Vorbereitung auf die Schlacht

Nach einiger Zeit sahen wir die Festung endlich am Horizont. Um mich zu vergewissern, setzte ich mich im Sattel auf. Erleichtert atmete ich aus und ließ mich zurück im meinen Sattel fallen. 'Endlich!', dachte ich. "Na mein Kind. Dort vorne liegt Helms Klamm. Schon einmal hat es uns das Leben gerettet.", sagte Theoden, den ich gar nicht bemerkt hatte. Ich war zusammengezuckt und schaute ihn an. Er war zu mir vor geritten. "Doch trotzdem ist es nicht nur die Festung, die die Menschen rettet. Es sind auch die Krieger, die die Menschen retten.", meinte ich. "Da habt Ihr wohl recht. Wahrlich weise Worte für ein Mädchen in Eurem Alter.", meinte Theoden. "Oh bitte. Ich bin Ronja. Ihr könnt du zu mir sagen. Sonst komm ich mir immer so komisch vor." Den letzten Satz sagte ich schneller und auch etwas leiser. "Wie du willst Ronja.", lachte Theoden. Wir waren fast da.

Als wir durch das Tor ritten, rief jemand: "Macht Platz für Theoden. Macht Platz für den König." Die Menschen traten beiseite und wir ritten zwischen ihnen hindurch. Ich ritt nahe des Königs und bekam von dem ein oder anderen schräge Blicke zugeworfen. 'Also langsam nervt das.', dachte ich.

Auf einem etwas größeren Platz blieben wir stehen und stiegen ab. Eowyn kam angelaufen. Legolas stieg schnell von seinem Pferd und kam dann auf mich zu. "Soll ich dir helfen?", fragte er lächelnd. "Ist schon gut. Ich kann das seeeeeeehhhh..." schon hatte er mich gepackt und nach unten gehoben. Verwirrt stand ich auf dem Boden und blinzelte. Legolas musste lachen. Ich schaute ihn zuerst mit einem Ist-das-dein-Ernst-Blick an und lachte dann auch. Was könnte ich denn für meine Größe?

Schnell wurden alle Menschen in die Festung gerufen und Theoden erließ viele Befehle. Alles sollte für den Kampf vorbereitet sein. Ja, der Krieg. Nun hatte er uns auch hier eingeholt.

Die Festung war in Aufruhr. Ich jedoch blieb auf der Mauer und schaute über den trockenen See. Ich glaube zumindest, dass es ein See war, der jetzt ausgetrocknet ist. Ich wartete etwas, bis ich in der Ferne einen dunklen Punkt erblickte. "Na, was siehst du denn?", fragte Gimli plötzlich, der zu mir gekommen war. "Aragorn.", antwortete ich, doch war es nur etwas mehr wie ein Flüstern. Schon lief ich über die Mauer, meinen Blick auf den Reiter fixiert, der immer näher kam. "Warte! So warte doch!", rief Gimli und versuchte, mit mir mitzuhalten.

In der Festung hatte sich schon eine Traube aus Menschen um Aragorn gebildet. Ich blieb kurz stehen und Gimli ergriff die Gelegenheit und drängelte sich an mir vorbei. "Wo ist er? Wo ist er! Aus dem Weg, den bring ich um!", rief Gimli und bahnte sich einen Weg durch die Menschen. Ich folgte ihm schnell und breit grinsend. "Du bist der schlaueste, der gerissenste, der wahrlich tollkühnste Glückspilz, der mir je begegnet ist.", sagte Gimli und umarmte Aragorn. Nachdem Gimli sich wieder von Aragorn entfernt hatte, umarmte ich ihn. "Ich wusste du würdest zurückkehren.", flüsterte ich ihm ins Ohr. "Gimli, Ronja. Wo ist der König?", fragte Aragorn und bekam als Antwort ein Nicken von Gimli in Richtung der Halle.

Aragorn lief los und ich eilte ihm hinterher. Vor der Tür wartete Legolas auf Aragorn und begrüßte ihn auf elbisch. Kurz schaute er Aragorn an und meinte dann:  "Du siehst furchtbar aus." Ich musste mir einen Lachanfall verkneifen und in Gedanken spielte ich die Szene noch einmal ab. Es war einfach zu komisch. Ist ja nicht so, dass er gerade nach einem Kampf von einer Klippe gefallen ist oder so.... Ach ja.

Dann gab Legolas Aragorn seine Kette wieder, die er von Arwen bekam. "Hannon le. (Ich danke dir)" Dann lief er weiter zum König, dicht gefolgt von Legolas und mir. Aragorn berichtete von dem Heer Isengard's und dass es bald hier sein würde.

Der König lief nach draußen und gab ein paar Befehle. Vor dem Tor redete er noch davon, dass die Hornburg niemals von einem Feind betreten wurde. "Das ist keine Bande herrenloser Orks. Das sind Uruk-hai. Ihre Rüstungen sind dick und ihre Schilde breit.", mischte ich mich nun ein. "Ich habe viele Kriege gefochten Ronja. Ich weiß meine eigene Festung durchaus zu verteidigen.", meinte Theoden nur. "Das wisst ihr eben nicht! Ihr wisst ja gar nicht, was Saruman für eine Waffe hat!", schrie ich mich in Rage. "Und du weist es?", fragte Theoden und kam einen Schritt auf mich zu. Instinktiv wich ich zurück. "Sag es, na los!", schrie er mich an. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Selbstbewusst machte ich einen Schritt auf ihn zu und wunk ihn zu mir herunter. "Es ist eine Explosion.", flüsterte ich ihm ins Ohr, drehte mich dann schnell um und rannte weg, damit er mir nicht noch mehr Fragen stellen konnte. Doch, hatte ich damit wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Hoffentlich!

Ich bahnte mir einen Weg durch die Menschen und stieg auf die Mauer. Hinter mir hörte ich mit einem Mal Theoden und Aragorn. Kurz drehte ich mich um, wandte mich aber sofort wieder ab. Über uns sah ich Krähen, die in Kreisen flogen. 'Bald wird es geschehen.' Da kam Aragorn zu mir. "Ich weiß dir wird das nicht gefallen, aber du musst mit den Frauen und Kindern in die Höhlen gehen.", sagte er zu mir. Ich sah weiterhin nach vorne. "Auf keinen Fall! Ich weiß, wie das hier ausgeht. Ich kenne jeden Schritt. Und ich kann mich verteidigen.", meinte ich. Aragorn seufzte. "Ich bitte dich. Wenn du in die Hände des Feindes gelangst, sind wir alle dem Untergang geweiht." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich werde nicht gehen. Nicht, solange ich nicht etwas ausrichten kann. Nicht, wie damals!", rief ich und schlug meine Faust auf den Stein. Tränen liefen mir über die Wangen und ich musste wieder an damals denken. An zu Hause, als ich nur zugesehen hatte, wie sich alle weiter entfernen und Gräben sich auftaten. Schnell wischte ich die Tränen weg und atmete aus. Ich versuchte, mich zu beruhigen und schaute wieder von Aragorn weg. "Dann komm mit mir.", meinte er nur und ging nicht weiter auf das ein was ich gerade gesagt bzw. getan hatte.

Wie ein kleines Kind nahm er mich an der Hand. Ich zog sie nicht einmal weg, denn es tat mir irgendwie gut. Wir liefen zu der Waffenkammer und Aragorn gab mir neue Pfeile und einen größeren Dolch. Fast schon ein Schwert. Es erinnerte mich an Stich, Bilbo's bzw. Frodo's... Halbschwert? Was auch immer. Dann gingen wir zu Gimli und Legolas. "Bauern, Hufschmiede, Stallburschen. Das sind keine Soldaten.", meinte Aragorn. "Die meisten haben zu viele Winter erlebt.", entgegnete Gimli. "Oder zu wenige.", vollendete ich Gimli's Satz. "Seht sie euch an. Sie fürchten sich. Ich sehe es in ihren Augen.", meinte Legolas und ein paar der Anwesenden schauten ihn an. Ich schüttelte leicht den Kopf. 'Warum sagt er das nicht einfach auf elbisch?', dachte ich mir. Jeder fürchtet sich doch. Das ist was ganz normales. Dann redeten Legolas und Aragorn auf elbisch. 'Ja, jetzt reden sie natürlich auf elbisch.', dachte ich genervt. "Dann werde ich als einer von ihnen sterben!", rief Aragorn plötzlich und verließ uns dann. Legolas wollte ihm hinterher, doch Gimli hielt ihn zurück. "Lass ihn gehen, Junge. Lass ihn gewähren.", meinte er.

Auf der Burg herrschte geschäftiges Treiben. Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen und alle Krieger versammelten sich langsam vor der Halle. Wir drei liefen los und suchten nach Aragorn. Da ich nicht genau wusste, wo diese andere Kammer war, folgte ich nur Legolas und Gimli. Wir fanden Aragorn, wie er sich ein Kettenhemd überzog und gerade nach seinem Schwert greifen wollte. Legolas nahm es schnell und hielt es ihm hin. "Wir vertrauten dir stets. Nie hast du uns fehl geleitet. Verzeih mir. Ich hätte nicht zweifeln dürfen.", meinte Legolas. Aragorn sagte wieder etwas auf elbisch. "Ernsthaft? Ich kenn zwar die Geschichte, aber trotzdem weis ich nicht auf Anhieb, was ihr sagt. Das nervt langsam total.", meinte ich nur. Aragorn und Legolas mussten lachen. "Hätte ich Zeit würde ich dieses Ding ändern lassen.", sagte Gimli und zog ein Kettenhemd an. Es war ihm viel zu groß und sah aus wie ein Kleid. "Es ist ein wenig eng um die Brust.", war die Erklärung von Gimli, woraufhin ich mich nicht mehr halten konnte. Ich lachte los, wodurch auch die anderen grinsen mussten. Der einzige, der das natürlich nicht komisch fand, war Gimli. "Hier. Du solltest auch eins anziehen.", meinte Aragorn und reichte mir ein Kettenhemd. Widerwillig legte ich meine Waffen ab und schlüpfte hinein. Es ging mir bis zum Knie und war viel zu breit an der Hüfte. "Habt ihr vielleicht ein Lederband?", fragte ich erwartungsvoll in die Runde. Legolas reichte mir eines. Ich benutzte es als Gürtel und Band es um die Hüfte. Mit einem Seufzer legte ich meine Waffen wieder an und meinte: "Na so schlimm wird es schon nicht aussehen." Da ertönte ein Horn. "Das ist kein Orkhorn.", meinte Legolas und wir liefen nach draußen.

"Dies Bündnis wird nun erneuert.", hörte ich ihn sagen und überholte die anderen. "Haldir!", rief ich glücklich und fiel in seine Arme. "Es ist schön, dich wohlbehalten wieder zu sehen.", meinte er zu mir. "Pass während der Schlacht auf dich auf.", flüsterte ich schnell, bevor die anderen kamen. Alle bis auf Gimli umarmten Haldir ebenfalls. "Wieder mit den Menschen in die Schlacht zu ziehen erfüllt uns mit Stolz.", sagte er.

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