30.

Aufgewühlt und in aller Hast packe ich das Nötigste vom Nötigsten zusammen.
Den Schrank durchwühle ich nach meinen alten Klamotten, den Oberteil und der Hose.
So schnell wie nur möglich sammel ich mir meine Waffen zusammen, Fülle den Köcher mit Pfeilen und ziehe eine neue Sehne auf den Bogen.
Bis an die Zähne bewaffnet und die Haare zum ersten mal seit langen wieder zurückgebunden stürme ich in die Küche.
Ich stopfe etwas Proviant in einen Beutel, Fülle meine Feldflaschen bis zum Rand mit Wasser.
Vollbepackt gehe ich noch einmal auf mein Zimmer, um zu kontrollieren, ob ich alles mitgenommen habe.
Das Zimmer ist leer. Ich hab alles. Es kann losgehen.
"Wohin willst du gehen?", ertönt es hinter mir.
Seufzend schlage ich die Augen zu. "Nach Dol Guldur. Ich muss Gandalf eine wichtige Nachricht überbringen."
"Meinst du das ernst?", ich höre seine leisen Schritte, als er auf mich zukommt.
"Ja. Leider ja. Glaub mir, ich würde nicht gehen, hätte ich eine andere Wahl."
"Du kannst jetzt nicht gehen."
Schwer schlucke ich. Ich will auch nicht gehen. Aber ich muss. Auch wenn ich ihn liebe.
"Ich muss aber." Entschlossen schnüre ich mein Gepäck fest zusammen.
Doch Thranduil packt mich am Arm und reißt mich herum. "Nein. Du gehst nicht."
Er ist wütend und verwirrt. Vielleicht sogar enttäuscht von mir.
"Lass mich los." Ich halte meinen Blick fest in seinen. "Ich werde gehen."
Seine Augen blitzen gefährlich kalt auf. Seine Hand drückt nur noch fester zu. Es tut mir weh. Er tut mir weh.
"Du tust mir weh."
"Das ist mir egal!", donnert er mit einen mal laut. Erschrocken fahre ich zusammen.
"Du bleibst hier, verstanden? Ich befehle es dir."
"Du gibst mir keine Befehlen.", antworte ich ihn erstaunlich ruhig.
"Wenn du nicht freiwillig bleibst, dann eben mit anderen Maßnahmen." Kalt sieht er zu mir herunter. "Hast du verstanden? "
"Nein!" Mit einen Ruck entreiße ich ihn meinen Arm. "Was ist denn los bei dir?! Ich bin nicht deine Gefangene, verdammt."
"Dann geh doch. Aber wenn du wieder angekrochen kommst, dann erwarte kein Mitleid. Von deinen Zwergenfreunden kannst du dich auch dchon mal verabschieden. Entweder sie werden in den Kerkern versauern, oder ich schlage ihnen im Erebor persönlich die mickrigen Köpfe ab!"
Mühsam unterdrücke ich ein schluchzen. In meinen inneren ballt sich meine gesamte Kraft an, vor Wut und Enttäuschung.
Einige Sekunden starre ich ihn nur aus großen Augen an.
Ein Schrei bahnt sich aus meiner Kehle. Mit ihn löst sich auch die gesammelte Magie und strahlt lichterloh aus mir heraus.
Als sie wieder versiegt, bin ich vollkommen außer Atem.
"Ismar..."
Erschrocken sehe ich, dass die Wände etliche messerscharfe und lange Dornen gebildet haben. Einer endet nur wenige Millimeter von der Kehle des Königs entfernt.
War ich das gewesen? Ich hätte ihn beinahe umgebracht.
Verstört schnappe ich mir mein Gepäck.
Ohne zurückzublicken stürme ich mit verschleierten Blick durch die Hallen, bis ich endlich wieder die kühle Luft um mich herum spüre.
Eilig begebe ich mich in die Ställe, sattel meinen alten Freund Nurax auf, schwinge mich auf seinen Rücken und galoppier in Richtung Dol Guldur.
Eine einzelne Träne läuft mir über die Wange.

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