Entwicklung
Mit einem Mal rückte ein grüner Schimmer näher und näher. Das Ruckeln an dem Tor hörte auf. "Die Armee der Toten.", flüsterte ich. Ich rannte zum Tor und bevor überhaupt jemand realisierte, was ich vorhatte, öffnete ich es auch schon. Und tatsächlich! Vor dem Tor waren alle Feinde tot und man sah gerade noch so die Geisterarmee abrücken. Gandalf lief los. "Kommt mit.", meinte er zu Pippin und mir. Schnell liefen wir hinter ihm her auf das Schlachtfeld.
Schnellen Schrittes liefen wir dem Grünen entgegen. Überall lagen Tote und es roch nicht gerade appetitlich. Aragorn, Gimli und Legolas standen vor der Armee der Toten. Plötzlich lösten sich alle Geister in Luft auf und waren verschwunden. Pippin ging fort von uns und suchte Merry. Aragorn, Legolas und Gimli drehten sich zu Gandalf und mir um. "Ronja! Wie geht es dir?", fragte Aragorn. Ich grinste. "Soll ich ihm die neuesten Entwicklungen zeigen?", fragte ich Gandalf fast schon schelmisch. Dieser nickte. "Die neuesten Entwicklungen?", fragte Legolas. "Werdet ihr schon sehen.", meinte ich und trat ein paar Schritte näher zu den anderen. Wieder schloss ich die Augen, hob meine Hand und konzentrierte mich. Die Energie und das Kribbeln kamen wieder und als ich meine Augen öffnete, sah ich das helle Licht und die weit aufgerissen Augen der anderen. Ich musste grinsen.
"Das ist beeindruckend.", meinte Aragorn. "Danke.", sagte ich lächelnd. 'Vielleicht kann ich sie ja noch mehr beeindrucken?', dachte ich. Also dachte ich ganz fest an einen kleinen Schmetterling, der zu Aragorn fliegen und dort auf seiner Nase landen sollte. Mit einem Mal passierte genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Das Licht verwandelte sich in einen kleinen Schmetterling aus Licht! Dieser flog umher und landete auf Aragorn's Nasenspitze. Verwirrt schielte er den Schmetterling an. Ich musste lachen und machte eine Handbewegung. Der Schmetterling verschwand. "Also das ist neu.", kam es hinter mir von Gandalf. Ich drehte mich um. "Naja. Anscheinend kann ich alles machen, was ich will. Oder zumindest fast alles.", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
Mit einem Mal wurde alles um mich herum dunkel. Es schien, als würde alles um mich herum sich bewegen. Dann erschien das Bild vor mir! Das Bild des Turmes. Ich stand oben direkt vor dem Auge Sauron's. "Soso. In dir steckt mehr, als jeder von uns gedacht hätte.", kam es von Sauron. Ich war wie versteinert. Ach du Scheiße! "Schließe dich mir an. Zusammen können wir Mittelerde beherrschen! Ich werde dir helfen, dich zu entwickeln. Du wirst unvorstellbare Macht besitzen." "Nein!", schrie ich. "Ihr werdet zu mir kommen. Ich werde dich im Kampf zu mir holen. Ob du willst oder nicht, es ist deine Bestimmung, mit mir zu herrschen." Plötzlich verschwand das Bild. Alles drehte sich und ich öffnete mit einem Zucken meines gesamten Körpers die Augen.
Ich lag in Gandalf's Armen auf dem Boden. Neben mir knieten Aragorn und Legolas; Gimli stand. "Ronja, ein Glück. Wie geht es dir?", fragte Aragorn. "Keine Ahnung.", meinte ich verstört. Wir standen alle auf. Da packte mich Gandalf an den Schultern. "Was hat er gesagt?", fragte er mich. "Dass es meine Bestimmung ist, mit ihm zu herrschen und dass er mich kriegen wird.", sagte ich fast schon panisch, da ich sehr überrascht von dieser Geste war. "Niemals wird er dich bekommen. Wir passen auf dich auf.", meinte Gandalf. "Danke, aber ich kann auf mich selbst aufpassen. Immerhin bin ich ja auch eine Zauberin.", sagte ich empört. "Genau diese Einstellung wird dir eines Tages noch zum Verhängnis werden. Verlasse dich nicht immer nur auf deine Magie, Ronja. Verlasse dich auch auf deine Freunde.", sagte Gandalf und umarmte mich. Ich erwiederte die Umarmung. Es war schön. Dann liefen wir zurück zur Stadt.
Bald versammelten sich ein paar von uns in der großen Halle. Ich war selbstverständlich auch dabei. "Ich vermag Frodo in der Ferne nicht mehr zu erblicken. Die Dunkelheit nimmt immer mehr zu.", sagte Gandalf. "Wenn Sauron den Ring hätte, dann wüssten wir es.", meinte Aragorn. "Das ist nur eine Frage der Zeit. Er hat eine Niederlage erlitten, ja, aber hinter den Mauern Mordor's erstarkt unser Feind von neuem.", erklärte Gandalf. "Dann soll er da bleiben. Soll er verfaulen. Warum sollte uns das kümmern?", sagte Gimli. "Weil 10.000 Orks jetzt zwischen Frodo und dem Schicksalsberg stehen.", erklärte ich und alle blickten zu mir. Ich verschränkte nur die Arme. 'Jetzt geht das wieder los. Nicht schon wieder.', dachte ich genervt. "Ich habe ihn in den Tod geschickt.", sagte Gandalf niedergeschlagen. "Nein! Es gibt noch Hoffnung für Frodo. Er braucht Zeit und einen sicheren Weg über die Ebene, wie auch immer sie nochmal heißt.", meinte ich. "Dazu können wir ihm verhelfen.", sagte Aragorn. "Wie?", fragte Gimli. "Wir müssen Sauron's Streitmacht heraus locken, damit er sein Land entblößt. Wir bringen unsere ganze Kraft auf und marschieren zum schwarzen Tor.", erklärte Aragorn. Gimli verschluckte sich und hustete. "Wir können keinen Sieg erringen, durch Waffenstärke.", mischte sich nun Eomer ein. "Nicht für uns. Aber so lenken wir die Aufmerksamkeit von Frodo ab. Wenn sich Sauron's tödlicher Blick nur auf uns richtet. Wenn er für alles andere blind bleibt.", vollendete ich Aragorn's Erklärungen. "Eine Ablenkung.", meinte Legolas. Ich musste mir ein Facepalm verkneifen. "Sauron wird die Falle wittern. Er wird sich nicht ködern lassen.", meinte Gandalf. "Tod als Gewissheit, geringe Aussicht auf Erfolg. Worauf warten wir noch?", rief Gimli.
Gesagt getan. Alle Krieger bereiteten sich vor. Wir versammelten uns und ich lief schonmal vor die Stadt. Gandalf kam mit Pippin auf seinem Pferd. "Wo ist dein Pferd? Wir reiten gleich los.", fragte Gandalf. Da hörten wir ein Wihern. Ein strahlend weißes Pferd kam angetrabt und kam genau vor mir zum Stehen. Es schien, als würde es sich vor mir verbeugen. "Ich denke, jetzt hast du ein Pferd.", sagte Gandalf staunend. Ich streichelte das Pferd und schwang mich dann ohne Sattel und allem auf das Pferd. Es war erstaunlich einfach und das Pferd war ganz brav. "Es strahlt so hell wie deine Magie. Es würde mich nicht wundern, wenn es durch diese erschaffen wurde.", meinte Gandalf, doch ich verstand nicht, was er damit sagen wollte.
Da kamen schon die anderen und wir schlossen uns dem Zug an. Aragorn ritt natürlich ganz vorne, er war ja der König. Naja, Fast-König. Hinter ihm ritten Legolas mit Gimli, ich, Gandalf mit Pippin und Eomer mit Merry. Legolas und Gimli schauten die ganze Zeit auf mein Pferd. "Was ist denn?", fragte ich nach einiger Zeit schmunzelnd. "Dein Pferd...", setzte Legolas an. "Gandalf sagt, es wurde durch meine Magie erschaffen oder irgendwie so.", erzählte ich. Den Rest des Weges fragte mich keiner mehr nach meinem Pferd. Alle waren nur erstaunt.
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