Kapitel 2
Taiga:
Ein rauschen, ein plätschern und dennoch Ruhe. Genau so hatte ich mir meinen Urlaub vorgestellt. Entspannt lag ich am Pool, während mich die Sonne mit ihren Strahlen bräunte. Neben mir lag Amaya, die immer wieder gegen die Sonne anblinzelte. ,,Jetzt erzähl schon Taiga, was hast du gestern mit der Barkeeperin geredet? Ist sie Nett? Wie heißt sie überhaupt? Bitte sag mir, dass du sie nach ihren Namen gefragt hast.'' Ein Satz nach dem nächsten sprudelte aus Amayas Lippen, während sie sich in ihren Bikini nach vorne lehne und ihre Brüste dadurch noch mehr betonte. Etwas peinlich berührt legte ich meine Hand auf meine Augen, während ich versuchte mit meiner andern Hand nach einen Handtuch zu angeln. ,,Hier nimm das und bedecke dich.'' Kurz lachte Amaya kichernd auf, ehe sie fassungslos den Kopf schüttelte. ,,Alex hat mich bereits gewarnt, dass der Tag kommen wird, an dem du mich mit Kleidung bewirfst. Ein Handtuch ist zwar keine Kleidung aber dennoch finde ich, dass dies zählt.'' ,,Du und Alex müsstet euch einfach mehr anziehen, dann müsste ich euch damit auch nicht bewerfen.'' Mein trotziges Zischen brachte Amaya nur noch mehr zum kichern. ,,Weist du Taiga, wenn ich es nicht besser Wüste, würde ich beinahe glauben, du bist ein Katholischer Pfarrer, der sehr viel Wert auf sein Keuschheitsgelübde legt. Aber mal alle Flaxerei bei Seite. Wann war dein letzte Date? Nur damit ich weis, wie viel Rost ich von dir runter kratzen muss, bevor ich dich wieder auf die Barkeeperin hetze.'' Schwer atmete ich aus, es passte mir nicht, das Amaya genau in dem Thema herumstochern musste, wie in einen Armeisenhaufen.
,,Das letzte ist drei Jahre her.'' Die Augen von Aomines Ehefrau wurden beinahe Tellergroß. ,,Ach du heilige Taiga!! Du bist anfange dreißig dazu noch gutausehend und berühmt wie kann es sein, dass du keine Dates hast...'' Kurz stockte Amaya, ehe sie mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht wedelte, wie als wolle sie das gesagte vertreiben. ,,Ach vergiss was ich gesagt habe. Ich darf dazu vermutlich so oder so nichts sagen. Schließlich hatte ich zwischen Daiki und dann wieder Daiki, in den zehn Jahren wo wir beide getrennt waren, auch gerade mal eine Hand voll Dates. Wenn überhaupt. Daher bin ich vermutlich die letzte, die dir in den Bereich irgendwelche Tipps geben sollte. Aber dennoch, komm schon. Die Barkeeperin ist echt heiß und gleichzeitig süß. Komm aus deinen Schneckenhaus heraus bitte.'' Amayas Worte klangen gegen Ende immer flehender und flehender. Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf. ,,Amaya. Genau das ist ja das Problem. Ich kann nicht mit ihr reden.'' Wieder starrte mich meine quasi Schwester mit großen Augen an. ,,Wie du kannst nicht mit ihr reden? Hat sie dir das gestern untersagt? Hast du dich gleich so bescheuert angestellt?'' ,,Nein Ich..Ich bekomme einfach kein Ton heraus wenn ich mit Frauen sprechen muss.'' Nun zog sich zu ihren weit aufgerissen Augen auch noch eine fragende Augenbraue nach oben. ,,Ach Taiga rede keinen Stuss. Du redest auch mit mir und mit Alex und mit Riko. Also so viel zu du kannst nicht mit Frauen reden.'' Kapitulierend Atmete ich schwer aus. Es brachte nichts. Ich musste Amaya wohl oder übel einweihen, auch wenn ich es geschafft hatte, zehn Jahre so zu tun, als hätte ich nicht den größten Respekt vor Frauen die mir zusagten. ,,Naja ihr zählt nicht. Alex ist meine Mentorin, Riko war meine Trainerin und du bist sozusagen meine Schwester. Außerdem kann ich mit Frauen reden, es sei denn, sie gefallen mir. Dann nicht mehr.'' Während ich meine Beichte abgelegt hatte, hatte ich die ganze Zeit auf das Wasser des Pools geblickt. Langsam wanderte meine Blick zurück zu Amayas grünen Augen. Sie nickte wie als würde sie mein Problem verstehen. Kurz atmete ich erleichtert durch. Auch wenn ich es schade fand und sich ein Teil in mir sträubte, war ein anderer Teil in mir erleichtert, dass ich nun vermutlich nicht mehr mit der Barkeeperin reden musste.
,,Gut dann wird es wohl Zeit, dir diese Angewohnheit auszutreiben.'' Nun war es an mir, Amaya fassungslos anzustarren. ,,Wie jetzt? Hast du mir gerade eben nicht zugehört ich sagte ich kann das nicht!'' Meine Worte kamen viel lauter und viel fassungsloser aus meiner Kehle, als ich es beabsichtigt hatte. ,,Nö hab ich nicht. Ich hab nur ein leises mimimi von dem Kerl gehört, der sonst nie aufgibt und auch sonst den Kopf nicht in den Sand steckt. Also spann deine Pobacken an und nimm deinen Mut zusammen. Frag sie für den Anfang doch erst mal nach ihren Namen. Du musst ihr ja nicht auf die Nase binden, dass sie die erste seit drei Jahren ist, die dir wirklich gefällt.'' ,,Ich weis ihren Namen doch schon. Er ist Ariel.'' Nun blinzelte wieder Amaya, ehe sie mir ein breites Grinsen schenkte. ,,Na also geht doch. Ich bin stolz auf dich.''
,,Das brauchst du nicht zu sein Kleines. Er hat es von ihrem Namensschild abgelesen.'' Am liebsten wäre ich mir frustriert durch die Haare gefahren, als sich Daiki auch noch in das Gespräch einmischte. Wie als wäre Amaya in den Thema nicht schon lästig genug, musste Daiki auch noch aufschlagen. Die beiden waren zusammen schlimmer als eine Heuschreckenplage, die jede vorm der Hoffnung, nicht weiter darauf eingehen zu müssen, so ausradierte, wie die lästigen Insekten die Ernten der Bauern. ,,Ist doch egal, wie ich den Namen erfahren habe. Fakt ist, ich weis ihn schon.'' Meine Stimme klang trotzig, wie so oft wenn ich anfing mit Daiki zu Diskutieren. ,,Mmm mag sein. Aber weis sie es, dass du ihren Namen weist.'' Das Murmeln von Amaya klang mehr wie ein leises flüster. Ein flüstern dass mehr an sie selber gerichtet war als an mich. Wie als würde sie über etwas nachdenken aber den Gedanken noch nicht greifen können. Sofort machte sich in mir ein Gefühl breit, dass diese Thema noch lange nicht beendet war.
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Ariel:
Mit der größten Sorgfalt die ich nur aufbringen konnte, kontrollierte ich die Barometer der Tauchflaschen. Dass das Urlaubsressort Sonnenglück klein war und gut zahlte, waren nicht die ausschlaggebenden Grüne, warum ich mich entschlossen hatte genau auf diese Insel zu gehen. Viel mehr war es das Hausriff und die Tatsache, dass auf der kleinen Insel eine Tauchschule Stationiert war. Touristen das Tauchen bei zu bringen war zwar nie mein Traumberuf gewesen. Aber so konnte ich immerhin mit den bereits erfahrenen Tauchern auf das offene Meer hinausfahren und mir dort die Atemberaubende Tierwelt anschauen. Zudem hatte Branden mir zugesichert, dass ich das Bot und die Taucherausrüstung mir jederzeit ausleihen durfte, um meine eigenen Forschungen voranzutreiben. Daher war der Job als Übergangslösung genau das richtige. Wieder schnippste ich mit meinen Finger gegen die Anzeige der Sauerstofflasche. Dies war eine komische Angewohnheit von mir, die ich nicht ablegen konnte. Gefühlt wusste ich, dass es vermutlich nicht viel brachte. Aber ich hatte immer Angst, dass sich die Nadel der Anzeige, aus welchen Gründen auch immer, an der stelle festgeklemmt hatte. Die Vibrationen, die mein schnippen auslöste, brachten meinen Inneren Monk dazu endlich ruhe zu geben und der Anzeige zu trauen. Eine Tauchausrüstung nach der nächsten klapperte ich ab. Es hatten sich heute genau vier Leute zum Schnuppertauchen angemeldet. Vier Touristen, die ich mir mit Rajah, den Leiter der Tauchschule teilen würde. Im Gegensatz zu Rajah hatte ich nicht das Glück, nur für die Tauchschule zuständig zu sein, so wie es eigentlich in meinen Verträgen stand. Ich war vermutlich einfach zu Nett und konnte Branden, so wie gestern Abend, einfach keine Gefallen abschlagen. Nicht solange unser aller Jobs deswegen mit auf den Spiel standen. Denn ein schlechter Service hieß schlechte Rezensionen. Schlechte Rezensionen weniger Touristen. Weniger Touristen....Hastig schüttelt ich meinen Kopf um mich wieder auf meine wichtige Arbeit zu konzentrieren.
,,Ell. Wie schautes aus. Sind die Ausrüstungen fertig?'' Rajahs Stimme lies mich zu ihm herüberblicken. Er stand an der hölzernen Türe des Tauschschulgebäudes und lehnte sich lässig gegen den Türstock. Rajah war ein Mann der die Fünfzig bereits überschritten hatte. Dennoch sah man ihm sein Alter kaum an. Er war weder klein noch groß, hatte eine normale Figur und einen Südländischen Hautton. Sein Gesicht wirkte freundlich und um einiges Jünger. Nur an seinen immer mehr ergrauenden Haaren, konnte man ihn sein Alter ansehen. ,,Ja. Die Touristen können von mir aus kommen.'' Ein zufriedenes Lächeln umspielte Rajahs Mundwinkel. ,,Sehr gut.'' Kurz machte Rajah die anstallten wieder in das kleine Häuschen zu gehen, hielt dann aber doch inne. ,,Ell.'' Wieder nannte er mich bei meinem Spitznahmen. ,,Ja.'' Fragte ich leicht skeptisch. Ich kannte die Art und weise wie er gerade meinen Namen gesagt hatte. Es war die Art die ein Vater auflegte, wenn er sich um seine Tochter Sorgen machte. ,,Branden hat dich die Nacht über schon wieder schuften lassen oder?'' Ich nickte nur, was Rajah ein unzufriedenes Seufzen entlockte. ,,Lass dich von ihm nicht zu sehr ausbeuten. Du siehst absolut übernächtigt aus und wenn das so weiter geht, kann ich dich, deiner eigenen Sicherheit und der Sicherheit der Touristen zuliebe, nicht mehr auf Tauchgänge mitnehmen.'' Ich nickte. Rajah schob alles auf die Sicherheit beim Tauchen. Doch ich wusste, dass er sich einfach Sorgen meinetwegen machte. Ich arbeitete jetzt schon seit einem Jahr bei ihm und in der Zeit ist er für mich zu dem Vater geworden, denn ich nie hatte. Auch wenn es Rajah nicht aussprach, wusste ich, dass es ihm genau so ging. Ich war die Tochter, die er sich immer gewünscht hatte aber nie bekommen hatte.
,,Ich meine es ernst. Der geldgeile Sacke soll einfach mehr Leute anstellen.'' Kurz huschte mir ein kleines Lächeln bei Rajahs Aussage über die Lippen. Denn was Branden anging hatten wir unterschiedliche Meinungen. Ich empfand den Besitzer der Insel als Nett. Rajah hingegen hatte die feste Theorie, dass Branden absichtlich keine neuen Mitarbeiter anstellte, um dadurch größeren Profit zu erwirtschaften. ,,Ich pass schon auf mich auf.'' Versuchte ich den gebürtigen Inder zu beruhigen. Dieser Klopfte kurz auf den Türstock, was seine Art war zu sagen, dass er mein Handeln akzeptierte und verschwand daraufhin wieder in der kleine Hütte, in der sich unser Anmeldung, ein Büro und das Lager der Tauchutensilien befand. Bevor ich in der Lage war über die Situation meinen Kopf zu schütteln, erweckten immer lauter werdende Stimmen meine Aufmerksamkeit.
,,Müssen wir das wirklich machen. Können wir nicht lieber nur am Strand liegen.'' ,,Aomine nein das wird bestimmt lustig.'' ,,Liam warum lass ich mir von dir eigentlich etwas sagen.'' Um so lauter die Stimmen wurden und um so mehr ich erkannte, um wenn es sich dabei handelte, um so mehr erstarrte ich. Es war ausgerechnet die kleine ungewöhnliche Truppe von gestern Abend, die Zielgerichtet auf uns zu schritt. Der blauhaarige Mann, an dessen Seite wieder die kupferhaarige Frau mit den gewaltigen Brüsten ging, schaute so aus, als hätte man ihm sein Lieblingsspielzeug vor der Nase weg genommen und würde ihn nun dazu zwingen, seine Hausaufgaben zu machen. Der große Mann mit den braunen Haaren hingegen strahlte über beide Ohren, während er stolz auf sich zeigte und Brüllte. ,,Ihr werdet sehen, ihr werdet mir später danken das ich das ganze ausgemacht habe.'' Auch wenn das Brüllen und die Art, wie sich der Gockel aufspielte eigentlich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen müsste, so tat sie es nicht. Viel mehr hingen meine Augen wieder einmal an den rothaarigen Mann, der einige Schritte hinter den andern lief und auch nicht so wirkte, als hätte er auf die Unternehmung gerade eben viel Lust. Kurz hob er seinen Kopf, denn er bis jetzt auf die Steine am Boden gerichtet hatte. Seine Augen trafen meine und sofort huschte durch sein Gesicht ein Blick, denn ich nicht wirklich deuten konnte. Aber wenn ich diesen Gesichtsausdruck einen Gedanken zuordnen müsste, dann wäre es ein Scheiße was macht die den hier. Auch wenn mich dieser Blick, dieser Gedanke nicht verletzen oder erschüttern sollte, so tat er es dennoch. Es fühlte sich so an, als hätte mich jemand von einen Highspeedboot in voller Fahrt, in den eiskalten Ozean geworfen und wäre einfach weiter gefahren ohne mich wieder an Bord zu holen. Kurz schüttelte ich meinen Kopf. Dieser Blick sollte mir nichts ausmachen, schließlich kannte ich den Typen kaum und dennoch tat er es. Tief atmet ich ein. Die Emotionen die sich gerade in mir ansammelten durfte ich nicht zu lassen ich musste professionell bleiben. Sofort zwang ich mir ein Lächeln auf meine Lippen, dass höflich wirkte, meine Augen aber nicht erreichte. ,,Herzlich willkommen in der Tauchschule Sonnenglück.'' Meine Fröhliche Begrüßung hörte sich genau so gezwungen an, wie sie sich anfühlte. Vor allem das Sonnenglück ging mir jedes mal schwer über die Lippen. Der Tauchschule den selben Namen zu geben wie dem Inselressort war meiner Meinung nach sehr unkreativ. Doch Branden war der Chef und er hatte dies so beschlossen. Also mussten wir dies akzeptieren.
Wie als würde der Braunhaarige auf einmal einen all you can eat Buffet gegenüberstehen, weiteten sich seine Augen und ein Lächeln das beinahe schon schmierig war zierte seinen Mund. ,,Bist du nicht die Barkeeperin von gestern. Kannst du dann überhaupt Tauchen, oder versucht du uns mit Schnaps zu ertränken.'' Schwer atmete ich ein. Die Aussage des Mannes war genau so bescheuert wie sein Grinsen. ,,Ja bin ich und nein versuche ich nicht. Ich hab gestern nur ausgeholfen. Eigentlich gehörte ich hier hin.'' Erklärte ich kurz, auch wenn ich keine Erklärung abgeben musste, warum ich gestern hinter der Bar stand. Das warme Lächeln der Frau traf mich und lies mich etwas runter fahren. Sie wirkte irgendwie nett aber zeitgleich war ich auch ein klein wenig eifersüchtig auf sie, als der rothaarige Mann sich zu ihr herunterbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Die beiden waren definitiv eng mit einander vertraut. Vielleicht waren sie ein Paar? Wieder zog sich eine woge der Eifersucht durch meinen Körper und wieder fragte ich mich warum. Hastig schüttelt ich abermals meinen Kopf um den lästigen Gedanken und die dazugehörigen Gefühle zu vertreiben. Doch im Gegensatz zu davor brachte mir meine abrupte Handlung nur skeptische und fragende Blicke ein. ,,Da war eine Mücke.'' Log ich.
,,A sehr schön. Ich seit schon da.'' Noch nie war ich so erleichtert darüber, Rajahs Stimme zu hören, die mich aus der Unangenehmen Lage brachte. Wie es sich für den Leiter der Tauchschule gehörte, trat er einige Schritte vor mich und übernahm das Kommando. Eine Eigenart von ihm, über die ich noch nie so glücklich war wie gerade eben. ,,Ich stelle uns beide erst mal vor. Ich bin Rajah und das ist Ariel. Wenn ihr Fragen habt könnt ihr diese sowohl mir als auch ihr jederzeit stellen. Da ihr laut euren Anmeldebogen noch nie getaucht seit, werde ich eure in Zweiergruppen aufteilen. Zwei von euch bleiben bei mir Zwei von euch gehen zu Ariel.'' Weiter kam der Inder nicht, als er bereits von einer vorlauten Stimme unterbrochen wurde. ,,Ich werde zu Ariel gehen.'' Schwer atmete ich. Natürlich war es niemand geringerer, als der braunhaarige Type, der sich bereits im Vorfeld nicht passend verhalten hatte. Wie als hätte er mit seinen Worten schon alles beschlossen, stellte er sich dicht neben mich. Zu dicht. Verlegen grinste ich und versuchte unauffällig einen Schritt zwischen mich und ihn zu bringen. Doch der Typ rutschte einfach nach. ,,O.k'' Rajahs Zustimmung klang viel mehr wie ein halte dich von ihr fern, als ein o.k. Doch auch dies schien der Typ zu überhören. Beinahe so, als würde ihm ansonsten die Welt zu Füßen liegen und er alles bekommen, was er wollte.
,,Hmmhmm.'' Das Räuspern von Rajah lies zumindest mich zu ihm aufschauen. ,,Na schön. Dann würde ich sagen gehen sie bitte noch zu Ariel.'' Die Worte meines Chefs waren definitiv an die Frau gerichtet. ,,Nennen sie mich doch bitte Amaya und wenn ich ehrlich bin würde ich lieber mit meinen Ehemann in einer Gruppe bleiben.'' Während sie Rajah ein Lächeln schenkte, bei den man kaum nein sagen konnte, deutete sie auf den blauhaarigen Mann neben sich und sofort machte sich in mir eine Woge der Erleichterung breit. Sie war also nicht mit dem Rothaarigen zusammen, sondern viel mehr mit dem Blauhaarigen, der ohnehin seinen Blick nicht von ihren Brüsten nehmen konnte. Nachdem er allerdings ihr Ehemann ist, gehe ich mal stark davon aus, dass dies o.k war.
,,Na schön. Dann würde ich sagen Ariel du übernimmt das Pärchen. Du weist ja ich bin ein Mann und weibliche Tauchschülerinen und Gesetze und so.'' Das Männer keine Tauchschülerinen haben sollten, war zu einhundert Prozent gelogen, aber auch Rajah schien sich an jeden Strohalm zu klammern, um den Aufdringlichen Mann, der wieder viel zu nah an mir dran klebte, von mir weg zu bekommen. ,,Ach das Stört mich nicht. Das Passt schon so. Taiga geht zu Ariel. Ich verspreche, er ist auch Handzahm.'' Ein kleines Zwinkern huschte über ihr Auge und lies die Aussage dadurch ein klein wenig Frech erscheinen. Ehe ich genau begreifen konnte, was die Frau gerade eben gesagt hatte, schob sie den Rothaarigen auch schon zu mir rüber. Der hingegen beschwerte sich in einer Sprache, die ich nicht verstand. Er motzte sie eindeutig an und mir, mir passte es nicht, dass er so eine große Abneigung hatte bei mir im Team sein zu müssen und gleichzeitig freute ich mich, dass er es sein musste. Rajahs Blick traf mich und ich erkannte seine stille Frage. Er war besorgt ob es für mich wirklich o.k war mit zwei Männern alleine zu sein, zumal der eine ja sehr aufdringlich zu sein schien. Ich nickte kurz und Rajah atmete schwer. ,,Na gut. Nach dem die Team aufgeteilt sind bitte ich euch mit zu kommen, damit ich euch die passende Ausrüstung geben kann.''
Kurz Atmete ich durch, als die kleine Gruppe Rajah folgte. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich eine Stunde lang in der Nähe des viel zu attraktiven Mannes sein musste. Schwer schluckte ich bei dem Gedanken daran, wie peinlich ich mich das letzte mal verhalten hatte und was mir heute alles passieren könnte. ,,Ariel heißt du also.'' Bevor ich tiefer in meine Gedanken abtritten konnte, stand schon wieder der aufdringliche Kerl neben mir. ,,Ja und du bist?'' Mein Frage klang höflich. ,,Liam.'' Er sagte seinen Namen so, als müsste ich ihn kennen oder als würde ich dadurch etwas verstehen, was ich bis jetzt übersehen hatte. Wie als wäre sein Name die Eintrittskarte zu meinem Schoß. Nur schwer konnte ich mir ein genervtes und abwertendes Schnauben unterdrücken. Stadtessen kam mir ein widerwilliges ,,Freut mich.'' Über meine Lippen. ,,Rettest du mich dann genau so aus den Fluten, wie die Meerjungfrau den Prinzen?'' Nach dieser Aussage war es noch schwerer mein Grinsen aufrecht zu erhalten. Der Kunde war König. Aber dieser Kunde übertrieb es.
,,Ich glaube bei dir würde sie mit Absicht so weit weg schwimmen, wie es ihr nur möglich wäre, damit sie deine peinlichen Sprüche nicht länger ertragen muss.'' Die Worte die genau so mir über die Lippen gehen hätten können, kamen von Amaya die Liam einen Blick zu warf, der pure Verachtung widerspiegelte. Ohne den großgewachsenen Mann weitere Beachtung zu schenken wendete sie sich mir zu. ,,Es tut mir leid. Liam kann nett sein, doch meistens leider nicht zu Frauen. Es seiden sie haben einen Ring am Finger und gehören zu einen seiner Kumpels. Mach es daher am besten so wie ich. Ignoriere ihn einfach. Er ist wie ein bellender Hund. Solange er bellt beißt er nicht. Und Liam, dass garantiere ich dir, wird die ganze Zeit Bellen.'' Kurz stoppte sie in ihrer Aussage. Schaute sich ein zwei mal um, ehe sie sich näher zu mir lehnte, um mir etwas ins Ohr zu flüstern. ,,Zur Not wende dich an Taiga. Er mag zwar hin und wieder auch wie ein großer trampeliger Klotz wirken aber er ist schwer in Ordnung.'' Kurz schluckte ich bei ihrer Aussage und hatte größte mühe damit zu verhindern, dass mir die Schamröte ins Gesicht schnellte. Denn unter keinen Umständen wollte ich einen der Anwesenden zeigen, wie attraktiv ich Taiga fand. Wie als wüsste Amaya, was mir durch den Kopf geschossen war, tätschelte sie meine Schultern, ehe sie zurück zu ihren Ehemann ging. Es wirkte wie ein Tausch. Anstatt der Frau, die mich irgendwie beruhigte, stand nun Taiga, wie sie ihn alle nannten, neben mir und sofort fing mein Magen wieder an kleine aufgeregte Loopings zu schlagen. Warum auch immer mein Körper so auf ihn reagierte konnte ich nicht sagen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es sein Attraktivität war, die meine Weiblichkeit um den Verstand brachte. Wieder schluckte ich, als mir bewusst wurde, dass ich mit ihm nun fast eine Stunde allein sein würde. Eine Stunde...
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,,Genau so.'' Lobte ich die beiden, als sie probierten die Taucherbrille auszublasen. Einer der wichtigsten Sachen vor einem Tauchgang war, wie man Wasser wieder aus der Brille bekam, ohne diese abzunehmen. Zu meinen erstaunen machten dass die beiden wirklich gut. Was mich allerdings noch mehr erstaunte war, dass die Aufdringlichkeit von Liam deutlich nachgelassen hatte, seit dem Taiga ihm einen bösen Blick zugeworfen hatte. Es wirkte fasst wie in einen Wolfsrudel. Liam war der neue Spross der seine grenzen austesten musste und Taiga der Alphawolf, dessen Blick alleine ausreichte, um den Unfug einzustellen. Und auch wenn der Vergleich zu der Situation passte, wirkte Taiga ganz und garnicht wie der Alphawolf, eines Wolfsrudels. Mal schien er Impulsiv zu sein, zumindest dann, wenn er mit den Blauhaarigen diskontierte. Dann wieder verlegen, wenn es darum ging mit mir zu reden. Sein Verhalten war so breit gefächert, dass ich mir kein Bild davon machen konnte, wie Taiga wirklich war. Es schienen alles Extreme zu sein, die unmöglich ein Mensch den ganzen Tag halten konnte. Daher glaubte ich stark daran, dass der alltägliche Taiga noch mal anders war und dieses anders interessierte mich. ,,Wann gehen wir den in die Tiefe?'' Liams Stimme riss mich aus meinen Gedanken. ,,Mmm jetzt dann gleich. Überprüft bitte noch mal ob eure Ausrüstung wirklich sitzt.'' Meine Worte klangen genau so überrumpelt wie ich mich fühle, während mein Körper von den sanften Wellen, der kleinen Bucht, hin und her gewiegt wurde. Hastig ging ich zu Liam überprüfte noch mal sein Barometer, ehe ich zu Taiga ging. Seine trainierten Oberarme schauten aus der Taucherweste und erinnerten mich an das Bild, dass er mir geboten hatte, als er sein Shirt ausgezogen hatte, um die Taucherausrüstung anzulegen. Dieser Mann war mehr als nur trainiert. Sein ganzer Körper war überseht mit viel zu gut trainierten Muskeln. Eins war klar, dieser Mann musste in seiner Freizeit sehr viel Sport machen, um so auszusehen.
Auch an Taigas Barometer klopfte ich einmal. Dabei entging mir nicht, dass er angestrengt versuchte mich nicht anzuschauen. Sein Blick war auf den Himmel gerichtet, doch immer wieder schnellten seine Augen nach unten, zu mir, nur um hastig wieder in den Himmel zu starren. Beinahe so, als würde er verglühen, wenn er mich zu lange anschaute. ,,Ich bin keine Krankheit, bei der man erblindet, wenn man mich anschaut.'' Kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen bereute ich sie auch schon. Warum musste ich immer dass sagen, was ich dachte, wenn es absolut nicht angebracht war. Sofort räusperte sich Taiga, wie als wäre es ihm peinlich, dass ich ihn dabei erwischt hatte. Doch etwas darauf sagen, tat er dennoch nicht. Klar was sollte er den darauf auch antworten. Einen Mann wie ihm lagen die Frauen zu Füßen und wenn er wollte könnte er locker die schönsten Models der Welt haben. Da musst er sich nicht mit meinem Anblick abfinden. Kurz schluckte ich, straffte meine Schultern und tat so, als würde mich die Erkenntnis, dass mich ausgerechnet dieser Mann nicht im geringsten attraktiv fand, nicht stören. ,,Dann würde ich mal sagen, dass wir mit dem Tauchgang beginnen.'' Kaum hatte ich meine Worte ausgesprochen, scheuchte ich auch schon meine Truppe in Richtung tiefes Wasser und lies sie untertauchen. Mein Stolz war definitiv gekränkt.
Mit jeder Minute die mein Kopf unter Wasser war und ein Fisch nach dem nächsten meine Haut streifte, beruhigte sich mein Inneres wieder. Die dumpfe Geräuschkulisse der Unterwasserwelt drang an meine Ohren. Das Patschen der Flossen, das Atmen der Taucher und hin und wieder das Zischen einer verärgerten Muräne war zu hören. Wieder Zischte eines der, für manche unheimlich wirkenden Tiere auf, als wir ihm zu nahe kamen. Und wieder zuckte Liam zurück, wie als würde ihn das Tier jeden Moment das Gesicht vom Schädel fressen. Sanft tippte ich ihn an. Formte mit meinen Fingern den runden Kreis, der in der Taucherwelt so viel wie alles in Ordnung bedeutet und deutete im Anschluss auf Liam. Dieser nickte und formte mit den Fingern ebenfalls den Kreis. Die Einweisung in die wichtigsten Symbole wie alles o.k und auftauchen, hatte ich den beiden im Vorfeld beigebracht. Dies reichte für die sieben Meter tiefe aus, auf der wir uns befanden. Tiefer als zehn Meter würden wir beim Schnupperkurs ohnehin nicht gehen. Die beiden waren ungewöhnlich ruhig. Meistens bekamen die Touristen Panik, wenn sie das erst mal so tief Unterwasser waren. Oder versuchten mit den Flossen Brust zu schwimmen. Doch die beiden stellten sich dahingegen sehr gut an. So gut dass ich vom ersten Eindruck her behaupten würde, dass ihnen der Tauchschein nicht mal schwer fallen würde. Wieder schwamm ein gewaltiger Fischschwarm durch uns durch und für einen kurzen Augenblick wirkte es so, als würden wir zu den Fischen gehören. Als wären wir Teil der Unterwasserwelt. Wieder wusste ich warum ich mich für Meeresbiologie entschieden hatte. Die Welt war atemberaubend schön und in sich so eigen, dass man sie nicht beschreiben konnte, sondern erleben musste.
Wie im Rausch verging die Zeit und schneller als mir lieb war, waren die beiden Sauerstoffflaschen der beiden Männer fast leer. Ohne zu zögern gab ich ihnen das Zeichen, dass wir auftauchten und nur wenige Minuten später erhoben sich unser Köpfe über der Wasseroberfläche. ,,Und hat es euch gefallen?'' Fragte ich sobald ich mein Mundstück entnommen hatte. ,,Ja schon.'' Sofort klangen die kurzen Worte wie Musik in meinen Ohren, oder viel mehr die Stimme. Denn Taigas Stimme hatte etwas an sich, denn ich den ganzen Tag zuhören könnte. Verdammt. Warum wirkte dieser Mann nur so perfekt. War er überhaupt von dieser Welt? Wie hypnotisiert starrte ich den Rothaarigen an und brauchte einen Augenblick, bis ich bemerkte, was ich da tat. ,,Und dir?'' Nun lag mein Blick auf Liam und sofort konnte mein Gehirn wieder klar denken. ,,Auch. Es ist wirklich erstaunlich, was da unten alles lebt. Ansonsten sehe ich dass nur auf meinem Teller.'' Sofort biss ich mir auf die Zunge, um ihn nicht ein Kommentar rein zu würgen, den ich später bereuen würde. ,,Freut mich, dass es euch beiden gefallen hat. Dann würde ich sagen, gehen wir mal zurück.''
Welche Anspannung die ganze Zeit in meinen Körper geherrscht hatte, merkte ich erst. Als die kleine Gruppe wieder verschwunden war und ich mit denTauchutensilien alleine zurück blieb. Sofort macht ich mich an die Arbeit, die Masken und Mundstücke zu reinigen und zu desinfizieren.
Taiga:
Frustriert atmete ich über meine eigene Unfähigkeit aus. Warum schaffte ich es nicht, mich in ihrer Anwesenheit wie ein normaler Mensch zu benehmen. Nicht mal anschauen konnte ich sie. Gut im Wasser hatte ich meinen Blick mit Absicht von ihr abgewandt, weil ihre Brüste im Bikini viel zu verlockend ausgeschaut hatten. Auch die Taucherweste, hatte darüber nicht hinwegtäuschen können und da ich keine Lust hatte, das mir eventuell etwas peinliches, verräterisches passierte, hatte ich vorsichtshalber in die Luft geschaut. Sicher war sicher. Das mich genau dass in eine neue peinliche Lage gebracht hatte, war zwar nicht Teil des Planes gewesen, aber immerhin war es besser als mit einer gut sichtbaren Beule vor ihr zu stehen. Versteht mich nicht falsch,ich war keine dreizehn mehr. Hatte meinen Körper mehr als nur im griff. Aber diese Frau hatte etwas an sich, bei dem ich keinen Einfluss mehr darauf hatte, was mein Körper machte und wollte. Oder besser gesagt eine bestimmte Region, meines Körpers machte und wollte. Langsam verstand ich Aomine, wie es ihm mit Amaya ging. Schließlich hatte er sich, was sie betraf, auch nicht immer im griff.
,,O verdammt ich habe meine Taucherbrille vergessen.'' Amayas Ausruf lies mich zu ihr blicken. ,,Dann musst du sie wohl holen.'' Gab Aomine trocken zurück. Ihn schien der Ausflug im Gegensatz zu mir nicht gefallen zu haben und dies lies er uns gerade alle spüren. ,,Taiga willst du sie mir nicht zurück holen.'' Amayas Worte klangen flehend und doch hatte ich das Gefühl, dass sie ihre Brille mit Absicht an der Tauchstation liegen hat lassen. ,,Ich kann sie dir holen.'' Liams Ausage alarmierten mich. ,,Alles gut ich mach das schon.'' Meine Worte waren schneller aus meinen Mund geglitten, als das ich begreifen konnte, was ich gerade eben gesagt hatte. Die Art wie mich Amaya zufrieden angrinste, machte mir eines deutlich klar. Definitiv hatte sie ihre Brille absichtlich dort liegen lassen. Manchmal waren ihre Aktionen einfach viel zu durchschaubar. Doch irgendwie war ich froh, dass ich Ariel noch mal sehen konnte. So ganz ohne die anderen. Das mir nochmal eine Chance geboten wurde, mich nicht wie ein peinlicher Trottel aufzuführen.
Mit schnellen Schritten entferne ich mich von der Gruppe, bevor Liam doch noch auf die Idee kam, Amayas Vorlage, die ganz klar für mich bestimmt war, für sich zu nutzen. Doch mit jeden Schritt den ich ging, wurde ich ein klein wenig aufgeregter. Schneller als mir lieb war, war ich erneut in der Tauchstation. Ariel stand nur in einen Bikini bekleidet am Rand und spritzte die Taucherausrüstung mit einen Wasserstrahl ab. Von ihren Chef war nicht zu sehen. ,,Mmm Hey. Darf ich kurz stören?'' Meine Worte waren anfangs wieder brüchiger als geglaubt. Beinahe schon erschrocken wirbelte Ariel herum und ihre Augen weiteten sich kurz als sie mich erblickte. ,,Klar. Wie kann ich dir helfen.'' Sie schenkte mir erneut das selbe Lächeln, bei dem ihr Zahn leicht herauslugte und wie als wäre das nicht genug, strich sie kurz mit ihrer Zungenspitze über genau diese frech herauslugende Ecke. Wusste sie überhaupt was sie da tat und wie unglaublich süß und sexy das zur gleichen Zeit war? Hastig schüttelte ich leicht meinen Kopf. Ich durfte auf keinen Fall solche Gedanken haben. Schließlich hieß ich nicht Aomine, der sich daraus nichts machte und sogar seine Heftchen überall offen herumliegen ließ.
Erwartungsvoll starrte mich Ariel an und erst jetzt viel mir wieder ein, dass sie mir eine Frage gestellt hatte. ,,Mmm ja. Also. Mmm Amaya hat ihre Taucherbrille hier liegen lassen und mich gebeten sie zu holen.'' ,,Ooo ach so. Ja ich hab mich schon gefragt wem die gehört. Normalerweise bringen Kunden zum Probetauchen keine eigenen Brillen mit.'' Mit einen Lächeln überreichte sie mir die Brille und irgendwie hatte ich das Bedürfnis Amaya erklären zu müssen. ,,Ja sie hat einen recht kleinen Kopf. Deswegen tut sie sich bei manchen Sachen schwer, etwas in ihrer größe zu finden. Daher hat sie ihre eigene Brille mit genommen. Sie meinte sie will Fische sehen und nicht Wassertropfen, die in ihren Augen brennen.'' Warum kam ich mir wie ein Depp vor, als ich ihr Amayas Gründe erklärte. Bei meiner quasi Schwester hatte sich das alles so stimmig angehört. Bei mir hingegen wie die lahmste Begründung überhaupt. ,,Bestimmt tut sie sich nicht nur schwer Taucherbrillen in der passenden Größe zu finden.'' Das leise murmeln von Ariel lies mich fragend eine Augenbraue hochziehen. Sofort winkte sie mit der Hand ab. ,,Ach vergiss es. Ich meinte nur dass sie mit ihrer Oberweite bestimmt auch Probleme hat Kleidung zu finden, die Obenrum passt und unten nicht wie ein nasser Sack an ihr runter hängt.'' Wie als könnte Ariel nicht glauben das sie dies gerade wirklich gesagt hatte, schlug sie sich hastig ihre Hand auf den Mund, ehe sie zaghaft ,,Sorry manchmal rede ich schneller als mir lieb ist.'' von sich gab. ,,Alles gut. Das passiert Amaya auch manchmal.'' Warum redete ich schon wieder über Amaya? ,,Du scheinst ihr nahe zu stehen.'' Irgendwie überraschte mich die Frage von Ariel und irgendwie auch nicht. ,,Kann man so sagen. Wir kennen uns schon sehr lange und sie ist wie eine kleine Schwester für mich.'' Ein beinahe schon erleichtert wirkender Ausdruck huschte durch Ariels Gesicht, als ich kleine Schwester sagte. ,,Ooo ach so und was Treibt euch denn auf diese Insel. Also nicht falsch verstehen. Ich finde es toll, aber es ist doch ungewöhnlich eine solche Truppe wie euch hier anzufinden. Meisten sind es Paare oder allenfalls mal eine Frauen Gruppe die Wellness machen möchte.'' Kurz musste ich bei ihrer Aussage auflachen. Mir war auch schon aufgefallen, dass wir uns etwas vom normalen Klientel des Ressorts abhoben. ,,Naja wenn ich ehrlich bin, glaub ich hatte Amaya, als sie die Insel erwähnt hatte, auch mehr ihre und Daikis Flitterwochen im Sinne. Doch Liam hatte sich ohne zu fragen mit eingeklinkt und das die beiden noch etwas Ruhe haben, hab ich beschlossen vorsichtshalber auch mit zu fahren.'' Ein breites Grinsen huschte ihr bei meiner Erklärung über die Lippen. ,,Das heißt du bist der Held, nur ohne schillernder Rüstung.'' Kurz merkte ich wie mir die leichte Röte ins Gesicht kroch und automatisch wanderte meine Hand zu meinem Hinterkopf. ,,Naja als Held würde ich mich jetzt nicht bezeichnen.'' ,, Sicher? O.k wenn du kein Held bist Taiga, was machst du dann den ganzen Tag?'' Kurz zog ich erstaunt meine Augenbraue nach oben. Wollte sie gerade ein Normales Gespräch mit mir führen? ,,Ooo Sorry ich texte dich einfach so zu, dabei wolltest du nur die Brille holen.'' Sofort merkte ich, das Ariel meine Verwunderung als Ablehnung fehlinterpretiert hatte. ,,Mm nein, alles gut ich unterhalte mich gerne noch etwas mit dir.'' Während ich mich bei den Worten wie der ahnungsloseste Idiot auf der Erde fühlte, weiteten sich erstaunt ihre viel zu blauen Augen.
,,Wirklich?!'' Ihr Aufschrei unterstrich ihre Verwunderung. ,,Ja wirklich. Es sei den du möchtest mich wieder los werden.'' Langsam fühlte ich mich etwas sicherer in ihrer Anwesenheit, auch wenn es sich immer noch so anfühlte, als würde ich über eine einsturzgefährdete Hängebrücke wandern. ,,Wenn ich dich loswerden wollte, hätte ich wohl kaum gefragt, was du in deiner Freizeit so machst. Also Taiga, verrate mir, was machst du in deiner Freizeit.'' Kurz überlegte ich, was ich ihr antworten sollte. Am liebsten hätte ich Basketball gesagt. Doch hatte ich Angst, dass sie mich daraufhin erkennen würde und das all das hier sich wieder in eine der unzähligen Groupie Unterhaltungen verwandeln würde. Es war wenn ich ehrlich war angenehm erfrischend, mal nicht erkannt zu werden. Mal einfach nur ein normaler Mensch zu sein. Ohne Promistatus und Millionen auf den Konto. ,,Ich Surfe.'' Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen fühle ich mich schlecht. Dabei war es nicht mal eine Lüge. Surfen tat ich wirklich gerne und Basketball war mittlerweile mein Job und sie hatte ganz klar nach meiner Freizeitbeschäftigung gefragt. ,,Du Surfst? Wow schon wieder hätte ich dich falsch eingeschätzt. Ich hätte dich ehrlich nicht für einen Surfer gehalten.'' ,,Mmm ja ich Surfe. Und was machst du.'' Definitiv wackelte die Hängebrücke. Zumindest fühlte ich mich wieder etwas unsicherer. ,,Puu schwierig zu sagen was ich in meiner Freizeit mache, wenn man bedenkt das dies irgendwie mein Job ist. Aber am liebsten bin ich im Meer oder werte meine Unterwasserkameras aus.'' ,,Unterwasserkameras?'' Meine Frage hörte sich erstaunt an und wenn ich ehrlich war, war ich das auch. ,,Ja Unterwasserkameras. Genau genommen ist das alles hier....'' Mit ihren Finger machte sie eine Kreisende Bewegung. ,,...nur mein Nebenjob. Ich hab Meeresbiologie Studiert und versuche in meiner Freizeit meine Forschungen weiter zu treiben.'' Ich wusste nicht ob ich erstaunter schaute oder erstaunter war. Ich hatte sie auch für fiele gehalten, aber nicht für eine Biologin.
,,Ooo mmm Wow dass hört sich irgendwie spannend an.'' Kurz lächelte sie bei meiner Aussage, ehe sie mit ihren Kopf schüttelte. ,,Es klingt spannender als es ist. Meistens sitze ich alleine da und schaue Stunden lang auf einen blauen Fernseher und hin und wieder schwimmt ein Fisch vorbei.'' ,,Gut so ausgedrückt klingt es wirklich nicht spannend.'' Meine Erwiderung brachte ihr ein kleines Kichern hervor. ,,Nein wirklich nicht. Aber manchmal leistet mir Rajah Gesellschaft, wenn ich auf den Langweiligen blauen Bildschirm schaue.'' Ich nickte Anbetracht ihrer Antwort und dann, dann tat ich etwas, wo ich selber nicht wusste, warum und vor allem wie ich es geschafft hatte. ,,Wenn du willst kann auch ich dir mal Gesellschaft leisten.'' Sobald die Worte aus meinen Mund waren, wollte ich mir an liebsten an die Stirn klatschen. So plump wurde sie bestimmt noch nie nach einen Date gefragt. ,,Mm also mm..'' Stotterte ich weiter herum, was das ganze nicht besser machte. Sie hingegen schenkte mir einer der bezauberndsten Lächeln, die ich je gesehen hatte. ,,Wirklich? Du willst dir Stunden lang mit mir einen blauen Bildschirm anschauen. Na schön. Aber sag nicht ich habe dich nicht gewarnt, dass es wirklich langweilig werden kann.'' Kurz musste ich Anbetracht der Euphorie die sie versprühte Blinzeln. Hatte sie gerade zugestimmt, mit mir zusammen etwas zu unternehmen??
Wieder und wieder lies ich die Situation in meinen Kopf Revue passieren. Und immer mit den selben Ergebnis. Sie hatte zugestimmt. Unglaublich! ,,O.k." Brachte ich weniger geistreich hervor, da ich mein Glück nach wie vor nicht glauben konnte. ,,Gut.. ja dann, was hältst du von morgen Abend. Zwanzig Uhr genau hier?" Ihre Worte holten mich aus meiner Fassungslosigkeit. ,,Aa ja klingt gut." ,,Sehr schön. Dann bis morgen Taiga und wehe du versetzt mich." Bei dem letzten Satz zwinkerte sie mir noch leicht keck zu, ehe sie in der kleinen Hütte verschwand. ,,Werde ich nicht." Nuschelte ich, wohl wissend, dass sie dies nicht mehr hören konnte. Immer noch fassungslos strich ich mir über mein Gesicht. Hatte ich wirklich für morgen ein Date ausgemacht?
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