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~POV Stegi~

"Wow, das Gespräch lief besser als ich gedacht hätte.", sagte Tim und ließ sich auf die Couch fallen. Ich setzte mich zu ihm und er legte einen Arm um mich. "Wir hatten wirklich viele Zufälle. Stell dir mal vor du wärst in irgendeine andere Stadt gegangen als wir einen Streit hatten, vielleicht hätten wir uns nie wieder gesehen." "Ja, stimmt. Vielleicht war es aber auch kein Zufall und wir sollten immer wieder zueinander finden." Tim lachte nur und zog mich auf seinen Schoss um mich dann zu küssen. Der Kuss wurde immer intensiver, Tim fuhr mit seinen Händen unter mein Shirt und biss mir auf die Unterlippe, was mich zum aufkeuchen und ihn zum Lächeln brachte. Ich wusste, dass er mir mein Shirt ausziehen wollte und ich wusste auch, dass er mit mir schlafen wollte. Jetzt. Doch er traute sich nicht, weswegen ich mich von ihm löste. "Tim, es ist okay. Ich will es." "Sicher?" Ich nickte nur lächelnd und fing wieder an ihn zu küssen, doch bevor wir überhaupt soweit kamen, wurden wir durch das Klingen der Tür unterbrochen. Tim stöhnte nur genervt, ich kletterte von seinem Schoss runter und er ging zur Tür. Ich konnte Männerstimmen hören, doch zuordnen konnte ich sie nicht, bis Tim mit den beiden Männern zu mir ins Wohnzimmer kam. Es waren Polizisten. "Stegi, sie wollen dir etwas sagen.", sagte Tim verwirrt und kam zu mir. Ich begrüßte die Polizisten und schaute sie, genau wie Tim, fragend an. "Ist es richtig, dass Ihre Eltern Florian und Sylvia heißen?" Ich nickte nur verwirrt. "Es tut uns leid, Ihnen das mitteilen zu müssen, doch sie sind vor zwei Tagen verstorben." Ich spürte wie mein Herz kurz aussetzte und dann schneller anfing zu schlagen. Tim war anscheinend genauso geschockt, nahm mich in den Arm und setzte ich auf das Sofa ab. "Aber wie ist das passiert?", fragte er für mich nach. "Laut den Ermittlungen, haben sie sich wohl das Leben genommen, indem sie eine Überdosis von Schlaftabletten genommen haben." Tim strich mir beruhigend über den Rücken, während ich die Informationen erstmal verarbeiten musste.  

Als ich gerade eine Brücke hoch lief, sah ich meine Eltern dort stehen, welche über das Brückengeländer kletterten. 

Dann sprangen sie. "Nein!", schrie ich und versuchte sie noch aufzuhalten, doch nur die Jacke von meiner Mutter streifte noch meine Hand. Ich konnte nicht hinsehen, weswegen ich die Augen schloss, ich hörte nur noch einen Aufprall. Das wars. Sie waren tot.  

Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen und langsam die Wange hinunter liefen. "Eine Sache hätten wir Ihnen noch mitzuteilen.", sagte der eine Polizist und ich schaute ihn an. "Ihre Eltern hatten ein kleines Haus, indem sie ein Baby zurückgelassen haben. So wie es aussieht handelt es sich dabei um Ihre Schwester. Wir konnten sie zu Ihrer Tante bringen, welche wir ausfindig machen konnten." Der Polizist gab mir ein Zettel auf dem die Nummer stand. "Ihre Tante sagte, Sie sollen sie anrufen, wenn Sie möchten." Ich nickte nur und schaute auf die Karte, auf welcher ihre Nummer stand. 

"Wir wollen nicht, dass deine Schwester das Gleiche durchmachen muss, wie du damals.", meinte meine Mutter. "Meine Schwester?", fragte ich verwirrt. "Ja, Stegi. Du bekommst eine kleine Schwester. Aber auch sie müsste auf der Straße aufwachsen. Und das soll sie nicht. Leb wohl Stegi. Wir lieben dich."

Tim schloss mich in eine Umarmung und ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Polizisten schon wieder weg waren. "Es war fast... fast wie im Traum....", schluchzte ich. "Ich weiß Baby. Willst du deine Tante anrufen?" "Ja... Aber nicht jetzt." Ich spürte wie Tim nickte und mich noch fester umarmte.

Es waren jetzt ein paar Tage vergangen, meine Tante hatte ich bereits angerufen und sie hat mir ihre Adresse gegeben. Am Telefon klang sie ganz nett, nur konnte ich mir kein Bild von ihr machen, da ich ja nicht wusste wie sie aussieht. Was ich wusste ist, dass sie Maria heißt. Sie sagte, sie wohnt in einem kleinen abgelegenen Dorf ungefähr eine halbe Stunde von uns entfernt. "Also eigentlich müsste hier doch gleich was kommen.", sagte Tim, welcher die ganze Autofahrt über nach Schildern ausschau hielt. "Wir fahren doch schon seit mindestens einer halben Stunde diese Landstraße entlang und hier ist nichts. Und du bist dir sicher, dass die Adresse stimmt?" "Du warst doch beim Telefonat dabei.", lachte ich. "Ja stimmt, aber vielleicht haben wir beide... Da! Ich sehe ein Schild!" Und tatsächlich stand auf diesem Schild das Dorf (Sucht euch einen Namen aus xD). "Ziemlich winzig.", sagte Tim und schaute sich um. "Ich finde es hier gemütlich.", gab ich zurück. "Hmm.... Stimmt! Also, wo sagte sie nochmal wohnt sie?" "Hausnummer 46, neben dem Hotel." "Und wo ist das Hotel?" "Keine Ahnung.", lachte ich. "Willst du hier später wohnen?", fragte Tim mich plötzlich. "Wieso?" "Meint nur. Wir könnten doch hierher ziehen." "Und was ist mit der Firma?" "Ach. Die ist doch nur eine halbe Stunde entfernt." Ich schaute mich nochmal genauer um. "Ich glaube, ich bin eher für die Stadt." "Du willst also nicht hier alt werden, einen eigenen Garten haben und deinen Enkelkindern beim Fußball spielen auf dem Rasen zusehen? Guck mal, hier kannst du alles zu Fuß erreichen und musst nicht mit der U-Bahn oder sowas fahren und dann auch nicht mit so vielen Menschen. Lieber verzichtest du drauf?" "Versuchst du mich gerade zu überreden?", gab ich lachend mit einer Gegenfrage zurück. "Vielleicht.", antwortete er nur knapp. "Willst du es denn?", löcherte er mich weiter. "So wie es klingt, willst du es unbedingt. Also von mir aus, lass uns später hier hinziehen.", lachte ich und Tim stimmte ein. Wir suchten weiter das Haus und, oder das Hotel. "Da! Ein Hotel! Meinst du das ist es?", fragte Tim mich. "Wie viele Hotels soll denn dieses kleine Dorf haben?" "Hast Recht, es ist das Richtige." Und tatsächlich stand neben diesem Hotel ein Haus mit der Nummer 46. "Hübsch.", sagte Tim und schaute sich das Haus an, als wir ausgestiegen waren. Ich klingelte an der Tür und war wirklich gespannt, was mich jetzt erwartete.

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