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Hello, da bin ich schon wieder! Und wer die "Überschrift" gelesen hat, weiß auch schon, was ich schon wieder hochlade (weil wegen es gibt nur eine Kategorie, die bisher so viele Kapitel hat...)... Dieses Mal ist es eine sehr lange Szene (8 A5 Seiten in Word ^^), die es nicht ins Buch geschafft, jetzt aber dort einen Platz gefunden hat. Ich werde euch nicht verraten, wo, und es ist auch sehr schwer, herauszufinden, aber vielleicht kommt der eine oder andere ja doch darauf ;D (Da sind so viele schöne Anspielungen auf die Szene danach drin, höhö xD)

Und da ist sie:

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Alleine saß ich auf einer Bank auf dem Schulhof, unschlüssig, was ich tun sollte. Es war bereits späterer Abend und ich hatte Jessie gesagt, dass ich mich noch einmal an die frische Luft setzen wollte. Und da saß ich nun, gedankenverloren, während ich überlegte, ob ich mich für die Schulwettkämpfe anmelden sollte. Klar, es wäre eine willkommene Abwechslung für mich und außerdem eine wiederholte Chance, Nick zu treffen.

Doch es gab auch Dinge, die dagegen sprachen: Ich würde wieder unter Menschen sein. Menschen, die nicht herausfinden durften, dass ich nun im Grunde keiner mehr von ihnen war. Und viel schlimmer: Wenn ich tatsächlich ausgewählt werden würde, was ja mein Ziel war, würde ich entweder mit Luke oder einem aus der Ferne arrogant wirkenden Mädchen hingehen müssen. Und wer wusste schon, welche von Lukes Persönlichkeiten zu diesem Zeitpunkt gerade an der Oberfläche war.

Plötzlich hörte ich ein knackendes Geräusch hinter mir und fuhr blitzartig herum. Da war jemand! Aber wer außer mir war um diese Uhrzeit noch auf dem Schulhof?

Aus einem unerklärlichen Grund begann mein Herz mit einem Mal, schneller zu schlagen, während auch mein Gehirn sofort auf Alarm schaltete. Ich fühlte mich ganz eindeutig beobachtet. Und wenn Jessie mir eines eingetrichtert hatte, dann war es, wachsam und aufmerksam zu sein.

Mit klopfendem Herzen und zitternden Händen stand ich auf und drehte mich im Kreis. Wieder hörte ich ein Geräusch, sodass ich unwillkürlich zwei Schritte nach hinten machte. Irgendetwas sagte mir, dass ich lieber schnell in das Internatsgebäude laufen sollte, doch anstatt auf meine Vernunft zu hören, drehte ich mich weiterhin unruhig um mich selbst, als würde ich auf irgendetwas warten.

Als ich plötzlich mit dem Rücken gegen irgendetwas stieß, wollte ich entsetzt aufschreien, doch im gleichen Moment verlor ich das Gleichgewicht und fiel der Länge nach hin, sodass nur ein einziger, piepsiger Ton meine Kehle verließ. Wahrscheinlich klang ich eher nach einem kaputten Staubsauger als menschlich.

Doch sobald ich auf dem Boden lag, drehte ich mich panisch um - und war erleichtert wie nie. Ich starrte lediglich in das Gesicht eines ziemlich verwirrten, älteren Mädchens. „Oh mein Gott!", stieß ich aus, pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab dabei einen Laut von mir, der wie ein hysterisches Lachen klang, „Verdammt, hast du mich erschreckt!"

Das Mädchen lächelte, als sie mir ihre Hand reichte, um mir beim Aufstehen zu helfen. „Habe ich bemerkt", stellte sie grinsend fest, wobei sie mich unwahrscheinlich an Nick erinnerte. Nick, den ich am Samstag treffen würde.

Doch gerade, als ich die ausgestreckte Hand des Mädchens dankbar ergriff und blinzelte, als sie mich nach oben ziehen wollte, zuckte ich erschrocken zurück. Dass ich dabei zurück auf den kalten, harten Schulboden fiel, war mir in diesem Moment egal. Ich starrte einzig und allein in die Augen des Mädchens. Sie waren grün. Verturer. ‚Die Verturer sind leider freilaufende und in Gruppen lebende Menschen - sofern man sie als solche bezeichnen kann - mit ebenfalls magischen Kräften', rief ich mir Jessies Monolog ins Gedächtnis und schluckte, als das freundliche Lächeln des Mädchens in ein hämisches Grinsen verwandelte.

Unwillkürlich rutschte ich ein Stück von ihr ab, als würde mir das irgendetwas bringen. Meine Unsicherheit, ob ich mir nicht doch erst ein Bild von den Verturern machen wollte, war in dem Moment verflogen, in dem das Mädchen vor mir spöttisch den Kopf schieflegte und mir scheißfreundlich klarmachte, warum ich mich nicht nachts alleine auf den Schulhof begeben sollte. Sie hätte wohl ihre Kräfte gerade erst entdeckt und würde noch Versuchskaninchen suchen, an denen sie sie testen konnte.

Ich presste die Lippen aufeinander und schloss die Augen, um mich zu beruhigen, während ich flach atmend fieberhaft überlegte, was ich jetzt tun sollte. Ja, was tat man als komplett unerfahrener Elementbändiger, wenn man in der hintersten Ecke des Schulhofes auf dem Boden lag und ein Verturer vor einem stand? Wenn ich meine Kräfte anwandte, würde sie das nur provozieren. Und ich wusste so oder so, dass ich schwächer war. Das einzige, was ich tun konnte, war, ihrem Geschwafel zuzuhören und zu hoffen, dass jemand um diese Uhrzeit nichts Besseres zu tun hatte, als aus seinem Fenster auf den dunklen Schulhof zu starren.

Und da saß ich. Zitternd mit geschlossenen Augen auf dem kalten Steinboden und mit der leisen Hoffnung, dass der Verturer mich nicht mit Blitzen grillen würde.

Irgendwann hockte sich das Mädchen direkt vor mich, um bedrohlicher zu wirken, sodass ich schon befürchtete, sie hatte herausgefunden, dass ich ihr nicht zuhörte, und sah mir direkt in die Augen. Aber so dämlich war ich nicht. ‚Sie können Blitze aussenden und ein paar andere Dinge, wobei ich dir nicht raten würde, einem von ihnen in die Augen zu sehen.' Das hatte Jessie gesagt. Und ich würde den Teufel tun, den Blick des Mädchens zu erwidern, selbst wenn ich nicht verstand, warum.

„Das wird nicht funktionieren", wollte ich dennoch knurren, doch meine Stimme zitterte dabei weitaus mehr als ich überhaupt zu-geben wollte.

Als ich den Blick abwandte, richtete sich der Verturer vor mir wieder auf. Ein gehässiges, spöttisches Lächeln zierte das Gesicht des Mädchens, sodass ich automatisch meine Knie näher an mich zog, als würde mir das irgendetwas bringen. Eine quälend lange Weile lang gab sie vor zu überlegen, was mich nur noch nervöser machte. Verdammt, was hatte ich mir nur dabei gedacht, mich abends alleine in die hinterste Ecke auf dem dunklen, verlassenen Schulhof zu setzen? Nach dem Vorfall mit Luke hätte ich wissen müssen, dass die Aktion nicht gutgehen würde!

Das Mädchen studierte gerade eingehend ihre Hände, als überlegte sie angestrengt, mit welcher sie wohl zuerst einen Blitz auf mich schießen würde.

Ich schluckte unbehaglich. Es fehlte nur noch, dass ich begann, vor Angst zu weinen. „Wieso?", murmelte ich, eigentlich an niemand Bestimmten gerichtet, wobei meine Stimme seltsam brüchig klang und ich schwer damit beschäftigt war, meine zitternde Hand unter Kontrolle zu bringen. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Film, doch leider war es die pure Realität.

Das Mädchen lachte jetzt kurz auf und ließ ihre Hände sinken. „Ganz einfach. Du bist ein Elementbändiger", lautete ihre Antwort, wobei ihre Stimme so hasserfüllt klang, dass sie bei mir eine Gänsehaut verursachte, doch dann verzog sich ihr Mund wieder zu einem geradezu mörderischen Grinsen, „Und Elementbändiger müssen vernichtet werden."

Erneut hob sie die Hand, während ich fieberhaft überlegte, wie ich sie aufhalten konnte, bis mich mit großem Glück jemand bemerkte. „Denken alle Verturer wie du?", fragte ich schließlich und klang dabei nicht einmal halb so selbstsicher wie in meiner Vorstellung.

„Alle, die irgendetwas auf sich halten, würden alles dafür tun, um wenigstens einen von euch zu vernichten, Schätzchen", war die weitaus selbstsicherere Antwort, die ich bekam.

Auf meinem ganzen Körper breitete sich eine unangenehme Gänsehaut aus und ich musste schlucken. Warum war nur immer ich diejenige, die in solche denkbar bescheuerten Situationen geriet?

Genau in dem Moment, in dem sie schließlich lächelnd, als würde sie gleich ihren Seelenfrieden bekommen, die Hand ausstreckte, während ich einen leisen, wimmernden Laut ausstieß, hielt ich mir meine schützend vor meinen Körper und kniff die Augen zusammen. Als würde es irgendetwas bringen.

Doch es geschah nichts. Rein gar nichts. Am ganzen Leib zitternd öffnete ich zuerst ein Auge - dann riss ich beide entsetzt auf und zog meine Hand zurück. Das Mädchen war in der Bewegung eingefroren, als wäre sie schockgefrostet worden. Als hätte ich sie schockgefrostet.

Eigentlich hätte ich vor Glück schreien müssen, doch ich spürte keine Erleichterung. Stattdessen blickte ich nur wie erstarrt auf den vereisten Verturer. Mein Atem ging noch unregelmäßiger als zu dem Zeitpunkt, zu dem das Mädchen noch warm gewesen war. Irgendwann begann ich zu zittern und musste mir auf die Lippe beißen, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Erfolglos. Den Blick konnte ich noch immer nicht abwenden. War sie tot? Hatte ich sie umgebracht?

Wie in Trance streckte ich leise wimmernd die zitternde Hand, die ich eben vor Schreck zurückgezogen hatte, nach dem Mädchen aus. Doch als meine Finger das kalte Eis berührten, zuckte ich zurück, als hätte ich mich verbrannt, und verfiel zurück in meine vorherige Starre.

Erst, als irgendjemand neben mir mehrfach meinen Namen sagte, erwachte ich zum Leben und drehte langsam meinen Kopf zu der Person um. „Lily? Gott, sag doch was!", drang Louis' besorgte und energische Stimme endlich zu mir durch, „Geht es dir gut?"

Langsam, ganz langsam, schüttelte ich den Kopf, als wäre es das Schwierigste, das ich jemals getan hatte. „Ist das Gegenteil nicht offensichtlich?", murmelte ich kaum hörbar und kam mit Louis' Hilfe, schwankend auf die Beine, als hätte ich mir ein bisschen zu heftig die Kante gegeben.

Als ich endlich fest stand, schaute ich mich nach dem Mädchen um, doch es hatte sich entgegen meiner Hoffnung nicht bewegt. Erneut begann ich zu zittern, während Louis jetzt meinem Blick folgte. Den Verturer schien er erst jetzt zu bemerken, denn er riss erschrocken die Augen auf, was mich nur noch mehr zittern ließ. „Warst du das?", stellte er die Frage, deren Antwort er im Grunde bereits kannte.

Ich nickte bloß. Zu mehr war ich nicht im Stande. „Ist...sie tot?", wollte ich schließlich doch beinahe tonlos wissen.

Als Louis nicht, antwortete, befürchtete ich schon, er hätte meine Frage nicht gehört oder wollte schlicht und einfach nichts erwidern, weil es mich mit einer schrecklichen Gewissheit zurücklassen würde, doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein, sie lebt", war der Satz, dann hörte ich den Stein von meinem Herzen fallen wie einen schweren Kartoffelsack.

Fast wäre ich dem Jungen vor Erleichterung um den Hals gefallen, auch wenn mir nicht klar war, wie ein Mensch mit vereisten Organen und gefrorenem Blut noch leben konnte. Aber vermutlich lief das in der Magie etwas anders als in der Welt, die ich bisher kannte. Und verdammt, ich hatte gedacht, dass ich sie umgebracht hatte, ohne genau zu wissen, was ich tat.

„Hat sie dir irgendetwas getan?", wollte Louis wissen und in seinem Blick lag noch etwas anderes als Besorgnis, doch zuordnen konnte ich es nicht. Ich war einfach nur erleichtert. Erleichtert, dass ich niemanden getötet hatte.

„Das hat sie nicht mehr geschafft", entgegnete ich, nachdem ich endlich meine Stimme wieder gefunden hatte. Dass mich der Verturer vollkommen aus der Bahn geworfen und verängstigt hatte, ließ ich aus. Jetzt, wo ich wusste, dass ich das Mädchen nur vorübergehend tiefgekühlt hatte, kamen mir die ganzen letzten Minuten nur noch halb so schlimm vor.

Louis nickte. Jetzt zeichnete sich Erleichterung auf seinem Gesicht ab. „Gut", murmelte er bloß, bevor er plötzlich zu grinsen begann, als hätte sein Gehirn gerade erst geschnallt, dass ihm vor zehn Minuten der Oscar überreicht wurde, „Glückwunsch, übrigens. Auch wenn es so, wie du es mir erzählt hast, nicht gerade von Kontrolle spricht. Aber du hast einen Verturer komplett alleine besiegt, indem du ihn vereist hast. Vergiss bloß nie, wer dir das beigebracht hat!"

Meine erste Antwort auf seine Euphorie war ein schrilles und gleichzeitig bitteres Lachen. Er hatte gut reden. „Das werde ich wohl kaum vergessen", murmelte ich schließlich, während Louis irgendetwas in sein Handy eintippte.

Seine Stirn hatte er jetzt wieder in todernste Falten gelegt. „Gehen wir. Man wird sich um sie kümmern, sobald sie aufwacht. So schnell wird sie hier niemanden mehr bedrohen", sagte er schließlich, doch als er meinen Blick sah, fügte er schnell einen weiteren Satz hinzu, „Oh, nein, sie wird nicht sterben; ihr wird nur klargemacht, dass wir uns das nicht gefallen lassen."

Ich wusste nicht genau, was mich an dem Gedanken stören würde, dass das Mädchen, das mich so ohne Bedenken mit einem ihrer Blitze grillen wollte, starb. Doch auf Louis' Frage hin antwortete ich schlicht, dass ich fand, dass es niemand verdient hätte, auf grausame Art zu sterben.

Eine Weile lang sah der Wasserbändiger mich einfach nur an. Ein düsterer und trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht, der jedoch genauso schnell wieder verschwunden war, wie er gekommen war. Dann nickte Louis. „Vielleicht hast du recht", flüsterte er so leise, dass ich es kaum verstand, bevor er mich letztendlich ohne Vorwarnung mit sich ins Internatsgebäude zog.

„Willst du mit Jessie reden?", fragte er nach einer langen Weile Schweigen, als wir an meinem Zimmer und damit auch dem von Jessie angekommen waren. Während Louis den Namen einer seiner besten Freundinnen aussprach, hoben sich seine Mundwinkel ein Stück, sodass ich kurz unwillkürlich lächeln musste.

Ich zögerte, dann zuckte ich mit den Schultern. „Vielleicht morgen. Aber jetzt wäre ich eigentlich gerne alleine. Außerdem ist es spät und...", antwortete ich schließlich, wurde jedoch unterbrochen: „Schon gut. Versuch einfach zu schlafen und mach dir nicht zu viele Gedanken um das, was passiert ist." Erneut huschte ein undefinierbarer Ausdruck über Louis' Gesicht, dann hob er die Hand und wandte sich zum Gehen.

„Danke", flüsterte ich ihm hinterher, woraufhin er bloß nickte, bevor er hinter der nächsten Ecke verschwand. Was hatte Louis eigentlich so spät noch gemacht? Waren hier nur Nachtwandler unterwegs?

Gedankenverloren und kopfschüttelnd kroch ich endlich in mein wohlverdientes Bett. Und obwohl ich anfangs meine Bedenken hatte, ob meine Gedanken überhaupt diese Nacht irgendwann zur Ruhe kommen würden, schlief ich sofort ein.

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So. Dat war's. Ist eigentlich doch nicht so schwer, sie zuzuordnen xD. Da sind ganz viele solcher Dinger drin, die auf etwas hinweisen, das am Ende des Bands aufgelöst wird (Ich habe mal wieder vergessen, wie die Dinger heißen .-.). Und noch mehr solcher Dinger sind da enthalten! *wichtig nick*

Habe ich schon erwähnt, dass ich Louis mag? :)) (Eigenlob stinkt gewaltig, Elena...) 

Ja...wie war's? ;D

In fünf Tagen sind meine Ferien zu Ende und mein Schlafrhythmus ist gerade komplett im Arsch :) Aber ich werde jetzt weiter überarbeiten! Bin aus meinem "OMFG, DAHS IS SOH SCHLÄCHT!!!!!!11!!!elf!!!"-Tief rausgekrochen. Weiß auch nicht, wie ich das geschafft habe.

Over and out.

Elena.


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