Kapitel 2 - Chicken-Terriyaki oder Hallo WG
Da sich das alles nun in den Staaten abspielt, sprechen die Charaktere logischerweise Englisch. Falls es Szenen/Situationen gibt, wo beide Sprachen gemischt werden, dann sind die fett gedruckten Wörter auf Deutsch.
"Ein Chicken-Terriyaki-Sandwich mit Sesambrot bitte", bestelle ich, während ich auf die verschiedenen Toppings starre. "Welche Toppings hätten Sie gerne?" Ich entscheide mich für Salat und Tomaten, und als Soße nehme ich Mayonnaise. Klassisch und einfach. Sophy bestellt sich nichts, da sie schon zu Hause gefrühstückt hat. Außerdem bevorzugt sie Selbstgekochtes. Das war schon immer so, seit wir klein sind. Ich kann mich noch erinnern, als ich damals in der Unterstufe ständig bei Fast-Food-Ketten etwas essen wollte und es aber jedes Mal Meinungsverschiedenheiten gab zwischen Sophy und mir. Im Endeffekt gab ich nach und aß bei ihr Zuhause, da ihre Mutter hervorragend kocht und ich damit auch halbwegs zufrieden war. Wie ich schon einmal erwähnt habe - Es geht um's Prinzip. Essen ist Essen. Als ich meine Bestellung endlich auf einem Tablett serviert bekomme und ich es in den Händen halte, schlage ich vor, uns in die Nähe des Typens zu setzen. Doch als ich hinsehe, ist er schon weg. Mist! Ich konnte den gut aussehenden Colatrinker nur für einen kurzen Moment betrachten... "Jess? Wo hast du gesagt, sollen wir uns hinsetzen?", unterbricht Sophy meine Gedanken. "Ähm... Ist auch schon egal. Wie wär's mit dort drüben links?" Nickend geht sie vor und ich ihr nach.
"Also, wann lerne ich endlich deinen besten Freund Matthew kennen?", frage ich neugierig, während ich den dritten Bissen von meinem Sandwich knabbere. Sophy schaut mich lächelnd an und sagt: "Erstens, sag' Matt und nicht Matthew zu ihm, denn Matthew klingt so ernst und fremd. Und zweitens, bald! Er hat derzeit viel um die Ohren, da er im Sommer einen Aushilfsjob betreibt. Armer kleiner Matt..." Ich stoße einen kleinen Lacher aus und wiederhole den Namen "Matt" immer und immer wieder in meinem Kopf, um ihn mir einzuprägen. "Jetzt mal weg von meinem besten Freund und kommen wir zu deinem! Wie geht es denn unserem Luis? Ist er immer noch so verpeilt wie damals?", Sophy schnappt sich meine Cola und trinkt genüsslich aus dem Strohhalm. Luis ist mein bester Freund seit der dritten Unterstufe und lebt nur ein paar Minuten von mir entfernt. Naja, jetzt logischerweise sind es mehr als nur Minuten. Derzeit holt er seinen Abschluss nach und arbeitet nebenbei. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal, was Luis genau in seinem Job macht. Na, eine tolle beste Freundin bist du. Ja, bin ich, jetzt hau ab.
"Jap. Luis ist immer noch sehr tollpatschig und oh, ich sollte mich vielleicht bei ihm melden, dass ich heil gelandet bin, denn sonst flippt er noch aus vor Sorge. So, wie ich ihn kenne, malt er sich die verrücktesten Szenarien aus, warum ich ihm noch keine Nachricht hinterlassen hab", antworte ich und schreibe meinem besten Freund aus Wien schnell eine Nachricht. Bevor ich's vergesse: Er ist sehr fürsorglich und kümmert sich mehr um mich als er eigentlich sollte. Die meiste Zeit fühle ich mich viel zu sehr bemuttert von ihm und wünschte, er würde mich einfach mal probieren lassen, anstatt mir die Dinge zu verbieten. Sofort vibriert mein Handy und Luis schreibt mir:
Omg. Gottseidank, schreibst du mir endlich!!!!! >< Ich dachte schon, du hast dich entweder
1) verlaufen, 2) du wusstest nicht, wie man die Toilette bedient und bist mit eingesaugt worden oder 3) ein riesen T-Rex hat den Flieger aufgefressen... Ok... Der letzte Punkt eher weniger, aber trotzdem!!!
Jag mir nie wieder so eine Angst, du kleiner Pisser!!!!! D:
Auf dem Weg zu Sophys Apartment warnt sie mich, dass sie nicht allein lebt, sondern neulich eine Sarah Finley eingezogen ist und sie nun zu zweit eine WG führen. Ich bin ja mal gespannt, wie gut wir uns verstehen werden und sie wirklich so "niedlich" ist, wie meine beste Freundin sie mir beschreibt. Sophy kramt ihre Schlüssel aus ihrer Handtasche heraus und sperrt die Tür auf. "Willkommen in meinem Reich!", sagt sie fröhlich und macht dabei eine Gestik mit ihren Armen, die mir anzeigt, dass ich eintreten soll. Neugierig schaue ich mich um, um herauszufinden, wie Sophy so lebt. Die Wohnung ist relativ groß und sehr schön eingerichtet. Ein Teil, beispielsweise das Wohnzimmer ist Vintage-mäßig eingerichtet und die Küche und das Badezimmer wiederum ziemlich modern und simpel. "Wow, das Apartment ist so toll!", schmeichle ich Sophy. In einem selbstbewussten Ton zischt sie: "Ich weiß. Und nun komm mit, Sarah begrüßen!" Sie zieht mich an meinem Arm in das nächste Zimmer und reißt die Tür auf. "Sarah! Das ist Jess, meine beste Freundin aus Wien."
"Hi, Sarah", lächle ich. Sarah legt ihren Laptop weg, steht auf und reicht mir die Hand. "Ich bin Sarah Finley, und du? Außerdem würde ich vorschlagen, wir gehen rüber ins Wohnzimmer. Denn hier mangelt es ein wenig an Platz", schlägt sie uns vor. Ich setze mich und beantworte endlich ihre Frage. Sie scheint nett zu sein.
Sie scheint.
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