Um 4 Uhr morgens begann sein Tag. Die New Yorker Sonne schlief noch. Er machte sich schon für die Schule fertig obwohl der Unterricht erst um 8 Uhr beginnt. Heute sollten die Schüler ausgelost werden, welche zum Schüleraustausch nach Japan fliegen. Shinichi will es nicht denn er hat sich geschworen , nie wieder in sein Heimatland zurück zu kehren. Er würde seinen Freunden bloß noch mehr Schmerzen bereiten. Außerdem würde Jodie vom FBI ausrasten, wenn er ausgelost wird. Shinichi oder auch Conan war ein Teil des Zeugenschutzprogrammes des FBIs. Der inzwischen 17-jährige Conan lebte unter dem Namen Alex Doyle und ging zur Humbolt Highschool in New York. Shinichi hatte erst nachdem er auf diese Schule kam , erfahren , dass seine Highschool die Patnerschule seiner alten Oberschule, der Teitan-Oberschule , war. Diese beiden Schulen hatten seit 8 Jahren eine freundschaftliche Beziehung. Um 4:30 Uhr frühstückte er und um 5 Uhr ging es dann ins Badezimmer. Shinichi musste jeden Tag eine Schicht Silikon auf sein Gesicht packen. Nach dieser Prozedur erschien nicht Conan oder gar Shinichi aus dem Badezimmer, sondern Alex Doyle. Man erkannte rein gar nichts asiatisches mehr an ihm. Er sah aus wie ein gewöhnlicher amerikanischer Highschoolschüler.

Es war nun 6 Uhr. Alex nahm seine Schulsachen und ging zur Bushaltestelle. Sein Bus erschien wie immer um 6:30 Uhr. Die Schule war ungefähr eine Stunde von seiner Wohnung entfernt. Die Versammlung zur Auslosung wurde für 8:10 angesezt. Alex kam eine dreiviertel Stunde vor dem Treffen an. Vor der Schule wartete seine Klassenkameradin Rose.

„Hi Alex. Wie geht's?" rief sie über den Hof. Shinichi schreckte hoch, denn er selbst war in Gedanken versunken.

„Alles Okay? Du siehst ziemlich erschrocken aus." Es dauerte einer Weile bis er antwortete.Er schaute müde zur Seite und sagte, „Ja, alles Okay. Ich war eben nur kurz in Gedanken versunken. Außerdem hatte ich auch eine relativ schlaflose Nacht."

„Achso...Bist du auch schon so aufgeregt wegen der Auslosung. Also ich bin aufgeregt. Ich hoffe ich werde ausgelost. Japan war schon immer mein Traumziel, deshalb habe ich ja die Humbolt Highschool gewählt. Hier wird auch Japanisch unterrichtet.", schwärmte Rose vor sich her.

„Naja... Um ehrlich zu sein... Das ist der Grund, weshalb ich heute kein Auge zu bekommen habe. Ich will nicht nach Japan. Nach diesem Vorfall damals, möchte ich nie wieder dahin zurückkehren." Shinichis Stimme wurde lauter, während er sprach und seine Hände ballte er zu Fäusten. Die Wut in seiner Stimme war deutlich zu hören. Rose war für einen Moment wie paralysiert. So viel Wut hatte sie noch nie in Alexs Gesicht gesehen. Nach einem kurzen Zögern fing sie an zu sprechen.

„Du redest immer von diesem einem Vorfall. Kannst du mir nicht endlich sagen was passierst ist. Es war doch bestimmt nicht sooo schlimm, immerhin warst du da noch ein Kind."

Rose hatte eine Grenze überschritten und Shinichi fing an zu schreien,

„DU VERSTEHST GERNICHTS! WAS VOR 10 JAHREN GESCHEHEN IST, WÜNSCHE ICH WIRKLICH NIEMANDEM, DESHALB WILL ICH AUCH ERST GARNICHTS DAVON ERZÄHLEN!"

Alle Schüler um ihn herum schauten ihn erschrocken an. Niemand hatte je geahnt, dass der so ruhige Alex so laut über den Hof brüllen würde. Ein kurzes, leises „Sorry" kam Shinichi über die Lippen. Zum Glück konnten die Anderen sein beschämt rotes Gesicht nicht sehen. Dieses Mal hatte ihn die Maske aus Silikon gerettet.

Die Aula füllte sich langsam mit aufgeregten Schülern, die nur darauf warteten ausgelost zu werden und Shinichi wurde immer nervöser.

<Was wenn ich ausgelost werde? Wie wird Jodie darauf reagieren?> Ihm gingen tausend Fragen durch den Kopf. Nun war es soweit. 8:10 Uhr. Die Lehrer schoben einen großen durchsichtigen Kasten in den vorderen Bereich der Aula. Dieser Kasten enthielt gefaltene Zettel, auf denen die Namen aller in der Aula anwesenden Schüler draufstanden. Shinichi saß mit Rose in einer der letzten Sitzreihen. Der Schuldirektor, Mr. Smith erhob seine Stimme und wünschte allen Schülern einen guten Morgen. Er hielt eine lange Rede über den Austausch. In dieser Rede erwähnte er einige Informationen über die Teitan-Oberschule. Während alle aufmerksam zuhörte, hielt Shinichi sich die Ohren zu. Er wollte nichts mehr von seiner alten Schule hören. Nach einer halben Ewigkeit war die Rede beendet, dennoch begann der nächste Horror für Shinichi- die Auslosung.

Alexs und Roses Klassenlehrer durfte die ersten vier Zettel ziehen. Er öffnete den mit Losen gefüllten Kasten und zog den ersten Zettel. Shinichi spürte wie er langsam anfing unter der Maske zu schwitzen. Er hoffte, dass nicht sein Name auf diesem Los stand. Shinichi kniff seine Augen zu, jedoch öffnete er sie wieder, als er das Brenne der grünen Kontaktliensen wahrnahm. Alex hatte Glück. Auf diesem Zettel stand der Name eines Jungen aus seiner Parallelklasse.

„Sebastian Anderson"

Sebastian ging nach vorn, als der Lehrer anfing den nächsten Zettel zu ziehen. Auf diesem Los stand der Name von Alexs Klassenkameradin, Rose. Sie hüpfte vor Freude aud und sprintete nach vorn. Es waren noch 6 Lose. Auf einem von ihnen könnte sein Name stehen. Er wollte einfach nur verschwinden. Aber auch wenn er nicht gekommen wäre, gab es ein er Wahrscheinlichkeit, dass sein Name auf einem der gezogenen Lose stand. Während er über alles nachgedacht hatte, wurden bereits 5 weitere Lose gezogen. Shinichi entspante sich ein wenig, als er die 7 Schüler sah.

Nur noch ein Zettel. Der Lehrer, der inzwischen gewechselt wurde, zog das letzte Los. Die Atmosphäre im Raum war sehr angespannt.

„Wer ist der Letzte?"

Die Frage erfüllte den Raum. Shinichis Herz setzte für einen Moment aus, als er seien Namen „Alex Doyle" hörte. Er glaubte er habe sich verhört, jedoch bat ihn der Direktor erneut nach vorn zu kommen. Shinichi stand zögernd auf und ging vor. Nun stand er mit 7 Schülern vorne, die sich im Gegensatz zu ihm auf den Austausch freuten. Mr. Smith fasse Alex auf die Schulter und flüsterte: „Ich möchte mit dir nach dem Unterricht sprechen. Wir sehen uns später im Sekretariat."     

Shinichi hoffte, dass es nicht am Konzentrationsmangel in den letzten Wochen lag. Nachdem alle ausgewählten Schüler ein Formular bekommen hatten, gingen sie zurück in den Unterricht.

Shinichi saß im Japanischunterricht und konnte sich kaum konzentrieren. Es wurden gerade die neuen Kanji erklärt, als eine Federtasche runterfiel. Alex entschuldigte sich leise, nachdem er vom Geräusch hochgeschreckt war. Rose fragte ob bei Alex alles in Ordnung sei.

„Jaalles in Ordnung!", knurrte er. Shinichi war nach der Auslosung schlechtgelaunt und seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter. Fast ganze Klasse starrteauf ihn und Mr. Bell forderte Alex auf das Kanji, das kurz davor erklärt wurde,noch einmal zu erklären. Dadurch, dass Shinichi eigentlich ein Japaner war und er dieses Kanji bereits vor ca, 17 Jahren in der Grundschule gelernt hatte, fiel es ihm leicht dieses Schriftzeichen zu erklären.

Die restlichen Stunden verliefen ruhiger. Alex schlenderte nun durch die Flure seiner Schule. Mit seinen Augen huschte er über die Türen und suchte nach dem Sekretariat. Als er die richtige Tür gefunden hatte, öffnete er sie und hörte eine ihm sehr bekannte Stimme.

„Hi, cool Guy!", flötete Jodie und begrüßte damit Shinichi.

„ Was machen sie denn hier?" fragte Alex sichtlich geschockt. Er hatte nicht erwartet, dass Jodie Vorort seien würde. Sie ging auf ihn zu und fasste ihm auf die Schulter.

„Alles Okay?" fragte sie zögernd.

„ Diese Frage habe ich heute schon oft genug gehört, aber nein. Mir geht's überhaupt nicht gut. Ich wurde ausgelost! " sagte Shinichi und schaute auf seine Füße, doch was er daraufhin hörte schockte ihn nochmals.

„ Um ehrlich zu sein habe ich dafür gesorgt , dass du ausgelost wirst. Selbst wenn dein Name auf keinem der gezogenen Zettel stehen sollte, sollten die Lehrer deinen Namen aufrufen. Ich wollte nur, dass du Mal wieder in dein Heimatland kommst," sagte Jodie und versuchte es so gut wie möglich zu erklären.

„WAS?? ICH HABE DOCH GERSAGT, DASS ICH NIEWIEDER NACH JAPAN WILL!"

Shinichi schrie Jodie auf Japanisch an und der Direktor war überrascht. Eine Überraschung war, dass Alex akzentlos auf Japanisch sprechen konnte.

„Shinichi, Calm down!" sagte Jodie, trat näher an ihn heran und legte ihre Hand auf Alexs Wange. Als der Direktor merkte, dass sich Alex beruhigt hatte, erhob er die Stimme.

„ Wie es aussieht, hast du dich etwas beruhigt. Ich habe dich und Mrs. Starling hierher bestellt, weil ich mit euch persönlich über den Austausch reden wollte."

Shinichi, der bis zu diesem Zeitpunkt auf den Boden gestarrt hatte, schaute auf.

„Wie ich auch eben gehört habe, beherrscht die die japanische Sprache fließend. Dies wäre eine große Hilfe für Schüler die noch unsicher sind."

Das Gespräch dauerte eine Stunde und Alex stimmte am Ende doch noch zu. Nun musste er sich zuhause auf den Austausch vorbereiten. Alle wichtigen Informationen standen auf dem Infoblatt, welches mit dem Anmeldeformular ausgeteilt wurde. Shinichi wurde nervös als er zuhause ankam. Immerhin kehrt er nach etwa 10 Jahren wieder in sein Heimatland zurück. Er saß auf dem Boden und überlegte wie er nun an die Sache herangehen musste.