5.
Verschlafen gähne ich auf. Ein kleiner Lichtstrahl taucht das Zimmer in goldenes Licht.
Vorsichtig drehe ich meinen Kopf in Richtung des noch schlafenden Elbes. Er ist nicht mehr blass und sein Atem ist tief und gleichmäßig, auf seinen Wangen schimmert sogar ein leichter Hauch Röte. Er wird seine zeit brauchen um vollständig zu genesen, aber er wird wieder gesund werden.
Noch einmal Wechsel ich die Verbände, zufrieden, dass die Wunden sich nicht entzündet haben, dann stehe ich auf.
Leise öffne ich die Tür und gehe aus den Krankenzimmer heraus. Zu meiner Überraschung wartet Elrond vor der Tür.
Er wirft mir einen fragenden Blick zu. "Wie geht es ihn?", fragt er mich besorgt.
"Er wird wieder genesen. In nächster Zeit soll er sich noch schonen."
Dankbar verbeugt er sich leicht vor mir. "Du bist eine wahrlich große Heilerin, Ismar."
"Danke. Aber sag, wo ist die Gemeinschaft?"
"Fort."
"Was!" Entrüstet stemme ich die Hände in die Hüfte. "Wie jetzt?"
"Im Morgengrauen brachen sie auf. Heimlich, Gandalf setzte ihnen nach."
Insgeheim verfluche ich die Zwerge. Und jetzt? Ich hatte Gandalf versprochen, auf sie aufzupassen.
Verhalten fluchend stapfe ich in Richtung der Ställe.
"Was hast du vor?", ruft Elrond mir nach.
"Zum Düsterwald. Spätestens dort werde ich sie wieder aufsammeln. Bis dahin müssen sie eben auf mich verzichten."
Ich schultere meinen Bogen und stecke mein Schwert in die Scheide.
Nurax schnaubt erfreut auf, als ich mich auf seinen Rücken schwinge. Gekonnt führe ich ihn in den Hof.
"Pass auf dich auf, Ismar."
Elrond sieht mich väterliche an. Entschlossen nicke ich ihn zu. Einen Moment sehe ich in seine grauen Augen, dann lasse ich Nurax aus Bruchtal hinaus galoppieren.
Im Trab stapft Nurax mit mir als Reiterin durch die Wildniss. Natürlich weiß ich, wo sich der Düsterwald befindet, auch wenn ich noch nie dort war.
Eine kleine Rauchfahne, die sich zwischen den Baumwipfeln hindurchschlängelt erregt meine Aufmerksamkeit.
Ich halte Nurax an. Gebannt kneife ich meine Augen gegen das Licht zusammen. In der Ferne flackert ein kleines Lagerfeuer, mitten im Wald.
Ich steige von nurax ab, bedeutet ihn still Stehen zu bleiben und nähre mich schleichend mit gespannten Bogen den Feuer.
Gegen den Schein der Flammen erkenne ich eine vermummte Gestalt und ein angebundenes Pferd. Ich trete noch näher an die Person heran. Als ich nurnoch wenige Meter von der Person entfernt bin rufe ich: "Gebt euch zu erkennen! Ich bin bewaffnet."
Die Gestalt hält inne und dreht sich langsam zu mir um.
Erleichtert puste ich die Luft aus und lasse den Bogen sinken.
"Aragorn!"
Der waldläufer steckt sich grinsend die Pfeiffer zwischen die Lippen.
"Ismar... Was für ein erfreulicher Zufall."
Jetzt tritt auch Nurax neugierig aus den Unterholz. "Alles gut, großer.", beruhigend täuschen ich ihn seine Nüstern.
"Was treibt dich in diesen Wald, Streicher?"
Schnaufend lasse ich mich neben ihn plumsen.
"Mich?", er pafft an seiner Pfeiffe. "Ich bin auf den Weg zu einen Freund. Legolas von Düsterwald, Sohn von Thranduil. Und du?"
"Ich bin auch auf den wg nach Düsterwald.", knurre ich Verbissen. Diese Zwerge machen mich fertig.
"Und warum?"
"Gandalf.", gebe ich knapp zurück.
Aragorn grinst mir wissend zu. Wir beide kennen den alten Mann Viel zu gut.
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