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~POV Tim~

"Vermutlich hast du Recht. Aber trotzdem brauchen wir eine Lösung. Ich will niemanden anderen heiraten..." "Ich weiß doch. ich auch nicht. Aber da finden wir schon was.", versuchte ich Lina aufzumuntern. Sie nickte nur und damit gingen wir beide auf unsere Zimmer. Eigentlich hatte ich keine Ahnung was wir wegen der Hochzeit machen sollten, aber noch steht sie nicht mal fest. Vielleicht haben unsere Eltern auch ihre Meinung geändert und es wird nie eine Hochzeit geben. Trotzdem sollte ich Stegi davon erzählen. "Alles okay?", fragte Stegi mich der auf meinem Bett saß. "Ich muss dir was sagen." Ich setzte mich zu ihm aufs Bett und fing ihm dann an alles zu erklären: "Also, du musst wissen, dass ich wirklich nur dich liebe, okay? Meine Eltern haben eine eigene Firma und wollen, dass Lina und ich sie später übernehmen. Es kann ihnen nie schnell genug gehen und deswegen wollen sie, dass Lina und ich heiraten. Aber ich soll eine bestimmte Freundin haben, sie suchen mir und Lina sozusagen die Partner aus. Doch ich liebe dich und wir werden schon ein Ausweg finden, okay? Ich werde niemanden anderen heiraten, außer dich." Zu meiner eigenen Verwunderung zeigte Stegi Verständnis. "Es ist okay Tim." Ich lächelte ihn an und umarmte ihn. "Danke."

"Denkt dran, nächste Woche ist die Prüfung! Also passt gefälligst auf!", meckerte unser Mathelehrer Liam und Markus an. Ich konnte irgendwie nicht richtig aufpassen, weil meine Gedanken bei Stegi waren. Er war bei uns zu Hause und ich wünschte mir gerade nichts mehr als auch bei ihm zu sein. Der Schultag verging schleppend und ich war echt froh, als es endlich zum Schulende klingelte. Doch natürlich musste ich noch auf Lina und Nico warten, denn wir waren mit dem Auto da und ich musste die beiden mitnehmen. "Nächstes mal lauft ihr oder fahrt selber.", lachte ich. "Du bist aber ungeduldig heute. Vermisst du Stegi?", fragte Lina. Ich nickte nur, weswegen sie ein: "Awww!", von sich gab. Zu Hause lief ich sofort nach oben in mein Zimmer, wo Stegi gerade mit Snowhite spielte. Das sah echt mega süß aus. Ich setzte mich neben ihm und gab ihm einen Kuss. "Nimm es mir nicht über, aber ich muss für die Deutschprüfung üben, die ich morgen schreibe." Damit ging ich zu meinem Schreibtisch und las mir die Aufgaben und Erklärungen durch. Sieht eigentlich ganz einfach aus. Doch richtig anfangen konnte ich nicht, denn es klopfte an der Zimmertür und Kiara kam rein. "Tim, es ist jemand an der Tür für dich." Ich stöhnte genervt, stand auf und lief die Treppe runter. Keine Ahnung wen ich erwartet hätte, aber sicher nicht Sarah. "Och man, was willst du?", fragte ich genervt. "Ich habe gesehen, dass du ein Auto hast?" "Ja, richtig. Und?" "Naja, vielleicht könnten wir ja mal zusammen etwas unternehmen." Wann wird sie endlich verstehen, dass ich nichts von ihr will? "Klar! Am Besten wenn ich tot bin. Plus drei Tage um sicherzugehen, dass ich tot bin." "Du bist echt witzig!" "Das war kein Scherz.", nuschelte ich so leise, dass sie es nicht verstand. "Was?" "Ach nichts." "Also, vielleicht könnten wir doch mal an den Strand fahren." "Nein! Wie oft noch? Ich will nichts von dir. Außerdem bin ich vergeben. Und jetzt geh endlich und lass mich in Ruhe!" Ohne auf eine Antwort abzuwarten, haute ich die Tür vor ihrer Nase zu und ließ sie stehen. Hinter mir lag Snowhite auf der Treppe. "Ich wünschte manchmal du würdest angsteinflößender aussehen und andere Leute verscheuchen können." Als ich mein Zimmer wieder betrat sah ich wie Stegi an meinem Schreibtisch saß und meine Aufgaben durchlas. Konnte er denn überhaupt lesen? Schließlich ist er doch auf der Straße aufgewachsen. "Weißt du wie es geht?", fragte ich ihn. Er schüttelte nur mit dem Kopf. "Ich versteh gar nichts." "Du bist doch auf der Straße aufgewachsen. Kannst du lesen?" "Ja. Meine Eltern haben es mir beigebracht." Er setzte sich wieder auf mein Bett und ich machte mich über meine Aufgaben her. Soviel zum Thema einfach. Es war nicht wirklich einfach und morgen war die Prüfung. Ich las mir wohl 20 mal die Erklärungen durch bis ich es endlich verstand. Dann machte ich die Aufgaben, die ich danach mit den Lösungen verglich. Es war zwar nicht alles richtig, aber genug für eine gute Note. Danach holte ich meine Mathesachen raus und fing an die zu bearbeiten. Mathe war noch schlimmer als Deutsch und ich konnte es noch weniger. Ich schaute zu Stegi welcher gerade konzentriert eine Serie schaute. Süß. Dann schaute ich wieder zu meinen Matheaufgaben. Ach, ich habe noch eine ganze Woche Zeit. Ich setzte mich zu Stegi, welcher sich sofort an mich kuschelte. "Was ist das für eine Serie?", fragte ich ihn. Er zuckte nur mit den Schultern. Okay, danke für die Information. Plötzlich klopfte es an der Tür und Lina kam rein. "Fühlt euch nicht gestört. Ich leihe mir nur die Lösungen für Deutsch aus, Timi." Das Wort 'Timi' brachte Stegi zum Lachen. "Wow! Seit wann schaust du Vampire Diaries?", fragte Lina mich, doch ich zeigte nur auf Stegi. "Sag mir wenn du in Staffel 7 bist." Damit ging sie aus meinem Zimmer. "Timi!", lachte Stegi. "Fang du nicht auch noch an.", lachte ich. "Das werde ich mir merken." "Na toll.", seufzte ich. Eine ganze Zeit lang herrschte Stille und Stegi schaute immer noch gespannt auf den Fernseher, was immer noch verdammt süß aussah. "Du, Stegi?", unterbrach ich die Stille. "Ja?" "Wie ist es auf der Straße zu leben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es toll ist." "Das ist es nicht. Aber ich bin nichts anderes gewöhnt. Es gibt manchmal Tage oder Wochen in denen das Geld knapp wird und man ein paar Tage wirklich hungern muss. Viele gehen dann weiter in eine andere Stadt um vielleicht da mehr Glück zu haben. Aber ich bleibe eigentlich immer in dieser Stadt." "Wo warst du denn vor ein paar Wochen?" "Auf der anderen Seite der Stadt. Aber dort ist es nicht wirklich toll" "Achso. Das ist auch der Grund, warum ich dort nie hingehe." Ich nahm Stegis Gesicht in meine Hände. "Mach dir keine Sorgen. Ich werde dir helfen, okay?" Er nickte lächelnd.

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