17.
Nervös sehe ich aus den Fenster. Heute Nacht wird das fest stattfinden. Unter freien Himmel, in einen freundlichen Teil des doch sehe düsteren Düsterwaldes.
Ein leises Klopfen an der Tür holt mich zurück in die Realität.
"Herein!" Die Tür öffnet sich geräuschlos und eine Menschenfrau tritt ein.
"Mylady.", sie klickst leicht vor mir.
"Ismar. Einfach Ismar. Und wer bist du?", neugierig sehe ich die kleine Frau, die ein Stoffbündel auf den arm trägt an.
"Marlen. Ich wurde geschickt, um dich für das fest hübsch zu machen."
Sie breitet das Stoffbündel auf den Bett aus.
"Mit den besten Wünschen des Königs."
Das Bündel entpuppt such als Kleid. Und was für eins!
Es ist weiß und mit silbernen Fäden durchwirkt, schulterfrei und reicht bis auf den Boden.
Meine Augen werden noch größer, als Marlen passende hohe Schuhe auspackt.
"Ich kann das nicht annehmen."
"Paperlapapp. Natürlich kannst du. Und jetzt zieh dich aus."
Ich laufe rot an. "Ähm..."
"Du hast nichts, was ich nicht schon gesehen habe.", beruhigt sie mich.
Verlegen streife ich mir das Leinenkleid vom Körper.
"Na geht doch." Vorsichtig hebt sie das Kleid auf und hilft mir rein. Der Stoff ist weich und doch warm. Es fühlt sich etwas so an, als würde der Stoff wie Wasser an mir herunterplätschern.
Die Schuhe sind leider ziemlich unbequemen, aber auch wunderschön.
Bisher habe ich nur zu wichtigen Anlässen, meist in Bruchtal, meine heißgeliebten Stiefel gegen schicker Schuhe ausgetauscht. Nur zu gut erinnere ich mich, wie Elrond mir anfangs beim gehen helfen musste.
"Und jetzt noch die Haare."
Marlen schiebt mich auf einen Stuhl. Hilflos sitze ich da, während Marlen mir fröhlich plappernd durch die Haare bürsten und irgendwelchen Krimskrams darin fixiert.
"So. Du siehst wundervoll aus..."
"Ja?" Behutsam stehe ich auf und gehe ins Bad um mich in den großen Spiegel zu betrachten.
Die Frau, die ich da sehe, ist so... schön. Um ehrlich zu sein habe ich nie Viel Auf mein äußeres geachtet. Aber jetzt wo ich mich sehe finde ich es atemberaubend.
Das Kleid betont meine Figur und bringt meine blasse Haut so richtig schön zur Geltung. Bei jeder kleinen Bewegung schimmern die silbernen Fäden sanft im Licht.
Meine Haare sind zum Teil nach hinter geflochten, zum Teil fallen sie mir Lockig bis zur Taille. Ab und an Blitzt ein kleiner Edelstein in meinen schwarzen Haaren auf, wie ein Stern am nachthimmel.
"Wow. Wunderschön.", hauche ich.
"Sag ich ja." Marlen hält mir ein kleines Kästchen hin. "Und jetzt das große Finale."
Vorsichtig öffne ich den Deckel. Ein dünnes silbernes Diadem blitzt mir entgegen, daneben eine silberne Kette mit einen weißen Stein. Behutsam nehme ich beides heraus und lege es an.
"Ich wünschte Elrond könnte mich jetzt sehen...", Wehmütig denke ich an meinen liebevollen Ziehvater, der schon immer versucht hat, mich zu einer Dame vom Hofe zu erziehen.
"Elrond von Bruchtal?" Markenzeichen sieht mich ehrfürchtig an. "Ihr kennt ihn?"
"Ja." Nachdenklich richte ich das Diadem. "Er ist mein Ziehvater."
Sie nickt nur, ohne weitere Fragen zu stellen, wofür ich Ohr mehr als dankbar bin.
"Eilt euch.", sagt Marlen zu mir. "Das Fest beginnt gleich."
Überrascht sehe ich aus den Fenster. Tatsächlich funkeln schon die ersten Sterne am Himmel.
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