36.
Wer hätte gedacht, dass es so weit kommen würde?
Entschlossen schnallte ich mir meine Waffen um. Mit fahrigen Finger kontrollierte ich alle Messer, alle Dolche und alle Pfeile.
Es wird Krieg geben. Und was für einen. Thorin und seine Gemeinschaft hat sich im Erebor verschanzt, selbst Gandalf, der kurz vor mir ankam, konnte ihn nicht zur Vernunft bringen.
Mit einen Ruck stecke ich den letzten Dolch in die scheide. Verdammte Drachenkrankheit.
Thranduil belagert zwar den Berg, mich würde es aber wundern, wenn die Zwerge nicht einige Verbündete zur Hilfe gerufen haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Meute wilder Zwerge vor den Berg aufkreuzt.
Und dann wären da noch die Menschen aus der Seestadt. Heimatlos, hungrig.
In ihrer Mitte Bard, Drachentöter, und so ein schmieriger Typ mit Monobraue.
In Gedanken versunken eile ich zu den großen Zelt.
Die Wachen sehen mich nur kurz an, mittlerweile sind meine besuche zur Routine geworden.
Auch der König des Waldlandreiches bereitet sich auf einen Kampf vor. Er Ist gerade dabei, seine Rüstung anzulegen.
"Lass mich dir helfen.", geschickt fixieren ich die schwere Brustplatte um seinen Oberkörper.
"Danke."
Er betrachtet mich von oben nach unten.
"Leg die Waffen ab, Ismar."
Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue hoch.
"Warum sollte ich?"
"Es ist nicht dein Kampf.", lässig wirbelt er sein Schwert durch die Luft, um es dann in den Gürtel zu stecken.
"Ich werde kämpfen. Für das meine Liebsten Freunde. Und für dich."
Seufzend sieht er zu mir herab. "Ich weiß, dass ich dich nicht vom Kampf fernhalten kann. Aber ich musste es zumindest versuchen."
"Und dafür bin ich dir sehr dankbar."
Zärtlich küsst er mich, vergräbt seine Hände in meinen Haaren, schmiegt sich an mich.
"Dann ziehen wir jetzt in die Schlacht."
Seine Finger verschränken sich mit meinen. "Ja."
Mit erhobenen Kopf schreiten wir Hand in Hand aus den Zelt heraus. Eine beachtliche Anzahl an Elben, bereit für die Schlacht, hat sich schon versammelt. Ihre goldenen Rüstungen schimmern in der Wintersonne.
Ein Elb passt auf einen gigantischen Elch auf. Mit einer fließenden Bewegung schwingt Thranduil sich auf dessen Rücken.
"Komm.", er streckt mir seine Hand entgegen.
"Ich gehe noch ein letztes Mal mit dir zu Thorin, dann lass mich zu Fuß kämpfen.", bitte ich ihn. Er nickt stumm.
Ich greife nach seiner Hand und werde mit einen Ruck zu ihn hochgezogen.
Schweigend reiten wir durch das Elbenheer, auf den Berg zu.
"Thorin!", rufe ich. "Ich verlange mit Thorin Eichenschild zu sprechen."
Tatsächlich erscheinen mehrere Gestalten in voller kriegsmontur an der Brüstung.
"Was willst du, du Verräterin?!" Thorin.
Eine Hand legt sich beschützend um meine Hüfte.
"Thorin, das ist Wahnsinn. Es muss kein Blutvergießen geben. Mach all den ein Ende."
"Ach ja?", Vielsagend lässt er sein Blick über das Elbenheer schweifen. "Es scheint, als wäre dein spitzohriger Liebhaber auch an einen Krieg interessiert."
Die Hand krallt sich fester in meine Hüfte.
"Thorin... Bitte."
"Nein." Und ohne ein weiteres Wort verschwindet er wieder. Stöhnend lehne ich mich zurück. Sturer Zwerg.
Der Elch dreht sich Weg von den Berg.
Ein lautes Horn durchbricht die Ruhe vor den Sturm. Zwerge, Zwerge, Zwerge.
Am Horizont marschiert ein Zwergen Heer auf. Thorin hat wirklich Hilfe bekommen.
"Es geht los.", flüstere ich.
Warme Lippen küssen mich auf die Wange. "Ich liebe dich, Ismar."
Schwer schlucke ich. Ich drehe mich zu ihn um, küsse ihn schnell auf die Lippen. "Ich liebe dich auch."
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