~KAPITEL 2~
NATASHA
Ich blinzelte ein paar Mal desorientiert, bis mir klar wurde, dass ich mich noch in dem Flugzeug befand, dass uns nach Italien bringen sollte. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, jedoch erblickte ich Clint, der neben mir schlief.
Ich schaute aus einem der vielen Fenster und erblickte einen wunderschönen Sonnenaufgang. Der Himmel ging förmlich in Feuer auf, so viele Rottöne gehörten zu diesem.
Langsam regte sich auch Clint neben mir ein kleines bisschen, mein Kopf schwang zur Seite und ich musterte Clint. Mein Blick blieb an seinen Lippen hängen, oh je, hoffentlich verliebte ich mich jetzt nicht in ihn, das würde die ganze Sache nur noch verschlimmern wir waren hier auf einer wichtigen Mission, nicht um Urlaub zu machen, ermahnte ich mich selber in Gedanken. Ich schaute wieder aus dem Fenster und schaute zu wie der Himmel immer roter wurde und langsam auch ein Orange dazukam.
Ich seufzte, ich war immer noch so müde. Lange habe ich wohl nicht geschlafen, um fünf Uhr ging es los, acht Uhr war der Sonnenaufgang also hatte ich drei Stunden geschlafen.
Ich gähnte einmal herzhaft, dieses Geräusch ließ Clint aufschrecken. Panisch schaute er sich um.
„Hey Clint, gut geschlafen?", fragte ich ihn lächelnd. Als er mich erblickte, sah er erleichterter aus, jetzt schien er sich zu erinnern.
„Guten Morgen Tasha, ja, ich habe ziemlich gut geschlafen und du?", fragte er mich.
„Ich nicht so, ich habe keine Ahnung warum. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in der Luft sind."
Clint nickte kurz und bedächtig und wiegte seinen Kopf hin und her, als würde er etwas überlegen. Verwirrt schüttelte er seinen Kopf und sah mich wieder an.
Ich bekam gerade das starke Bedürfnis, auf Toilette zu gehen
„Ich gehe mal kurz auf Toilette", rief ich, während ich aufsprang. Clint sah mir schief hinterher, sagte jedoch nichts, sondern ließ mich gewähren.
Ich zog hastig die Tür hinter mir zu, schloss ab und lehnte mich gegen die Tür. Oh Gott, wie ich fliegen hasste. Ich war zwar eine Widow, jedoch hatte ich ziemliche Flugangst. Ich wusste, das passte nicht zusammen, doch es war nun mal so. Nicht selten musste ich mich auf längeren Flügen übergeben, sowie auch jetzt. Ich merkte, wie ich würgen musste und sprang zu der Toilette. Im letzten Moment erreichte ich sie und übergab mich. Ein bitterer Nachgeschmack blieb in meinem Mund zurück.
Es klopfte jemand an der Tür.
„Natasha, ist alles in Ordnung?", fragte Clint mich durch die Tür.
Ich seufzte. „Ja, alles okay!"
„Tasha, wie lange sind wir jetzt befreundet? Du kannst mir sagen, wenn etwas nicht stimmt", versprach er mir.
Ich seufzte und zog langsam die Tür auf. Erschrocken schnappte er nach Luft, als er mein, höchst wahrscheinlich blasses, Gesicht sah und kam in das Badezimmer, indem es immer noch nach übergebenem roch. Er seufzte.
„Ich wusste, dir geht es nicht gut. Warum sagst du denn nichts?", forderte er zu wissen.
„Ich, ich wollte nicht schwach wirken", gab ich zu. „Ich hatte Angst vor dem Flug, die mich nicht hat schlafen lassen. Ich habe ziemlich Flugangst, weißt du, ich weiß ich bin eine Widow, aber, aber...", presste ich stammelnd hervor.
„Hey, du bist nicht schwach, Ängste sind total normal", versuchte Clint mich zu beruhigen.
„Nein Clint, ich bin eine Agenten, ich bin eine Widow! Wir dürfen keine Ängste haben!", erklärte ich ihm, den Tränen nahe.
„Natürlich darfst du Angst haben, dass ist völlig normal Natasha. Auch ich habe manchmal Angst das ist eine ganz normale Reaktion des Körpers", versuchte er mir zu erklären.
Ich seufzte und ließ es zu das mir eine Träne über die Wange lief.
Das Flugzeug fing urplötzlich an zu wackeln. Ängstlich zog ich meine Knie an meinen Körper. Das waren Turbulenzen.
„Hey, ganz ruhig, wir schaffen das! Ich bleibe bei dir, okay? Dir wird nichts passieren", sagte Clint schnell, der meine Panik sofort bemerkte.
Tränen liefen mir über die Wange, mein Herz pochte unnatürlich stark. Auf einmal schlang er seine Arme um mich und hielt mich so lange fest, bis die Turbulenzen vorbei waren.
Nach den Turbulenzen musste ich mich wieder übergeben, mein Magen wurde ordentlich durchgeschüttelt. Clint schaute mich bemitleidend an, als ich mich wieder erschöpft auf den Boden hockte.
„Okay, wir machen das jetzt so. Du legst dich gleich hin und versuchst dich auszuruhen und ich frage das Flugpersonal ob sie Kaugummi oder etwas in der Art haben, dass beruhigt den Magen", erklärte er mit einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, also nickte ich nur.
Er half mir hoch und führte mich langsam zu unseren Sitzen zurück. Ich setzte mich, was meinen Magen zum Rebellieren brachte.
Beruhigend sah Clint mich an und so legte ich mich hin und schloss die Augen. Clint ging, kam dann aber ein paar Minuten später mit einer Kaugummi Packung wieder, er reichte mir einen, aber ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte mich nicht noch einmal übergeben und es wurde gerade wieder etwas besser. Ich schloss die Augen und war ein paar Minuten später eingedämmert.
Ich wurde an der Schulter wach gerüttelt und schlug die Augen auf.
„Natasha, wir sind da, komm", rief mich eine Stimme und Clint sah mich an. Ich nickte und wollte aufstehen, keine gute Idee wie ich bemerkt hatte, denn mir wurde wieder total schlecht. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Ich hatte Clint schon genug mit meinen Gefühlen belastet, es mussten nicht noch mehr werden.
Wir stiegen aus der Maschine und mein Herz hüpfte leicht, als ich den erlösenden Boden erreich hatte. Ich atmete die frische Luft ein und schloss genießerisch die Augen.
Clint zog mich mit sich und führte uns, zu unserem Hotel, das wir gebucht hatten. Wir bezogen unsere Zimmer und ich ließ mich auf das Bett fallen.
„Endlich wieder festen Boden unter den Füßen", seufzte ich leise vor mich hin. Clint schien es gehört zu haben und lachte.
„Da ist ja jemand glücklich, wie geht es dir?", fragte er mich.
„Mir geht es besser, jetzt wo ich wieder auf der Erde bin", seufzte ich erleichtert.
„Ja, das kann ich mir vorstellen. Du sahst auch nicht gut aus, als wir noch im Flugzeug waren. Du warst so blass. Jetzt bist du wenigstens rot", rief er lachend und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder.
Ich schaute auf die Uhr, es war dreizehn Uhr. Wir hatten noch genug Zeit, bis es dunkel wurde und Morgen würden wir uns auf die Mission begeben, Luca Kaufman zu töten.
„Wollen wir noch was machen, bevor es dunkel wird?", fragte ich Clint.
„Ich würde sagen, wir bleiben erst einmal hier. Dann können wir in Ruhe Koffer auspacken", erklärte Clint und ich nickte. Es war vielleicht auch besser so. Ich wollte es nicht zugeben, aber ich fühlte mich komisch. Mich überkam dauernd diese Kälteschauer. So blieben wir in unseren Zimmern, packten aus und redeten nicht viel.
Müde legte ich mich um Acht ins Bett und auch Clint legte sich hin. Ich war sofort eingeschlafen.
Am nächsten Morgen merkte ich sofort, dass etwas nicht mit mir stimmte, ich hatte total geschwitzt und trotzdem war mir eiskalt. Mich überkam eine böse Vorahnung und leise schlich ich ins Bad. Clint schlief wahrscheinlich noch.
Ich nahm mir ein Fieberthermometer und maß damit meine Temperatur. 39,5°C, ich hatte Fieber.
Das würde ich garantiert nicht zugeben. Ich wollte mit auf diese Mission, also löschte ich die Anzeige und tat so, als wäre nichts passiert. Hoffentlich würde mir das nicht noch zum Verhängnis werden.
Geschrieben von Amelie
Das war das zweite Kapitel? Na, wie lange braucht Clint wohl, um herauszufinden, dass etwas mit Natasha nicht stimmt?
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