Der Bunteabend

Als wir am Hof ankamen war schon alles schön hergerichtet. Alle Teams standen in den Startlöchern und waren bereit zu zeigen was sie konnten.
Als erstes war Nick mit seiner kleinen Gruppe dran, sie führten uns eine Comedy-Zirkusaufführung vor und waren alle lustig verkleidet.
Nick hatte ganze Arbeit mit den kleinen geleistet, es war super amüsant und jeder hatte einen riesigen Spaß.

Emil hatte eine Feentanzaufführung vorbereitet, die Pferde waren mit Fingerfarbe angemalt und die Kinder hatten alle ein pinkes Tutu und Flügel an, auch Emil. Emil spielte  wohl die Leitfee, er war der Einzige mit einer Krone und einem Zauberstab.
Er sah zum schreien schön aus.
Aber das was er mit den Kleinen eingeprobt hatte war sehr süß - ein kleines Feenballet mit Pferd, es sah einfach toll aus.
Selbst diese Marie hatte ihren Spaß, einmal im Leben war sie nicht so eingebildet und blühte richtig auf mit den Kleinen.

Die 2 darauffolgenden Reitgruppen führten beide eine Quadrille vor. Es war zwar ein bisschen langweilig, aber sie hatten halt nicht so viel mit Bodenarbeit am Hut und es war das einzig Logische was sie hätten machen können.
Es war nichts besonderes und ich denke das wussten sie auch selber.
Schon im Training sind sie Quadrillen geritten und viel neues hatten sie uns nicht präsentiert.
Die Gruppe danach hatte uns ein Springparcours auf Zeit präsentiert, es brachte ein bisschen mehr Spannung mit ins Ganze, aber im Großen und Ganzen war es für uns Zuschauer auch eher langweilig und eher was fürs Turnier - nichts für eine Talentshow.
Die letzte Reitgruppe präsentierte uns Dressurlektionen, sie waren sehr sauber und elegant geritten, aber es war wieder dasselbe wie bei den vorherigen Gruppen. Es war ziemlich langweilig und einfach nichts Besonderes in dieser Hinsicht.

Marc und ich waren aufgeregt, wir wussten, dass unsere Aufführung viel tiefgründiger war und eine kleine Geschichte erzählte.
Wir hatten Musik, verschiedene Elemente aus Schauspiel und Tanz und ein paar Überraschungen im Petto.

Wir standen am Platzeingang und ließen Musik spielen. Ich saß auf Jaromir und Marc stand neben Rune.
Marc hatte noch ziemlich viel Zeit damit verbracht die Mähnen einzuflechten und den Schweif zu frisieren, es sah toll aus.
Ich hatte ein rotes Kleid an und Marc eine Reithose und ein Hemd. Wir sahen chic aus.
Daisy war auch ein Teil unserer Aufführung, ihr haben wir eine schöne Schleife umgebunden.
Unsere Geschichte Handelte davon, dass ein Mädchen ihr Pferd liebte und sie sich blind vertrauten, dann starb aber ihr Hund und sie wurde sehr traurig. Ihr bester Freund und ihr Pferd munterten sie immer wieder auf, bis noch ein zweites Pferd in ihr Leben trat.
Am Ende wurde dann irgendwie wieder alles gut.

Dies schafften wir wirklich gut umzusetzen.
Wir fingen an mit Arbeiten vom Boden, Flatterbänder, Bälle und Vertrauensübungen.
Dann ließen wir Daisy sich tot stellen und ich tat so als wenn ich weinte.
Tränen konnte ich super gut Schauspielern und es kam wirklich sehr realistisch rüber.
Daraufhin folgte die erste Überraschung, ich schwang mich auf Jaromir und ging auf den Hufschlag. Wir hatten nur einen Halsring dran und meine Haare wehten im Wind.
Es sah toll aus.
Marc stand mir zur Seite und schaute aufmerksam zu was ich machte. An einer Stelle nickte er mit dem Kopf und zeigte mir so, dass ich antraben konnte.
Das tat ich auch und das Publikum war begeistert.
Marc nickte wieder und ich galoppierte an.
Theo, Sabine, Emil und Nick waren außer sich vor Freude und klatschten was das Zeug hielt.
Ich konnte richtig sehen wie stolz Emil auf mich war und freute mich um so mehr.
Als ich dann durchparierte kam Marc zu mir, alle dachten er würde mir höflich vom Pferd helfen. So war es nicht, er kam rauf.
Das Publikum konnte es kaum fassen und sie konnten nicht mehr sitzen.
Wir trabten dann noch an und zeigte wie mutig Marc war.

Wir bekamen dauerhaften Applaus und machten weiter.
Das Beste kam doch noch.
Marc sprang ab und holte Rune zu mir.
Ich stellte mich dann mit einem Bein auf den Rücken von Jaromir und mit dem anderen auf Runes. So gingen wir im Schritt über den Platz und Marc führte uns.
Ich sah wie Theo Tränen in die Augen schossen. Sie war so stolz gewesen.
Und da dachten sie es wäre alles gewesen.
Dann wechselte ich aber das Kunststück und stellte mich nur auf Rune. Was dann folgte hielt gerade Nick für fast unmöglich.
Ich setzte mich hin und trabte ganz selbstverständlich an.
Rune war locker und entspannt gewesen und man merkte, dass er es genoss und keine Angst hatte.
Unsere Musik passte genau zu unserer Aufführung, sie war harmonisch und passte immer genau zu der Situation.
Wir hatten wirklich alle überrascht und als wir den Platz verließen lobte uns Sabine richtig dolle.

Abschließend stellte sie sich auf den Platz und verkündete das Ergebnis.
»Ich denke es wird keine Überraschung sein, wenn ich euch erzähle, dass Conni und Marc eine hervorragende Arbeit geleistet haben, es war einfach nur der Wahnsinn. Ich denke es sind alle einverstanden wenn ich sage, dass sie die diesjährigen Gewinner sind. Es war großartig und es gab nur eine Sache die sehr zu bemängeln war!«
Marc und ich sahen uns an, einerseits freuten wir uns über unseren Sieg, andererseits fragten wir uns was wir so gravierend falsch gemacht hatten.
»Schön aussehen hin oder her, es wird bitte immer mit Helm geritten meine lieben Kinder.«
Sie hatte recht, mit Helm reiten ist wirklich wichtig! Das hatten wir einfach nicht beachtet, trotzdem verurteilte sie uns nicht weiter.
Sie freute sich einfach so sehr über die Fortschritte und umarmte uns freudig.

»Ihr habt das so unglaublich toll gemacht! Ihr seid so über euch hinausgewachsen und Rune ist wie ein neues Pferd! Es ist der Wahnsinn!«, sagte auch Theo.
Als ich dann meine Mutter sah, die mich auch loben wollte, ging ich einfach an ihr vorbei und schaute sie nicht mal an.
»Conni?!«, rief sie mir fragend hinter her.
Ich reagierte nicht und ging mit Jaromir durch den Stall.
Nick bemerkte das Geschehen und wollte mir nachlaufen.
Mama hielt ihn auf und fragte: »Was ist denn mit Conni los?«
»Bei allem nötigen Respekt, aber das muss Conni dir schon selber sagen.«
»Hat ihr irgendwer weh getan?«
Mama war wirklich richtig besorgt.
»Ja du...« Mit dieser Aussage ließ Nick Mama dort stehen und ging zu mir.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top