Ängste, Trauma und Beziehungen

TW Erwähnung von Depressionen und suizidalen Gedanken, Erwähnung von Tod

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Hallo Kinder, Onkel Roiben hier. Es ist schon ein bisschen her, seit ich euch mit meinen schlechten Lebensweisheiten und absolut langweiligen Anekdoten vollgelabert habe, deswegen mache ich das jetzt noch mal!

Für die neueren unter euch: Lest am besten mein >Wie ich endlich ich wurde< Kapitel, da gibt es den besten Recap für mein Leben. Ist quasi Staffel 1, wenn man so will. (Netflix, ich bin bereit, die Rechte zu verkaufen, meld dich ruhig.) Für alle anderen: Willkommen zurück zu Roiben nutzt das Internet als Therapie!

Letztes Mal haben wir uns lange und ausgiebig mit meiner Sexualität beschäftigt und wissen jetzt wahrscheinlich, dass ich sehr, sehr gay bin, aber wusstet ihr auch, dass ich an schweren Verlustängsten leide und diese wahrscheinlich auf ein Trauma zurückzuführen sind? Nein? Cool, ich auch nicht! Also, doch, eigentlich schon, aber eben eher unterbewusst.

Aber fangen wir von vorne an. Seit ich mich erinnern kann, war meine größte Angst schon immer, von allen verlassen zu werden, weil ich nicht wichtig genug bin und deshalb für immer komplett allein bin. Dass das natürlich eine sehr irrationale Angst ist, weiß ich selbst, aber helfen kann ich es dennoch nicht. Die Angst bleibt, dass ich irgendwann komplett allein, einsam und ungeliebt sein werde. Verlustangst ist nicht schön und tut der Psyche auf jeden Fall nicht gut.

Einige von euch erinnern sich sicherlich noch an meinen Crush von damals, dem Jungen, dem ich gesagt habe, ich würde ihn lieben und der mich dann abgewiesen hat, weil er straight ist. Ich meine, ich habe ihn beim letzten Mal Jason genannt, deswegen mach ich das jetzt auch. Als ich Staffel 1 meines Lebens damals beendet habe, war der Kontakt zu Jason gerade abgebrochen – ich habe mich nicht mehr wohl damit gefühlt, einem Jungen meine Gesellschaft aufzudrücken, wenn ich unterbewusst doch eigentlich so viel mehr wollte, deswegen habe ich mich von ihm zurückgezogen. Und es hat geklappt! Wir hatten seit gut einem Jahr, vielleicht mehr, keinen Kontakt mehr und meine Gefühle für ihn sind so gut wie komplett verschwunden. Jedenfalls hat er sich wieder bei mir gemeldet und seit einer Woche haben wir wieder unsere alte Freundschaft aufleben lassen.

So gut wie jeden Abend verbringen wir gemeinsam im Voice Chat und zocken gemeinsam und reden dabei über Gott und die Welt und ich brauchte das wirklich. Nicht nur das Reden, das hätte ich auch mit meinen anderen Freunden machen können, aber ich brauchte seine Gesellschaft wieder. Ich habe nicht wirklich wertgeschätzt, wie sehr ich es genieße, mit ihm Zeit zu verbringen, bis ich es nicht mehr konnte, dass ich jetzt, wo ich es wieder kann, umso dankbarer dafür bin, dass er wieder die Hand nach mir ausgestreckt hat, obwohl ich es nicht verdient hätte.

Ein Jahr kann viel verändern und ich habe gedacht, unsere Freundschaft wäre so sehr eingedämpft geworden, haben wir doch so lange nicht miteinander geredet, aber es fühlte sich von Tag 1 wieder wie zuvor an. Reden, Lachen, Witze machen wie früher, als wäre nichts gewesen, als hätte ich nicht unsere Freundschaft kaputt gemacht, damit ich mich besser fühlen kann. Ein seltener Lichtblick in meiner doch recht düsteren Welt der männlichen Freundschaften.

Dadurch, dass wir wieder reden, habe ich eben auch ein paar Dinge seinerseits aus erfahren, die sich geändert haben – er hat sich endlich eingestanden, dass er Depressionen hat, hat sich selbst eingestanden, dass die suizidalen Gedanken, die er hat, nicht normal sind und dass er etwas ändern muss – und die in der Zwischenzeit passiert sind. Zum Beispiel war er bei einem Therapeuten, um über seine Traumata zu reden und sich zu bessern. Als das Thema aufkam, wurde mir ganz mulmig, weil das so ein großer Schritt für jemanden wie ihn ist, der sich bis vor zwei Jahren nicht einmal eingestanden hätte, dass er tatsächlich mentale Probleme hat. Die Therapie lief leider nicht gut aus, aber dadurch haben wir über Träume und Albträume geredet.

Er meint, er kann Träume meistens erkennen und hat deshalb kaum noch Angst vor ihnen. Ich habe gesagt, ich träume relativ gesehen sehr häufig davon, Zähne zu verlieren.

Er sagt, dass das ein Indiz für Verlustängste ist. Und ich antworte ihm, dass ich das weiß. Meine größte Angst sei die Verlustangst und ich wüsste das. Und dann fragt er: „Woher kommt die denn?"

Und ich weiß nicht, wie ich darauf antworten sollte. Soweit ich weiß, war sie schon immer da und ich habe auch keine schlimmen Verluste wie er erlitten, die eine solche Angst erklären würde. Natürlich muss nicht jede Angst erklärt werden, das weiß ich, aber Verlustangst ist meines Wissens sehr häufig mit bereits erlittenen Verlusten zu erklären. Die klassischen Verluste hatte ich aber nie – mir ist nie ein Elternteil verstorben, ich habe noch immer Kontakt zu meiner Schwester, ich habe Freunde, die mich lieben und doch – und doch ist da diese Angst, dass es alles irgendwann nicht genug sein wird.

Und woher kommt sie denn nun?

Ich habe eine Theorie.

Bis zu meinen sehr frühen Teenagerjahren hatte ich eine beste Freundin. Ich glaube, ich habe schon von ihr erzählt. Als es auf die Mittelstufe zu ging, ist sie auf ein Gymnasium gegangen und ich auf die Realschule. Man sollte meinen, eine Freundschaft geht nicht an verschiedenen Schulen zugrunde, aber diese schon. Damals war es schon immer ganz klar gewesen, dass mir die Freundschaft mehr bedeutet hat als ihr. Und als sie an der neuen Schule neue Freunde getroffen und neue Hobbys gefunden hat, wurde ich irgendwann unwichtig. Man hat sich nicht mehr wöchentlich gesehen, sondern nur noch monatlich. Und aus dem Treffen im Monat wurde alle zwei Monate. Irgendwann gar nicht mehr.

Eine beste Freundin habe ich also dadurch verloren, dass ich ihr nicht mehr wichtig genug war, um den Kontakt aufrecht zu erhalten, okay.

Danach kam Sven. Ich habe auch schon von Sven erzählt. Mein ehemaliger bester Freund, der erste Junge, für den ich je Gefühle hatte, der Sven. Lest einfach das andere Kapitel noch mal. Die Freundschaft mit Sven nahm ein ähnliches Ende: Er ging auf eine andere Schule und bekam neue Freunde und als ich wieder ins Bild trat, war ich nicht mehr sein bester Freund. Ich war nur noch ein Freund für ihn, während er für mich weiterhin der beste Freund war, den ich immer gebraucht habe. Meinen Gefühlen zu ihm wurde ich ja erst wesentlich später klar, soweit waren wir auch schon.

Einen besten Freund habe ich also auch dadurch verloren, dass ich nicht mehr wichtig genug war. Cool.

Danach hatte ich noch eine beste Freundschaft, die ebenfalls entzwei gebrochen ist, aber da ich die Privatsphäre dieser Person nicht verletzen will, werde ich diesen Teil überspringen. Wisset nur, dass diese Freundschaft entzwei gebrochen ist, weil wir uns auseinandergelebt haben.

Meine derzeitige beste Freundschaft hält hoffentlich noch ein paar Jahre (Noah, I'm watching you, if u leave I'm gonna hunt you for sport!), deswegen kann ich das auch überspringen.

Die nächste Person, die mich quasi verlassen hat, war mein Vater, aber ich gehe kaum davon aus, dass das recht ausschlaggebend ist. Die Beziehung zu ihm war nie besonders stark, weil wir immer andere Interessen hatten und unsere Persönlichkeiten doch recht aneinandergerieben sind. Was dadurch auch heißt, dass mein Vater es nicht einmal für nötig hält, wichtige Dokumente für mich auszufüllen, damit ich weiterhin Geld bekomme, aber gut, das ist ein anderes Thema...

Also, ich habe zwei beste Freunde gehabt, die mich verlassen haben, weil ich nicht wichtig genug war und einen Vater, der sich nicht kümmert, weil ich wohl auch nicht wichtig genug bin. Reicht das, damit ich starke Verlustängste habe? Vielleicht.

Ich bin nicht ganz sicher, ob es damit zusammenhängt, aber neben meiner Verlustangst habe ich auch eine Angst Beziehungen einzugehen, während ich doch einen so großen Wunsch danach hege, eine zu haben. Das erkläre ich mir so:

Wenn ich eine Beziehung mit jemandem eingehe, dann gebe ich diesem Menschen alles. Meine Gedanken, meinen Geist, meine Gefühle, meinen Körper. Ich vertraue dieser Person mit allem, was ich bin und noch viel mehr und ich muss vertrauen, dass ich nicht ausgenutzt und verletzt werden. Ich will also unbedingt jemanden finden, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen kann, den ich meine bessere Hälfe nennen kann, der mit mir alt wird und dem ich all meine Geheimnisse anvertrauen kann, genauso wie andersrum. Ich will jemanden, der mich für das nimmt, was ich bin und nicht erwartet, dass ich mich ändere oder anpasse. Ich will jemanden, dem ich mit allem vertrauen kann.

Und da kommt die Angst ins Spiel. Was ist, wenn ich so jemanden nicht finde? Was ist, wenn ich jemanden finde, aber dieser lässt mich fallen, bricht mir das Herz, hintergeht mich, verrät mich, betrügt mich, verletzt mich? Was mache ich dann? Ich habe so eine große Angst dafür, dass man mir das Herz bricht, dass ich am besten gar nicht erst den ersten Schritt mache, um meinem Herz nicht die Möglichkeit zu geben, gebrochen zu werden. Den einzigen Fall von gebrochenem Herzen hatte ich bisher mit Jason und das war ein sehr milder Bruch. Es war eine Abweisung, die dennoch in Freundschaft geendet ist. Also was jetzt? Will ich deswegen für immer nur allein bleiben, weil ich so sehr Angst davor habe, dass man mich verlässt, oder will ich den Schritt wagen, jemanden einlassen und die Möglichkeit einbringen, dass man mir das Herz bricht?

Eine Beziehung einzugehen, heißt für mich, Risiken zu nehmen. Ich muss es riskieren, jemanden zu fragen, ob er mit mir ausgehen will, damit es gut ausgehen kann, auch wenn ich weiß, dass es ebenso schlecht ausgehen kann. Ich muss also über meinen eigenen Schatten springen und diese Angst hinter mir lassen, wenn ich irgendwann wirklich Mr. Right finden will. Kann ich aber wirklich Mr. Right finden und mich auf ihn einlassen, wenn ich doch Angst davor habe, dass er mich verletzt und ich am Ende doch wieder allein bin?

Ich hatte bisher immer noch keine richtige feste Beziehung. Ich bin mein ganzes Leben lang schon auf der Suche nach dem Einen und doch suche ich nicht richtig, denn eigentlich hoffe ich nur, dass jemand in mein Leben fällt, all die Schritte für mich geht und mir dann einfach nur die Hand hin hält, die ich nehmen muss, damit meine perfekte Beziehung anfängt. Bücher und Filme haben mir ein sehr unrealistisches Bild von Liebe gegebene. Perfekte Beziehungen existieren nicht und die wahre Liebe trifft man auch nicht gerade häufig in der Schule, mit der man dann für immer zusammenbleibt. Beziehungen sind schmutzig, harte Arbeit, tun weh, aber sind auch vollfüllend, befriedigend, liebevoll. Wenn man nicht für eine Beziehung arbeitet, dann hat man auch keine Beziehung. Und weil ich mich nicht nach einem Kandidaten für Mr. Right umgucke, kann ich auch nicht erwarten, dass einer einfach vor meiner Tür stehen wird.

Dating ist echt gruselig. Ich habe so viele Horrorgeschichten gehört und noch schlimmer ist das Online-Dating. Erst neulich habe ich all meinen Mut zusammengenommen, den ich überhaupt habe, habe einen Typen auf Tinder angeschrieben und Nummern mit ihm getauscht. Einen Tag lang lief alles auch gut und wir haben Pläne gemacht, dass wir uns mal treffen wollen und dann – ghostet er mich kaum einen Tag später.

Für jemanden wie mich, der sowieso selten bis gar nicht den Schritt wagt, jemanden anzuschreiben, war das ein Schlag in die Magengrube. Vielleicht ist das deswegen auch ein Grund, wieso ich Angst vor Beziehungen habe. Wenn ich mich mit jemandem treffen will, muss ich erst einmal erkennen, dass ich nicht von jetzt auf gleich die wichtigste Person des Universums bin. Es ist vollkommen legitim für den anderen, nicht immerzu auf meine Nachrichten zu warten, etwas mit seinen Freunden zu machen, nicht sofort zu antworten, etc. Und doch erwarte ich es eigentlich, obwohl ich weiß, dass es falsch ist. Wieso sollte ich denn von jemandem erwarten, dass er mir 24/7 verfügbar ist, obwohl ich denjenigen gerade 2 Tage kenne? Selbst wenn man sich super sympathisch ist und alles toll aussieht, kann es doch sein, dass man keine Zeit hat, gerade zu antworten. Und das muss ich auch lernen. Es dreht sich nicht sofort alles darum, mich kennenzulernen.

Allein der Gedanke daran, dass ich jemanden treffe und wir anfangen würden, zu daten, nur damit diese Beziehung in Brüchen endet, macht mich krank. Ich will nicht durch mehrere Partner hüpfen müssen, bis ich den richtigen gefunden habe. Ich will den einen sofort finden, damit ich gar nicht erst gebrochen werden kann. Das ist albern, ich weiß, und auch gebrochene Herzen heilen irgendwann, aber muss man etwas zerbrechen, nur weil es brüchig ist? Wenn es nach mir ginge, dürfte mein Herz gerne für immer intakt bleiben und ich würde nur den einen Mann kennenlernen, mit dem ich den Rest verbringen will.

Hätten wir also geklärt, dass ich wahnsinnige Angst vor schlechten Beziehungen habe, aber woher kommt denn nun diese Verlustangst? Habe ich ein verstecktes Trauma, dass es verursacht? Will mein Unterbewusstsein mir einfach nur eine Angst geben, damit ich menschlich bin? Hat mein Autor sich gedacht, sein Hauptcharakter ist einfach noch nicht broody und edgy genug?

Wer weiß das schon. Ich weiß nur, dass ich schreckliche Verlustangst habe, obwohl mir mehrere Leute sagen würden, sie würden mich nicht verlassen, weil ich wichtig für sie bin.

Oder, wenn ich es mit der Antwort von Jason sagen darf, die er mir gegeben hat: „Ich wüsste keinen Grund, wieso ich dich jemals verlassen sollte. Ich mag dich, du bist ein cooler Typ und ich verbringe gerne Zeit mir dir." Er ist so ein großer Softie, aber macht gerne auf hart und tough, der niemand an sich heranlässt, aber sagt dann sowas. Er ist der Love Interest in einem edgy YA-Buch, nur dass er nicht mein Love Interest ist. Oder zumindest nicht mehr.

Nicht genug zu sein, nicht wichtig zu sein, ersetzbar zu sein, all das gehört dazu, dass ich Angst vor Verlusten habe. Ich will niemanden verlieren, aber ich will auch nicht derjenige sein, der einfach so ein Verlust sein kann. Ich will keine Freunde verlieren, weil wir uns auseinanderleben, ich will keinen Boyfriend verlieren, weil die Liebe nicht stark genug ist, ich will noch nicht einmal Beziehungen suchen, allein durch die Angst, dass ich nicht genug bin, dass es jemanden gibt, der besser, attraktiver, netter ist als ich. Und natürlich gibt es hunderte, die besser, attraktiver und netter sind als ich. Das ist auch an sich ok – aber wenn das heißen würde, dass jemand, an dem ich Interesse habe, das Interesse an mich verliert, weil die Wahl zwischen mir und jemand besserem ist – dann will ich das nicht. Ich will nicht die zweite Wahl sein. Ich will nicht, dass man mich anguckt und denkt, das könnte man besser. Ich will nicht wie ein staubiges Portrait in der Ecke landen, weil ein schöneres Bild den Platz eingenommen hat, der für mich bestimmt war.

Mein Abwehrmechanismus war schon immer Humor. Wenn ich Leute nicht dazu bringen kann, zu bleiben, weil ich interessant oder gutaussehend bin, dann wenigstens, weil ich sie zum Lachen bringen kann. Ich habe gelernt, dass ich in jeder Situation einen Witz machen kann, dass ich mich gebraucht fühle, wenn ich Leute zum Lachen bringe, weil das, was ich sonst zu sagen hätte, nicht spannend genug gewesen wäre. Ich musste lernen, dass man mich manchmal nicht ernst nimmt, weil man nicht glaubt, man könnte tiefe Konversationen mit mir führen und stattdessen lieber darauf wartet, bis ich wieder einen dummen Witz bringe, der die Stimmung lockert. Dafür bin ich gut genug, dafür bin ich vielleicht sogar wichtig.

Solange ich also einen Witz machen kann, kann man mich bei sich halten. Und ich weiß, dass ich aus diesem toxischen Gedanken heraus muss. Was ich sage, ich ist wichtig genug, dass man mir zuhört, auch wenn es kein Witz ist und ich bin auch dazu in der Lage, eine tiefgreifende Konversation zu führen, ich kann über schwere Themen reden, ohne einen dummen Witz zu bringen und dafür bin ich auch gut genug. Ich bin gut genug.

Deswegen ist es auch immer wieder ein wahrer Balsam für die Seele, wenn ich mir Jasons Worte einblende. Er verbringt gerne Zeit mit mir. Er mag mich. Ich bin ein cooler Typ. Ich bin ein Freund. Ich bin gut genug. Ich kann vielleicht keine Beziehung mit ihm führen, wie mein früheres Ich es gewollt hätte, aber ich kann trotzdem sein Freund sein und mit ihm reden und mit ihm Witze reißen und trotzdem über Depressionen reden und über Kindheitstrauma reden und ich kann auch keinen Witz reißen, sonst ernst sein. Ich kann das und ich bin gut genug und ich muss mir das einreden, damit ich es irgendwann endlich glauben kann.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier einen einzigen kohärenten Gedanken gebracht habe, ob ich einem roten Faden gefolgt bin oder mein Gehirn einfach nur Wörter aneinandergereiht hat, in der Hoffnung, sie würden Sinn ergeben, aber ich glaube, ich bin durch mit dem Thema.

Ja, ich habe große Angst davor, dass ich nicht gebraucht werde und das alle mich verlassen, nein, das wird nicht eintreten, denn es wird immer Menschen geben, die mich für das lieben, was ich bin. Ich werde auch irgendwann eine Beziehung haben, die nicht in die Brüche gehen wird. Vielleicht nicht heute, vielleicht wird es auch nicht mit dem netten Friseur sein, den ich gerade auf Tinder kennengelernt habe, vielleicht wird es erst in zehn Jahren so sein, und ich werde bis dahin viele Brüche im Herzen erleiden müssen, aber das ist okay. Das Leben ist kein behüteter Raum aus weichen Kissen, in denen nie etwas zu Bruch geht. Vielleicht verstaubt mein Portrait in den Hallen anderer Leute, die nicht mehr an mich denken, aber dafür wird mein Bild in den Köpfen von Menschen gerade frisch entstaubt und poliert, weil sie mich lieb haben.

Und dafür, dass ich weiß, dass meine Ängste mein Leben nicht bestimmen müssen, bin ich sehr dankbar.

Schreibt mir eure Ängste oder Gedanken in die Kommentare, wenn ihr euch damit wohl fühlt.

Bis bald,

Roiben.

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