Kapitel 10
CLINT
Etwas panisch sah ich mich um, ließ mir aber nichts anmerken, obwohl mein Herz bis zu meinem Hals klopfte. Ich hörte Stimmen, die in italienischer Sprache Befehle erteilten, oder erteilt bekamen.
Ich zog Natasha näher zu mir, spürte ihre Angst und ihr klopfendes Herz und legte meine Arme schützend um ihre Schultern. Panisch drückte sie sich an mich.
„Alles gut, dir wird nichts passieren!", flüsterte ich ihr beruhigend ins Ohr.
Sie nickte, ich merkte aber, wie sehr sie sich bei jedem Geräusch den die Entführer verursachten verkrampfte.
Die Stimmen kamen näher, jetzt hörte man auch näher kommende Schritte.
Krampfhaft sah ich mich um, es musste doch irgendwo einen Ausweg geben, oder?
Panisch sah ich mich um. Jetzt bildete sich wirklich etwas Angstschweiß auf meiner Stirn.
Die Schritte kamen näher, die Stimmen wurden lauter und es gab kein Versteck, welches man benutzen könnte. Entschlossen stand ich auf. Ich würde kämpfen, wenn es sein musste. Ich würde Natasha beschützen!
„C... Clint, was hast du vor?", stotterte Natasha panisch.
„Keine Sorge, Tasha, dir wird nichts passieren!", erklärte ich leise.
Sie sah sich etwas panischer um und richtete sich auf, jedoch drückte ich sie sanft wieder herunter.
„Wenn du sitzt, bist du ein leichteres Ziel!", erklärte ich hastig. Sie sah mich panisch an.
„Du hast doch nicht etwa vor, gegen die zu kämpfen?"", fragte sie mich mit großen Augen. Bestätigend nickte ich.
„Wenn es sein muss, doch!", antwortete ich auf ihre Frage, ging zu ihr strich ihr leicht über das Haar. Sie sah mich dankbar an, dann richtete sie sich für einen kurzen Moment auf und küsste mich wieder. Ein warmes Gefühl durchflutete meinen Körper, als ihre Lippen sanft meine berührten.
Dann löste sie sich von mir und legte sich wieder hin.
Ich sah sie für einen kurzen Moment an, dann hörte ich einen lauten Knall. Die Tür wurde aufgetreten und mehr als ein Dutzend Waffen wurden auf uns gerichtet. Spielerisch nahm ich die Hände hoch, ging dann aber nach vorne, sprang hinter einen der Männer und schlug ihm auf den Kopf, um die Waffe zu übernehmen.
Mit der Waffe in der Hand schoss ich auf einen anderen Mann, der bewusstlos zusammensackte und eine dunkelrote Blutlache auf dem hellbraunen Boden hinterließ. Ich hatte noch drei Patronen, wie ich bemerkte. Die musste ich richtig benutzen.
Jemand packte Natashas Hand und zog sie aus dem Bett. Sie wehrte sich hart, jedoch brachte es nichts und als sie mit ihrem verletzten Fuß auf dem Boden aufkam, schrie sie schrill auf.
Etwas schneller als vorher, schoss ich unbekümmert auf drei von fünf Männern, die alle drei bewusstlos zu Boden glitten.
Ich schlug einem weiteren Mann meine Waffe auf den Kopf. Blitzschnell zog dieser ein kleines verziertes Taschenmesser und ließ es hart über meine Wange gleiten, aus welcher auch gleich Blut austrat.
Ich biss die Zähne zusammen, als der Schmerz mich erreichte und ignorierte ihn so gut es ging, um dem Mann der Natasha entführte hinterherzulaufen. Ich fing an zu sprinten, als ich Natashas Schrei hörte.
Ich orientierte mich an ihrem Schrei, welcher aus Westen kam. Es war dunkel draußen, weswegen ich nichts sehen konnte. Es gab weder Laternen, die den Weg beleuchteten, noch den Mond, da heute Neumond war. Ich rannte weiter, versuchte so wenig wie möglich zu stolpern und erreichte die beiden innerhalb von Minuten.
Ich näherte mich leise von hinten, hörte Natashas Wimmern, packte den Mann am Hals und presste meine Hand um diesen.
Der Mann stieß erstickte Laute aus, bevor er mit offenem Mund, blassen Augen und Blut, welches aus der Nase lief auf dem Boden aufschlug.
Natasha stieß einen erstickten Schrei aus, als ich sie am Boden kauernd entdeckte. Schnell hockte ich mich zu ihr.
„Hey Tasha, ich bin es, es ist alles gut!", versuchte ich sie zu beruhigen.
„Clint?", fragte sie vorsichtig, während sie am ganzen Körper zitterte. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken, während eine Träne über ihr Gesicht lief und auf meine Hand tropfte.
„Hey, Shhh, es ist alles gut!", beruhigte ich sie weiter.
Ein wenig später hatte sie sich beruhigt. Ich nahm sie hoch und trug sie zurück zu der Hütte, stieg vorsichtig über die Leichen, welche hier lagen und setzte sie auf das Bett.
Sie zitterte am ganzen Körper. Mir wurde etwas schlecht, dieser Blutgeruch war echt schrecklich, der gefiel mir gar nicht.
Ich strich ihr noch mal über den Rücken, um sie etwas zu beruhigen. Ihr Blick glitt über die, von mir verursachten, Leichen und schnell zog ich ihren Kopf wieder zu mir. Ich wollte einfach nicht, das sie die Leichen in ihrem Zustand, sah.
„Was machen wir jetzt?", fragte sie mich verängstigt.
„Ich weiß es nicht, es gibt hier überall einfach kein Internet", erklärte ich ihr.
„Hier bleiben können wir auch nicht!", warf Natasha schwach ein. Da musste ich ihr leider Gottes zustimmen, wir konnten wirklich nicht hierbleiben.
„Da hast du recht, was sollen wir dann machen?", fragte ich sie.
„Ich weiß es nicht", gab sie zu. Ich strich ihr über ihren Kopf.
„Was auch immer geschieht, wir schaffen es, gemeinsam!", rief ich entschlossen und sie nickte, ebenfalls entschlossen.
„Wenn ich doch nur laufen könnte", jammerte sie.
Ich nickte mitfühlend. Ich dachte, sie war noch nie in so einer Situation gewesen, ihr Füße nicht, oder zumindest nur halb, nicht benutzen zu können.
Ich nahm ihre Hand und sah sie aufmunternd an. Ich nahm sie erst mal wieder auf meinen Arm, ich wusste nicht, wo wir hinkonnten oder wo wir waren, aber eines wusste ich, Natasha konnte nicht laufen. Sie schmiegte sich an mich.
„Ich liebe dich!", flüsterte sie leise.
„Ich dich auch!", antwortete ich.
Dann stieg ich wieder über die Leichen und ging langsam aus der Tür hinaus ins Freie.
Es war immer noch sehr dunkel, ich schätzte es auf vier Uhr dreißig in der Früh.
Ich ging ein kleines Stück, dann ging die Sonne langsam auf und ließ den Himmel in einem dunklen Rot erstrahlen.
Natasha regte sich leicht in meinem Arm und ich schaute zu ihr herunter. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie eingeschlafen war.
Ich musste sie kurz absetzten, da meine Arme wirklich sehr schwer wurden und ich gerne wüsste, wie spät es war.
Ich holte mein Handy raus – natürlich hatte ich kein Internet, wie sollte es auch anders sein – und schaute auf die Uhr.
Eine weiße leuchtende Uhr leuchtete mir hell entgegen. Es war sechs Uhr dreißig, ich lief also schon zwei Stunden.
Müde gähnte ich, vielleicht sollten wir hier tatsächlich Rast machen? Der Platz war eigentlich super, wir waren auf einer Art Lichtung, die umseht mit Bäumen war. In der Mitte der Lichtung floss ein kleiner Bach, welcher klares Trinkwasser führte. Man konnte hier gut Rast machen, deswegen rüttelte ich leicht an Natashas Schulter. Sie riss auch direkt die Augen auf und sah sich panisch um
„Hey, hey, alles gut! Ich bin es nur, ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir leid!", entschuldigte ich mich sofort, ich fühlte mich etwas schuldig.
„Nein, nein, alles gut, ich bin nur etwas paranoid", beschwichtigte sie mich. Ich nickte, da fiel mir eine kleine Tafel auf, die aus dem Boden ragte. Sie war etwa am anderen Ende der Lichtung. Ich ging langsam dort hin, und sah das dort etwas eingemeißelt war.
„Was ist das denn?", fragte ich mich laut.
Natasha sah mich neugierig an.
„Was denn?", rief sie mir fragend zu. Ich hastete zu ihr, nahm sie wieder auf meine Arme und trug sie zu der von mir entdeckten Steintafel.
Neugierig sah sie darauf und auch ich betrachtete es neugierig.
Dort stand etwas, was man mit Mühe als Cave tenebras, aliter finis veniet deuten konnte.
„Cave tenebras, aliter finis veniet", las ich laut vor. „Welche Sprache ist das?", fragte ich mich und Natasha laut.
„Ich weiß es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Latein ist", antwortete sie grübelnd. Ich nickte, das klang plausibel. Wir waren hier schließlich in Italien, also auch in Rom.
„Aber was bedeutet das?", fragte ich. Sie zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß, das veniet kommen oder nahen hießt, aber mehr auch nicht, erklärte sie mir. Ich überlegte, dann zückte ich mein Handy.
Internet hatte ich zwar nicht, aber ich hatte in weiser Voraussicht Italienisch und Latein in meiner Übersetzer App geladen, damit ich diese Sprachen übersetzten konnte. Ich gab das in meinen Übersetzer ein, heraus kam ein seltsamer Satz.
„Hüte dich vor der Dunkelheit, sonst naht dein Ende", las ich laut vor. „Was ist damit gemeint?", überlegte ich laut.
Natasha zuckte wieder nur mit den Schultern.
„Keine Ahnung", antwortete sie.
„Wir sollten wieder zur Mitte der Lichtung, irgendwie vertraue ich der Botschaft nicht so ganz, ich habe ein ganz blödes Gefühl bei der Botschaft!", rief ich hektisch.
Natasha nickte und ich nahm sie hoch, um sie wieder in die Mitte der Lichtung zu tragen. Ich setzte sie wieder am Boden ab und tastete nach ihrem verknacksten Knöchel.
„Kannst du jetzt deinen Fuß belasten?", fragte ich sie. Fast sofort stand Natasha mit Hilfe von mir auf, und fing an, ihren Fuß langsam zu belasten. Sie konnte ihren Fuß jetzt schon sicher auf den Boden stellen und leicht belasten. Erleichtert atmete sie auf.
„Ich kann wieder besser laufen!", rief sie glücklich.
Ich nickte ebenfalls glücklich, da entdeckte ich noch eine Steintafel, gegenüber von der, die wir vorhin abgecheckt hatten. Sofort legte ich meine Stirn in Falten und ging auf die Steintafel zu, während ich langsam mein Handy zückte. Diese Tafel war ebenfalls sehr schwer zu lesen, jedoch gelang es mir nach einigen Ansätzen. Dort stand ebenfalls etwas in Latein geschrieben.
„Venient, et diperdent te, non est effugium", stand darauf und ich tippte es schnell in den Übersetzter ein. „Sie werden kommen und euch vernichten, es gibt kein Entkommen!", las ich wieder laut vor, daneben entdeckte ich ein kleines Bild, ebenfalls in Stein gemeißelt, jedoch etwas besser erkennbar.
Darauf war ein Dämon-artiges Wesen zu sehen, ich wusste sofort was los war.
Scheiße, wo waren wir hier gelandet? Es gab doch nicht wirklich Dämonen, oder? Aber diese Zeichnung sah so echt aus und es passte perfekt zu den Sätzen, die wir auf den Steintafeln gefunden haben. Sofort sprintete ich zu Natasha zurück.
„Wir müssen hier weg, sofort!", rief ich panisch. Sie sah mich nur schief an.
„Warum?", fragte sie mich und schnell erklärte ich ihr, was ich gesehen hatte. Jetzt machte auch sie große Augen.
„Meinst du wirklich es gibt Dämonen wirklich?", fragte sie mich. Ich nickte.
„Überleg doch mal, es passt alles zusammen!", erklärte ich schnell. Ich nahm sie auf den Arm und wollte los, jedoch hörte ich ein Knacken im Gebüsch. Ich wirbelte herum und blickte in rote zornige Augen.
Geschrieben von Amelie
Hey, hey! Wer mein Buch im Moment verfolgt und das neuste Kapitel schon gelesen hat, der weiß das ich jetzt am Ende jedem Kapitels eine Frage stellen möchte, die ihr beantworten könnt.
Heute mal eine ganz poetische Frage: Was ist das Ziel, welches ihr in eurer Jugend oder eurem Leben mal erreichen wollt?
Meins ist, dass ich gerne mal ein Buch veröffentlichen würde. Außerdem würde ich gerne mal nach Island reisen.
So, jetzt noch eine gute Nacht!
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top