05🎸Sonntag {editing}
,,Hailey?", vernahm ich die, um diese Uhrzeit nervige, Stimme meines kleinen Bruders.
,,Halt die Klappe", brummte ich in meinen Arm, der quer auf meinem Gesicht abgestützt war.
,,Hailey, wach auf. Ich hole sonst wieder Wasser. Und du weißt wie das endet", drohte er nun und ich wusste genau, dass er keine leeren Versprechen machte.
,,Halt bitte endlich die Fresse und lass mich schlafen Brady."
,,Du hast gesagt, ich soll dich aufwecken, wenn wir zum Training gehen. Es ist jetzt halb sechs."
Mit einem Ruck zog er mir die Decke weg und riss das Fenster auf.
,,Du Idiot", nuschelte ich ins Kissen.
,,Spaß, es ist sieben. Michael kommt in 'ner Stunde. Mach dich mal fertig. Und geh duschen. Deine Haare sehen aus, als wärst du gestern Nacht zwischen ein Rudel Katzen geraten", kicherte er.
Schwach schmiss ich ihm das Kissen ins Gesicht. ,,Danke Brad. Und jetzt verpiss dich", ordnete ich an und setzte mich blinzelnd auf.
,,Viel Spaß mit Mike."
,,Euch auch beim Training, und tu mir einen Gefallen, streit nicht schon wieder mit Riley. Ich hab' heute was besseres vor, als mich vom Coach anrufen zu lassen und euch beide auseinander zu zerren."
,,Aber-"
,,Aus. Jetzt hau ab", unterbrach ich ihn.
Murrend ging er aus meinem Zimmer, aber nicht ohne mir noch einen wissenden Blick zuzuwerfen und die Augenbrauen hochzuziehen.
,,Ich hasse dich!", schrie ich lachend.
,,Ich weiß, dass du mich liebst!", schrie er zurück und trampelte dann wie ein Irrer die Treppe runter.
Ich stöhnte genervt ins Kissen und ging dann mit schlurfenden Schritten ins Badezimmer, wo ich mich sofort unter die Dusche stellte.
Nachdem ich meine Haare geföhnt und mich angezogen hatte, öffnete ich die Zimmertür und rannte geradewegs in Riley. Dieser musterte mich mit gerunzelter Stirn.
,,Was?" Ich sah an mir herab. Ich trug einen curryfarbenen Wildlederrock, ein schwarzes Tanktop mit Spitze, einen schwarzen Cardigan und schwarze dünne Strumpfhosen mit schwarzen Doc Martens.
,,Was denn? Sieh mich nicht so an!", lachte ich.
Wortlos drehte er sich um und ging. Kurz bevor er in sein Zimmer ging, schrie er noch:,,Du machst es ihm zu leicht! Weißt du nicht mehr, was er dir angetan hat?"
Ich schluckte schwer. Riley hatte zwar Recht, aber er musste es mir nicht immer unter die Nase reiben.
Seufzend schnappte ich mir meine Tasche und ging dann in die Küche. ,,Morgen Mom, morgen Dad."
,,Guten Morgen Hailey. Brady ist schon zum Training raus und Riley-" Ich zuckte zusammen als Riley die Haustür zuschlug. Meine Eltern sahen sich nur an und schüttelten den Kopf. ,,Tja, Riley auch, so wie es aussieht. Ihr wisst nicht zufällig, was sein Problem ist?" ,,Er mag Michael nicht und das weißt du. Michael hat seine kleine Schwester verletzt und er hat Angst, dass das wieder passiert." ,,Es ist nur...er ist sonst nie so komisch. Wenn er sauer ist, will er es geklärt haben. Wenn er sauer ist, schreien wir uns an. Diese Funkstille aber ist neu." Mom legte mir ihre Hand auf den Arm und lächelte mich verständnisvoll an, ehe ich mir ein Glas Orangensaft holte.
Mein Vater sah mich über den Rand seiner Zeitung an. ,,Hast du hunger? Am Herd steht noch ein halbes Dutzend Pfannkuchen, die deine Brüder noch nicht verdrückt haben. "
,,Nee, Mike und ich geh'n frühstücken", wunk ich ab.
,,Dann kannst du ihn ja gleich fragen, ob er am Dienstag bei uns essen möchte", grinste meine Mutter.
,,Ich halte das für keine gute Idee Mom. Riley-"
,,Schatz, er war früher auch hier. Dein Bruder wird sich schon benehmen. Schluss aus, du fragst ihn."
,,Schön", seufzte ich und rollte mit den Augen.
Ein paar Minuten später hörte ich auch schon die Klingel. Lächelnd öffnete ich die Tür. ,,Hey Michael." ,,Morgen Hailey." ,,Michael, komm doch bitte rein", schrie meine Mutter von der Küche aus.
Ich verdrehte die Augen. ,,Morgen Mr. und Mrs. West", grinste Mikey und hob die Hand. Mein Vater sah seine Haare skeptisch an, denn bisher kannte er nur den blonden Mike.
,,Hallo Michael. Möchtest du Dienstags mit uns essen?"
,,Ehm ja klar, also wenn's Ihnen keine Umstände macht und es für ihre Söhne okay ist, würd' ich echt gern hier essen." Meine Mom lächelte ihn warmherzig an. ,,Gut, das war's dann auch schon, freut mich, pass auf sie auf und viel Spass. Wir sehen uns dann am Dienstag." Ich zog Michael aus dem Haus. ,,Sie sind sowas von peinlich. Ich hätte dich auch selbst fragen können." ,,Ach was, sie sind doch nur nett."
Zehn Minuten später parkten wir auch schon vorm Rosie's, einem kleinen Cafe an einem abgelegenen Strandabschnitt. Grace und ich gingen oft hier her. Es war klasse, hier hatte man seine Ruhe und konnte dann auch gleich zum ruhigen Strand weitergehen. Entdeckt hatte ich das Cafe durch Mike, hier hatten wir oft unsere Sonntage verbracht oder waren in den Freistunden hierher.
,,Morgen Hailey.", schrie auch schon die Bedienung rüber. ,,Hey Tara!", rief ich zurück. Sie sah Michael verwundert an. ,,Michael? Du hier? Mit Hailey?", lachte sie. ,,Tja, ich dachte auch nicht, dass es so kommt, aber es gibt doch noch Wunder.", lächelte er leicht.
,,Was kann ich euch bringen?" Tara kam an unseren Tisch. ,,Frühstück und 'nen großen Kakao", sagte ich. ,,Großes Frühstück und 'nen mega großen Kakao." ,,Klar. Was sonst." ,,Willst du damit was sagen?" Grinsend hob er eine Augenbraue. ,,Naja, du liebst essen." ,,Hey! Du auch!" ,, Aber ich stopfe nicht so viel Essen in mich rein." ,,Ach halt doch die Klappe. Jeder mag Essen." Ich verdrehte lachend die Augen. Klar. Niemand war so verfressen wie Michael aber gut. ,,Wie lange hast du morgen Schule?" ,,Halb eins." ,,Gut, ich hol' dich ab. kannst du zur alten Eiche vor der Schule kommen? Ich würd' dich wirklich gerne vorm Eingang abholen aber du weißt ja, ich bleib lieber im Wagen." ,,Kaykay. Was machen wir?" ,,Ich dachte wir fahren zu uns. Die Jungs freuen sich wahnsinnig dich wiederzusehen." ,,Zu euch in die Villa?! Klar! Ich freu mich auch die Kindergartenbande wiederzusehen.", lachte ich. ,,Gut. Lee, ich würde am Nachmittag auch noch gerne was mit dir unternehmen, aber ich muss noch aufräumen. Wir sind jetzt zwei Tage wieder zuhause und du glaust nicht, wie es da aussieht. Du würdest 'ne Kreischattacke bekommen." ,,Lass mich raten, Ashton's Drumsticks liegen rum, Luke's Unterhosen sind da, wo sie nicht sein sollten, Cal lässt überall Pizzakartons stehen und deine Klamotten liegen rum." ,,Schlimmer.", lachte er.
,,Danke Mikey. Bis morgen dann." Lächelnd stieg ich aus dem Wagen aus und wunk ihm. Das Frühstück war wirklich so wie früher verlaufen und wir hatten viel geredet und gelacht.
,,Jupp, ich glaub echt, wir können das klären." ,,Hailey! Mit wem zum Teufel redest du?", schrie Grace lachend. Ich drehte mich um und sah sie grinsend an. Sie lehnte am Balkongeländer und hielt sich die Hand vor die Augen, da die Sonne sie blendete. ,,Oh. Hey. Mit mir selber. Kommst du rüber oder ich zu dir?" ,,Ich komm rüber, warte." Grace wohnte im Haus nebenan und ihr Balkon war nicht mal einen meter von meinem entfernt. Unsere Eltern waren schon immer gut miteinander ausgekommen und so entschieden sie, nebeneinander zu ziehen.
Als Grace dann auch mal vor mir stand, umarmte ich sie kurz und wir gingen in die Küche. ,,Hailey, wie war's? Hi Grace!", vernahm ich auch sofofrt die Stimme meiner Mom. ,,Hey.", sagte Grace und griff nach einer Fanta. ,,Nimm mir auch was mit.", sagte ich und ging dann, ohne auf den Kommentar meiner Mom einzugehen, rauf.
,,Fang!" Ich fing die Dose Fanta, die meine beste Freundin mir zuwarf, gerade noch so auf und öffnete sie. ,,Whoa, ruhig Blondie. Du hättest mir das Ding fast ins Gesicht geworfen." ,,Und?" ,,Hey, ich werf'dir gleich was ins Gesicht!" ,,Nett wie eh und je. Wie wars mit Mike, erzähl!"
,,Wir hatten Spaß. Es war fast wieder so wie früher." ,,Freut mich." ,,Hailey!", mein Bruder öffnete genervt meine Zimmertür. ,,Oh. Hey Grace." ,,Hi Riley.", krächzte sie. Ich kicherte und Grace nahm schnell einen Schluck Fanta. ,,Ich muss nachher mit dir reden.", sagte er, lächelte Grace an und ging dann raus. Ich grinste sie an und hob die Augenbrauen. ,,Sag ihm doch endlich mal, dass du ihn magst." ,,Themawechsel." ,,Gut. Hey, ich bin morgen bei Mike." Jetzt war sie es, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah und grinste.
Seufzend schloss ich die Tür hinter mir und sah auf die Uhr. Es war halb elf und ich musste noch mit Riley reden. ,,Was soll's, ich brings hinter mich."
,,Du wolltest mit mir reden?" ,,Was findest du nur an Michael, dass er dich so behandeln darf? Er behandelt dich wie Dreck und du spielst weiterhin seine Hu-" Er unterbrach sich selbst. Ich starrte ihn an. ,,Ich...Hailey, ich...wollte das nicht, tut mir-" ,,Lass es einfach. Halt dich einfach aus meinem Leben raus!", schrie ich. Krachend ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen.
,,Hailey?" Mein kleiner Bruder ließ sich neben mich aufs Bett fallen. ,,Hm?" , nuschelte ich ins Kissen. ,,Was ist los? Du und Riley schreien sonst nie." ,,Er war drauf und dran mich Hure zu nennen." ,,Rück mal ein Stück." Energisch schob er mich zur Seite und legte einen Arm um mich. ,,Weißt du, auch wenn unser Bruder ziemlich verkorkst ist, liebt er uns. Und du bist seine kleine Schwester. Er macht sich einfach nur Sorgen um dich, das ist alles. Lee, du bist wirklich alles andere als eine Hure." ,,Ich mag Michael. Immer noch... er ist mir wirklich wichtig."
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Info:
Hey. Also, die Story ist noch lange nicht zu Ende aber ich plane ein Sequel und ein Prequel dazu, also eine Vorgeschichte und eine Fortsetzung.
Freut ihr euch darauf? Ich bin mega gespannt das Prequel zu schreiben.
Anmerkungen zum Kapitel?
xx
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