Kapitel 4 Erinnerung
Shinichi lag im Bett und setzte langsam auf. Ran lächelte ihm entgegen.
„Hast du gut geschlafen, Conan?", fragte sie ihn. Es verwunderte ihn, dass sie ihn Conan nannte. Auf einmal merkte er wie er schrumpfte und ihm die Kleidung zu groß wurde. Shinichi wollte etwas sagen, jedoch hatte er keine Stimme. Im nächsten Moment rannte Ran weg und alles um ihn herum wurde dunkel. Ein eiskalter Schauer lief Shinichi über den Rücken. Plötzlich sah er wie Ai erschossen wurde. Shinichi wollte es aufhalten, aber es gelang ihm nicht. Einen kurzen Moment später spürte er einen Stich in seinem Herz.
Nach Luft schnappend setzte er sich verschwitzt auf. Shinichi stütze seinen Kopf in die Hände. So einen Traum hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Nach einigen Minuten schaute er auf sein Handy und sah, dass sein Wecker sowieso in 5 Minuten klingeln würde. Vom Traum erschöpft taumelte er ins Badezimmer.
Als er in den Spiegel sah, erinnerte er sich wieder an den Traum und drehte sich vom Spiegel weg, weil er aus einem, ihm unbekannten Grund nicht ihn seine eigen Augen schauen konnte. Shinichi fragte sich ob es daran lag, dass er wieder in Japan war und sich unbewusst an seine Vergangenheit erinnerte. Plötzlich blitzten bekannte Gesichter aus seiner Vergangenheit vor seinem inneren Auge auf. Er ging in die Hocke und hielt seine Hände an den Kopf.
„Nein... Nein... Nein..", flüsterte er und versuchte ruhig zu bleiben, denn die Gesichter blitzten immer und immer wieder auf. Mit Mühe gelang es ihm sich ans Waschbecken zu ziehen und Shinichi öffnete mit zitternden Händen den Wasserhahn. Das kühle Wasser spritzte er sich ins Gesicht. Augenblicklich verschwanden sie Gesichter. Schwer atmend, aber sich langsam beruhigend stand Shinichi über dem Wachbecken gebeugt.
Als er sich endlich beruhigt hatte waren 10 Minuten vergangen. Weil ihm sonst die Zeit knapp werden würde, ging er sofort an die Maskierung. 30 Minuten später war Shinichi fertig. Er war nun wieder Alex Doyle.
Alex schaute auf die Uhr und sah, dass es erst kurz vor 6 Uhr war. Da er sich bereits umgezogen hatte, konnte er sich noch ein wenig ausruhen. Auf dem Bett sitzend las Shinichi wieder einen Krimi. Es war der neuste Roman seines Vaters, Yusaku Kudou. Beim Lesen merkte er erneut wie sein Vater Anspielungen auf Shinichi machte. Yusaku schrieb bereits seit 8 Jahren an der Romanreihe „Yui" und hatte bereits 7 Bände veröffentlicht.
Der Hauptcharakter von „Yui" war ein 17-jähriger Junge, der Shin hieß, gerne Krimis las und deshalb auch gerne ein Detektiv werden wollte. Eines Tages folgte der jugendliche Shin einer heißen Spur in einem gefählichen Fall in dem es um eine suspekte Wissenschaftlerorganisation ging. Dies jedoch war ein großer Fehler. Die Wissenschaftler bemerkten seine Aktivitäten und wollten ihn ausschalten. Sie lockten ihn ihn eine fiese Falle und nutzten ein von ihnen entwickeltes Gas um ihn ohne Spuren zu töten. Shin überlebte glücklicherweise, aber er war nun ein Mädchen. Ein guter Freund von Shin schlug vor sich als entfernte Verwandte auszugeben. Dadurch erhielt er seine neue Identität, Yui Edogawa.
Die Referenzen zu Shinichis Leben erkannten nur Menschen, die eine enge Beziehung zu Shinichi hatten. Immer wenn er diese Romane liest, merkt er wie sehr sein Vater ihn vermisst. Obwohl Shinichi nichts mehr mit der Vergangenheit zu tun haben will, kann er nicht aufhören die Bücher zu lesen.
Es war nun 6:56 Uhr. Shinichi schloss das Buch und packte noch ein paar Sachen für die Tokyo-Tour. Um 7.05 Uhr ging er zur Mensa. Auf dem Weg traf er Luca und Sebastian. Dann betraten die drei Jungen die Mensa und sahen, dass die Mädchen bereits da waren. Sie setzten sich dazu und warteten auf die Betreuer. Etwa 3 Minuten später erschienen sie. Die Japaner gaben den Schülern die Erlaubnis zu essen und sagte dass die bei den nächsten Malen nicht mehr warten müssen. Alle fingen an zu frühstücken.
„Entschuldigen Sie, Miyamura-san. Warum sind hier nur so wenige Schüler?", fragte Sebastian neugierig.
„Nun ja... Es ist Sonntag und viele Schüler besuchen am Wochenende ihre Familien, wenn sie im Wohnheim leben. Heute Abend werden schon viel mehr Schüler da sein. Das wirst du schon sehen.", antwortete die Frau freundlich. Sebastian genügte die Antwort und er wendete sich Alex zu.
„Hey.. Ich habe da Mal eine Frage.", fing Sebastian an, „Kennst du die Romanreihe ,Der Nachtbaron'?"
Shinichi schaute ihn verwundert an.
„Naja...Du hast im Flugzeug erwähnt, dass du gerne japanische Krimis liest und Yusaku Kudou ist ein sehr berühmter japanischer Kriminalschriftsteller."
„Ach so... Sorry... war in Gedanken. Ja ich kenne den Nachtbaron", sagte Shinichi,<Um genau zu sein vom ersten Entwurf an>
„Wenn du den Nachtbaron kennst, kennst du doch sicher ,Yui', oder?", fragte Sebastian weiter.
„Ja, ich habe heute sogar darin gelesen. Wenn du es gerade ansprichst... Bald erscheint ja Band 8"
„Stimmt. Ich habe zwar Band 7 noch nicht gelesen, aber die Geschichte ist echt spannend. Sie ist so gut geschrieben, sodass es mir vorkommt, als ob es von einem Bekannten von Yusaku Handelt."
Sebastian schwärmte von „Yui". Shinichi dachte dabei nur, <Ehrlich gesagt im Großen und Ganzen handelt es von meinem Leben> und lachte innerlich. Die Betreuer rissen die beiden aus ihrem Gespräch.
„Schüler? Hört bitte zu! Wir werden jetzt den Plan für heute austeilen." Yamaguchi-san ging herum und verteilte die Infoblätter.
„Wie ihr sehen könnt,", setzte Miyamura-san fort, „ werden wir uns um 10 Uhr versammeln um seine Tour durch Tokyo zu machen. Voraussichtlich sind wir um 14 Uhr wieder zurück. Von 15 bis 17 Uhr werdet ihr auf die Schule vorbereitet. Unter anderem bekommt ihr eure Schuluniformen."
„Was machen wir genau in Tokyo?", fragte Charlie.
„ Die ersten zwei Stunden werden eine Bustour sein. Danach essen wir in einem Cafe zu Mittag. Nach dem Mittagessen bekommt ihr Zeit euch in der Umgebung selbständig umzusehen."
Danach hatte niemand mehr Fragen. Alle wurden auf die Zimmer gelassen.
Auf dem Weg zurück ins Zimmer begegneten Alex, Luca und Sebastian einer Gruppe Oberschüler, die an einer Tür klopfte. Die Gruppe bestand aus zwei Jungen und einem Mädchen. Einer der Jungen war dicklicher. Das Mädchen trug ein Haarband. Shinichi musste dabei unwillkürlich an die Detective Boys denken und als er die Gesichter sah, erkannte er darin Genta, Ayumi und Mitsuhiko auch wenn alle älter waren. Ohne es selbst zu merken, blieb er stehen.
„Was ist los?", fragte Sebastian und drehte sich zu Alex um. Er bemerkte, dass Alex sich seltsam verhielt und fragte nochmals nach. Shinichi meinte nur, ihm sein kurz etwas eingefallen. Ohne Vorwarnung tippte ihm jemand auf die Schulter und eine weibliche Stimme war zu hören.
„Seid ihr die Austauschschüler?", fragte das Mädchen mit dem Haarband. Alexs Gruppe drehte sich um und sie sahen die Gruppe die kurz zuvor noch an einer Tür stand. Sebastian bejahte die Frage und fragte wer diese Jugendlichen seien.
„Ich bin Ayumi Yoshida. Hinter mir sind Mitsuhiko Tsuburaya und Genta Kojima. Wir besuchen alle gemeinsam die Klasse 2-2 der Teitan-Oberschule.", sagte sie und lächelte.
<Also doch... Sie sind es...>, dachte Shinichi.
„Wisst ihr schon in welche Klasse ihr kommt?", fragte Mitsuhiko neugierig. Luca antwortete: „Nein, noch nicht. Ich glaube wir erfahren es später bei der Infoveranstaltung."
Shinichi hoffte, dass er nicht in deren Klasse kommt, jedoch ahnte er in diesem Augenblick noch nicht, dass er mehr Zeit mit seinen ehemaligen Freunden verbringen würde als ihm lieb ist. Alex meinte dann, er müsse noch etwas erledigen und verschwand im nächsten Gang. Bei der Art und Weise wie Alex auf Japanisch sprach, musste Ayumi, ohne es zu wollen an Conan und Shinichi denken. Sie drehte sich zu Mitsuhiko, flüsterte ihm etwas ins Ohr und dann verließen sie Luca und Sebastian. Die beiden gingen ebenfalls auf ihre Zimmer und bereiteten sich für die Tokyo Tour vor.
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