19.
Egal, was ich auch erwartet hatte, das auf jeden Fall nicht. Es passiert nämlich genau gar nichts. Niras Stimme verhallt im Wald, zurück bleibt die breite Stille auf der Lichtung. Mir ist es zu lange zu still.
Ungeduldig sehe ich herum.
Alle sehen gebannt im den Himmel. Ich tue es ihn nach. Sehe aber immer noch nichts spannendes. Die Sterne leuchten so hell wie eh und je an den Wie immer dunklen Himmel.
Nira neigt den Kopf. "Die Sterne haben gesprochen."
Was? Die haben gar nichts gemacht.
"Sie werden über uns wachen."
Sie stellt sich wieder aufrecht. "Und nun möge das fest beginnen."
Die Musik setzt wieder leise ein. Einige Elben tuscheln leise mit anderen.
Langsam kommt wieder Leben in die Gesellschaft. Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Legolas förmlich aufspringt und in Richtung seiner Angebeteten verschwindet.
Unter den Tisch spüre ich, wie Thranduil meine Hand kurz fester um meine schließt.
"Darf ich um den Eröffnungstanz bitten?"
Überrascht blicke ich ihn an.
"Es wäre mir eine Freude."
Er erhebt sich und hilft mir auf. Ich hake mich bei ihn ein und Folge ihn auf die große weite Zanzfläche mitten auf der Lichtung.
Die Musik verstummt kurz, stimmt dann aber eine festliche Melodie an.
Natürlich hat Elrond mich gegen meinen Willen tanzen gelehrt.
Meine linke Hand lege ich vorsichtig auf seine Schulter. Seine Hand wandert zu meiner Hüfte, die andere Hand verschränkt er mit meiner.
Er als Mann führt den Tanz an. Langsam bewegeb wir uns im Takt der Musik.
"Du kannst tanzen."
Grinsend sehe ich zu ihn auf. "Warum klingst du so überrascht? Ich bin in Bruchtal aufgewachsen."
Ein leises Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen. "Nun, wie ich sagte: Ihr seid eine faszinierende Frau."
Um uns herum gesellen sich noch einige Tanzpaare. "Bin ich das?"
"Ja. Ohne Frage."
Langsam wird es zu voll und laut, um noch in Ruhe miteinander Tanzen zu können.
Schweren Herzens überlasse ich den König einer anderen Elbin. Doch bevor ich mich wegdrehen kann, zieht er mich kurz an sich.
"Im Kräutergarten gabst du mir einen Kuss auf die Wange. Dürfte ich so anmaßend sein, noch um einen zweiten zu bitten?"
"Natürlich dürft ihr."
Ich lege meine Hände auf seine Schulter, halte mich an ihnen fest, während ich mich auf die Zehenspitzen stelle und ihn einen Kuss auf die Wange hauche.
"Danke." Bevor ich reagieren kann, beugt er sich zu mir runter und küsst meine Stirn lange und sanft.
Unsicher lächelnder sehe ich zu ihn auf. "Danke..."
Hinter ihn sehe ich die Elbin ungeduldig auf ihn warten. Ein kalter Stich der Eifersucht sticht in mein Herz. Ich lasse meine Hände von seinen Schultern gleiten. "Du solltest gehen."
Sein Mund öffnet sich, aber er kommt nicht dazu, etwas zu erwieder. Mit aufgerissenen Augen starrt er an mir vorbei.
Verwirrt drehe ich mich um.
"Luthis!" Thranduil stürmt an mir vorbei, nach einer kurzen Schockstarre setze ich ihn nach.
Eine kleine Gestalt löst sich aus den Schatten, sie strauchelt einige Meter, bis sie letztendlich zu Boden stürzt.
Thranduil kann sie gerade noch rechtzeitig auffangen.
Mit pochenden Herzen knie ich mich neben sie.
Ihr freundliches Gesicht ist starr vor Dreck und Blut, ihre Kleidung zerrissenen und blutig. Ich taste nach ihrer Hand. Sie ist eisig kalt.
"Sie muss auf die Krankenstation. Sofort.", Weise ich an.
Der König nickt nur stumm, hebt del leblosen Körper seiner Ziehmutter hoch und eilt in Richtung des Palastes. Ich hinterher. Luthis braucht dringend Hilfe, ich will sie nicht verlieren.
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