One
Das Zugabteil war bis zu Rand gefüllt, als sie es betrat.
Sie kannte jeden hier drin seit sie Denken konnte, und verstand sich mit dem Einen mehr, mit dem anderen weniger.
Wie Zuhause, dachte sie lächelnd. Alle hier waren wie eine zweite Familie für sie.
Wie zur Bestätigung zwängte sich jemand an ihr vorbei: der einzige Teil ihrer Familie, der mit auf das Zaubereiinternat Hogwarts kommen würde.
"Mach mal platz, Schwesterchen", ihr kleiner Bruder Quinn drängte sich neben ihr durch die Tür, wie durch ein Portal in eine andere Welt: draußen war es leise und ziemlich kühl, drinnen war der Trubel los. Alles was Geräusche machen konnte, machte sie. Jeder der normalerweise auch nur den Ansatz einer Vernunft zeigte, warf diese, und jedes Fitzelchen schlechtes Gewissen und Geisteskraft über Bord.
Wahrlich, dass hier war eine andere Welt.
Durch die Fensterscheibe sah sie ihre Eltern und deren Freunde, die ihren Kindern zu winkten, aber niemand achtete auf sie. Sie alle waren froh wegzukommen.
Bis jetzt hatte niemand sie bemerkt. Zumindest bis ihr kleiner Bruder sich zwischen seine beste Freundin Mathilda Riddle, die in seinem Schuljahr war, und ihren Bruder Cameron drängte.
"Ihr seid da!", schrie Belle Riddle, die über den Kopf ihrer kleinen Schwester zu Quinn heruntergeschaut hatte.
Kurz darauf verstummten alle. Alle starrten sie und Quinn an. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Sie grinsten sie kurz an, dann wandten sich die meisten wieder ihren Gesprächen zu.
"Izzi! Ihr seid da!", ein grün-blondes Mädchen hüpfte auf sie zu, und zog sie in eine Umarmung.
"Was denkst du denn Becky? Das ich den Zug verpasse? Im Leben nicht!", die Schwarzhaarige grinste zu ihrer besten Freundin hinunter, die etwas kleiner war als sie.
"Komm, setz dich neben mich! Luna ist auch schon da", sie zog sie in Richtung Fenster.
"Aber es ist doch überhaupt gar kein Platz mehr hier drin!"
"Übertreib nicht! Es wird sich schon noch ein Plätzchen finden!", Becky musste schon fast schreien, und die Geräusche der anderen einigermaßen zu übertönen, und bugsierte Iris zum Platz direkt am Fenster. Von wo aus Luna gerade weggerutscht war.
Sie saßen dicht an dicht. Und mit dicht an dich, ist auch dicht an dicht gemeint!
Becky quetschte sich zwischen Luna und Iris, und die ganze Bankreihe rutschte auf ein neues zusammen.
"Belle, Louis, Scorpius und Luka haben schon versucht das Abteil mit Magie zu vergrößern, hat aber nicht geklappt", murmelte Luna neben Becky, ganz in ihr neues Buch vertieft, und gerade so laut, dass Iris es mit etwas Mühe verstehen konnte.
Sie grinste, schaute sich nochmal im Abteil um. Der ganze Raum war in eine Art Trance gehüllt, wie auf einem ganz anderen Planten. Ein Papierflieger flog zur den Raum, beschrieben mit einer kritzligen Schrift, eine kleine Ratte flitzte über den Boden, und fraß die Krümel, die Alma mit ihrem Brot erzeugte.
Dann wandte sie ihren Blick in Richtung Fenster: all ihre Eltern schauten ihnen durch das Glas zu.
Iris fing den Blick ihrer Mutter auf.
Sie wollte sagen: Ich hab Angst! Glaubst du wird alles gut?
Mina lächelte, sie formte mit den Lippen: Besser als gut, Schätzchen.
Iris lächelte und winkte ihrer Mutter und den anderen zu.
Sie hörte Quinn sagen: "Ist das peinlich!", als ihre Mutter ihr einen Handkuss zuwarf. Aber für sie war das ein Zeichen das Sicherheit in ihr verursachte.
Dann setzte sich der Zug in Bewegung. Die Gespräche verstummten abrupt. Wie ausgemacht. Eine gespannte Stille breitete sich aus, so wie ein breites Lächeln auf jedem ihrer Gesichter.
Das letzte was Iris von ihren Eltern und Freunden sah, war wie ihr Vater die Hand ihrer Mutter nahm und seiner Tochter zulächelte.
Im Wagon war die Stimmung wie jedes Jahr, zum Zerreißen gespannt.
Es ging los...
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