Kapitel 20 ✔️

Etwas überrumpelt von seiner Frage fange ich an zu überlegen. „ Früher, bevor ich hierher gekommen bin, ging ich auf einem Gymnasium. Mein Vater hat damals alles organisiert, damit sie mich auf diesem Gymnasium aufnahmen.  Ich lebe ja ohne meine Mutter, deshalb muss er ja das ganze Organisatorische machen. Die ersten 2 Jahre verliefen ganz gut, bis alles den Bach herunter lief." Ich halte inne und senke meinen Blick.  Mr. James ergreift mein Kinn, damit ich ihn anschauen kann.

Diese Berührung macht etwas in mir aus. Ich spüre eine Art Liebe und Zuneigung, die ich noch nie zuvor bei meinem eigenen Vater verspürt habe. Meine Augen sind etwas feucht geworden, doch das macht mir nichts aus, was ich etwas merkwürdig finde. Bei jener anderen Person hätte es mir etwas ausgemacht, doch nicht bei ihm.

Bei ihm habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst sein kann und meine wahren Gefühle nicht verbergen muss. Stop du läufst in eine Falle höre ich eine Stimme in meinem  Kopf zu mir sprechen, doch ich ignoriere diese Warnung. Noch nie zuvor habe ich jemanden vertraut, doch ich habe das Gefühl, dass Mr. James anders ist und ich ihm voll und ganz vertrauen kann. „ Alles okay bei dir, du bist so still geworden Liv." Er lässt mein Kinn los. „ Ja, alles okay." „ Das glaube ich dir nicht was geht dir durch deinen kleinen Kopf vor?"  Ich schließe die Augen, um ihn kurz darauf wieder anzuschauen. „ Wissen Sie, bei Ihnen habe ich das Gefühl, dass ich mich selbst sein kann, was selten der Fall ist. Denn ich bin eine sehr verschlossene Person und ich habe wenig Leute, mit denen ich reden kann."

„ Ach Liv." Er versucht zu lächeln, doch sein Lächeln erreicht nicht mal seine Augen. Mr. James steht auf und geht in Richtung Tür. Er öffnet sie doch bevor er geht, redet er mit mir noch ein letztes Wort.

„ Wenn es dir mal nicht so gut gehen sollte, bin ich für dich da, komm einfach zu mir, wenn du jemanden zum reden brauchst."

Nachdem Mr James gegangen ist, gehe ich meine Fleece Jacke suchen. 30 Minuten später finde ich sie endlich in der Klamotten Garderobe wieder. Ich wühle in den Jackentaschen herum und ergreife einen Zettel. Was das wohl sein mag? Ich ziehe den Zettel heraus und es kommt ein gefalteter Brief hervor. „ Ach so, der Brief, den habe ich ja ganz vergessen."

Ich begebe mich mit meinem Brief zum Schreibtisch, der vor dem Fenster steht. Nun setze ich mich auf einem Holzstuhl. Mal schauen, was in diesem Brief drinnen steht. Vor Aufregung fängt mein Herz wie wild, anzuklopfen und meine Hände werden etwas zittrig. Jetzt oder nie sage ich zu mir selbst, um mir etwas Mut zuzusprechen. Ich öffne den Brief um den Inhalt durchlesen zu können.

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