liebte die Sternenbilder, die seit den Ägyptern schon so viele Menschen überdauert hatten. Die Kreativität, die hinter jedem einzelnen von ihnen steckte.
Jona liebte es, sich frei zu fühlen. Hinaus zu schauen, in den nicht endenden Raum und sich der schier grenzenlosen Möglichkeiten bewusst zu werden, die sich ihm erstreckten.
Er liebte es, Neues zu entdecken. Mit offenen Augen durch die Nacht zu gehen. Jona liebte es, auf einer entlegenen Wiese zu liegen und in den Himmel zu schauen. Er liebte die Reflektion des Mondes in seiner Brille.
Die unausgesprochenen Wünsche, wenn er eine Sternschnuppe war und die Fotos mit Langzeitbelichtung.
Jona liebte das Ungewisse und die befreiende Unendlichkeit.
Jona liebte die Nacht.
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