Wieder in Bruchtal
Das Sonnenlicht blendete mich. Ich war zwar da, die Schmerzen leider auch. Ich fiel zu Boden, drehte mich auf meinen Rücken und stöhnte. "Ronja?", fragte eine mir nur allzu gut bekannte Stimme. "Anwesend.", sagte ich immernoch stöhnend, hob meine Hand und erst jetzt bemerkte ich, wo genau ich war. Ich war nicht einfach nur in Bruchtal, ich war direkt im geheimen Rat gelandet. Elrond kam auf mich zu. "Was ist mit dir?", fragte er besorgt. "Schmerz.", stöhnte ich erneut und stand langsam auf. Ich blickte mich um. Ich sah alle meine Freunde und auch andere. "Ronja." "Legolas." "Ronja?" "Gandalf!" "Ronja?" "Ok ich glaube jetzt weis jeder, wie ich heiße, danke.", sagte ich und drehte mich im Kreis.
"Frodo! Wie geht es dir?", fragte ich den Hobbit, der mich verwirrt ansah. Ich drehte mich weiter. Die anderen Zwerge und Elben kannte ich nicht; Gimli zwar schon aber er war derjenige, der mir am ehesten Fragen stellen würde. Also drehte ich mich weiter. "Aragorn, Boromir. Hey. Was geht?", fragte ich und bevor jemand etwas fragen konnte sagte ich: "Nein, ihr kennt mich nicht. Aber ich kenne euch. Nicht, weil ich schonmal hier war." Ich hielt inne. "Vor 60 Jahren.", sagte Gandalf nachdenklich. "In meiner Welt ist nur ein halbes Jahr vergangen.", meinte ich erstaunt und drehte mich zu dem Zauberer. "In deiner Welt?", fragte Gimli. "Ja, Gimli, in meiner Welt.", meinte ich. Alle schauten mich verwirrt an, bis auf diejenigen natürlich, die mich schon von letztem Mal kannten.
"Soll ich es ihnen erzählen?", fragte ich Elrond fast schon genervt. Er nickte. "Gut alle miteinander. Ich bin Ronja und komme von der Erde. Und nein, nicht Mittelerde, die Erde. Eine andere.......Dimension sozusagen. In meiner Welt existiert ihr in einem Buch, weshalb eure großartigen Valar beschlossen haben, mich einfach ohne zu fragen hierher zu bringen. Ich war hier, habe mit den Zwergen und Co. den Erebor zurück erobert und dann wurde ich wieder nach Hause geschickt. Und jetzt bin ich wieder hier. Das war alles, glaube ich.", beendete ich meine grandiose Rede, während der ich wild mit meinen Händen gestikuliert hatte. Alle waren sprachlos. "Woher hast du die Elbenkleidung?", fragte einer der Elben. 'Ernsthaft? Das ist die beste Frage, die ihnen eingefallen ist?', dachte ich. "Als ich das letzte Mal hier war, habe ich sie bekommen.", meinte ich. Wieder war es still. Alle schienen nachzudenken. "Naja, da ich hier jetzt erst einmal wieder feststecke, wie ich es stark vermute, können wir ja weiter machen. Wo wart ihr denn gerade, als ich aufgetaucht bin?", fragte ich und setzte mich einfach kurzerhand auf den Boden.
Elrond war noch kurz still, überlegte und wandte sich dann an Frodo. "Hole den Ring heraus Frodo.", sagte er mit einer Handbewegung auf einen steinernen Tisch zeigend. Und Frodo legte den Ring darauf. Den Ring der Macht, der noch eine große Rolle spielen würde. Ja, das wird er, doch welche Rolle würde ich nun spielen?
Frodo setzte sich wieder und ich hörte ihn erleichtert ausatmen. Geflüster brach aus. Alle starrten den Ring an. Und dann kam Boromir's wunderbar dumme 'Rede'. "Er ist ein Geschenk.", sagte er mehr zu sich selbst als zu uns. Dann stand er auf. "Ein Geschenk an die Widersacher Mordors. Warum sollten wir ihn nicht einsetzen? Lange hat mein Vater, der Truchsess von Gondor, die Mächte Mordors abgewehrt. Bei dem Blute unseres Volkes, eure Länder werden wir zu verteidigen wissen. Gebt Gondor die mächtige Waffe des Feindes. Lasst sie uns gegen ihn verwenden.", meinte Boromir. "Du kannst ihn nicht einsetzten. Niemand kann das. Denn der Eine Ring gehorcht nur Sauron allein. Er ist es, der ihn beherrscht.", sagte Aragorn. "Ein Waldläufer versteht nichts von solchen Dingen.", meinte Boromir. 'Und jetzt kommt Legolas.', sagte ich in Gedanken und schüttelte leicht den Kopf. Kinder....
"Er ist kein einfacher Waldläufer. Das ist Aragorn, Arathorn's Sohn. Du bist ihm zu Treue verpflichtet." Boromir blickte erstaunt zu Aragorn. Und von der Seite konnte ich erkennen, dass Frodo dies auch tat. "Aragorn. Das also ist Isildur's Erbe.", sagte Boromir. "Und er ist der Tronerbe von Gondor.", sagte der noch immer stehende Legolas. Aragorn sagte etwas auf elbisch an Legolas gerichtet. Ich saß immernoch auf dem Boden neben Frodo und langweilte mich. Das ich das je in Mittelerde tun würde, hätte ich nie gedacht. "Gondor hat keinen König. Gondor braucht keinen König.", sagte Boromir und setzte sich wieder. "Aragorn hat Recht. Wir dürfen ihn nicht einsetzen.", meldete sich nun Gandalf zu Wort. "Es gibt nur einen einzigen Weg. Der Ring muss vernichtet werden.", sagte Elrond.
"Worauf warten wir dann noch?", fragte Gimli, stand auf und nahm eine Axt. "Gimli nein!", rief ich und stand auf, doch es war bereits zu spät. Gimli flog zurück und ich ließ mich schnell auf den Boden fallen, damit mich die Splitter seiner zerbrechenden Axt nicht trafen. "Der Ring kann nicht zerstört werden, Gimli Gloins Sohn. Jedenfalls von keiner Kraft, die wir hier besitzen.", rief ich nun wirklich wütend, stand wieder auf und funkelte den Zwerg böse an. "In den Feuern des Schicksalsberges erschaffen, kann er nur dort vernichtet werden. Man muss ihn tief nach Mordor hinein bringen und ihn in die feurige Kluft zurück werfen, aus der er stammt. Einer von euch muss das tun.", redete Elrond weiter. Stille. Alle schwiegen.
"Man kann nicht einfach nach Mordor spazieren. Seine schwarzen Tore werden von schlimmerem bewacht als Orks. Das Böse dort schläft niemals. Und das große Auge ist stets wachsam. Nichts weiter als karges Ödland übersät mit Feuer, Asche und Staub. Selbst die Luft, die man atmet, ist wie giftiger Dampf. Nicht mit 10.000 Männern könnt ihr das schaffen. Das ist Wahnsinn.", sagte Boromir. Sofort sprang Legolas auf und sagte: "Habt ihr nicht gehört was Herr Elrond gesagt hat?! Der Ring muss vernichtet werden." "Und ihr haltet euch wohl für den, der das tun soll?", warf Gimli ein. "Und wenn es uns misslingt, was dann? Was geschieht, wenn Sauron zurück nimmt, was ihm gehört?",meinte Boromir und stand wie Legolas zuvor auf. Da stand Gimli auf. "Eher will ich sterben, als dass ich den Ring in den Händen eines Elben sehe.", rief er. Nun gab es kein Halten mehr. Die Elben und Zwerge standen auf und stritten. Alle anderen standen auch auf und redeten wild durcheinander. "Niemand traut einem Elben.", sagte Gimli, woraufhin Gandalf und ich den Kopf schüttelten. Gandalf rief auch etwas, was ich wegen der Lautstärke nicht verstand.
Frodo sah die ganze Zeit den Ring an. "Ich nehme den Ring.", sagte er schließlich und stand als letzter auf. Doch keiner hörte ihn, weil alle am streiten waren. Ich wusste, ich würde ihn nicht davon abhalten können. Deshalb schrie ich: "Ruhe!!" Sofort war es ruhig und alle blickten sich zu mir und Frodo um. "Ich nehme den Ring. Ich bringe den Ring nach Mordor. Obwohl ich den Weg nicht weiß.", sagte Frodo und alle blickten ihn fast schon geschockt an. "Ich werde dir helfen diese Bürde zu tragen, Frodo Beutlin. So lange sie dir auferlegt sein mag.", sagte Gandalf und stellte sich neben den Hobbit. "Sollte ich dich durch mein Leben oder meinen Tod schützen können, werde ich es tun. Du hast mein Schwert.", sagte Aragorn. "Und du hast meinen Bogen. ", meinte Legolas. "Und meine Axt.", sagte Gimli. "Du bestimmst unser aller Schicksal kleiner Mann. Und wenn dies denn der Wille des Rates ist, so wird Gondor sich anschließen.", sagte Boromir. Sofort kam ein lautes "Hey!" gefolgt von Sam. Elrond war sehr überrascht, als er zu Frodo rannte. "Damit das klar ist ohne mich geht Herr Frodo nirgendwo hin.", erklärte Sam. "Nein, fürwahr. Es ist kaum möglich euch zu trennen, selbst wenn er zu einer geheimen Beratung eingeladen ist und du nicht.", sagte Elrond fast schon belustigt. "Hey! Wir kommen auch mit.", rief nun Merry und kam mit Pippin angerannt. Elrond war die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Einfach genial! Ich musste mir ein Lachen verkneifen. "Oder ihr werdet uns in einem Sack verschnürt Heim schicken müssen.", meinte Merry. "Wie dem auch sei, man braucht Leute mit Verstand für diese.. Abenteuer... was auch immer... Geschichte.", meinte Pippin. "Dann wirst du gewiss nicht ausgewählt, Pip.", flüsterte Merry und ich platzte fast vor Lachen.
"Hey, ich komme auch mit.", sagte ich schließlich und lief zu den anderen. "Nein, das wirst du nicht.", meinte Elrond und ich wusste nicht, ob ich geschockt, verwirrt oder beleidigt sein sollte. "Warum nicht?!", fragte ich böse. "Du würdest dem Feind in die Hände fallen! Sauron wartet nur darauf, dich zu bekommen. Er wird immer wieder versuchen, dich gefangen zu nehmen. Wenn ihm dies gelingt, dann wird er die Zukunft herausfinden. Es ist einfach zu riskant.", erklärte Elrond. "Das ist mir egal! Ich gehe mit! Schluss, Aus, Ende, basta!", rief ich. "Ach, lasst sie doch.", kam es von Boromir, der schon fast genervt von mir schien. Vermutlich, weil ich eben noch nicht erwachsen, sondern ein Teenager war. "Also gut. Aber geb auf dich acht!", warnte mich Elrond. Ich nickte.
"Zehn Gefährten werden es also sein. So sei es. Ihr bildet die Gemeinschaft des Rings.", sagte Elrond fast schon triumphierend. "Großartig. Und wo soll's hingehen?", fragte Pippin. Jetzt musste ich wirklich lachen, wodurch ich lauter Blicke der Anwesenden erntete. Ich zuckte nur mit den Schultern.
Die Versammlung löste sich langsam auf und alle Gefährten bereiteten sich auf den baldigen Abmarsch vor. Ich blieb bei Elrond. "Ronja, lauf doch mit mir ein Stück.", sagte er und wir liefen los. Bald waren wir an einem Haus. Elrond ging hinein und kam mit einem wunderschön verzierten Bogen und Pfeilen wieder hinaus. Zudem gab er mir noch einen Dolch. "Behalte diese Sachen.", sagte er. "Jedoch kann ich sie in meine Welt nicht mitnehmen.", sagte ich traurig und betrachtete den Bogen. "Wie gut bist du?" "Legolas hat es mir das letzte Mal, als ich hier war, beigebracht. Zu Hause mache ich es jetzt sehr oft.", meinte ich. Wir redeten noch etwas über mein Abenteuer beim letzten Mal und über meine Welt. Dann entließ mich Elrond, damit ich mich noch etwas ausruhen konnte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top