- 46. KAPITEL -

Die warmen Sonnenstrahlen kitzeln meine Haut. Ich bin dankbar hier sein zu können ehe ich morgen wieder in die Schule gehen muss. Einen Moment lang höre ich dem Zwitschern der Vögel zu, setze mich dann aber auf, um nach Elva Ausschau zu halten. Es dauert nicht lang bis ich sie zwischen zwei Bäumen entdecke. Automatisch ziehen dich meine Mundwinkel nach oben als sie auf mich zukommt. „Hey Ba.. Per", räuspert sie sich peinlich berührt und lässt sich neben mir nieder. Ich spüre sofort, wie die Röte in mein Gesicht schießt. Sie wollte Baby zu mir sagen - innerlich freue ich mich wie ein kleines Kind, versuche jedoch nichts davon nach außen hin zu zeigen, sondern flüstere nur: „Hey." Elvas Lachen klingt wie Musik in meinen Ohren: „Findest du es etwa schön Baby genannt zu werden?" Mist - sie hat es bemerkt. Noch ehe ich irgendetwas sagen kann rückt sie mit funkelnden Augen an mich heran. "Baby", flüstert sie mir ins Ohr, ein Wort, welches direkt eine Gänsehaut auslöst. Ihr Grinsen wird nur noch breiter, als sie meine aufgestellten Armhaare betrachtet. "Das ist Magie", flüstert sie mir erneut ins Ohr, woraufhin ich ebenfalls lachen muss. "Hättest du mir vor ein paar Wochen etwas von Magie erzählt, hätte ich dich ausgelacht. Jetzt finde ich es gar nicht mehr so abwegig", meine ich ehe ich in Gedanken versinke. Ich denke daran, wie alles angefangen hatte. Das zerbrochene Glas in der Schule, mein Unfall im Traum und die zahlreichen Geschichten, die mir Mom erzählt hatte. Doch lange habe ich nicht Zeit mich in meiner eigenen Gedankenwelt zu verschanzen, denn Elva zieht mich auf die Beine. Zusammen, und doch jeder allein, laufen wir, wie schon so oft, am Ufer entlang. "Wie läuft es mit Chester?", fragt sie plötzlich, wodurch meine Stimmung direkt in den Keller sinkt. "Er hat kein Bock auf uns", brumme ich, keine Lust mich weiter über ihn zu unterhalten. "Das wird schon. Gib ihm Zeit und du wirst sehen, dass er gar nicht so blöd ist", erklärt sie, als würde sie ihn kennen. Beinahe lache ich auf, kann es aber in der letzten Sekunde unterdrücken. "Und was ist mit Ayden?", quetscht sie mich weiter aus. Bis jetzt hatte ich gehofft, dass ich die gemeinsame Zeit  ohne Kulana und die Oihanas genießen. Ich versuche jedoch meinen aufkommenden Frust herunterzuschlucken: "Mom meinte, dass wir nicht nach Kulana gehen können- das wäre viel zu gefährlich. Jetzt soll ich ihn retten- ganz allein. Ich verdrehe schon bei dem Gedanken die Augen, während Elva meine Hand etwas fester drückt: "Du schaffst das, Baby. Ich weiß das. Du musst dich nur in ihn hineinversetzen und dann geht alles wie automatisch." " Und woher weißt du das genau? Ich habe zu wenig Übung darin - eigentlich habe ich das noch nie gemacht und will das nicht machen." Aufgeregt schmeiße ich meine Arme in die Luft. Diese Sache geht mir so gegen Strich, doch mir bleibt wahrscheinlich nichts anderes übrig als es zu versuchen. "Du schaffst das. Wir glauben an dich. Ich glaube an dich." Ein warmes Gefühl erfüllt mich, als Elvas Worte mein Herz erreichen. Ich kann nicht anders, als mich zu ihr zu beugen und sie zu küssen. Anders als vorhin im Krankenhaus lädt mich das Kribbeln ein sich fest an mich zu ziehen und die Welt um mich herum zu vergessen. "Ich liebe dich."

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