Die erste Aufgabe

Sie folgten der aufgeregten und lärmenden Menge und Zoe fühlte sich beinahe so, wie vor einigen Monaten, als sie zum Stadion für die Quidditch Weltmeisterschaft aufgebrochen waren.

Stimmen johlten, Gesänge erklangen und von allen Seiten blinkten die Cedric-Diggory-Anstecker über das Gelände. Als sie jedoch das Amphitheater am Waldrand entdeckten, musste die Slytherin feststellen, dass es kaum größer als das Quidditchfeld von Hogwarts und damit nicht vergleichbar mit dem Stadion war. Die Schüler strömten durch mehrere Eingänge herein und hatten sich wie von selbst, gemäß ihrer Hauszugehörigkeit gruppiert; ganz im Gegensatz zu Zoe, wie weiterhin den Gryffindors folgte. Sie gingen durch eine dicke, eherne Ringmauer hindurch und landeten etwa mittig auf den steinernen Sitzreihen.

„Lass uns bloß weit nach oben gehen!", sagte Hermine sofort und folgte den steilen Stufen hinauf.

Kurz unter der Attika fanden sie Plätze, von denen sie eine uneingeschränkte Sicht auf die ovale Arena hatten. In der Mitte war eine zerklüftete Felsenlandschaft aufgebaut und Zoe hatte einen guten Blick auf vier riesigen Tore, die an der gegenüberliegenden Mauer eingelassen waren. Zwischen ihnen hingen die drei Wappen der Schulen, als Symbol für den Wettkampf und mittig darüber reckte sich ein hoher Turm in die Luft, der allem Anschein nach der Jury und den Lehrkräften zur Verfügung stand.

„Wahnsinn", sagte Neville beeindruckt, „so stelle ich mir die Quidditch Weltmeisterschaft vor."

„Das Stadion war viel größer", erklärte Ginny ihm und ließ den Blick schweifen.

Auch Zoe sah sich um. Die Sitzreihen füllten sich allmählich und Dean, Seamus und Ron nahmen eine Reihe vor ihnen Platz.

Zoe unterdrückte den Impuls Ron einen heftigen Klapps auf den Hinterkopf zu geben, wo sie doch fand, dass er es absolut verdient hatte. Wann würde der Rothaarige endlich zur Vernunft kommen und sich wieder mit seinem besten Freund vertragen?

Die Slytherin versank in ihren Gedanken und hörte nicht auf all das Lachen, die Witze und das aufgeregte Geplapper um sie herum. Ungeduldig wartete sie darauf, dass die Veranstaltung endlich anfing, damit es möglichst schnell vorüber wäre. Nach einer gefühlten Ewigkeit erst, füllten sich auch die obersten Plätze des Jury-Turmes. Ludo Bagman stach mit seinem gelb-schwarz-gestreiften Zaubererumhang grotesk aus der Menge. Zoe erkannte, wie er sich den Zauberstab an die Kehle hielt und schon einige Sekunden später donnerte seine Stimme über die Köpfe der Zuschauer hinweg, die nun allmählich verstummten.

„Liebe Schüler, liebe Schülerinnen – herzlich Willkommen bei der ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers. Vorab noch einige technische Informationen. Seit euch gewiss, dass diese Arena mehrere Tage lang von kompetenten Hexen und Zauberern gesichert worden ist. Für Sie als Zuschauer, entsteht also zu keiner Zeit eine Bedrohung. Der Schutzschild wurde so angeordnet, dass es den Arenaraum durch ein Sphäroid eingrenzt.

Zudem stehen zu jeder Zeit, auf den untersten Rängen, die Sie von Ihren Plätzen natürlich nicht erkennen können speziell ausgebildete Schutzzauberer und -hexen bereit, die im Extremfall eingreifen könnten.

So, aber nun zurück zum Turnier: Soeben haben die Champions ihr Los gezogen, denn schon in wenigen Minuten, wird ein jeder der Vier sich einem ausgewachsenen und brütenden Drachenweibchen stellen müssen!"

Ein verblüfftes Raunen ging durch die Menge.

Neville klappte der Kiefer herunter, doch Ginnys Miene blieb regungslos, wie Zoe sofort auffiel.

„D-d-d-drachen?", wiederholte Neville ungläubig, „sind die ... verrückt?"

„Diesen Drachenweibchen", fuhr Bagman fort, „gilt es ein goldenes Ei aus dem Nest zu stehlen, denn darin ist die nächste Aufgabe des Turniers enthalten, die im Übrigen am vierundzwanzigsten Februar stattfindet."

Er machte eine kurze Pause, als ein kratzendes Geräusch erklang. Die Köpfe der Zuschauer drehten sich synchron zu dem ersten Tor herüber, das gerade geöffnet wurde.

„Und es geht schon los, wie ich sehe!", rief Bagman begeistert. „Diese Drachen wurden aus einem rumänischen Drachenreservoirt entliehen und sind eigens für dieses historische Ereignis importiert worden."

Auf den Zuschauerrängen war es mit einem Mal totenstill geworden, als ein mittelgroßer, silbern-blauer Drache seinen wuchtigen Kopf aus dem Tor herausstreckte. Auch Zoe hielt den Atem an. Zunächst schien das Tier nicht herauskommen zu wollen und betrachtete misstrauisch die vielen Menschen um es herum. Erst, als ein Mann in der Mitte der Arena erschien und auf ein Nest mit vier goldenen Eiern zuging, reagierte das Drachenweibchen.

Zoe glaubte, noch nie eine so schnelle Bewegung gesehen zu haben. Der Drache, war wie ein blauer Blitz zu dem Nest geflogen, um den Zauberer zu vertreiben. Sein schlanker, stromlinienförmiger Körper glitt elegant durch die Luft. Der lange schlangengleiche Hals endete in einem runden Kopf mit kurzer Schnauze. Die Hinterbeine streckte er im Flug nach hinten heraus und erst als er in der Luft war und die großen Schwingen, die gleichzeitig seine Vorderbeine waren, ausbreitete, wirkte er, als sei er im Gleichgewicht. Das Drachenweibchen hatte nur wenige Sekunden gebraucht, um das Nest mit den goldenen Eiern laut brüllend zu erreichen und just in dem Moment hatte sich der Mann davor einfach aufgelöst.

Überraschte Schreie durchbrachen die Stille, doch Zoe nahm dies nur gedämpft wahr, weil sie sich die Hände auf die Ohren gedrückt hatte.

„Nur eine Illusion", erklärte Bagman amüsiert, „der Schwedische Kurzschnäuzler, der wie sein Name schon vermuten lässt, aus den Bergregionen Schwedens stammt ist das Hindernis für unseren ersten Champion aus Hogwarts: Cedric Diggory!"

Das zunächst verhaltene Klatschen der Zuschauer, angesichts des Drachens, wurde zu einem ohrenbetäubenden Applaus, als der Hufflepuff aus einer Öffnung unterhalb von Zoes Tribüne in die Arena trat. Rings um sie herum leuchteten die Cedric-Diggory-Anstecker auf ihn herab.

Das Herz der Slytherin begann heftig in ihrer Brust zu klopften. Nicht jedoch, wie sonst, weil sie sich darüber freute ihren Schwarm zu sehen, sondern weil sie im wahrsten Sinne des Wortes um sein Leben bangte. Es war, als hätte Hermine ihre Gedanken gelesen, denn sie rückte etwas zu ihrer Freundin auf, hakte sich bei ihr unter und sagte leise, jedoch mit zitternder Stimme: „Cedric schafft das bestimmt mit links ..."

Doch Zoe war sich dessen nicht so sicher. Ein ausgewachsener Drache, war selbst für einen erfahrenen Zauberer eine Herausforderung.

Eine angespannte Stille legte sich allmählich über das Publikum. Cedric hatte weder gegrüßt, noch gewinkt. Von Anfang an, hatte er nur konzentriert den Drachen anvisiert, der ihn nun laut fauchend warnte, sich seinem Gelege weiter zu nähern.

„Er such Deckung hinter den Felsen", moderierte Bagman, „ob das einen Schwedischen Kurzschnäuzler täuschen kann."

Ängstlich krallte sich Zoe in Hermines Arm, als sie Cedric dabei beobachten, wie er versuchte sich dem Nest hinter den Felsen zu nähern. Das Drachenweibchen schien jedoch trotzdem jeden seiner Bewegungen wahrzunehmen. Ihr langer Hals war beinahe waagerecht in seine Richtung gestreckt und sie hatte die Flügel ausgebreitet, um noch größer zu wirken. Abermals fauchte sie warnend, während sie ungeduldig von einem Hinterbein auf das andere trat.

„Aber was will er nun tun? Mit dem Versteckspiel wird er das Ei womöglich nicht erreichen", gab Bagman mit einem Glucksen von sich und Zoe hätte den Moderator in diesem Moment am liebsten von seiner Tribüne geschubst.

Mit finsterer Miene blickte sie hinüber zum Jury-Turm und verpasste somit den Augenblick, da Cedric sich mutig hinter den Felsen erhob und einen Zauber ausführte. Hermine stieß einen spitzen Schrei aus, als der Kurzschnäuzler zornig eine riesige blaue Flamme auf den Champion spie, doch Cedric war im rechten Moment wieder hinter dem großen Felsbrocken in Deckung gegangen.

Niemand von ihnen hatte bisher einen ausgewachsenen Drachen Feuer speien sehen. Es war so gewaltig, beeindruckend und gleichzeitig furchtbar entsetzlich. Die Hitze des Feuers war, trotz Schutzschild bis auf die Tribünen zu spüren.

Im Publikum kreischten einige hysterisch, andere klatschten verhalten.

Der Kopf des Drachenweibchens zuckte bei jedem Geräusch nervös hin und her und um weitere Bedrohungen zu erfassen.

„Dagegen war Norbert ja ein Witz", nuschelte Ron eine Reihe unter ihnen fassungslos.

„Wer ist Norbert?", wollte Seamus wissen.

„Nicht so wichtig", antwortete der Rothaarige sofort.

„Bei Merlin", flüsterte Hermine verstört und drückte Zoes Hand fester.

Der Slytherin hingegen waren jegliche Worte vergangen. Für ein paar Sekunden, so glaubte sie, war ihr Herz stehen geblieben und nun starrte sie nur furchtbar erleichtert, auf den eingekugelten Sechstklässler, der hinter dem geschwärzten Felsen kauerte.

Ginny hatte angstvoll die Hände vor den Mund geschlagen und Neville war blass wie Marmor.

„Ein Aufrufezauber", jodelte Bagman munter über die entsetzten Gesichter hinweg, „keine schlechte Idee, aber die Eier wurden natürlich imprägniert, um es den Champopns nicht so einfach zu machen.

Die Flamme des Schwedischen Kurzschnäuzler kann im Übrigen eine Temperatur von bis zu 2.372 Grad Fahrenheit erreichen."

„Er macht wieder 'was", quietschte Ginny schrill und nahm die Hände vom Gesicht.

Zoe, die seit dem Angriff, keinen Moment mehr geblinzelt hatte sah Cedric dabei zu, wie dieser auf dem Bauch kriechend in einem Bogen um das Drachengelege kroch. Doch noch immer war der Hufflepuff viel zu weit weg, als dass er eines der Eier hätte erreichen können. Dann zielte er mit seinem Zauberstab auf einen großen Findling in der Ferne und alle sahen ihm gebannt dabei zu.

„Was tut er nun?", sinnierte Bagman laut, „oh, das wird ein Ablenkmanöver."

Der Brocken unterhalb des Drachenweibchens – jedoch zu weit entfernt, als dass sie es hätte erreichen können – wurde dunkler und verformte sich. Zunächst glaubte Zoe, dass er sich zu einem Bär formte, doch für einen Bären war der Klumpen zu klein.

„Ah, Mr Diggory hat diesen Felsblock in einen Labrador verwandelt. Beeindruckender Zauber, Mr Diggory, das muss man Ihnen lassen! Doch was wird der Kurzschnäuzler dazu sagen?"

Das Drachenweibchen fixierte den Hund und erkannte sofort, dass dieser keine Bedrohung für sie darstellte. Sie schmiegte die Flügel an den Körper und begann wieder wiegend von einem Hinterbein aufs andere zu treten.

„Das scheint zu funktionieren", sprach Bagman beeindruckt.

„Er ist doch noch viel zu weit weg!", widersprach Zoe und starrte gebannt auf die Szene.

„Vielleicht kann der Hund den Drachen vom Nest locken", meinte Hermine hoffnungsvoll.

Und genau darauf schien Cedric zu pochen. Vorsichtig hob er den Kopf und beobachtete das Drachenweibchen. Dieses sah zwar keine Bedrohung in dem Labrador, wohl aber einen leckeren Snack. Die Bewegungen des zweibeinigen Drachen auf dem felsigen Untergrund schienen etwas ungeschickt zu sein und er warf nach jedem Schritt einen Blick zurück auf das Gelege. Als der Kurzschnäuzler rund dreißig Meter vom Nest entfernt war, duckte sich der Hund in eine Felsspalte weg und der Drache brüllte wütend auf und erhob sich mit einer überraschenden Leichtigkeit in die Lüfte. Das war der Moment, da Cedric das Einhorn am Horn packte: Er sprang vom Boden auf und hechtete mit athletischer Eleganz über die Felsbrocken hinweg. Die schnelle Bewegung jedoch, lenkte die Aufmerksamkeit des Drachenweibchens wieder auf ihr Nest und es drehte in der Luft ab.

„Mr Diggory legt einen Sprint hin", kommentierte Bagman und Zoe lehnte sich angespannt nach vorne, „aber reicht das?"

Anfeuerungsrufe aus allen Richtungen hallten zu Cedric hinab und ließen den Drachen einen Moment innehalten, doch dann beschloss er, dass es genug war. Die Flamme die der Schwedische Kurzschnäuzler spie, war beinahe fünfzehn Meter lang. Cedric überlebte die Attacke nur, weil er abrupt stehen geblieben war. Zoe vergrub vor Schreck den Kopf in Hermines buschigem Haar, ihre Freundin drückte sie fest an sich. Durch die Zuschauer ging ein gräuliches Stöhnen. Die Slytherin hatte furchtbare Angst.

„Was –", brachte Zoe nur zwischen den Zähnen hindurch, doch Bagman beantwortete ihre Frage sofort: „Uuuuh, da hat Mr Diggory wohl etwas einstecken müssen – allerdings ... sieh mal an, er rennt weiter!"

Die Menge johlte, Zoe hörte die Flügelschläge des Drachen und hielt den Atem an.

„Und er hat das Ei!", donnerte Bagman.

Die Tribüne bebte unter der Last der aufspringenden und jubelnden Schüler, doch die Freude sollte nur einen Augenblick lang währen. Zoe zog den Kopf aus Hermines Haaren und in dem Moment spie der Drache abermals Feuer auf eine Stelle hinter dem Gelege. Mädchen kreischten, der Applaus erstarb. Mehrere Hexen und Zauberer stürmten in die Arena um den Schwedischen Kurzschnäuzler zu bändigen. Eine ungeheure Stille legte sich über alle. Sogar Bagman schienen die Worte ausgegangen zu sein. Nur das zornige Kreischen des Drachenweibchens, welches aus der Arena gedrängt wurde, füllte die Luft mit Geräuschen.

„Hermine", flüsterte Zoe heiser und spürte deutlich, wie sie zitterte, „er hat ihn doch nicht etwa ..."

Die Gryffindor, selbst blass wie Schnee, erwiderte nur: „Ich ... weiß es nicht ..."

Verzweifelt suchte Zoe dem Labrador in der Arena, doch der Hund hatte sich scheinbar wieder in einen Felsen verwandelt. Der Zauber war beendet ... hieß das, dass Cedric ...

„Hermine!", wimmerte Zoe und begann heftig zu blinzeln, weil ihre Augen feucht wurden.

Doch plötzlich kam Cedric unter einem Felsvorsprung hervor und trat neben das Nest des Drachens. Die Hand mit dem golden glänzenden Ei hielt er hoch in die Luft und strahlte über das ganze Gesicht.

Die Tribünen brachen erneut in stürmischen Beifall aus und der Hufflepuffblock stimmte eine selbst kreierte Hymne an.

Auch Hermine und Zoe erhoben sich von ihren Plätzen, damit sie noch etwas sehen konnten.

„Er ist wohlauf!", sagte Hermine und tätschelte Zoe beruhigend.

Zoes Körper kribbelte vor Erleichterung, doch ihr Herz klopfte so wild, als hätte sie dem Drachen selbst gegenüber gestanden.

„Bei Merlin ...", sagte Zoe nur und stimmte nun zaghaft in den Applaus ein.

„Und damit hat Mr Diggory die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers gelöst!", rief Bagman über den Jubel hinweg. „In genau vierzehneinhalb Minuten. Gratulation Mr Diggory!"

Nach ein paar Sekunden, in denen Cedric die Aufmerksamkeit genossen hatte, begann er mit dem Abstieg von der Felslandschaft, um zurück zu seiner Ausgangsposition zu gelangen. Als er näher kam, erkannte Zoe, dass sein Haarschopf und sein halbes Gesicht verbrannt waren.

„Er ist verletzt!", stellte sie zitternd fest und reckte den Hals, um es besser erkennen zu können.

„Nur ein bisschen", versuchte ihre Freundin sie zu beruhigen, „Madame Pomfrey ist bestimmt unten im Zelt der Champions und kümmert sich um ihn."

Die Slytherin nickte nur und fügte dann mit bebender Stimme hinzu: „Das wird ganz schön schwer werden, für Harry."

Sie fing Hermines ängstlichen Blick auf.

„Harry schafft das schon!", sagte Zoe sofort. „Und er wird –"

„Kommen wir zur Bewertung!", unterbrach Bagmans Stimme die Unterhaltungen. „Mr Diggory hat mittels eines Verwandlungszaubers ein Ablenkungsmanöver gestartet, um an dem Drachenweibchen vorbeizukommen und trug dabei eine Verletzung davon. Zusammengefasst eine sehr gute Leistung. Wirklich sehr gut! Und nun die Noten der Jury!"

Zoe sah wieder zum Jury-Turm, in der jedes Mitglied seinen Zauberstab hob und daraus stieg eine Art silbriger Rauch empor. Über Madam Maximes Kopf bildete sich eine schlanke Sieben. Mr Crouchs Rauch formte sich zu einer Acht und er sah hinüber zu Dumbledore. Dieser generierte eine Neun und ließ damit den Hufflepuffblock vor Jubel explodieren.

„Sehr schön", kommentierte Bagman die Bewertung. „Von mir bekommt er auch eine glatte Acht."

Karkaroff beschwor im Anschluss eine Sechs über seinen Kopf.

„Wie unfair!", rief Zoe wütend aus und war damit nur eine von vielen Hogwartsschülern, die dies ungerecht fanden.

Unzählige Buh-Rufe ertönten im Stadion und die silbrigen Zahlen über den Köpfen der Juroren verschwanden, als Bagman wieder das Wort ergriff: „Damit kommt Mr Cedric Diggory auf Achtunddreißig von Fünfzig möglichen Punkten. Ein sehr gutes Ergebnis wie ich finde!"

Die empörten Rufe der Hogwartsschüler versiegten, als abermals das kratzende Geräusch ertönten, weil sich das zweite Tor öffnete.

„Und es geht nahtlos weiter mit dem Turnier", sprach Bagman schallend über die Menge hinweg.

Das Tor war noch nicht ganz offen, da erschien der Schemen des zweiten Drachenweibchens hinter dem Gitter im dunklen Gang dahinter. Es brüllte wütend und duckte sich gleich unter dem Tor hinweg, als die Öffnung darunter groß genug war, dass es hindurch gepasst hatte.

„Der Gemeine Walisische Grünling", kommentierte Bagman, „ist für einen Drachen relativ friedliebend und verspeist bevorzugt Schafe."

Zoe sah dem Drachen dabei zu, wie er echsenartig, wenngleich elegant über die Felsen krabbelte und sogleich das Nest untersuchte, als sei er nicht sicher, ob noch alle Eier da waren. Seine Zunge schnellte immer wieder aus seiner langen Schnauze hervor, wie bei einem übergroßen Waran mit Flügeln.

„Der sieht doch eigentlich ganz harmlos aus", sagte Ginny neben ihnen, aber Neville meinte: „Drache bleibt, Drache ..."

Zoe, nun wesentlich entspannter als zuvor, lehnte sich auf ihrem Sitz zurück und lauschte der Stimme des Kommentators: „Doch hat er auch eine Schwäche für holde Maiden? Wir werden es sogleich erfahren, denn der Walisische Grünling ist die erst Aufgabe für Miss Fleur Delacour!"

Zoe stimmte in den Applaus ein, der vor allem von der Beauxbatonfraktion zu ihnen herüberschwappte. Fleur betrat die Arena bedächtig, wie eine Ballerina und das Drachenweibchen hatte sie sofort fixiert. Als zierliche und elegante Person, wirkte die französische Schülerin in der rauen Felsformation noch sehr viel zerbrechlicher, als es unter normalen Bedingungen der Fall gewesen wäre. Auf den Gesichtern einiger Jungs stahl sich ein heimliches Lächeln und Ron, vor ihnen seufzte verträumt.

„Blödmann!", flüsterte Hermine garstig und nahm ihren Blick von seinem roten Hinterkopf.

„Der Walise duldet ihre Anwesenheit", kommentierte Bagman, „das ist sehr erstaunlich. Ich bin auf die Strategie von Miss Delacour gespannt – und wie ich sehe hat sie sich bereits mit einem Kälte-Zauber geschützt. Das ist eine wirklich gute Idee gewesen!"

Zoe zog die Brauen zusammen und sah zu Hermine herüber.

„Warum sind wir nicht auf diese Idee gekommen?", fragte sie stöhnend.

Die Gryffindor zuckte nur mit den Schultern und antwortete, ohne von dem Schauspiel aufzusehen: „Die Zeit war so knapp ... das hätte mir tatsächlich einfallen können ... Sieh mal, was macht sie da?"

Zoe richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Arena.

„Sieht aus, als wolle sie mit dem Drachen ta-tanzen", stammelte Neville und schüttelte verwirrt den Kopf.

„Was soll das werden?", fragte Bagman amüsiert, als bereits die ersten Lacher von den Tribünen herüberwehten.

Nachdenklich betrachtete Zoe das silberhaarige Mädchen auf dem Felsen. Fleur hatte sich gut sichtbar auf einen erhabenen Stein positioniert, sodass sie fast auf Augenhöhe mit dem magischen Reptil war. Der Walisische Grünling hatte sich schützend mit allen vier Beinen über sein Nest gestellt und die Hexe nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen.

Doch Fleur, die beide Hände auf Brusthöhe hatte, begann nun in einem seltsam beruhigenden Takt von der Hüfte aufwärts von rechts nach links zu pendeln.

„Das mutete ganz so an", grübelte Bagman laut, „als wolle sie den Drachen hypnotisieren ..."

„Kann so 'was klappen?", fragte Neville verunsichert in die Runde.

„Keine Ahnung", meinte Hermine schulterzuckend.

„Auf jeden Fall", sprach Ginny leise und deute hinab auf die Arena, „passiert etwas mit dem Walisen."

Zoe folgte mit dem Blick ihren Arm entlang und fixierte schließlich wieder das Drachenweibchen. Dieses begann tatsächlich, wenn auch noch kaum merklich mit dem Kopf im selben Takt hin und her zu wiegen.

Fleur schien eine Art Singsang angestimmt zu haben, doch ihre Stimme drang nicht bis an ihre Ohren hinauf. Man sah es nur, durch die Bewegung ihrer Lippen und den seltsam gelben kringeln, die aus ihrer Zauberstabspitze hervorkamen.

„Der Kältezauber lässt nach", sprach Bagman, um die langweilige Szene ein wenig mit Leben zu füllen, „Miss Delacour braucht offensichtlich all ihre Kraftreserven für diesen ... wirklich sehr absonderlichen Zauber. Doch dem Drachen scheint es zu gefallen."

Die Bewegungen des Walisischen Grünlings wurden immer ausschweifender. Zunächst wiegte er mit Kopf und Hals hin und her, dann mit den Schultern und nun trat er von einem Bein auf das andere. Eine gefühlte Ewigkeit sahen sie Fleur dabei zu, wie sie versuchte den Drachen in Trance zu bringen.

„Ganz schön langweilig", sagte Dean, der vor Ron saß und gähnte. „Passiert da heute noch etwas?"

„Tatsächlich scheint der Plan der Beauxbaton-Kandidatin aufzugehen." Bagmans Stimme hallte durch die Arena. „Die Augen des Drachenweibchens werden immer kleiner. Keine spektakuläre Show, muss man sagen, aber wirkungsvoll!"

Und plötzlich war es so weit: Der Gemeine Walisische Grünling riss sein Maul auf und offenbarte Hunderter spitzer scharfer Zähne. Beeindruckt sah Zoe dabei zu, wie der Drache gähnte und sich dann um das Gelege zusammenrollte und Augen schloss.

„Es hat geklappt", rief Ginny überrascht.

„Wie viel Zeit wird Miss Delacour nun bleiben, um aus dem Nest eines der Eier zu entwenden?", sprach Bagman die Frage aus, die sich alle hier stellten.

Gebannt sahen sie der Französin dabei zu, wie sie über die Felsen kletterte, um das Gelege zu erreichen.

„Was macht sie, wenn es aufwacht?", fragte Hermine misstrauisch.

„Vielleicht wieder den Kältezauber anwenden?", spekulierte Zoe.

Die Slytherin hatte den Blick noch immer auf die Flanken des mächtigen Reptils geheftet, die sich in gleichmäßigen Bewegungen hob und senkte.

Als Fleur das Drachenweibchen jedoch erreichte, zögerte sie, denn es war kaum möglich, an die Eier zu kommen, ohne an einer Stelle über die schuppige Haut des Drachens zu klettern.

„Oh, ich bin mir nicht sicher, ob das klug war!", jodelte Bagman schadenfroh, als er feststellte, dass Fleur so nicht an das Gelege kam. „Wird das Drachenweibchen weiterschlafen, wenn eine Maus auf ihm herumtollt?"

„Draco dormiens nunquam titillandus ...", sprach Zoe die Worte aus, die ihr sofort in den Kopf schossen.

Hermine grinste und Neville fragte verwirrt: „Was heißt das eigentlich?" Schon oft hatte er den Spruch auf der Pergamentrolle unter dem Schulwappen gesehen.

„Kitzle niemals einen schlafenden Drachen", erklärte Zoe nüchtern und sah Fleur dabei zu, wie sie sich ein Herz fasste und näher an den Walisen herantrat.

Doch noch bevor die Französin eines der Eier erreichen konnte, geschah etwas Unvorhersehbares. Funken stoben beim Schnarchen aus den Nasenlöchern des Drachenweibchens und einige davon landeten auf dem Umhang von Fleur. Der leichte Stoff fing sofort Feuer.

„Oh ... beinahe! Jetzt aber Vorsicht ... du meine Güte, ich dachte schon, sie wäre erledigt! Sie hat den Brand jedoch gelöscht, aber wie lange wird das Drachenweibchen noch schlafen?", fragte Bagman.

„Gut reagiert", meinte Hermine, als Fleur das Feuer mit einem Wasserstrahl aus ihrem Zauberstab löschte. „Das hätte ich ihr alles gar nicht zugetraut ..."

Der Drache rührte sich und die Französin stürzte auf das Gelege zu, schnappte sich eines der goldenen Eier und begann sofort mit dem Rückzug.

„Und Miss Fleur Delacour hat das Ei!", rief Bagman und Applaus erfüllte abermals die Luft. Die Beauxbaton-Kandidatin hatte den Ausgang bereits erreicht, bevor der Walise schläfrig eines seiner Augen öffnete.

„Unser zweiter Champion hat somit siebzehn Minuten gebraucht, um die ihm gestellte Aufgabe zu lösen und damit ist Miss Fleur Delacour derzeit auf Platz eins. Gratulation!"

Der Jubel wurde lauter und kam hauptsächlich von den Beauxbatons und etlichen Jungs. Ein markerschütterndes Kreischen durchbrach den Applaus. Das Drachenweibchen hatte bemerkt, dass man es um ein Ei betrogen hatte. Doch noch bevor es sich in die Lüfte erheben konnte, waren die Magiezoologen zur Stelle, um den Walisischen Grünling zurück in sein Gehege zu bringen.

„Also ich fand, dass Cedric besser war, was meint ihr?", fragte Ginny und sah zu ihnen herüber.

Zoes Herz machte einen Hüpfer und sie antwortete: „Er war auf jeden Fall schneller, dass sollte ihm mehr Punkte einbringen ..."

„Kommen wir zur Punktevergabe!", donnerte Bagmans Stimme über sie hinweg. „Ich bitte die Jury sich zu entscheiden!"

Es dauerte ein paar Sekunden, als Dumbledore mit einer Acht begann und dann folgten ihm auch die anderen. Madame Maxime vergab eine Neun, Mr Crouch und Bagman eine Sieben und Karkaroff konnte sich sogar nur zu einer Fünf herablassen.

„Ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wie Karkaroff Krum bewerten wird!", pochte Hermine und stimmte in den Beifall ein.

„Und damit kommt Miss Fleur Delacour auf sechsunddreißig Punkten. Mr Cedric Diggory liegt somit noch mit zwei Punkten Vonre –" Der immer lauter werdende Applaus von den Hogwartsschülern zwang Bagman zu einer kurzen Pause. „Doch das Spiel geht weiter. Zwei von vier Champions müssen sich der Aufgabe noch stellen und hier kommt auch schon das nächste Drachenweibchen: Es ist ein chinesischer Feuerball!"

Ein beeindruckendes Raunen ging durch die Menge und als Zoe den feuerroten Körper des nächsten Drachenweibchens erblickte, wusste sie auch warum.

„Der ist ja wunderschön!", sprach die Slytherin ungläubig, als das Tier mit dem langen schlangenartigen Körper zu seinem Nest kroch.

Die Statur des Chinesischen Feuerballs war ganz anders, als die der europäischen Drachen. Er hatte einen schlanken Körperbau mit vier goldkrallenbesetzten Beinen und keine Flügel. Um seinen gehörnten Kopf trug er eine Art Mähne aus goldfarbenem Fell und auch die Schwanzspitze war mit diesem metallisch-schimmernden Haaren bedeckt. Über den Kamm des Rückens zogen sich breit gezackte Stacheln und der schuppige Bauch hatte eine gelbgoldene Farbe.

„Kann der überhaupt fliegen?", fragte Neville verwundert und die Mädchen hatten nicht so Recht eine Antwort darauf.

„Mit dem Chinesischen Feuerball", begann Bagman erneut zu erzählen, „hat es unser nächster Champion sehr viel schwerer. Der Feuerball ist nämlich in seiner Heimat dafür bekannt, dass er bevorzugt Schweine und auch Menschen frisst. Hoffen wir, dass er für heut satt ist." Gluckste der Moderator über seinen eigenen Witz. „Und hier kommt Mr Krum!"

„Hoffentlich nicht Harry!", flehte Zoe, der nach Bagmans Ansage etwas unwohl zu Mute war und seufzte sofort erleichtert, als der Durmstrang-Champion angekündigt wurde.

„Dann ist Harry das Schlusslicht", sprach Hermine mit bebender Stimme.

Viktor Krum schlurfte mit einer grimmigen Entschlossenheit in die Arena und der Drache wandte seinen löwenartigen Kopf zu dem Eindringling um und öffnete sofort das Maul. Im Gegensatz zu dem Schwedischen Kurzschnäuzler schien der Feuerball nichts für Drohungen übrig zu haben. Der Durmstrang musste sofort hinter dem nächsten Felsbrocken in Deckung gehen, als der Drache ihm einen Feuerball mit einem Meter Durchmesser entgegen spie.

Ein erschrockenes „Uuuuh" ging durch die Reihen des Publikums.

„Und hier, meine Damen und Herren, können sie gleich erkennen, woher der Chinesische Feuerball seinen Namen hat: Sehen Sie die pilzförmigen Flammen, die aus seinen Nüstern entweichen? Dieses Drachenweibchen ist allen Anschein nach bereits etwas erregt."

„Etwas?", fragte Zoe ungläubig, die dem angespannten Drachen dabei zusah, wie er ungehalten, wie eine gereizte Katze, mit seinem Schwanz hin und her peitschte.

„Sieht so aus", sprach Neville leise, „als hätte Krum den gefährlichsten abbekommen ..."

„Wie wird unser Champion nun vorgehen? Wir sehen er schleicht sich hinter den Felsen bereits näher an den Feuerball heran."

Der Drache, der den Eindringling offenbar wittern konnte brüllte zornig und spie einen weiteren Feuerball auf die Stelle, hinter der sich Viktor Krum gerade versteckt hatte.

Der Durmstrang verharrte ruhig in seiner Deckung, den Zauberstab auf Gesichtshöhe erhoben und die Augen für einen Moment geschlossen, als suche er nach Konzentration. Dann sprang er unangekündigt und entschlossen hinter dem Felsbrocken hervor. Er schoss einen gut gezielten Fluch direkt in das Auge des Chinesischen Feuerballs und ging sofort wieder in Deckung.

Das Drachenweibchen jaulte vor Schmerzen auf und spie abermals Feuer.

„Uuuuh, das war sehr gut gezielt!", kommentierte Bagman. „Ein Konjunktivitis-Fluch, einfach, aber sehr wirkungsvoll, Mr Krum!"

„Was macht der?", wollte Zoe sofort wissen.

„Das ist ein Bindehautentzündungs-Fluch", erklärte Hermine, ohne den Blick von dem Drachen zu nehmen, „er beeinträchtig die Sehkraft."

Vor Schmerzen brüllend, schlug der Chinesische Feuerball mit dem Kopf, bis er das Gleichgewicht verlor und ungeschickt torkelnd über die Felsen lief.

„Da gingen einige Eier zu Bruch", kommentierte Bagman bedauernd, „sehr schade, das wird sicher zu Punktabzügen führen ..."

Das Drachenweibchen wurde mit jeder Sekunde wütender. Seine zusammengekniffenen Augen tränten heftig und es spuckte immer wieder Feuerbälle in die Richtung, in denen es den Champion vermutete. Doch Viktor Krum blieb in seinem sicheren Versteck, bis sich schließlich ein Felsen unter dem Gewicht des Drachens löste und er eine kleine Gerölllawine lostrat. Der Feuerball stürzte hinunter und erhob sich im Blindflug in die Luft.

Zoe hatte noch nie etwas so elegantes gesehen. Schwerelos glitt der lange Körper, schlangengleich durch die Lüfte und dabei strahlte er so viel Erhabenheit und Anmut aus.

„Also, ich würde sagen, Neville, er kann doch fliegen ...", sprach Ginny erstaunt.

„Und er kommt direkt auf uns zu!", kreischte Zoe im nächsten Moment.

„Deckung!", schrie Seamus vor ihnen.

Die Schüler in ihrem Block sprangen ängstlich von den Sitzplätzen oder duckten sich panisch, als der zwölf Meter lange Drache schnurstracks auf die zuraste. Einige kreischten in Panik und Zoe kauerte sich vor Hermine unter ihren Sitz, hob die Arme über den Kopf und stieß ein Stoßgebet aus.

Ein lauter heller Gong ertönte, als der Chinesische Feuerball gegen den Schild prallte, und Bagmans amüsierte Stimme hallte wieder durch die Arena: „Keine Sorge, keine Sorge – ich sagte doch, für die Sicherheit ist gesorgt ..."

Der Drache brüllte schmerzerfüllte und als Zoe langsam den Kopf hob, konnte sie gerade noch erkennen, wie der Feuerball auf der gegenüberliegenden Seite gegen den Schild preschte, der in dem Berührungsmoment eisblau aufleuchtete.

„Puuuh", sagte Neville nur und krabbelte zurück auf seinen Stuhl.

„Mir war jetzt aber auch unwohl dabei", gab Hermine zu und richtete sich auf.

„Und Mr Viktor Krum hat das Ei!", donnerte Bagman und Zoe zog sich wieder auf ihren Sitz und bemerkte, dass sie nun vor Schreck am ganzen Körper zitterte. „In grandiosen acht Minuten! Damit war er mit Abstand der Schnellste!"

Der Drache flog immer noch unkontrolliert umher und Zoe konnte sehen, die Krum flink von der Felslandschaft herunter sprang und zurück zu seinem Startpunkt lief. Nur wenige Sekunden stürzten die Magiezoologen in die Arena, um den Chinesischen Feuerball zu besänftigen und wieder einzufangen.

„Mr Krum hat seine Aufgabe mit einem einfachen Zauber in sehr kurzer Zeit gelöst", fasste Bagman zusammen, „dabei sind jedoch einige Eier im Gelege zerstört worden. Was sagt die Jury dazu?"

Madam Maxime war die erste, die ihren Zauberstab hob und über ihrem Kopf erschien eine silbrige Sechs. Mr Crouch und Dumbledore gaben Krum jeweils acht Punkte.

„Der Meinung bin ich auch!", stimmte Bagman zu und wutschte ebenfalls eine Acht aus seinem Zauberstab.

Der Letzte war Karkaroff und über dessen Kopf mit dem selbstgefälligen Grinsen erschien groß und glänzend eine Zehn.

„Ich hab's gewusst!", meckerte Hermine durch die vereinzelten Buhrufe hindurch. „Er ist total parteiisch!"

Der Block der Durmstrangs explodierte derweil durch den Applaus und übertönte sogar das Brüllen des Chinesischen Feuerballs, der sich noch immer gegen seine Dompteure wehrte.

Bagman wartete schließlich einige Sekunden, bis er die Stimme zur Punkteverkündung wieder erhob: „Damit ist der Durmstrang-Champion, Mr Viktor Krum, derzeit mit ganzen vierzig Punkten auf Platz Eins. Dicht gefolgt von Mr Cedric Diggory und Miss Fleur Delacour. Das wird ein spannendes Kopf an Kopf rennen für dieses Turnier! Fulminant!"

„Jetzt ist Harry an der Reihe ...", sagte Zoe ernst und sah zu ihren Freunden herüber in der Hoffnung einer von ihnen würde etwas Tröstliches sagen.

Doch Hermines verängstigter Blick, Nevilles blasse Miene und Ginnys nervöses Haarespielen beunruhigte die Slytherin nur noch mehr.

„Ich wäre froh, es würde endlich anfangen!", sagte Hermine und sah hinab zu dem Chinesischen Feuerball, den sie mittlerweile zumindest zum Landen gezwungen hatten.

„Hoffentlich ist Harrys Drache nicht auch so ein aggressives Biest!", meinte Zoe.

„Ja, hoffentlich!"

Während der Feuerball gezähmt und aus der Arena geschafft wurde, sprachen die Freunde kein Wort miteinander. Jeder von ihnen war in seine eigene Gedankenwelt versunken.

Nachdem sich das Tor hinter dem letzten Magiezoologen schloss, kündigte Bagman den nächsten Drachen an.

„Nun ist das Spektakel fast vorbei und nur noch der Ungarische Hornschwanz ist übrig geblieben. Ein äußerst wehrhaftes und biestiges Exemplar haben wir für diese Veranstaltung mitgebracht."

Von den Tribünen hallte Jubel herab, als sich das Tor ein letztes Mal öffnete und ein gigantisches Drachenweibchen flink zu seinem Gelege flog, als hätte es nur auf diesen Moment gewartet.

Zoe rutschte das Herz in die Hose. Die riesige, vierbeinige Echse hatte über den ganzen Rücken lange, bronzefarbene Hörner. Der Schwanz des Reptils endete in einer keulenartigen Verdickung, eine zusätzliche Gefahr, auf die Harry achten musste. Misstrauisch blickten die gelben Augen hinauf zu der Menschenmenge, während sich das Weibchen schützend über seinem Gelege drapierte.

„Und hier kommt unser letzter und auch jüngster Champion: Mr Harry Potter!"

Das Getöse um sie herum war laut doch man hörte hauptsächlich Buh-Rufe. Hermines und Zoes energisches Klatschen ging jämmerlich unter. Von allen Seiten blinkten giftgrüne Schriftzüge auf und die Slytherin wusste, auch wenn sie es nicht lesen konnte, dass sie „Potter-Stinkt!" verkündeten.

„Nicht irritierten lassen, Harry!", japste Hermine, als könne der Gryffindor unter ihnen das hören.

Nur langsam und zögerlich betrat Harry die Arena. Der Hornschwanz hatte ihn sofort im Auge. Sein Blick glitt zur Orientierung umher, dann hob Harry seinen Zauberstab und vollführte die Bewegung. Das Publikum johlte unverhohlen.

„Offensichtlich hat er versucht einen Zauber zu wirken", sagte Bagman grüblerisch, „aber mir ist nicht ganz klar, was er da versucht ..."

Aus den Zuschauerreihen waren vereinzelt Buh-Rufe zu hören und Zoe begann nervös auf ihren Fingern zu kauen. Doch dann, während sie mit Hermine in die Richtung blickten, in der sie das Schloss vermuteten, fiel es Zoe plötzlich brühheiß ein. Erschrocken wandte sich die Slytherin zu ihrer Freundin um und sagte: „Hermine!"

Und die Gryffindor erwiderte ihren verängstigten Blick.

„Was?"

„Was ist ... wenn ...", Zoe senkte die Stimme um einige Tonlagen, „der Besen ... Was ist, wenn er nicht durch den Schutzschild kommt?!"

Hermines Augen weiteten sich vor Entsetzten ein wenig.

„Das habe ich nicht bedacht", gab sie zu und krallte sich die Nägel in die Wangen. „Es wird schon klappen ... Denke ich ..."

„Da ist was!", fiepte Ginny und deutete auf die Arena.

Zoe und Hermine widmeten ihre Aufmerksamkeit wieder dem Schauspiel und da kam der Feuerblitz geradewegs auf Harry zugesaust.

„Bei Merlin!", entfuhr es Zoe erleichtert.

„Er hat's geschafft!", japste Hermine aufgeregt.

„Da kommt ein Besen in die Arena geflogen!", kommentierte Bagman und seine Stimme hellte sich etwas auf, als er hinzufügte: „Mr Potter hat sich allem Anschein nach, mittels Aufrufezauber einen Besen herbeigeholt. Das nenne ich mal eine extravagante Idee! Und da erhebt sich unser jüngster Champion auch schon in die Lüfte!"

Harry zögerte keine Sekunde. Als er den Stiel des Feuerblitzes ergriff, schwang er routiniert ein Bein darüber und stieß sich elegant vom Boden ab. Auf den Tribünen war es nun vor Verblüffung still geworden und als er im rasanten Tempo um die Arena schoss, begannen die Ersten mit anerkennendem Applaus. Der Hornschwanz, bisher unbeeindruckt, folgte ihm mit ruhigem Blick. Harry lenkte den Besen über das Drachenweibchen und flog in einem abrupten Sturzflug auf den Hornschwanz hinunter. Doch der Drache öffnete nur kurz sein Maul und stieß eine mächtige Feuerflamme aus seinem Rachen.

Hermine schrie auf und klammerte sich, an die ebenfalls entsetzte Zoe. Das Publikum stöhnte, doch dann brach Jubel aus.

„Meine Güte, der kann fliegen!", rief Bagman über das Kreischen hinweg. „Sehen Sie das, Mr Krum?"

„Er ist ausgewichen!", erklärte Zoe ihrer Freundin, die just in dem Moment wieder den Kopf hob und Harry dabei zusah, wie er in großen Spiralen über dem Schädel des Hornschwanzes flog.

„Sieht aus, als wolle er ihn schwindelig machen", meinte Ginny mitfiebernd zu Neville.

Diesem hatte es jedoch nun endgültig die Sprache verschlagen.

Abermals stürzte sich Harry von oben herab, doch darauf war der Drache nun gefasst gewesen. Er spie eine weitere Feuerfontäne auf den Champion los und setzte einen Hieb seines stachelbesetzten Schwanzes direkt hinterher.

„NEIN!", kreischte Hermine, doch ihr Schrei ging im Tosen des Publikums unter. „Ist er verletzt?"

„Oh, sieht ganz so aus, als hätte der Hornschwanz ihn erwischt", kommentierte Bagman, „doch Mr Potter fliegt tapfer weiter!"

„Das Vieh lässt sich einfach nicht weglocken!", meinte Zoe verärgert, wie soll er da nur an das Ei herankommen?"

Doch Harry hatte offensichtlich einen Plan. Er flog wieder näher zu dem Drachenweibchen, welches bereits den Hals nach ihm ausgestreckt hatte, um im richtigen Moment zuzuschnappen, und hielt dabei gerade genug Abstand, dass dieser ihn nicht erreichen konnte.

„Das ist viel zu nah!", quietschte Hermine panisch.

Aber genau das, war der richtige Ansatz. Der Hornschwanz brüllte zornig auf und erhob sich zum ersten Mal von seinem Gelege, um den lästigen Menschen noch ein Stückchen näher zu kommen. Wütend peitschte das Drachenweibchen mit dem Schwanz hin und her und grub dabei tiefe Furchen in die Erde, rund um das Nest.

„Naaa, der Ungarische Hornschwanz vermeidet es, seine Eier zu verlassen", erklärte Bagman allmählich. „Ich bin gespannt, wie Mr Potter den Drachen dazu bewegen will."

Der Hornschwanz schnappte wütend in die Luft, doch Harry war weit genug von seinem großen Maul entfernt gewesen und so spie er erneut einen Feuerstrahl, dem der Flugkünstler lässig auswich. Rasend vor Zorn brüllte der Drache abermals und endlich, schien er seinen Entschluss gefasst zu haben, den lästigen Eindringling ein für alle Mal zu erledigen. Das Drachenweibchen faltete seine riesigen, ledrigen Flügel auseinander und stellte sich auf die Hinterbeine, doch just in dem Moment reagierte Harry.

Schneller, als sie alle sehen konnte, stürzte er sich hinab genau auf den geschuppten Bauch des Hornschwanzes zu. Im Flug griff er sich das goldene Ei und schoss unter der Flanke des Drachens wieder hinaus.

„Schaut euch das an!", rief Bagman begeistert, als Harry durch die Arena zischte, während die Tribünen explodierten. „Da schaut euch das mal an! Unser jüngster Champion hat sein Ei am schnellsten geholt!"

Die Schüler sprangen jubelnd von ihren Sitzen und Zoe tat es ihnen gleich, um weiter einen Blick auf das Geschehen zu haben.

„ER HAT DAS EI, HERMINE!", kreischte sie während diese überdreht auf der Stelle auf und ab hüpfte und zuerst Neville, dann Ginny und schließlich Zoe umarmte.

„Er hat's geschafft!", keuchte Hermine freudig.

„Damit stehen die Chancen für Mr Potter nun ganz anders!", kündigte Bagman mit erhobener Stimme an, um das zornige Brüllen des Hornschwanzes zu übertönen.

„KOMM!", rief Hermine Zoe zu, nachdem Harry zum Eingang geflogen war.

„WOHIIN?!", schrie die Slytherin durch das Gejohle zurück.

„NA ZU HARRY!" Sie packte Zoe am Saum ihres Ärmels, drückte sich an Neville, Ginny, Lavender und Parvati vorbei und hastete die steinernen Stufen herab, bevor sie sich mit all den Schülern füllten.

„WARTET!", rief eine vertraute Stimme, im Vorbeilaufen.

Einen kurzen Moment wandte sich Zoe um und erkannte Ron, der ihnen auf den Fersen war. Dann folgte sie jedoch Hermine die Tribüne hinunter. Sie liefen durch einen Torbogen und steuerten zielsicher das Championzelt an .Doch schon vor dem Zelt wurden sie von der stellvertretenden Schulleiterin aufgehalten.

„Wo wollen sie hin? Das Zelt ist nur für die Champions vor -", fragte sie mit der üblichen Strenge in der Stimme.

„Zu Harry, Professor", japste Hermine aufgeregt.

„Biiiiittee!", fügte Zoe flehend hinzu, „das Turnier ist doch bereits vorbei!"

Auf den schmalen Lippen von Professor McGonagall zeichnete sich ein äußerst seltenes Lächeln ab, bevor sie sprach: „Nun gut, gehen sie schon!"

Das ließen sich die beiden Mädchen nicht zweimal sagen, sie eilten hindurch die Zeltklappe und befanden sich plötzlich in einem großen Vorzelt, dessen blickdichte Stoffe private Bereiche für jeden Champion abtrennte. Fragend blieben sie vor zwei Vorhängen stehen und Zoe schnappte nach Luft und rieb sich die stechende Seite.

„Wie geht's uns jetzt, Diggory?" Erklang die Stimme der Krankenschwester hinter dem rechten Vorhang.

Zoes Herz machte einen Hüpfer und Hermine kombinierte richtig. Stürmisch schlug sie den linken Vorhang zur Seite und betrat den Bereich dahinter.

„Harry", schrie sie schrill und Zoe folgte ihrer Freundin augenblicklich, „du warst einfach klasse!"

Der Gryffindor wandte sich überrascht zu ihnen um und geriet ins Stolpern, als Hermine ihm schwungvoll um den Hals fiel. Doch es zeichnete sich auch ein freudiges und erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen ab.

„Einsame Spitze!", bestätigte Zoe und herzte die beiden einfach zusammen.

„Du warst einfach unglaublich!", jubilierte Hermine weiter. „Wirklich unglaublich!"

„Bagman hat dich für deine Manöver gelobt!", erzählte Zoe. „Und du warst von allen der Schnellste!"

Harry erwiderte die Umarmung der beiden Mädchen glücklich, als sein Blick auf etwas hinter ihnen fiel. Und erst, als Zoe Rons Stimme hörte, erinnerte sie sich wieder daran, dass der Rothaarige ihnen gefolgt war.

„Harry", meinte er ernst, „wer immer deinen Namen in diesen Kelch geworfen hat – ich – ich wette, die wollten dich erledigen!"

Es war seit Wochen das erste Wort, das sie wieder miteinander sprachen. Zoe ließ den Gryffindor los und wandte sich zu Ron herum und auch Hermine trat einen Schritt zur Seite, um den Jungs Platz zu machen.

„Hast es kapiert, oder?", gab Harry kühl zurück. „Hast ja lange genug gebraucht."

Ronald schien einen Moment verlegen, aber dann fasste er sich ein Herz, doch noch bevor er den Mund geöffnet hatte, tat Harry es mit einer Handbewegung ab.

„Ist schon gut, vergiss es."

„Nein", widersprach Ron, „ich hätte nicht –"

„Vergiss es", beharrte Harry.

Nervös grinste Ron Harry an – und Harry grinste zurück und damit fiel Zoe ein Stein vom Herzen.

„Na endlich!", sagte sie überglücklich. „Da braucht es tatsächlich einen Drachen, damit ihr euch wieder versöhnt!"

Sie lachten gemeinsam, doch Hermine brach plötzlich in Tränen aus und fing sich damit verwirrte Blicke von den Jungs ein.

„Da gibt's doch nichts zu weinen", meinte Harry irritiert.

Aber die Gryffindor ignorierte ihn einfach.

„Ihr beiden seid so doof!", schrie sie aufgebracht, stampfte mit dem Fuß auf und lief heulend aus dem Zelt hinaus, noch bevor Zoe hätte reagieren können.

Perplex sah Ron zu der Slytherin und meinte: „Vollkommen übergeschnappt ..."

„Sie ist nicht übergeschnappt", widersprach Zoe sogleich, „das war heute alles ein bisschen viel ... Aufregung ..."

„Wir gehen besser hinaus, Harry", sprach Ron, „gleich gibt es deine Punkte ..."

Zoe folgte den Jungs ins Vorzelt, zögerte dort jedoch einen Moment. Doch weder Ron noch Harry nahmen Notiz davon. Viel zu beschäftig waren sie damit, ihre neu gewonnene Freundschaft zu genießen und all die angestauten Informationen auszutauschen. Als die beiden außer Sicht waren, warf Zoe einen verstohlenen Blick über die Schulter und ihr Herz begann aufdringlich zu klopfen. Ein paar Sekunden lauschte sie, doch nur der Lärm von draußen drang an ihr Ohr.

Als Zoe spürte, wie die Aufregung zunahm und ihre Hände schwitzig wurden, fasste sie sich dann einfach ein Herz. Wenn sie es nicht jetzt tat, würde sie es vermutlich nie tun.

„C-C-Cedric?", sprach sie heiser zu dem rechten Vorhang.

Dahinter erklang die überraschte Stimme des Hufflepuff.

„Ja?"

„Darf ich ... darf ich rein kommen?!" Das Herz in ihrer Brust klopfte nun so schnell, dass es sie aus dem Konzept brachte.

„Ja, klar ..."

Zoe atmete durch und duckte sich unter dem Vorhang hinweg, verhedderte sich darin, stolperte über ihre eigenen Füße und trat schließlich, von einem hässlichen Geräusch von zerreißendem Stoff begleitet, hindurch. Sie spürte sofort, wie ihre Wangen heiß wurden.

„Oh, du bist es, Zoe", sagte Cedric freundlich, wenngleich doch erstaunt.

Ein schwindelerregendes Gefühl füllte plötzlich ihren Schädel und blockierte jeden klaren Gedanken. Cedric saß kerzengerade auf einer Pritsche und die linke Seite seines Gesichts war mit einer dicken, orangeroten Paste bestrichen.

„Ja ...", antwortete Zoe auf dessen Feststellung hin.

Doch das war auch gerade alles, was ihr einfiel. Unmittelbar spürte sie, wie ihr die Röte auf die Wangen schoss und mit jeder Sekunde dunkler wurde, da diese peinliche Stille anhielt. Warum hatte sie sich nicht vorher überlegt, was sie überhaupt hatte sagen wollen?

Jetzt starrte sie Cedric einfach nur sekundenlang an, ohne dass ihr etwas einfiel. Unterdessen lächelte der Hufflepuff sie aufmunternd an und eine Strähne seines dunklen Haares fiel ihm dabei ins Auge. In Zoes Bauch kribbelte es unheilvoll. Als ihr jedoch auffiel, wie lange sie Cedric einfach nur angeglotzt hatte, da senkte Zoe peinlich berührt den Blick zu Boden und schließlich ergriff ihr Schwarm das Wort.

„Was gibt's?", fragte er lässig.

„Ich ... ich ... wollte nur fragen – wie es dir geht ...", versuchte Zoe zu erklären und begann nervös ihre Finger zu kneten.

„Ganz gut jetzt", gab er zurück, als wäre es eine ganz normale Frage gewesen. „Madame Pomfrey meint, die Verbrennungen seien nur oberflächlich und sie bekommt das hin."

Zoe sah wieder zu ihm auf und labte sich an Cedrics hübschem Lächeln.

„Schön ...", meinte sie und fügte nach eine kurzen Pause besorgt hinzu: „Tut's noch sehr weh?"

Doch der Hufflepuff schüttelte entschlossen den Kopf.

„Jetzt nicht mehr, nachdem ich diese kühlende Salbe bekommen habe", antwortete er und deutete auf sein Gesicht.

Das makelloseste Gesicht, dass Zoe je gesehen hatte.

„Das ist gut", sagte sie leise und zwang sich nun ebenfalls zu einem Lächeln.

Ein paar peinliche stumme Sekunden folgten.

„Ja", sprach Cedric irgendwann, um die Stille zu füllen.

Zoes Herz klopfte noch immer aufdringlich und es kam ihr mit jedem Atemzug lauter vor. Als von draußen Applaus zu ihnen herüberwehte, kam dies einer Erlösung gleich.

„Ich verpasse die Punktevergabe von Harry!", meinte Zoe rasch und spürte, wie wieder etwas Leben in ihren Körper kehrte. „Ich muss los ..."

„Kein Problem", erwiderte Cedric galant und mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.

„Tut mir leid!", beteuerte Zoe.

„Muss es nicht", sagte der Hufflepuff ernst, „nett, dass du gekommen bist."

Zoe wurde ganz schummrig bei seinen Worten. Sie blinzelte kurz irritiert und lächelte noch einmal zum Abschied.

„Gute Besserung!"

„Danke, Zoe!"

Und mit diesen Worten schob die Slytherin den Vorhang zur Seite und trat hinaus. Hinter dem Stoff atmete sie zunächst einmal tief durch und versuchte, ihren Puls zu regulieren, bevor sie sich auf den Weg zurück zur Arena machte, jedoch mit seltsam beschwingten Schritten.

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