Ein unerwarteter Verbündeter

Geschockt standen sie unter dem Tarnumhang. Um sie herum legte sich die Abenddämmerung. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und die Schatten der Bäume wurden lang und furchteinflößend, bevor sich die Dunkelheit über sie legte.

„Das kann nicht sein", stammelte Zoe ungläubig.

Sie konnte einfach nicht fassen, dass sie es wirklich getan hatten.

Dann trug der Wind ein herzzerreißendes Heulen zu ihnen herüber.

„Hagrid", flüsterte Harry leise.

Wie im Affekt, wandte er sich um und wollte zurück zu der Hütte des Wildhüters gehen, doch Ron und Hermine hatten ihn gleichermaßen gepackt und zogen ihn zurück. Dabei rissen sie den Tarnumhang von Zoe herunter. Diese blieb wie gebannt stehen und lauschte den Stimmen ihrer unsichtbaren Freunde.

„Wir können jetzt nicht zu ihm", sagte Ron mit zittriger Stimme. „Wenn sie rauskriegen, dass wir ihn besucht haben, wird alles noch viel schlimmer für ihn ..."

„Wie ... wie konnten sie nur?", schluchzte Hermine empört. „Wie konnten sie das tun?"

„Gehen wir.", meinte Ron. „Zoe, komm wieder unter den Tarnumhang!"

Die Slytherin merkte, wie sie sich ihr näherten, und schließlich war Ron es, der den Zipfel des Umhangs über sie warf. Zoe klammerte sich an ihn, um nicht wieder unverhüllt da zustehen und mit vorsichtigen Schritten setzten sie sich in Bewegung. Ron versuchte währenddessen verzweifelt Krätze in seiner Brusttasche zu halten, doch die Ratte wehrte sich weiterhin. Als sie freies Gelände erreicht hatten, legte sich die Dunkelheit wie ein Fluch über sie.

„Gib Ruhe, Krätze", flüsterte Ron beruhigend.

Sie hielten an, weil Ron wieder kurz stehen geblieben war, um nach seinem Haustier zu schauen. Zoes Blick folgte seiner Hand.

Was war, wenn sie sich Krätze einfach greifen würde? Es war nicht weit bis zur Peitschenden Weide und sie würde ihn sofort zu Sirius bringen können. Doch sie konnte auch Fudge über den Weg laufen.

„Was ist los mit dir, du dumme Ratte?", fluchte Ron.

„Soll ich dir helfen?", bot Zoe an und griff nach Krätze.

„Geht schon", wehrte Ron ab. „Ruhe jetzt - autsch! Er hat mich gebissen!"

„Sei leise, Ron!", flehte Hermine. „Fudge wird sicher gleich kommen -"

„Er – will – einfach – nicht – dableiben -"

„Was ist eigentlich los mit ihm -?", fragte Harry.

„Krummbein!", stöhnte Hermine plötzlich, „nein, Krummbein, hau ab!"

Nun sah auch Zoe den Kater. Seine Augen reflektierten das wenige Licht der Umgebung und er kam zielstrebig auf sie zu. Die Slytherin wusste zwar nicht, ob Krummbein sie sehen konnte, aber hören konnte er sie definitiv. Und er war offensichtlich immer noch entschlossen, sich Krätze zu schnappen. Vielleicht reichte es aus, wenn Zoe Ron dazu brachte die Ratte fallen zu lassen. Doch was würde Wurmschwanz machen, wenn er sich in den Fängen eines Katers befand? Wenn er sich dann im Tunnel unter der Peitschenden Weide zurückverwandeln würde, konnte Krummbein nichts mehr ausrichten und Wurmschwanz konnte fliehen.

Rons Kampf mit Krätze schien auszuufern. Schließlich entglitt ihm die Ratte, fiel auf den Boden und lief fort, mit Krummbein auf den Fersen.

„Krätze - nein!", Ron duckte sich unter dem Tarnumhang weg und verfolgte beide.

„Fang ihn ein!", rief Zoe sofort panisch und folgte den dreien, Hermines Einspruch ignorierend.

In der Dunkelheit konnten sie nur dem panischen Quieken der Ratte folgen. Einen Moment glaubte Zoe, Krummbein hätte ihn gefasst, doch dann kam Ron dazwischen.

„Lass ihn in Ruhe - hau ab - Krätze, komm hierher -"

„Krummbein! Langsam! Warte bitte!", flehte Zoe.

Und dann fiel sie über etwas Weiches und stürzte zu Boden. Es war Ron gewesen und er hielt die Ratte in den Händen.

„Hab ich dich! Hau ab, du stinkender Kater -"

„Halt ihn fest, Ronald!", bat Zoe und rappelte sich auf.

„Ich hab ihn, aber er wehrt sich immer noch", meinte Ron ächzend.

„Kannst du ihn in deine Tasche machen?", fragte Zoe sofort.

„Ich weiß nicht ..."

„Soll ich ihn nehmen?"

„Schon gut, ich hab's", sprach Ron.

Er lag mit dem Rücken auf den Boden, hatte Krätze in seine Tasche gestopft und hielt nun energisch beide Hände auf die zappelnde Beule.

„Kommt jetzt - zurück unter den Umhang -", keuchte Hermine. „Dumbledore - und der Minister - sie kommen sicher gleich hier lang -"

Zoe war bei der Erwähnung ihres Großvaters zur Eissäule erstarrt. Sie drehte den Kopf über ihre Schulter zur Hagrids Hütte, in der Licht brannte und wagte es nicht sich auszumalen, welchen Ärger sie bekommen würden, wenn sie jetzt erwischt werden würden.

Ein rhythmisches Trommeln hinter ihnen, erregte Zoes Aufmerksamkeit. Und dann ging alles so schnell: Harry ging stöhnend zu Boden. Er fluchte leise und tastete in der Dunkelheit nach seinem Zauberstab. Bevor die Slytherin begriff, was vor ihr geschah, erkannte sie die Umrisse eines riesigen großen Hundes - Sirius. Hermine tauchte unter den Tarnumhang auf und lief Ron nach. Der Hund hatte ihn am Bein gepackt und zerrte ihn allmählich zur Peitschenden Weide. In Bruchteilen einer Sekunde begriff Zoe, was seine Absicht war. Sie griff nach Harrys Arm, wollte ihn festhalten, doch der Gryffindor schüttelte sich mit Leichtigkeit ab und folgte seinen Freunden blindlings.

„Wartet!", rief Zoe panisch. „Bleibt stehen!"

„Er hat sich Ron geschnappt!", brüllte Harry in die Finsternis und Zoe torkelte ihnen hinterher.

„Ihr müsst aufpassen! Dort steht die –"

Etwas Hartes und dünnes traf die Slytherin fest am Hinterkopf, und dann wurde alles schwarz.

Als Zoe wieder die Augen aufschlug, sah sie noch immer in vollkommene Finsternis. Doch jemand hatte sich über sie gebeugt und eine kalte Hand drückte sich an ihren Hals.

„Alles in Ordnung mit dir?" Zoe erkannte, dass es die Stimme von Professor Lupin war.

Ein pochender Schmerz ging von ihrem Hinterkopf aus.

„Ich ... ich habe Kopfschmerzen", sagte Zoe langsam und griff sich an die Stelle, von der der größte Schmerz ausging.

Etwas Warmes, Nasses, hatte ihre Haare verklebt.

„Lass mal sehen", sagte Lupin und half Zoe dabei sich aufzusetzen. „Anscheinend hat dich die Peitschende Weide erwischt. Aber es scheint nur eine Platzwunde zu sein."

Mit dem Schnipsen seines Zauberstabs, begann Zoes Kopfhaut zu kribbeln, der Schmerz blieb jedoch weiterhin.

„Geh hinauf zum Schloss", befahl Lupin. „Madame Pomfrey sollte trotzdem einen Blick darauf werden."

Zoe, deren Gedanken sich allmählich wieder sortierten schüttelte aufgeregt den Kopf. Eben noch waren ihre Freunde bei ihr gewesen und nun waren sie wie vom Erdboden verschluckt.

Der Slytherin lief es eiskalt den Rücken herab.

„Wo sind Harry, Ron und Hermine?!", fragte sie.

„Ich werde nach ihnen sehen", sprach Lupin im ruhigen Ton. „Geh hoch zum Schloss."

„Nein! Ich weiß, wo sie sind. Sie sind in der Heulenden Hütte!"

„Bleib ruhig, Zoe. Ich werde ihnen nachgehen"

„Ich komme mit", forderte Zoe energisch.

„Du bist verletzt –"

„Ich muss mitkommen, Professor! Bitte!"

Professor Lupins Augen huschten nervös von Zoe auf die Peitschende Weide und wieder zurück. Schließlich nickte er, half der Dreizehnjährigen beim Aufstehen und sagte: „Also gut."

Mit einem Schnippen seines Zauberstabes ließ er einen schweren Ast auf die Knolle der Peitschenden Weide fallen. Ohne zu überlegen, sprang Zoe in die Erdspalte und Professor Lupin folgte ihr. In gebeugter Haltung liefen sie eilig durch den engen Tunnel entlang. Dabei pochte Zoes Schädel aufdringlich und sie konnte es kaum erwarten, aus dem niedrigen Bau heraus zu treten. Sie rannte so schnell, wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt war. Lupin war hinter ihr. Er rief nach ihr, mahnte sie zur Vorsicht und schließlich, bekam ihr Lehrer sie am Arm zu packen.

„Lass mich vorgehen!", befahl er seiner Schülerin, doch Zoe versuchte sich nur von ihm loszureißen.

„Wir müssen uns beeilen", flehte Zoe.

„Das tun wir", sprach Lupin ruhig. „Aber ich habe dir erlaubt, mich zu begleiten. Dann wirst du auf mich hören, verstanden?"

Zoe atmete ungeduldig die Luft ein und stimmte schließlich zu.

„Sehr gut", fuhr Lupin fort und drängte sich an Zoe vorbei und lief voraus. „Deine Freunde sind möglicherweise in Gefahr. Du hast Sirius Black wohl gesehen?"

„Ja", sagte Zoe und suchte fieberhaft nach den rechten Worten.

Was konnte sie Lupin schon erzählen, dass er ihrer Geschichte glaubte und Sirius nicht sofort angreifen würde.

„Professor, es ist nicht so, wie es aussieht", begann sie schließlich holprig. „Die Sache mit Black. Ich bin ihm schon vor Wochen begegnet. Er will Harry gar nichts antun. Es mag unglaubwürdig klingen, doch er ist unschuldig."

„Ich glaube dir", sagte Lupin schlicht, ohne langsamer zu werden.

Zoe war so verdutzt, dass sie einen Moment stehen blieb. Schließlich sputete sie sich wieder, um ihren Lehrer einzuholen.

„Sie glauben mir?", fragte Slytherin überrascht.

„Ja, Zoe. Ich habe heute Abend eine überraschende Entdeckung gemacht. Etwas, dass alles, was ich zu wissen glaubte durcheinandergebracht hat."

„Dann werden Sie Sirius ... nichts tun?"

„Wir werden sehen, welche Wahrheit sich heute Abend offenbaren wird", antwortete Lupin.

Sie hatten die Steigung erreicht und Zoe wusste, dass die kleine Öffnung direkt hinter der folgenden Biegung liegen würde. Erleichtert zog sie ihren Zauberstab, ohne zu wissen was sie damit hätte ausrichten sollen.

Vorsichtig betraten sie die Heulende Hütte und sogleich hörten sie von oben ein Poltern und Geschrei.

„Sie sind oben", sagte Lupin und eilte die knarzende Treppe hinauf.

Zoe war ihm dicht auf den Fersen.

Das Knarren der Treppe verriet ihre Ankunft und Hermines schrille Stimme drang aus dem Zimmer, das Zoe als ihren Rückzugsort auserkoren hatte: „Wir sind hier oben! Wir sind hier oben - Sirius Black - schnell!"

Lupin betrat als erster das Zimmer und entwaffnete alle darin mit einem einzigen Zauberspruch.

Als Zoe ihm gefolgt war, offenbarte sich ihr eine groteske Szene: Sirius Black lag zu Harrys Füßen mit Krummbein auf der Brust. Ein wenig daneben kauerte Ron auf dem Bett. Sein Bein stand in einem seltsamen Winkel ab und Zoe mied sofort den direkten Blick auf die Wunde. Hermine dagegen stand an seiner Seite, anscheinend sichtlich erleichtert als Lupin all ihre Zauberstäbe auffing.

Einige, wenige Sekunden lang, standen sie einfach da und sahen einander an. Zu verblüfft waren sie gewesen. Es war Lupin, der die Stille brach: „Wo ist er, Sirius?"

Harrys Kopf zuckte überrascht in Lupins Richtung, während Sirius nur auf Ron deutete.

„Aber dann ...", Professor Lupin blinzelte verwirrt. „Warum hat er sich dann nie offenbart? Außer", er sah zurück zu Zoe, als er zu begreifen schien, was diese im Tunnel bereits angedeutet hatte. „Außer, er war es ... wenn ihr getauscht habt ... ohne es mir zu sagen?"

Sirius sah zu ihm hinauf und nickte schließlich.

„Professor", setzte Harry an, „was -?"

Doch Harry beendete diesen Satz nie, denn Professor Lupin war vorgetreten, zog Black vom Boden auf und umarmte ihn, wie einen alten Freund.

Zoe schloss für einige Sekunden dankbar die Augen und ein wenig Euphorie stieg in ihr auf. Vielleicht würde heute alles gut werden. Sirius' Unschuld würde bezeugt werden und er konnte frei werden. Dann hatte Zoe mit einem Mal wieder ein Stück Familie zurück. Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, doch Hermines Aufschrei riss sie wieder in die Gegenwart.

„Ich glaub's nicht! Sie – Sie -"

Professor Lupin hatte Sirius losgelassen, sich zu Hermine umgewandt und versuchte diese nun zu beruhigen: „Hermine -"

„- Sie und er!"

„Hermine, beruhige dich -"

„Ich hab's niemandem erzählt! Ich hab es für Sie vertuscht -"

„Hermine, hör mir bitte zu!", rief Lupin, „ich kann's dir erklären -"

„Ich hätte nicht auf dich hören sollen, Zoe!", schrie Hermine hysterisch. „Ich habe Ihnen vertraut und die ganze Zeit waren Sie sein Freund -"

„Du irrst dich", widersprach Lupin und wandte sich zu Harry, „ich war bisher nicht Sirius' Freund, aber ich bin es jetzt - lass es mich erklären ..."

Doch Hermine unterbrach ihn. Sie schien vollkommen hysterisch zu sein.

„Nein! Harry, trau ihm nicht, er hat Black geholfen, ins Schloss zu kommen, er will auch dich tot sehen - er ist ein Werwolf!"

Es folgte eine beklemmende Stille. Zoe sah von Sirius zu Lupin und wieder zurück. Dann fixierten ihre Augen ihre Freundin, die vollkommen verzweifelt dastand und mit den Augen nach einem Fluchtweg suchte.

„Es ist ein offenes Geheimnis, Hermine", sagte Zoe schließlich in der Absicht, Hermine ein wenig zu beruhigen. „Die ganze Lehrerschaft ist informiert."

Hermine sah ihre Freundin mit großen, angsterfüllten Augen an, dann zuckte sie in Lupins Richtung, als dieser sie ansprach.

„Nicht ganz so gut wie sonst, Hermine", meinte er in einem erstaunlich ruhigen Ton. „Nur einen von drei Punkten, fürchte ich. Ich habe Sirius nicht geholfen, ins Schloss zu kommen, und ich will gewiss nicht, dass Harry stirbt ..." Dann machte er eine kurze Pause und sein Gesicht zuckte merkwürdig. „Doch will ich nicht bestreiten, dass ich ein Werwolf bin."

Ron schnappte bei den Worten nach Luft und versuchte, sich aufzurichten, doch die Schmerzen machte es ihm unmöglich. Wimmernd ließ er sich aufs Bett fallen. Lupin wollte ihn zur Hilfe kommen, doch Ron wehrte ihn sofort ab.

Mit betrübter Miene wandte sich Professor Lupin wieder Hermine zu.

„Seit wann weißt du es?", fragte er leise.

„Schon 'ne Ewigkeit", flüsterte Hermine. „Seit wir den Aufsatz für Professor Snape geschrieben haben ..."

Lupin lächelte bitter und erklärte: „Er wird sich freuen. Er hat euch den Aufsatz schreiben lassen in der Hoffnung, jemand würde erkennen, was meine Symptome bedeuten ... Hast du auf der Mondtabelle nachgesehen und festgestellt, dass ich bei Vollmond krank war? Oder ist dir aufgefallen, dass der Irrwicht sich in einen Mond verwandelte, als er mich sah?"

„Beides", antwortete Hermine trocken.

„Du bist die schlauste Hexe deines Alters, die ich je getroffen habe, Hermine", sagte er anerkennend.

„Bin ich nicht", flüsterte Hermine, „wenn ich ein wenig schlauer gewesen wäre, hätte ich allen gesagt, was Sie sind und nicht auf Zoes Bitten gehört!"

„Aber, wie Zoe eben bereits sagte, wissen es schon alle", erklärte Lupin. „Zumindest die Lehrer."

„Dumbledore hat Sie eingestellt, obwohl er wusste, dass Sie ein Werwolf sind?", fragte Ron ungläubig und sah Zoe tadelnd an. „Ist er wahnsinnig?"

„Einige Lehrer dachten das auch", fuhr Lupin fort. „Es war ein schweres Stück Arbeit, gewisse Lehrer davon zu überzeugen, dass man mir vertrauen kann -"

„Und da hat er sich geirrt!", mischte sich Harry ein und deutete auf Sirius. „Sie haben ihm die ganze Zeit geholfen!"

„Ich habe Sirius nicht geholfen", sagte Lupin sachlich.

„Aber ich habe es!" Alle Köpfe drehten sich zu Zoe um, der die Aufmerksamkeit mit einem Mal unangenehm wurde. „Weil ich ihm glaube!"

„Er hat sie verhext!", sagte Ron sofort.

„Ernsthaft Ron, ohne Zauberstab?", fragte die Slytherin und sah den Rotschopf fragend an.

Sirius Black humpelte hinüber zum Bett und ließ sich seufzend darauf nieder, während Ron ein Stück von ihm weg rückte. Sofort sprang Krummbein ihm auf den Schoß und rollte sich zusammen. Einen Moment lang sprach keiner von ihnen und schließlich war es Lupin, der den Faden wieder aufnahm. „Wenn ihr mir eine Chance gebt, dann erkläre ich es. Hier -"

Er warf Harry, Ron und Hermine wieder ihre Zauberstäbe zu und steckte seinen eigenen wieder ein. Zoe kam nicht umhin diese Taktik zu bewundern.

„Also gut", sagte er. „Ihr seid bewaffnet, wir nicht. Hört ihr mir jetzt zu?"

Zoe sah, wie Harry mit Ron und Hermine Blicke tauschte. Dann meinte er misstrauisch: „Wenn Sie ihm nicht geholfen haben, woher wussten Sie dann, dass er hier war?"

„Die Karte, die Karte des Rumtreibers. Ich war in meinem Büro und hab auf ihr nachgesehen", antwortete Lupin, als hätte er diese Frage erwartet und Sirius Black hob überrascht den Kopf.

„Sie wissen, wie man mit ihr umgeht?", fragte Harry irritiert.

„Natürlich weiß ich, wie man mit ihr umgeht", sagte Lupin und wedelte ungeduldig mit der Hand. „Ich hab daran mitgeschrieben. Ich bin Moony - das war mein Spitzname bei den Freunden in der Schule."

Verblüfft sah Zoe von Harry auf Lupin.

„Moony?", wiederholte sie erstaunt und fügte an Sirius gewandt hinzu: „Der Moony?"

Sirius nickte nur, während Harry die beiden ungläubig anstarrte und dann nachhakte: „Sie selbst -?"

Lupin unterbrach Harrys Frage mit einem Handwedeln und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. „Wichtig ist jetzt nur, dass ich die Karte heute Abend sorgfältig zu Rate gezogen habe, weil ich ahnte, dass ihr vier euch vielleicht aus dem Schloss stehlt, um Hagrid zu besuchen, bevor der Hippogreif hingerichtet wird. Und ich hatte Recht, nicht wahr?"

„Du hast sicher den Umhang deines Vaters getragen, Harry -"

„Woher wissen Sie von dem Umhang?"

„Ich sah James so oft darunter verschwinden ...", meinte Lupin knapp. „Der Witz dabei ist, selbst wenn du den Tarnumhang trägst, erscheinst du auf der Karte des Rumtreibers. Jedenfalls sah ich euch über das Gelände gehen und Hagrids Hütte betreten. Zwanzig Minuten später seid ihr herausgekommen und habt euch auf den Rückweg gemacht. Doch jetzt war noch ein anderer dabei."

„Wie bitte? Nein, wir waren zu viert!", meinte Harry.

„Waren wir nicht", widersprach Zoe. „wir waren nun zu fünft!"

„Ganz genau", bestätigte Lupin, in einem Ton, als wolle er Zoe Punkte für ihr Haus vergeben. „Ich dachte, mit der Karte würde etwas nicht stimmen. Wie konnte er bei euch sein? Ich wollte meinen Augen nicht trauen."

„Was redest du nur, Zoe", sagte Harry. „K ... keiner war bei uns!"

Doch Lupin ignorierte seine Einwände weiterhin und ging stattdessen in der Hütte auf und ab.

„Und dann hab ich noch einen Punkt gesehen, der sich rasch auf euch zubewegte, mit dem Namen Sirius Black ... Ich sah, wie er mit euch zusammenstieß und wie er zwei von euch unter die Peitschende Weide zerrte -"

„Einen!", sagte Ron zornig.

„Nein, Ron", korrigierte Lupin. „Zwei von euch."

Er hatte abrupt Halt gemacht und sah Ron an und fragte ihn lapidar: „Könnte ich mir mal deine Ratte ansehen?"

„Was?", wollte Ron irritiert wissen. „Was hat Krätze mit alldem denn zu tun?"

„Einiges", sagte Lupin. „Kann ich sie sehen, bitte?"

Der Rothaarige zögerte, doch schließlich zog er den zappelnden Krätze aus seinem Umhang heraus. Krummbein fauchte.

Die Ratte wehrte sich immer noch mit Leibeskräften und um ein Haar wäre sie Ron aus den Fingern gehuscht, wenn der Gryffindor sie nicht am kahlen Schwanz gepackt hätte.

Lupin tat einen Schritt auf Ron zu und Zoe hielt die paar Sekunden, in denen Lupin die Ratte betrachtete den Atem an.

War dies der Moment, an der die Wahrheit ans Licht kam? Der Moment an dem Sirius' Unschuld bewiesen und er wieder frei war? Der Moment, von dem an Zoe wieder ein Stück Familie zurückbekam?

Geistesabwesend starrte die Slytherin die strampelnde Ratte an. Dann drückte Ron Krätze schließlich wieder mit einem ängstlichen Blick an seine Brust und fragte: „Was? Was hat meine Ratte mit alldem zu tun?"

„Das ist keine Ratte", krächzte Sirius so plötzlich, dass Ron, der neben ihm auf dem Bett lag zusammenzuckte.

„Was soll das heißen", erwiderte dieser, „natürlich ist das eine Ratte -"

„Nein, ist es nicht", sagte Lupin ruhig. „Es ist ein Zauberer."

„Ein Animagus", sagte Sirius, „mit dem Namen Peter Pettigrew."

Sekundenlang sagte niemand etwas. Zoe erinnerte sich an den Moment, da Sirius ihr dasselbe offenbart hatte, und augenblicklich dachte sie auch an ihre Zweifel. Dieselben Zweifel, würden auch ihre Freunde nun haben.

Ron war der Erste, der sprach: „Sie sind verrückt, alle drei."

„Lächerlich!", betonte Hermine und sah Zoe an. „Und das hast du ihm geglaubt? Diesem Massenmörder?"

Es war ein gezielter Stich direkt in Zoes Herz, doch zu ihrer Erleichterung zog Harry die Aufmerksamkeit auf sich, noch bevor sie sich rechtfertigen konnte.

„Peter Pettigrew ist tot!", sagte Harry und zeigte auf Sirius. „Er hat ihn umgebracht!"

Dieser zuckte zusammen, wie ein geprügelter Hund.

„Das wollte ich, aber ich hab es nicht g schafft", murmelte er leise.

„Alle dachten, Sirius hätte Peter umgebracht", sagte Lupin bedächtig und ließ die Augen nicht von der verzweifelt in Rons Faust strampelnden Krätze. „Ich selbst habe es zwölf Jahre lang geglaubt - Peter hat Sirius in die Enge getrieben und Sirius hat ihn getötet. Doch die Karte des Rumtreibers lügt niemals ... das hier ist unser alter Freund Peter."

„Leute, ich verschwinde." Ron, leichenblass, hatte sich vom Bett gezogen und auf sein gesundes Bein gestellt.

„Nein!", flehte Zoe sofort und betrachtete den zappelnden Krätze in Rons Hand. „Bitte warte!"

Zitternd schüttelte Ron den Kopf, dann zückte Lupin wieder seinen Zauberstab und deutete damit auf Ron.

„Ihr könnt gehen, wann ihr wollt, alle drei", sagte er ruhig. „Aber Peter müsst ihr hier lassen."

„Das ist nicht Peter, das ist Krätze!", rief Ron verzweifelt.

„Hören Sie", sagte Hermine plötzlich. „Professor Lupin ... es ... es kann einfach nicht stimmen und Sie wissen das ..."

Sie war Ronald schützend an die Seite getreten, doch ihre Stimme zitterte vor Angst. Einen Moment sah sie hilfesuchend zu Zoe, doch dann schien sie den Gedanken abzuschütteln.

„Warum kann es nicht stimmen, Hermine?", fragte er lehrerhaft.

„Weil ... es bekannt wäre, wenn Peter Pettigrew ein Animagus gewesen wäre. Das Zaubereiministerium führt ein Verzeichnis aller Animagi ... das haben wir bei Professor McGonagall gelernt. Sie sagte, das Ministerium behält alle Hexen und Zauberer im Auge, die sich in Tiere verwandeln können; in einem Verzeichnis steht, welches Tier sie werden können und wie man sie erkennt und so weiter. Und ich hab in diesem Verzeichnis nachgesehen, für meine Hausaufgaben, und in diesem Jahrhundert gab es nur sieben Animagi, und Pettigrews Name stand nicht auf der Liste."

Lupin lachte plötzlich und Harry, Ron und Hermine tauschten heimliche Blicke.

„Schon richtig, Hermine!", sagte er. „Aber das Ministerium wusste nie, dass es drei nicht verzeichnete Animagi in Hogwarts gab. Keiner davon hat seinen Namen im Ministerium eintragen lassen, weil sie insgeheim Animagi wurden, und aus einem sehr guten Grund - weil ich ein Werwolf bin."

„Das verstehe ich nicht, Professor", meinte Hermine mit zittriger Stimme.

Gerade, als Professor Lupin antworten wollte knarrte es laut hinter ihnen und sie fuhren zeitgleich herum. Die Schlafzimmertür hatte sich geräuschvoll geöffnet. Erwartungsvoll sahen sie alle hinaus in den leeren Flur. Doch es geschah nichts.

Schließlich ging Lupin zu Tür und starrte hinaus.

„Keiner da ...", sagte er schließlich.

„Hier spukt es!", meinte Ron sofort.

„Keineswegs", widersprach Professor Lupin und sah noch immer misstrauisch zur Tür. „In der Heulenden Hütte hat es nie gespukt ... das Schreien und Heulen, das die Leute im Dorf hörten, das stammte von mir."

Zoe klappte der Mund auf.

„Das ergibt alles einen Sinn. Onkel Aberforth hat mir vor Beginn des Schuljahres das Gleiche erzählt."

Professor Lupin lächelte gequält und strich sich das ergraute Haar aus den Augen, bevor er sprach: „Ich will euch alles erzählen. Ihr habt ein Recht, es zu erfahren- besonders du, Harry. Nichts davon hätte geschehen können, wenn ich nicht ein Werwolf wäre. Aber wo soll ich anfangen?"

Er machte eine kurze Pause, in der er äußerst ermattet und kraftlos wirkte.

„Also, ich denke, alles fing damit an, dass ich gebissen wurde. Ich war noch ein ganz kleiner Junge, als es geschah. Meine Eltern haben alles versucht, aber damals gab es noch keine Heilung. Der Trank, den Professor Snape für mich gebraut hat, ist eine ganz neue Entdeckung. Er schützt mich, müsst ihr wissen. Wenn ich ihn in der Woche vor Vollmond einnehme, behalte ich den Verstand, während ich mich verwandle ... ich kann mich dann in meinem Büro einrollen, als harmloser Wolf und warten, bis der Mond wieder abnimmt.

Bevor jedoch der Wolfsbann-Trank entdeckt wurde, verwandelte ich mich einmal im Monat in ein ausgewachsenes Ungeheuer. Es schien unmöglich, mich nach Hogwarts zuschicken. Die anderen Eltern würden ihre Kinder sicher nicht dieser Gefahr aussetzen wollen.

Doch dann wurde Dumbledore Schulleiter, und er hatte Verständnis. Solange wir bestimmte Vorkehrungen träfen, sagte er, gebe es keinen Grund, warum ich nicht zur Schule kommen sollte ..." Professor Lupin machte eine kurze Pause und seufzte leise. Dann sah er Harry an und sprach weiter: „Ich hab dir schon vor Monaten erzählt, dass die Peitschende Weide in dem Jahr gepflanzt wurde, als ich nach Hogwarts kam. Die Wahrheit ist, dass sie gepflanzt wurde, weil ich nach Hogwarts kam.

Dieses Haus - der Tunnel, der hierher führt - sie wurden für mich gebaut. Einmal im Monat hat man mich aus dem Schloss geschmuggelt, in dieses Haus, wo ich mich verwandeln konnte. Den Baum pflanzten sie am Eingang des Tunnels, damit niemand mir folgen konnte, wenn ich gefährlich war."

Die Slytherin ließ ihren Blick durch den Raum gleiten. Jeder von ihnen lauschte gebannt Lupins Geschichte, ob sie ihm nun glaubten oder nicht. Zoe hoffte inständig, dass sie ihm glauben würden und dass Sirius Black heute Abend die Heulende Hütte verlassen konnte – als freier Mann. Unweigerlich bildete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Mädchens, die schließlich weiter Lupins Geschichte lauschte.

„Meine Verwandlungen in jener Zeit waren ... waren fürchterlich. Es ist sehr schmerzhaft, sich in einen Werwolf zu verwandeln. Ich war fernab von Menschen, die ich beißen konnte, also biss und kratzte ich mich selbst. Die Dorfbewohner hörten den Lärm und die Schreie und glaubten, es seien besonders wüste Gespenster. Dumbledore schürte diese Gerüchte ... selbst heute, da im Haus seit Jahren Ruhe herrscht, wagen sich die Leute nicht in seine Nähe ...

Zoe nickte zustimmend und Harry sah verwundert zu ihr herüber.

„Onkel Aberforth", sagte sie zur Erklärung", sagte im letzten Sommer, dass es nie in der Heulenden Hütte gespukt hätte. Er erzählte mir, dass es einmal einen Schüler gab, der ein Werwolf war, und dass man ihn in den Vollmondnächten hierher brachte. Das ... Es ergibt alles einen Sinn ..."

Professor Lupin lächelte Dankbar und fuhr mit seiner Erzählung fort:

„Doch abgesehen von meinen Verwandlungen war ich so glücklich wie nie im Leben. Zum ersten Mal hatte ich Freunde, drei großartige Freunde. Sirius Black ... Peter Pettigrew ... und - natürlich deinen Vater, Harry. James Potter.

Meinen drei Freunden konnte natürlich nicht entgehen, dass ich einmal im Monat verschwand. Ich ließ mir alle möglichen Geschichten einfallen. Meine Mutter sei krank und ich müsse sie zu Hause besuchen ... Ich hatte fürchterliche Angst, sie würden mich verlassen, wenn sie herausfänden, was in mir steckte. Doch wie du, Hermine, fanden sie natürlich die Wahrheit heraus ...

Und sie ließen mich nicht im Stich. Im Gegenteil, sie taten etwas für mich, dass meine Verwandlungen nicht nur erträglich machte, sondern zur schönsten Zeit meines Lebens. Sie wurden Animagi."

Unweigerlich stellten sich Zoe die Nackenhärchen auf.

„Mein Dad auch?", fragte Harry überrascht, der offensichtlich begann ihnen zu glauben.

„Ja, allerdings", antwortete Lupin. „Sie brauchten fast drei Jahre, um herauszufinden, wie man es anstellt. Dein Vater und Sirius hier waren, die klügsten Schüler in Hogwarts und das war ein Glück, denn die Verwandlung in einen Animagus kann fürchterlich schief gehen. Das ist ein Grund, weshalb das Ministerium alle, die es versuchen, scharf im Auge behält. Peter hätte es ohne die Hilfe von James und Sirius nicht geschafft. Sie sagten mir nicht, was sie vorhatten, sie taten es insgeheim, falls es nicht gelingen sollte. Doch dann, in unserem fünften Jahr in Hogwarts, schafften sie es."

Hermine schnaubte abfällig und zog damit ungewollt alle Blicke auf sich.

„Aber wie konnten sie Ihnen damit helfen?", fragte die kritisch.

„Als Menschen konnten sie mir nicht Gesellschaft leisten, also taten sie es als Tiere", erklärte Professor Lupin. „Ein Werwolf ist nur für Menschen gefährlich. Jeden Monat schlichen sie sich unter James' Tarnumhang aus dem Schloss. Sie verwandelten sich ...

Peter, als der Kleinste, konnte unter den peitschenden Weidenzweigen hindurchschlüpfen und den Knoten berühren, der sie erstarren lässt. Dann schlitterten sie hinunter in den Tunnel und kamen zu mir ins Haus. Unter ihrem Einfluss war ich weniger gefährlich. Mein Körper war immer noch der eines Wolfes, doch wenn ich mit ihnen zusammen war, fühlte ich mich eher wie ein Mensch.

Vor allem James und Sinus entdeckten jetzt, was wir alles unternehmen konnten, wenn wir uns verwandelt hatten. Bald verließen wir die Heulende Hütte und streiften nachts über das Schlossgelände."

Zoe drückte sich vor Schreck die Hand auf den Mund, weil sie sich sofort ausmalen musste, wie ein solcher nächtlicher Ausflug, gefährlich für jemanden werden konnte. Lupin schmunzelte nur kurz und fuhr fort: „Sirius und James verwandelten sich in so große Tiere, dass sie einen Werwolf mühelos in Schach halten konnten. Ich glaube nicht, dass je ein Hogwarts-Schüler mehr über das Schloss und die Ländereien herausgefunden hat als wir.

Und so beschlossen wir, die Karte des Rumtreibers zu schreiben und sie mit unseren Spitznamen zu unterzeichnen. Sirius ist Tatze. Peter ist Wurmschwanz. James war Krone."

„Was für ein Tier ...?", wollte Harry wissen, doch Hermine unterbrach ihn.

„Das war immer noch sehr gefährlich! Mit einem Werwolf in der Dunkelheit umherzulaufen."

„Du hast Recht", gab Lupin zu. „Aber wir waren jung und dachten, mit unserem Scharfsinn könnten wir alles machen. Ich will nicht verhehlen, dass es manchmal brenzlig wurde. Einige Male hätte ich die andern fast aus den Augen verloren und jemanden verletzt. Und dann, eines Tages, rächte sich alles." Er sah Zoe mit einem milden und gleichzeitigen entschuldigenden Blick an. „Ihr – ähm - habt sicher bemerkt, dass Professor Snape mich nicht leiden kann. Der Grund ist, dass Sirius ihm einen Streich gespielt hat, der ihn fast das Leben gekostet hätte."

Sirius lachte amüsiert und krächzte: „Geschah ihm recht! Hat rumgeschnüffelt und wollte rausfinden, was wir vorhatten ... er wollte doch nur, dass wir von der Schule fliegen ..."

„Wegen eines dummen Streiches hast du in dieser Nacht mehr als ein Menschenleben in Gefahr gebracht!", erinnerte Lupin Sirius mit tadelnder Stimme.

Es waren offensichtlich die richtigen Worte gewesen, um den Flüchtigen verstummen zu lassen. Denn das Lachen auf seinem Gesicht war zumindest erloschen.

„Snape war sehr erpicht darauf zu erfahren, wohin ich jeden Monat verschwand", sprach Lupin schließlich wieder. „Wir waren im selben Jahrgang, wisst ihr, und wir – ähm - mochten uns nicht besonders. Vor allem gegen James hegte er eine Abneigung. Er war wohl neidisch, weil James im Quidditch so begabt war ... jedenfalls hatte Snape mich eines Abends, kurz vor Vollmond, mit Madam Pomfrey übers Gelände gehen sehen, die mich immer zur Peitschenden Weide führte. Sirius hielt es für eine – ähm - lustige Idee, Snape zu sagen, er müsse nur den Knoten an der Peitschenden Weide mit einem langen Stecken berühren und dann könne er mir folgen. Nur, natürlich hat Snape es probiert - und wenn er bis zu diesem Haus gekommen wäre, dann hätte er es mit einem ausgewachsenen Werwolf zu tun bekommen, doch dein Vater, der hörte, was Sirius getan hatte, lief Snape hinterher und schleifte ihn zurück ... Allerdings hat Snape noch einen Blick auf mich erhascht, wie ich am Ende des Tunnels verschwand. Dumbledore hat ihm verboten, es irgendjemandem zu sagen, doch von da an wusste er, dass ich ..."

„Wusste Professor Dumbledore von dem Animagus-Zauber?", fragte Hermine neugierig.

„Bis heute hat er keine Ahnung, dass James, Sirius und Peter Animagi wurden. Er hätte sie von der Schule weisen müssen ... sie hatten ein wichtiges Gesetz gebrochen ..."

Bei diesen Worten zog sich Zoes Magen krampfhaft zusammen. An einen Schulverweis hatte sie noch gar nicht gedacht.

Auch Harrys Kopf schien zu rattern. Verzweifelt fuhr er sich durchs Haar und fragte: „Und aus diesem Grund kann Snape Sie nicht leiden? Weil er dachte, sie hätten von Sirius' Scherz gewusst?"

„So ist es", sprach plötzlich eine vertraute Stimme, direkt hinter Lupin.

Einen Augenaufschlag später stand Severus Snape im Türrahmen. Harrys Tarnumhang glitt zu Boden und mit seinem Zauberstab deutete er erbarmungslos auf Professor Lupin.

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