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Nach dem erneuten Besuch des mysteriösen Typens, konnte ich eher schlecht einschlafen. Ich war mit meinen Gedanken bei ihm, zumal er tatsächlich bei mir war. Aber er schien auch nicht so, als würde er mich angreifen wollen.
Gleichzeitig fragte ich mich, ob er etwas Stehlen wollte. Aber welcher Idiot würde etwas von einem Studenten stehlen wollen? Das Einzige, was ich anbieten konnte, waren zwei Dosen Bohnen und eine Scheibe Toast in meinem Kühlschrank.
Um ehrlich zu sein, wusste ich gar nicht, was ich über das Alles hier denken sollte.
Er hatte mir erneut einen Buchstaben in die Handfläche gedrückt. Diesmal war das ein A. Die zwei Buchstaben, die ich mittlerweile besaß, bewahrte ich in einer Schmuckkiste auf.
F und A.
Was er wohl damit meinte?
Oder, was er mit dem Ganzen meinte? Etwas ahnungslos, was ich darüber denken sollte, kratzte ich mich am Hinterkopf.
Heute hatte er mich auch wieder berührt, wenn ich das mal so sagen konnte. Er hatte mir halt über die Wange gestrichen. Dies hatte ich bemerkt, als ich durch sein Streicheln wach wurde.
Ich verstand eben nicht, was er wollte. Trotzdem blieb ich verständnisvoll. Ich war eben so ein Mensch. Ein Mensch, der mit gefühlt Jedem auf dieser Welt Verständnis hatte. Deswegen auch mit einem Mörder.
Mörder...
Das Wort klang so schlimm in meinen Ohren. Genauso schlimm war das auch. Ich schüttelte meinen Kopf und schnappte mir schnell mein Handy, als es an der Tür klingelte. Stimmt.
Ich war heute mit Taehyung verabredet.
„H-Hey.",begrüßte ich ihn noch einwenig schüchtern. Schließlich war das mein erstes Treffen mit ihm.
„Guten Tag. Wollen wir los?",fragte er freundlich und lächelte mich aufgeregt an. Ich nickte als Antwort und schloss die Tür ab, bevor ich mit ihm dann weiterging.
Übrigens war er heute echt schön angezogen...
„Sag mal, wo gehen wir denn eigentlich hin?",fragte ich ihn neugierig. Schließlich hatte ich keine Ahnung, was er eigentlich vor hatte.
„Naja. Ich dachte, wenn wir im Park spazieren gehen würden, hätte ich bessere Chancen dich kennenzulernen. Danach können wir ja gerne noch ein Eis essen gehen.",schlug er vor und wandte seinen Blick zu mir.
„Klingt gut."
Ich schenkte ihm ein liebes Lächeln, dass er nur erwiderte.
Im Park angekommen, spazierten wir durch die idyllisch weißen Flächen entlang. Der Park war am Nachmittag wunderschön. Man sah die Kinder auf den Wiesen mit dem Schnee spielen oder Hunde mit deren Besitzern. Lachende und glückliche Gesichter kamen mir auch zur Sicht.
„Dir scheint der Park zu gefallen, oder?",fragte er mich ruhig.
Das Ruhige in der Stimme unterstrich den tiefen Ton.
„Ja, ich finde diese ruhige Stimmung hier einfach schön. Das färbt komplett auf mich ab.",gab ich lächelnd von mir. Ich sah, wie ihm ein leichtes Lächeln auf die Lippen schlich.
„Stimmt.",sagte er leise und schaute mich an.
„Jungkook, wie alt bist du?"
„Ich bin 21, und du?"
„23.",antwortete er liebevoll.
„Darf ich dich fragen, ob du im Café Vollzeit arbeitest? Oder ist es dein Nebenjob?",fragte ich neugierig.
„Es ist mein Job. Nichts besonderes, aber dadurch kann ich mich am Leben halten."
Ich nickte aufmerksam und lächelte ihn an.
Und so kamen wir beide jede Sekunde schneller ins Gespräch und erzählten uns von den verschiedensten Dingen. Ich bemerkte auch, dass er ein sehr humorvoller Mensch war. Eine Seite an ihm war eher ruhig, und die andere war sehr impulsiv und optimistisch.
Ein ganz toller Mensch.
Er zeigte mir viele Dinge und erzählte mir auch viel. Manchmal reichte es komplett aus, ihn anzuschauen und sein Gesicht zu studieren. Ich hatte schon gesagt, dass er ein sehr schönes Gesicht hatte, aber sein Seitenprofil faszinierte mich umso mehr.
Er hatte volle Lippen und dichte Wimpern gehabt. Wenn er geredet hatte, fing er immer wieder an zu lächeln, und dadurch entstanden süße Grübchen. Das war schon niedlich anzusehen.
Langsam spazierten wir während unserer Unterhaltung den Park entlang und genossen die Zeit. Es war definitiv kein Fehler sich mit ihm zu treffen. Dadurch könnte sich eine tolle Freundschaft entwickeln, oder?
„Ich finde ja, Kunst ist was schönes. Man kann seine Gedanken und Gefühle freien Lauf lassen. Bei den Künstlern entstehen dann immer so einzigartige Bilder, wenn sie drauf losmalen.",erklärte ich interessiert. Ich fand es angenehm, wie konzentriert er mich immer anschaute, wenn ich anfing zu sprechen. Es gab mir eben ein gutes Gefühl. Das Gefühl von purer Aufmerksamkeit, Bestätigung und Interesse an dem, was ich sagte.
„Also, wenn ich das immer versucht habe, entstand am Ende das schlimmste Chaos.",sagte er verlegen und fing an zu schmunzeln.
Auch ich fing an zu lachen und lächelte ihn an.
„Also du bist mir echt einer!"
„Ich kann ja nichts dafür, dass ich so untalentiert bin."
„Es gibt sicherlich Bereiche, in denen du talentiert bist. Es muss ja nicht die Kunst sein."
„Da hast du Recht, mein Hübscher.",antwortete er grinsend.
Ich bemerkte, wie meine Wangen die allzubekannte rosige Farbe der Verlegenheit annahmen. Vorsichtig legte ich eine Hand auf meine Wange und tastete diese ab.
Komplimente bekam ich nicht so oft, weshalb mich seine Komplimente immer in Verlegenheit brachten.
„Es gefällt mir, was für einen Einfluss ich auf dich habe.",sagte er zufrieden und lächelte mich wieder an.
„N-Naja...",gab ich schüchtern von mir. „Ich bin sowas nur nicht gewohnt."
„Dann muss du dich ab jetzt dran gewöhnen."
Ich nickte nur und lächelte verlegen.
Eine Weile trödelten wir im Park herum, bis wir uns dazu entschieden haben, ein Eis zu essen. Wir liefen gemeinsam die Straßen entlang und standen nun vor der Vitrine.
„Eis...",murmelte ich verträumt.
Ich liebte Eis.
Zurzeit kam ich nur nicht dazu mir welches zu besorgen, weil ich sehr viel Lernen musste.
Ich hörte neben mir Taehyung schmunzeln und schaute ihn mit einem leichten Lächeln an.
„I-Ich mag Eis.",erklärte ich leise.
„Das ist doch schön. Suche dir eine, zwei oder drei Sorten aus. Ich bezahle für uns beide.",gab er zufrieden von sich und begrüßte danach schon den Verkäufer.
Ich tippte ihn vorsichtig am Oberarm an, um zu sagen, dass ich Schokolade gerne hätte.
Als wir beide dann unser Eis bekamen, gingen wir wieder die Straße entlang. Stumm aßen wir unser Eis und genossen die Atmosphäre. Ich würde sagen, dass der Tag komplett gelungen war. Denn ich war nur am Lachen. Ihm schien es auch gefallen zu haben. Somit fiel uns der Abschied am jetzigen Abend etwas schwer.
Mit einem leichten Lächeln blieb ich stehen und winkte ihm hinterher, nachdem er mich nachhause begleitet hatte. Anschließend ging ich rein und ließ meine restliche Freude freien Lauf.
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