Kapitel 2
"WAS!", fauchte Lea voller Wut. Wind und Fluss zuckten zurück bei dem feindlichen Ton Ihrer Mutter. Warum haben sie das gemacht? "Wie oft habe ich euch gesagt, dass ihr nie um den See gehen dürft!", knurrte Lea. Wind und Fluss machten sich ganz klein vor Schreck. "Ihr geht in die Scheune. Ihr alle.", miaute ihre Mutter scharf. Gehorsam machten sich die Jungen auf dem Weg in die Scheune. Wo ist Wolke?, fragte sich Donner verzweifelt.
Der Regen prasselte in Strömen auf das Dach der Scheune. Schon seit sie zurückgekehrt waren hatte es in Strömen geregnet. Ich hoffe Lea findet Wolke., dachte Donner, während er in die Schwarzen Wolken blickte. Ein Blitz leuchtete am Himmel und erhellte kurz die Scheune. Wind, Fluss und Schatten hatten sich in ihr Nest zurückgezogen. Nur Donner war noch wach. Wo sind sie?, dachte er verzweifelt. Seine Mutter hatte sich aufgemacht um ihr kleinstes Junges zu suchen. "Bitte bring ihn heil zurück.", miaute er verzweifelt. "Sie wird ihn finden." miaute jemand dicht neben ihm. Donner zuckte zurück. Doch es war nur Schatten. Donner knurrte leise. Seine Schwester hatte die Gewohnheit sich unbemerkt an andere an zu schleichen. Gemeinsam blickten sie nach draußen, als Schatten eine Bewegung ausmachte. "Wer ist da!", fauchte sie. Eine schwarz-weiße Kätzin erschien am Eingang. "Mama!" miaute Schatten laut und sprang auf sie zu. "Hast du Wolke gefunden?", fragte Donner aufgeregt." Doch sie blicke ihn nur mit trüben, grauen Augen an. Was nein!, dachte Donner und sprang ebenfalls zu seiner Mutter. Lea hatte sich zu Wind und Fluss gelegt und Schatten leckte ihr voll gesogenes Fell. "Ich konnte ihn nicht finden.", murmelte Lea schwach. "Ich bin eine schlechte Mutter." "Nein!", kreischte Schatten und begann noch heftiger an ihrem Fell zu lecken. "Du bist die beste Mutter, die man sich wünschen kann.", rief Donner aufgeregt. Wie kann sie nur an sich zweifeln. Wind und Fluss versuchten sich ihrer Mutter zu nähern, aber Schatten fauchte sie an. "Ihr seid doch daran Schuld!", knurrte sie voller Wut. "Wagt es nicht euch ihr zu nähern." "Das ist doch nicht die Lösung!"; jaulte Donner. Doch keiner hörte ihn. Verzweifelt über den Anblick seiner trauernden Mutter und seiner streitenden Geschwister rannte Donner aus der Scheune. "Wie konnte es so weit kommen!", jaulte er in den Wolken verhangenen Himmel. Dann, ohne nachzudenken, rannte er weiter. Er verlies den Hof der Zweibeiner und rannte den Hügel auf die große Schafsweide zu. Jetzt, da er aus der Scheune raus war übermannte ihn die Erschöpfung und die Trauer. Er erreichte eine Kuhle und legte sich unter einen der Ginstersträucher. Erschöpft schlief er ein. Donner erwachte verwirrt. Wo war er? Dies war nicht die Scheune. Dann erinnerte er sich. "Ich muss Wolke finden.", miaute er entschlossen. Langsam bewegte er seine Beine. Sie waren ganz steif vor Kälte. Als er sich endlich strecken konnte merkte er wie hungrig er war. Ich werde mir etwas fangen., dachte er. Langsam setzte er sich in Bewegung. Die Regenwolken waren verschwunden und einem klaren Himmel gewichen. Donner sah in der Ferne einen kleinen Fluss glitzern. "Dort muss ich hin.", miaute er und setzte sich in Bewegung. Sein Magen knurrte immer lauter als er den Fluss erreichte. Donner schnupperte in der Luft, aber er konnte nichts wittern. "Blöde Zweibeiner.", murmelte er. Hinter dem Fluss sah er einen großen Felsenkessel in dem Zweibeiner geschäftig hin und her wanderten. Plötzlich nahm er einen bekannten Geruch wahr. "Wolke!", miaute er laut und setzte dem Fluss nach. Inzwischen spürte er den Hunger noch stärker und eine eisige Erschöpfung machte sich in ihm breit. Der Weg war lang gewesen. Ich muss ihn finden., dachte er entschlossen. Donner erklomm einen Hügel und entdeckte eine Senke. Am Grund der Senke schimmerte ein kleiner Teich im Sternenlicht. Und am Rand der Senke lag eine Katze. "Wolke!", miaute Donner laut und rannte die Senke hinunter. Und wirklich vor im lag sein Bruder. Im Licht der Sterne schimmerte sein weißer Pelz seltsam. Donner schnupperte an seinem Bruder. Er roch ganz normal. "Donner.", hörte er plötzlich eine Stimme. Sie war tief und sanft. Erschrocken drehte er sich um. Doch hinter ihm war niemand. Er blickte den See an und plötzlich war er schrecklich durstig. Rasch trank er aus dem See. Es war kalt und schmeckte scharf. Er lies sich neben seinem Bruder nieder und schlief ein. "Donner!" Donner öffnete die Augen. Wo war er? Über ihm war ein dichtes Blätterdach zwischen dem das Sternenlicht hindurch schimmerte. Die Luft war angereichert mit dem Geruch von Beute. "Donner!" Es war die gleiche Stimme wie bei dem See. Donner erhob sich. Vor ihm standen zwei Katzen. Eine dunkelbraun getigerter Kater und eine schwarz-weiße Kätzin. "Wer seid ihr und wo bin ich?", fragte Donner. "Ich bin Brombeerstern.", miaute der große, getigerte Kater. "Und das ist Buchenstern. Und du bist beim SternenClan." "Was ist der SternenClan?", fragte Donner verwirrt. Doch Brombeerstern ignorierte ihn. "Du und deine Geschwister ihr habt eine besondere Bestimmung.", miaute er sanft. Und Buchenstern fügte hinzu: "Ihr müsst die Clans finden und sie retten." "Was meint ihr?" Donner war immer verwirrter. "Folgt dem Nordstern und ihr werdet die Clans finden.", miaute Brombeerstern ungerührt. Auf einmal wurde Donner von einer Pfote angestoßen. Erschrocken erwachte er und sah, dass Wolke aufgewacht war. "Donner, du bist gekommen!", miaute er fröhlich. "Was?", fragte Donner, noch immer benommen von seinem Traum mit der Geister-Katze. "Wie hast du mich gefunden?", fragte sein Bruder weiter. "Ich bin zu dem kleinen Fluss gelaufen und dann bis hierher. Und dann habe ich dich gefunden.", miaute Donner. Vor Freude machte Wolke einen gewaltigen Satz in die Luft. "Die Geister-Katze hatte recht!", miaute er fröhlich. "WAS!", rief Donner erstaunt aus. "Die Geister-Katze.", wiederholte Wolke. "In meinem Traum war ein gelb-brauner Kater und eine schwarz-graue Kätzin. Sie sagten du würdest kommen.", er stoppte verwirrt. "Sie sagten außerdem ich solle dem Nordstern folgen und die Clans finden.", er sah seinen Bruder an. "Weist du was die Katzen meinten?", fragte er dann. Donner juckte das Fell vor Unbehagen. "Nein.", miaute er rasch. "Wir sollten zur Scheune zurück." Wolke nickte und folgte ihm.
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