Four
Hogwarts war wie immer. Atemberaubend. Fabelhaft. Magisch. Und noch vieles mehr!
Iris grinste, als sie die Große Halle betrat. Es fühlte sich alles an, wie beim Ersten Mal. Nur war es nicht das erste Mal, und es war nicht sie, die dieses Mal vor dem Hocker des sprechenden Hutes auf den Boden knallen würde.
Ein Glück.
Sie setzte sich einfach an den Ravenclaw-Tisch. Ohne viel Tamtam. Tamtam war überwertet. Und außerdem würde es nur wieder Getuschel geben, und das brauchte sie nicht. Das wollte sie nicht.
Sie dachte zurück an das Ereignis im Zug. Sie war einfach weggelaufen. Hatte ihn dort stehen gelassen.
Ein Blick zum Portal verriet ihr, dass er in diesem Moment herein kam. Er schaute sich um, entdeckte sie. Iris drehte den Kopf, so schnell wie möglich.
Hatte er gesehen, dass sie ihn angesehen hatte?
Bestimmt!
Sie senkte den Blick auf die Tischplatte.
Ein Gefühl, dass sie schon so gut kannte, schlicht sich in ihren Körper. Sie fluchte leise. Denn die Ravenclaw wusste, was das zu bedeuten hatte: es würde irgendwas schiefgehen. Und da war sie sich so sicher, wie bei der Tatsache, dass sie Vanilleeis vergötterte.
Kurz musste sie an Marie denken und grinsen.
Dann auf einmal saß Cameron neben ihr, und stupste sie an.
"Iris?"
"Ja?"
"Ich bin schon so aufgeregt! Dieses Schuljahr wird dermaßen super!"
"Wie kannst du dir da so sicher sein? Es kann alles schiefgehen! Und mit alles, mein ich auch ALLES!"
"Sei nicht immer soooo dermaßen negativ, das ist ja nicht auszuhalten!"
"Ja, du Positivi! Ist ja auch klar! Du fällst ja auch nicht jeden Tag dreimal auf die Fresse!"
Bei dem Gedanken vergewisserte sie sich noch einmal, dass sie sicher, und ohne jede Absonderlichkeit auf der Bank saß. Eigentlich konnte nichts schiefgehen. Aber sie hatte gelernt, dass es immer etwas gab, das schiefgehen konnte.
Cameron schwieg. Er wusste, hatte schon oft mit angesehen, wie sie auf die Nase flog.
Dann ging das Portal erneut auf, und alle Erstklässler schritten zum ersten Mal den Gang entlang. Iris erinnerte sich mit Freuden, an den Tag, an dem sie das erste Mal hier entlanggeschritten war. Zumindest bis zu diesem Punkt.
Als die 11-Jährigen dann vorn standen, legte sie ihre Arme auf den Tisch, und vergrub ihr Gesicht darin.
Sie schaute gar nicht erst zu, denn sie wusste, was jetzt kommen würde.
Und tatsächlich, es kam, wie es kommen musste:
Irgendjemand, sie konnte nicht an den Geräuschen ausmachen, wer es war, fiel mit einem lauten Krachen, auf den Boden.
Mit einem Mal war es, als würden alle Blicke auf ihr liegen. Als würden alle sie anstarren.
Iris nahm sich vor, den Blick nicht zu heben. Innerlich gratulierte sie schon dem- oder derjenigen, dem/der es wie ihr ging für den glanzvollen Auftritt.
Nach einigen Momenten der Totenstille, und des, hinter vor gehaltenen-Händen-Gestuschels, ging die Zeremonie wie geplant weiter.
Zum Glück!
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