《 17

Sie irren schon seit einiger Zeit durch den Wald.
Weit voraus Vincent.

Vampire haben zwar auch einen verbesserten Geruchssinn, aber gegen einen Wolf verlieren sie Haushoch.
Es hatte viel Zeit in Anspruch genommen eine Fährte zu finden, aber nachdem sie den Geruch von Abigail ausfindig gemacht hatten, ist es nun ein Kinderspiel sie zu finden.

"Bist du dir sicher, dass wir hier lang müssen?", fragt Noah an Vincent gerichtet.

Dieser scheint nicht erfreut über diese Nachfrage zu sein.
Er ballt seine Hände zu Fäuste und dreht sich langsam nach hinten um.

"Ja ich bin mir sogar sehr sicher, um genau zu sein. Ich möchte schnellst möglich wieder mein Mädchen bei mir haben. Also wieso sollte ich einen falschen Weg einschlagen?", bringt Vincent gepresst heraus.

Auf diese Frage erhält er keine Antwort.

Die Brüder sind des Öfteren ins Grübeln gekommen. Können sie einer Person vertrauen welche ihre Schwester so sehr verletzt hat?
Sie müssen es einfach tun, eine andere Wahl hatte sie nicht.
Wenn sie bei ihrer Schwestern sind, können sie sie immer noch vor dem Wolf beschützen. Ebenso sind ihre Gedanken bei ihrem Bruder Nathan. Normalerweise hätte er wieder zurückgekehrt sein sollen. Er ist der schnellste von ihnen. Andererseits wäre er auch schon früher wieder zurückgekommen da er immer mitbekommt wenn etwas mit Abigail nicht stimmt.

Einer aus dem dreier Gespann gibt sich aber die größte Schuld an diesem Dilemma.

Vincent.

Er hätte einfach nur bei ihr bleiben müssen. Oder nur in der Nähe des Hauses bleiben müssen, er wäre so schnell bei Abigail gewesen.

Er war aber nicht da.

Vincent wollte ungewollt Abstand schaffen um ihr die benötigte Ruhe zu gönnen.

▪︎□▪︎

"Er macht sich lustig über uns! Er findet das alles auch noch amüsant.", schreit Vincent aggressiv.

"Ich werde ihn so lange foltern bis er mich an bettelt, dass ich es beenden soll", brüllt er noch hinter her.

Die beiden Geschwister gucken sich das Szenario mit etwas Entfernung an. Sie geben ihre Meinung nicht offen hinzu, aber denken tun sie gleich wie der wild geworden Werwolf vor ihnen.

Alle drei stehen sie, nach einem langen Waldmarsch, vor dem Anwesend von William.

Mal wieder sitze ich in diesem kalten Raum und William mir gegenüber.
Einige Tag sind bereits vergangen, mit ein und demselben Ablauf.
Verschwitzt und leicht desorientiert wache ich auf. Es dauert immer einige Zeit bis ich wieder verstehe wo ich bin und wenn ich es verstanden habe bin ich den Tränen nah.
Ich träume viel von meinen Brüdern. Jedes Mal ist auch ein Mann dort, welcher mir sehr bekannt vorkommt, aber ich weiß nicht woher. Er hat diese leuchtenden Augen. Es scheint als würde er mich rufen, ich wiederum kann aber nicht zu ihm gelangen.

In meinen Gedanken versunken liege ich dann noch einige Zeit in dem Bett, mit dem Gesicht zum Fenster gedreht. Unterbrochen wird das nichts tun dann von einem klopfen an der Tür.
Die ersten male lag ich weiterhin im Bett, bis ich verstanden hatte das, dass Klopfen einen Start in einen tristen Tag bedeutet.

Gestern wurde dieser Ablauf aber durchbrochen. Nach dem Klopfen öffnete sich die Tür, William und eine Frau die mir Unbekannt war traten ein. Die Frau war alt, mit schrumpeliger Haut und einem Rundrücken.
Beide kamen auf mich zugelaufen und bevor ich mich wehren konnte, hatte die Frau mit ihren Händen meinen Kopf umfasst. Das einzige an was ich mich noch erinnern kann ist, dass es einen schmerz gab und die darauf folgende schwärze.
Nach dem ich wieder erwachte verfolgt mich seit diesem Vorfall eine gewisse leere und ich weiß nicht woher diese stammt.

"Abigail komm zu mir!", dringt die Stimme von William zu mir durch.

Ich rutsche ein wenig vom Stuhl, aber bleibe dann doch an der Kante sitzen. Ich werde nervös, fange an meine Hände zu kneten und mein Herz schlängt einen Takt schneller.

"Du könntest hier so ein schönes Leben haben, aber nein du machst es schlimmer als es sein müsste. Ich frage mich wo das Mädchen hin ist welches sich zu Wehr setzt. Du sitzt hier vor mir wie ein Häufchen Elend.", amüsiert sich William.

Eine Welle von Wut erfasst mich. Meine Hände lösen sich voneinander und werden zu Fäusten. Es ist seine Schuld, dass ich wieder so bin, wie ich bin.
Hilflos und verängstigt.

"Wird da jemand etwa wütend?", fragt er ganz scheinheilig.

Ich hebe meinen Kopf und gucke William genau in seine Augen. Ein immer größer werdendes, überhebliches Lächeln ziert sein Gesicht.
Ich würde ihm nur allzu gerne ins Gesicht schlagen, aber das einzige was ich hin bekomme ich ein tiefes knurren und ein darauf folgendes fauchen.
Sein lächeln verschwindet sofort und er steht so schnell auf so, dass der Stuhl geräuschvoll auf dem Boden aufkommt. Ich habe nur kurz geblinzelt und schon steht er vor mir und umfasst meinen Hals. An diesem zieht er mich vom Stuhl und hält mich in der Luft. Seine Augenbrauen sind zusammen gezogen und seinen Lippen zu einem schmalen Strich zusammen gepresst.

"Ich möchte nicht, dass es noch einmal vorkommt, dass du mich in diesem Haus anknurrst oder anfauchst! Verstanden?", knurrt mich William nun selbst an.

Ich nicke einfach nur, um es nicht noch weiter auszureizen.

William löst seine Hand von meinem Hals und ich lande wieder auf meinen Füßen. Ich atme ein paar Mal kräftig ein und aus. Währenddessen hat es sich William wieder, auf seinem Platz, gemütlich gemacht.

"Da das nun geklärt ist kannst du dich ja endlich neben mich setzen.", sagt William als wäre nichts gewesen.

Ich beuge mich sofort und setzte einen Fuß nach dem anderen vor, um zu ihm zu gehen. Meine Hand greift die Stuhllehne und möchte den Stuhl nachhinten ziehen, so dass ich mich drauf setzten kann. Daraus wird aber nichts.

Viele kleine Nadeln durchstechen meine Haut und ich schreie auf. Hinzu kommt eine Hitze die sich durch mich hindurch frisst. Mein Körper verkrampft sich und ich falle zu Boden. Die Schreie, welche durch mich verursacht werden, hallen durch den ganzen Raum.
Aus weiter Entfernung nehme ich ein lautes Krachen wahr und einen folgenden Windhauch an meinem Körper. Hände umgreifen mich, sie heben mich hoch und lassen mich dann auf etwas Weiches nieder.
Ich zucke immer wieder zusammen. Die Nadelstiche, wie die Hitze, hören nicht auf.

"Er hat sie doch noch gar nicht gebissen wie ist das möglich?", höre ich das gefluche von William gedämpft.

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Das Kapitel ist irgendwie komisch...

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