《 14 》
Er hat ihre Schreie gehört, sie waren im ganzen Wald zuhören.
Er hört sein Herz in einem viel zu schnellem Tempo schlagen. Er hatte Angst um sein Mädchen, aber er musste erst einmal weg. Er hat solange gewartet bis sie sicher in den Armen ihres Bruders lag. Er war sich sicher, dass nichts passieren kann, aber er hat sich geirrt.
Seine Pfoten schlagen schnell und laut auf dem Waldboden auf. Er läuft Kreuz und quer, versucht nur schnellst möglich zur Hütte zu gelangen.
Vincent kommt es so vor als würde es sich nicht von der Stelle bewegen. Er sammelt sich noch einmal und wird etwas schneller.
Die Hütte tritt in sein Sichtfeld und Vincent stolpert fast über seine Pfoten. Er sieht, dass die Tür, der Hütte, leicht offen steht und sein Herz fängt noch mehr an zurasen und ihm wird noch mulmiger.
Vincent kommt vor der Hütte kurz zum Stillstand, aber nach wenigen Sekunden stürmt er weiter in die Hütte hinein. Er steckt seinen Kopf in die Küche und danach in den Wohnraum.
In der Küche war ihr Duft und der ihrer zwei Brüder noch sehr pressent.
Alle drei waren vor kurzer Zeit noch hier. Auch der Blutgeruch, von dem vor kurzem getrunkenen Blut, hängt noch in der Luft.
Vincents Weg führt weiter nach oben.
Es gibt in der zweiten Etage drei Türen, aber nur eine interessiert ihn. Die welche ebenso offen steht, wie die Eingangstür.
Es ist wie in einem Film. Der Geruch von Abigail ist wie ein Faden in der Luft und diesem Faden folgt Vincent. Umso weiter er ihrem Zimmer kommt umso mehr versinkt er in dem Duft.
Im Zimmer angekommen ist sein Kopf wie leer gefegt. Er weiß nicht wieso er hier ist. Er ist von ihrem Duft umgeben, wie eine Kugel ist sie um ihn gelegt worden. Er ist von der Außenwelt abgeschottet.
"Abigail?"
Die Blase platzt und Vincent spitz seine Ohren. Hecktisch dreht er seinen Kopf hin und her. Er scheint verwirrt zu sein.
Die Verwirrung ist aber schnell wieder verflogen und wird durch Entschlossenheit ersetzt. Er rennt die Treppenstufe wieder hinab und geht raus. Vincent sieht in die Richtung aus der die Brüder von seinem Mädchen kommen müssten. Und sein Gehör enttäuscht ihn nicht.
Die jungen Männer laufen entspannt aus dem Wald und gehen weiter aufs Haus zu. Beide tragen jeweils einen blutleeren Hasen in der Hand. Sie bemerken den Wolf nicht, welcher vor ihrer Tür steht. Sie versuchen ihre Schwester wahrzunehmen, was ihnen aber nicht gelingt. Somit legen sie ihre Konzentration auf die ganze Umgebung und sofort nehmen sie den Wolf war.
Noah und Alexander werden langsamer, Vincent aber setzt sich in Bewegung und rennt auf die beide Männer zu. Beide begeben sich in Abwehrhaltung und rechnen mit dem schlimmsten, aber nichts dergleichen tritt ein.
Während des Laufens nimmt Vincent seine Menschliche Form an und bleibt in dieser vor den beiden Brüdern stehen.
Ihm ist es egal, dass er nackt ist, er möchte nur sein Mädchen bei sich wissen.
"Wo ist sie?", fragt Vincent verzweifelt.
Alexander und Noah gucken den für sie Fremden verdattert an und wissen überhaupt nicht was er von ihnen will.
"Wo ist mein Mädchen? Wie- wieso habt ihr sie alleine gelassen? Ich hatte sie gerade doch erst wiederbekommen", fragte er weiter und murmelt den Rest vor sich hin.
"Von wem reden sie? Von Abigail?", fragt nun Alexander.
Vincents Kopf schießt nach oben, seine Augen werden kurz groß und er nickt mehrfach mit dem Kopf.
"Ja! Von wem soll ich denn sonst reden? Mein Mädchen."
"Was ist mit Abigail", fragt Noah alarmiert.
"Ich- ich hab sie schreien gehört und bin dann hier her, ab- aber sie ist nicht hier.", beantwortet Vincent die Frage, niedergeschlagen.
Die Augen der beiden Brüder weiten sich und sie verspannen sich sofort, nachdem Vincent zu Ende gesprochen hat.
Sie überlegen nicht lange und rennen in ihre Hütte und suchen ebenfalls alles ab, aber wie auch Vincent kurz zuvor, werden sie nicht fündig.
Schnell sind sie wieder bei dem Fremden und Noah packt ihn am Hals und drückt ihn mit enormer Kraft an die Hauswand.
"Wo ist sie?", brüllt Noah.
Vincent scheint nicht wirklich beeindruckt, wird aber nun auch wütend.
"Das habe ich euch auch gefragt. Wie soll ich auf einmal wissen wo sie ist?", knurrt Vincent gefährlich zurück.
"Du hast sie zu einen dieser Köter gemacht.", bringt Alexander leise über seine Lippen.
Vincent sieht rot. Er stemmt sich gehen Noah und stürmt auf Alexander zu. Er kommt mit einer so hohen Geschwindigkeit an so, dass er und Alexander zu Boden fallen. Vincents Hand holt aus und schlägt Alexander ins Gesicht.
"Du kannst mich nennen wie du willst, aber Abigail ist perfekt. Mein Mädchen ist die pure Perfektion. Egal was sie ist, also nenn sie nicht noch einmal Köter!" Haben wir uns verstanden?", donnert Vincent ihm ins Gesicht.
Noah rennt auf die beiden, am Boden liegenden Personen, zu und zerrt Vincent von seinem Bruder und stößt ihn auch noch etwas weg.
Noah hilft seinem Bruder beim Aufstehen, dieser wiederum wischt sich einmal übers Gesicht.
Das schnauben von Vincent ist klar zu hören.
Sie stehen in einem Dreieck und gucken sie gegenseitig an. Alexander ergreift zuerst das Wort.
"Wer bist du?"
"Vincent, mehr müsst ihr nicht wissen und ich möchte euch eigentlich nichts Böses. Ich will nur wieder bei eurer Schwester sein."
"Wieso weißt du etwas über uns, aber wir nichts von dir?"
"Ich beobachte euch schon seit längerer Zeit. Ich habe so lange drauf gewartet sie bei mir haben zu können. Ich hatte sie endlich, aber wo ist sie jetzt? Nicht bei mir.", bringt Vincent schwer heraus.
"Wo soll denn Abigail sein, beziehungsweise wer soll sie denn haben?", folgt die nächste Frage von Alexander.
Das rascheln der Blätter ist das einzige was zu hören ist, denn Vincent lässt die Frage unbeantwortet.
"Wo ist unsere Schwester?", drängt Noah nun auf eine Antwort.
"William hat sie. Sie ist bei William, wie damals schon und er wird sich Abigail auch immer wieder holen, weil er denkt sie verhört ihm. Sie gehört aber mir, sie ist meins und ich werde dafür sorgen das, dass auch so bleibt."
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