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~POV Stegi~

Okay, die Trennung war schwerer als ich gedacht hätte. Aber es ist besser so. Wir werden beide schon darüber weg kommen. Ich wollte nicht, dass Tim jetzt wieder ankommt und immer wieder versucht mit mir zusammen zu kommen. Er sollte mich vergessen. Also packte ich meine paar Sachen ein und verließ die Stadt. Keine Ahnung wo ich jetzt hinwollte. Aber ich wollte auf jeden Fall weg von hier. Ich könnte wieder auf die andere Stadtseite gehen, doch mir ist es zu riskant, dass Tim dort vielleicht hinkommt. Also sollte ich am besten in eine ganz andere Stadt oder einfach außerhalb einer Stadt. Irgendwohin, wo Tim nicht hinkommen wird.

~POV Lina~

Tim tat mir so leid. Er und Stegi waren so glücklich und dann macht Er einfach Schluss. Als ich am nächsten Morgen nach unten ins Esszimmer ging, saß Tim bereits da und von seinem Liebeskummer war nichts mehr zu sehen. "Ist alles gut?", fragte ich ihn vorsichtig und leise. "Ja, alles super." "Sicher?" Ich schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Als ob er sich so schnell von seinem Liebeskummer erholt hätte. Er konnte mir vieles erzählen, aber das glaubte ich ihm nicht. "Sicher. Ich vergesse ihn einfach. Schließlich heiraten wir doch bald und da kann ich ihm nicht hinterhertrauern." Er sagte das mit der Hochzeit so locker, als ob er dafür wäre. Dabei war er bis gestern noch dagegen. Woher kommt dieser Sinneswandel? Danach fragen konnte ich ihn nicht mehr, denn unsere Eltern kamen auch ins Zimmer. "Lina, es müssen noch Maße von dir genommen werden, für dein Hochzeitskleid. Du solltest im Laufe des Tages mal zur Schneiderin gehen." Ich nickte nur und nahm einen Schluck von meinem Tee. Also wir haben, was weiß ich wie viele Badezimmer, einen Sportraum, ich habe einen eigenen Raum für meine Klamotten, wir haben einen kleinen Pool im Haus, welcher aber im Moment neu gemacht wird. Alles in allem haben wir die unnützesten Räume, aber keine Schneiderin im Haus. Das hätte noch gefehlt. Aber bestimmt sind dafür unsere Eltern wieder zu geizig. Ich meine, klar ein Pool im Haus ist zwar eine gute Idee. Aber sind wir mal ehrlich, wozu gibt es den Sommer? Im Winter holen wir uns nur eine Erkältung wenn wir wieder aus dem Pool kommen. Nach dem Essen, machte ich mich soweit fertig und wollte los zur Schneiderin, aber davor ging ich zu Tim. "Timi? Willst du mit und danach noch ein wenig durch die Stadt?" "Ne..." Okay, er hatte noch Liebeskummer. Dieses 'Ne' hörte sich nicht nur lustlos sondern irgendwie auch traurig an. Aber zum Glück, weiß ich was dagegen hilft. Auf dem Weg zur Schneiderin sah ich, dass Stegi gerade in sein 'Haus' ging. Ich beschloss nachdem ich bei der Schneiderin war, nochmal mit ihm zu reden. Sie waren doch beide unglücklich so. Und das wollte ich jetzt wieder hinbekommen. Bei der Schneiderin angekommen, nahm sie ein paar Maße von mir, zeigte mir mein Kleid, wie es ungefähr aussehen wird und dann konnte ich zum Glück wieder gehen. An sich sieht das Kleid wirklich gut aus. Nur will ich es gar nicht haben, weil ich nicht heiraten will. Bei Stegi klopfte ich an der Tür. Als niemand etwas sagte, trat ich einfach ein. Doch er war nicht da. Gar nichts war da. Außer eine Matratze. Das erinnerte mich an etwas. 

"Eigentlich liegt dort immer eine Decke und ein Kopfkissen.", erklärte Tim.

Als ich das erste Mal mit Tim hier war, hatte er mir das erzählt. Und danach war Stegi für Wochen weg. Hier lag kein Kopfkissen und auch keine Decke. Er war schon wieder weg. Und dieses mal zweifelte ich dran, ob er überhaupt wiederkommen wird. Er hatte mit Tim Schluss gemacht und will ihn bestimmt nicht mehr sehen. Scheiße! Wie sollte ich Tim das erklären? Er wird ziemlich enttäuscht und traurig sein. Aber ich musste es ihm sagen. Doch davor musste ich etwas gegen Liebeskummer holen. Ich lieh mir ein paar Filme aus, welche Tim gefallen könnten und kaufte eine Lebensration an Frozen Joghurt. Wieder zu Hause ging ich hoch zu Tim, welcher gerade etwas an seinem PC machte. Ich klappte seinen PC zu und legte ihn zur Seite. "Such dir Filme aus." "Warum?" "Dein Ernst? Ich weiß doch, dass du Liebeskummer hast. Niemand kann so schnell jemanden vergessen. Du hast ihn doch geliebt." "Ja habe ich. Aber ich muss ihn halt vergessen." "Ja... Das solltest du auch besser. Weißt du, ich wollte eigentlich zu Stegi um nochmal mit ihm zu reden. Doch er war nicht da, genauso wenig wie seine ganzen Sachen. Es war wie beim letzten Mal als er weggegangen war. Und wenn du meine Meinung wissen willst, glaube ich nicht, dass er wieder kommen wird." Zu meiner Überraschung zuckte Tim nur mit den Schultern. "Dann soll er halt weggehen. Na und? Es geht mich nichts mehr an. Wenn er es so will, soll er damit glücklich werden." Es war ihm also wirklich egal, ob Stegi weg war oder nicht. "Übrigens kommt Nico gleich vorbei. Er hat angerufen.", sagte Tim und hatte plötzlich mein Handy in der Hand. "Woher hast du mein Handy?!", fragte ich und riss es ihm aus der Hand. "Du hast es im Esszimmer vergessen, dann hat es geklingelt und ich bin ran gegangen. Er wird..." Tim wurde durch die Klingeln unterbrochen. "...jetzt da sein.", fügte er hinzu. "Wenn was ist, komm einfach, okay?" "Es ist alles gut. Es ist niemand gestorben. Ich werde schon nicht depressiv." Ich nickte nur und ging die Treppen runter. Kiara hatte Nico bereits die Tür geöffnet. "Hey.", begrüßte ich ihn und gab ihm einen Kuss, meine Gedanken immer noch bei Tim. Und anscheinend merkte Nico das, denn er fragte: "Ist alles gut?" "Erklär ich dir gleich." Damit gingen wir nach oben und wollten gerade in mein Zimmer, als Tim uns aufhielt. Er gab mir die Frozen Joghurts wieder. Nico erzählte ich alles, was zwischen Tim und Stegi lief und meine Sorgen um Tim. "Jeder geht mit Liebeskummer anders um. Vielleicht will Tim einfach nicht mehr dran erinnert werden. Ich glaube, würde es ihm wirklich sehr schlecht gehen, hättest du es doch lange gemerkt. Schließlich seit ihr beste Freunde." Ich nickte lächelnd. Er hatte Recht.

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