31. Zianourry (Das Geheimnis des Verbotenen Waldes 2)
Vorab: Dumbledore ist noch Schulleiter, es spielt aber zu unserer jetzigen Zeit. Es gab also nie einen Voldemorts und Harry Potter war auch nie der Auserwählte.
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Zayn
Wie jeden Sonntag bin ich einer der ersten am Slytherintisch. Die Nacht in der ich diese Lichtung gefunden habe ist nun gut eine Woche her. Als ich realisiert habe, wo ich bin, gab es einen Blitz und ich bin in meinem Bett hochgeschreckt, als wäre das nur ein Traum gewesen. Durch meine Seher Fähigkeiten kann ich Traum von Wirklichkeit trennen und diese Nacht war garantiert kein Traum.
Simon kann sich an nichts erinnern. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er mich nur verwirrt angesehen und gemeint, er hätte mir nie eine Mutprobe vorgeschlagen. Gestern habe ich ein interessantes Buch über Legenden gefunden und lese dies gerade, während ich langsam mein Müsli esse.
Die Wächter des Verbotenen Waldes tragen ein Geheimnis mit sich herum, dass nur die Vier kennen. Jeder hat zu einer anderen Mondphase Dienst, wie man es nennen kann. Zu Vollmond ist es Liam. Zum abnehmenden Mond ist es Louis. Bei Neumond ist Harry dran und zum zunehmenden Mond Niall. Alle Vier sind den Tag über Staturen und werden nur für eine Nacht, je nachdem welche Mondphase gerade ist, zu einem Mensch. Dies allerdings auch nicht lang, da sie sich relativ schnell in einen Werwolf verwandeln. Anders als bei normalen Werwölfen sind ihre Verwandlungen nicht an den Vollmond gebunden, sondern an die Mondphase die sie Dienst haben. Ihre Aufgaben bestehen darin Hexen und Zauberer zu verscheuchen, die sich in den Wald trauen, das Gleichgewicht der Magischen Wesen des Waldes zu halten und vor allem die anderen Drei zu beschützen. Denn wenn auch nur einer der Vier vor Sonnenaufgang nicht wieder an seinem Platz steht verliert der Wald seine Magie. Es ist überliefert dass ihr Geheimnis eine Lösung parat hält, doch bis heute hat noch nie jemand sich so tief in den Wald gewagt, dass man die Lichtung der Vier auch nur ansatzweise gefunden hat.
„Was liest du denn da schon wieder? Ist das für Wahrsagen?“, reißt mich Simon aus dem Buch. Ich sehe ihn an, ehe ich antworte: „Ich habe kein Wahrsagen gewählt.“ „Ach stimmt. Du hast mich mit den Qualen ja alleine gelassen.“, sagt Simon theatralisch und hält sich eine Hand an die Stirn, während er die andere auf sein Herz drückt, als wäre er zu tiefst verletzt.
„Du hättest es letztes Jahr abwählen können.“, sage ich schlicht und widme mich wieder dem Buch. 2 Sekunden später wird es mir aus den Händen gerissen. Ich drehe mich zu Simon und versuche es wieder zu bekommen. „Gib mir das zurück!“, sage ich und versuche das Buch wieder zu bekommen. „Lass doch wenigstens am Sonntag Schule mal Schule sein! Wir haben alle Hausaufgaben fertig und in nächster Zeit stehen keine Prüfungen an! Lass uns heute einfach entspannen.“, meint Simon und packt, während er meine Hände abwehrt, unbeeindruckt das Buch in seine Tasche.
„Bekomm ich dann das Buch wieder?“, frage ich genervt. „Vielleicht.“, grinst er nur und ich verfluchte uns gerade, dass wir in Slytherin gelandet sind. Wären wir in Ravenclaw, wäre ein Buch etwas völlig normales. Ich widme mich gerade seufzend meinen Essen, da steht Dumbledore auf und bittet die wenigen Schüler, die da sind, ruhig zu sein.
„Schüler und Schülerinnen. Wie mir Gesten Abend vom Ministerium mitgeteilt wurde, haben sie vier junge Zauberer aufgegabelt, welche seit Jahren Elternlos sind. Dadurch dass die Vier noch nicht 17 sind, werden sie zu uns kommen und dem 6. Jahrgang beitreten. Ich bitte deshalb die Jahrgangsbesten später in mein Büro zu kommen. Wenn das für Sie in Ordnung geht, Mister Malik und Miss Morton.“, erklärt der Schuldirektor uns und sieht zum Schluss mich und ein Ravenclaw Mädchen an. Das Mädchen schüttelt mit dem Kopf und antwortet: „Bei mir ist es gerade Privat ganz schlecht.“
Dumbledore nickt und sieht mich an, weshalb ich seufze und nicke. Eigentlich wollte ich an der Legende weiterforschen, aber jetzt muss ich halt erstmal Lehrer für ‚Obdachlose‘ Zauberer spielen. Ich freu mich.
Nicht.
„Kommen Sie nach dem Essen bitte in mein Büro.“, lächelt Dumbledore und geht dann von dem Rednerpult weg. Simon stößt mir den Ellenbogen in die Seite und sagt: „Vielleicht ist ja jemand für dich dabei.“ Ich verdrehe die Augen und bereue es wieder einmal ihm erzählt zu haben das ich bisexuell bin. „Ich muss los.“, antworte ich nur und nehme noch schnell das Buch aus seiner Tasche mit. Mein halbvolles Müsli lasse ich zurück.
Vor dem Adler von Dumbledores Büro merke ich das ich gar kein Passworts habe. In dem Moment dreht sich der Adler und Professor McGonagall kommt runter. „Mister Malik. Sie werden schon erwartet.“, meint sie und zeigt auf die Treppe, die ich schnell hochlaufe. Oben angekommen klopfte ich an und betrete das Büro nach einem ‚Herein‘. Als ich eintrete setze ich das kühle Auftreten der Slytherins auf und ignoriere somit die Jungs.
„Ah Mister Malik. Schön das Sie gekommen sind. Die Einteilung haben Sie knapp verpasst. Aber naja. Ich würde mich freuen, wenn Sie die Vier die Woche mal begleiten und schauen, wie weit ihr Wissensstand ist.“, begrüßt mich der Direktor. „Professor, ich würde es wirklich gerne tun, allerdings hatte ich vor meine Kenntnisse in Astronomie und Alte Runen auf den neueren Stand bringen. Die letzte Woche ging es mir ja nicht so gut, weshalb ich einige Stunden ausfallen lassen musste.“, versuchte ich mich doch irgendwie davor zu drücken.
„Das ist doch sehr schön! Dann können Sie gleich ein paar Lernstrategien weiter geben. Also, kann ich mich auf Sie verlassen?“, fragt mich Dumbledore und schaut mich an, als wüsste er das ich keine Lust darauf habe. Ich unterdrücke ein Seufzen und antworte: „Natürlich Professor.“ „Nach dem Abendessen werden Sie von ihren neuen Vertrauensschülern zum Gemeinschaftsraum gebracht. Einen schönen Tag noch.“, lächelt Dumbledore und entlässt uns somit.
Ich verlasse sofort das Büro und begebe mich zur Bibliothek. Die Vier folgen mir und flüstern irgendwas. In der Bibliothek angekommen mache ich mich direkt auf den Weg zu den Büchern über Alte Runen. „Sucht euch ein paar Bücher zu den einzelnen Fächern. Wir treffen uns an dem Tisch.“, sage ich und lege die Bücher auf einen freien Tisch. Auch das Buch über die Legenden lege ich dort hin, ehe ich nochmal in den Gang mit den Büchern zu Astronomie verschwinde. Auch mache ich einen Abstecher zu Zaubertränke.
Als ich alle meine Bücher zusammen habe, kehre ich zurück zu dem Tisch. Dort setze ich mich hin und beginne die fehlenden Aufsätze, für die Stunden die ich gefehlt habe, zu schreiben. „Ich glaube kaum das Dumbledore sich das so nicht vorgestellt hat.“, meint plötzlich einer der Vier mit einer melodischen Stimme. Ich hebe kurz meinen Blick, sehe mir die Vier zum ersten Mal richtig an, ehe ich ihn wieder senken und antworte: „Pass auf das Pince nicht mitbekommt das ihr hier redet. Das kann sie gar nicht ab.“
„Wow. Echt hilfreich.“, sagt der Wuschelkopf, woraufhin ich meine Augen verdrehe. „Lass mich raten. Gryffindor?“, rate ich sein Haus. Er verschränkt die Arme und nickt. „Hätte mich auch gewundert, wenn einer der Löwen keine Nervensäge gewesen wäre.“, sage ich nur und ignoriere sie dann wieder.
Bis zum Mittagessen verbringe ich die Zeit mit den Vieren in der Bibliothek. Tatsächlich haben auch sie irgendwann einfach die einzelnen Sachen erarbeitet, nachdem ich ihnen einen groben Plan des Lehrstoffes dieses Jahrgangs gegeben habe.
„Na? Wie sind die Neuen?“, fragt Simon mich, als ich mich neben ihn fallen lasse. Ich lasse meinen Kopf auf seine Schulter sinken und seufze. Dadurch dass wir schon seit Jahr 1 befreundet sind ist es normal, dass wir uns mal näher kommen. „So schlimm?“, fragt er besorgt. „Ja… Nein. Ich muss dir nach dem Essen was erzählen.“, antworte ich und lasse meinen Blick über die Tische gleiten.
Wie ich durch ihre Gespräche herausgefunden habe ist das sie Liam, Niall, Harry und Louis heißen. Liam und Niall sind in Hufflepuff gelandet, während Harry ein Ravenclaw ist. Das Louis Gryffindor ist habe ich ja sozusagen selbst herausgefunden.
„Dann solltest du aber auch essen.“, meint Simon und hält mir einen Löffel Suppe hin. Ich lache und setze mich richtig hin. „Essen kann ich glaube ich alleine.“, lache ich, nehme aber trotzdem den Löffel an. „Ach echt? Dann Beweis es mir mal.“, grinst Simon und übergibt mir den Löffel. Ich mache ihn wieder voll mit Suppe, weiß allerdings was jetzt passieren wird. Ich führe den Löffel zu meinem Mund und werde genau in dem Moment von Simon angestoßen.
„Ich hasse dich!“, sage ich nur, kann mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Oh keine Sorge. Ich liebe dich auch.“, lacht er und wendet sich dann wieder seinem Essen zu.
Nach dem Mittagessen warten die Vier vor der Halle auf mich. Ich verdrehe meine Augen und sage: „Geht schon mal vor. Einer von euch wird sich den Weg dich gemerkt haben. Ich hab noch was zu erledigen.“ Simon packe ich am Handgelenk und ziehe ihn einfach an den Vieren vorbei, die uns nur verwirrt hinterher sehen. Im Raum der Wünsche, den wir beide vor einigen Jahren entdeckt haben, angekommen, lassen wir uns auf das grüne Sofa fallen.
„Also. Was ist los?“, fragt er mich. Ich atme noch einmal tief durch und erzähle ihm dann alles. Also alles alles. Von meinen Fähigkeiten, diesem Traum, der Mutprobe, dass er wirklich im Wald war, dem Werwolf, denn ich dann gefolgt bin und schließlich von der Lichtung. Von den Geschehnissen auf dieser und der darauffolgenden Woche. Von dem wahren Grund für das Buch über Legenden und warum die Vier Neuen mich so verwirren. Er hört mir ganz genau zu und schüttelt, als ich geendet habe, seinen Kopf.
„Nochmal für mich zusammengefasst. Du bist ein Seher und hast vor einer Woche diese Lichtung aus der Legende gefunden. Die Neuen erinnern dich an die vier Staturen auf der Lichtung und du fragst dich, ob das irgendwas mit dem Geheimnis der Wächter des Verbotenen Waldes zu tun hat.“, fast Simon alles nochmal zusammen. Ich nicke und sehe ihn an.
„Schon als ich dich gesehen habe, wusste ich sofort das ein Leben mit dir nie langweilig wird.“, seufzt Simon und lehnt sich zurück. „Du glaubst mir?“, frage ich erfreut. „Natürlich.“, meint Simon und sieht mich so an, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. Ich lächle ihn erleichtert an und umarme ihn kurz.
„Wie löse ich das Problem jetzt?“, frage ich schließlich. „Konfrontation ist das beste.“, grinst Simon und zieht mich aus dem Raum. Gerade als die Tür wieder verschwindet biegen die Vier in den Gang ein. „Nein wir müssen nur noch einmal links und dann sollten wir da sein.“, meint gerade Louis und bleibt stehen, als er uns bemerkt.
„Okay. Irgendwie habe ich mir die Wächter des Verbotenen Waldes dann doch anders vorgestellt.“, meint Simon neben mir und mustert die Vier nochmal genauer. Sie schauen uns geschockt an, woraufhin ich meine Arme verschränke und sage: „Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, waren sie noch Bronze.“
Louis ist der erste der sich zusammen reißt und sagt: „Ach du hast es doch noch gerafft? Ich bin überrascht.“ „Ach du hast mir echt abgekauft, dass ich euch nicht sofort erkannt habe? Ich bin von meinen Schauspielfähigkeiten überrascht.“, antworte ich ohne mit der Wimper zu zucken. Daraufhin will er etwas erwidern, doch es kommt nichts.
„Deshalb fange ich keine Diskussion mit einem Gryffindor an. Die haben nach dem ersten Konter von uns keine Antwort mehr.“, meint Simon und grinst. Ich setze noch einen drauf: „Und oben drein keinen Orientierungssinn. Die Bibliothek ist in die genau andere Richtung.“ „Oh.“, sagt Louis nur und kratzt sich am Nacken. Die anderen haben uns bis jetzt still zugeschaut.
„Könntet ihr uns da jetzt die Bibliothek zeigen?“, fragt Harry schüchtern. „Ihr kennt sie doch schon.“, sage ich nur und ziehe eine Augenbraue hoch. „Und außerdem wollen wir Antworten.“, hängt Simon hinten dran. „Du bist doch vor mir weggerannt oder?“, fragt Liam nun. „Ist ja nicht jeder so lebensmüde wir der da!“, antwortet mein bester Freund und zeigt auf mich, während er wieder vor der Wand auf und ab geht. Die Tür erscheint wieder.
„Kommt ihr?“, frage ich die anderen, woraufhin sie sich langsam auf und zubewegen. „Ich glaube langsam verstehe ich warum unser Haus immer den Quidditsch Pokal gewinnen. Die sind ja langsamer als ne Schnecke.“, flüstert Simon und zieht mich zum Sofa, während ich in einen Lachanfall ausbreche. Dieser Kommentar hat es dann doch unmöglich gemacht die kühle Maske zu behalten.
„Du solltest Komiker werden.“, lache ich, während die anderen sich auf die Sessel setzen. „Ja, ja. Über meinen eventuellen Berufsweg können wir später reden. Jetzt will ich ne Erklärung.“, sagt Simon augenverdrehend. „Also… eigentlich dürfen wir nur mit Zayn darüber reden.“, meldet sich Niall das erste Mal zu Wort. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sehe sie abwartend an. Niemand sagt etwas, weshalb ich meine Augen verdrehe.
„Er ist mein bester Freund. Was er weiß, weiß ich. Was ich weiß, weiß er. Also könnt ihr es ihm gleich mit erzählen.“, sage ich. „Naja-“, will er anbringen, doch ich unterbrechen ihn: „Sag jetzt ja nichts falsches Simon!“ „Bin schon still!“, lacht er. Wir beide sehen die Vier wieder abwartend an.
„Das ist mehr oder weniger… intim.“, versucht Harry es nochmal. Simon sieht sofort noch interessierter aus, was mich lachen lässt. „Ihr schürt gerade seine Neugierde.“, lache ich. Louis verdreht die Augen und sagt dann einfach: „Wir sind wegen dir hier.“ „Was? So besonders ist er jetzt auch nicht.“, meint Simon sofort, woraufhin er einen Schlag von mir kassiert.
„Naja, für uns schon. Er ist der erste der sich nicht von unserer Wolfsform abschrecken lassen hat.“, sagt Liam. „Warum hast du dann gesagt das ich verschwinden soll?“, frage ich verwirrt. „Weil… naja. Das Geheimnis… es ist nicht unbedingt harmlos.“, versucht Niall zu erklären. „Nochmal auf verständlicher Sprache bitte.“, sage ich einfach.
„Du bist der der uns aus dem tiefen Schlaf, der nur von den Mondphasen unterbrochen wird, herausgeholt hat. Seit vor tausenden von Jahren Ric, Sal, Helga und Rowena diese Schule gegründet haben, haben sie uns gefragt ob wir nicht über den Wald wachen wollen. Wir haben ja gesagt und uns verzaubern lassen. Sie haben uns angeboten aus diesem Zauber gerissen zu werden, wenn ein Zauberer oder eine Hexe unsere Lichtung findet. Allerdings muss etwas bestimmtes passieren, damit der Wald seine Magie nicht verliert.“, erklärt Liam nochmal ausführlich.
Plötzlich bricht ein Patronus durch die Wand und schwebt durch den Raum, ehe er such auflöst. Simon scheint die Nachricht verstanden zu haben, denn er springt auf und Flucht leise. „Ich will heute Abend alles wissen.“, sagt er zu mir und verschwindet aus dem Raum. „Grüß Madlen von mir!“, rufe ich ihm noch hinterher, ehe ich mich wieder zu den Vieren drehe.
„Also. Was ist das für eine Bedingung?“, frage ich sie. Louis schaut mich an und antwortet: „Du musst an den Tagen, an denen wir eigentlich Wölfe werden, uns küssen.“ „Jedes Mal?“, frage ich verwirrt. „Nein nur das erste Mal.“, stellt Liam das richtig.
„Du hast kein Problem damit?“, fragt Harry noch. Ich schüttle meinen Kopf und erläutere: „Ich stehe auf beide Geschlechter, also sollte das kein Problem sein. Sagt mir einfach Bescheid wenn es soweit ist. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Louis der erste ist?“ Die Jungs nicken nur und starten mich an, während ich aufstehe.
„Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Zur Großen Halle findet ihr bestimmt alleine zurück. Louis hat ja einen so tollen Orientierungssinn.“, sage ich und verschwinde aus dem Raum der Wünsche. Hätte ich mich umgedreht, hätte ich vier offene Münder gesehen.
Heute ist es soweit. Louis hat mir heute Morgen eine Nachricht geschickt, dass der Kuss heute ansteht. Deshalb stehe ich jetzt auf dem Astronomieturm und beobachte die untergehenden Sonne.
„Du kannst es wohl kaum erwarten, was?“, höre ich die provokante Stimme des Gryffindors. „Wenn ich ehrlich bin, will ich nur rausfinden ob ihr Gryffindors wirklich so gut im küssen seid, wie ihr immer sagt.“, antworte ich, drehe mich aber nicht zu ihm.
„Der Sonnenuntergang ist schön oder?“, frage ich ihn schließlich, da es eine Weile still geblieben ist. „Wenn ich ehrlich bin ist das der erste Sonnenuntergang seit Jahrtausenden, denn ich sehe.“, gesteht er mir. „Und? Wie findest du ihn?“, frage ich einfach ohne irgendwelchen Schalk in der Stimme. Sonst immer ist dieser vorhanden, wenn wir miteinander reden. „Wunderschön.“, murmelt Louis. Ich nicke und wende mich dem Kleineren zu. Er schaut mich schon an, weshalb ich vorsichtig lächle.
„Bringen wir es hinter uns.“, sage ich und lege meine Hand an seine Wange, um ihn näher zu mir zu ziehen. Unsere Lippen berühren sich sanft, weshalb ich meine Augen schließe und beginne meine Lippen zu bewegen. Nach kurzer Zeit lösen wir uns wieder und öffnen unsere Augen.
Ich zucken zurück, als ich seine Augen sehe. Vorher waren sie mattgräulich, doch jetzt funkeln sie tief blau. „Sind meine Augen grau oder blau?“, fragt mich Louis. „Blau.“, antworte ich und starre weiter in diesen Ozean. „Dann hat es funktioniert.“, grinst der Gryffindor. „Passiert das jetzt bei jedem von euch?“, frage ich nach und komme langsam mit der neuen Augen Farbe klar.
„Jap. Unsere Augenfarben spiegeln unsere Mondphase wieder. Unsere normalen Augenfarben bekommen wir nach dem Kuss mit dir wieder. Apropos. Sind wir Gryffindor gut im küssen oder gut im küssen?“, erklärt er mir und grinst zum Schluss wieder. Ich verdrehe die Augen und sage: „Naja. Hoffentlich ist Harry besser.“
Louis‘ Mund klappt auf, was mich grinsen lässt. Ich klopfte ihn nochmal auf seine Schulter und verschwinde wieder von dem Astronomieturm.
Einige Zeit später bekomme ich die gleiche Nachricht von Harry, weshalb ich wieder auf dem Astronomieturm stehe. Dieses Mal ist der Himmel nicht so klar, sondern wird von einigen Wolken geziert. Tatsächlich werden sie durch die untergehende Sonne lila und rosa gefärbt.
„Es ist lange her das ich so etwas gesehen habe.“, meint plötzlich Harry und taucht neben mir auf. „Habe ich schon durch Louis erfahren.“, lächle ich. Mit Harry habe ich tatsächlich noch gar nicht so viel geredet. Wenn wir uns über denn Weg laufen necken Louis und ich uns immer, werden von Liam oder Niall zurecht gewiesen, aber Harry ist meistens still.
„Ist es normal das du weniger redest?“, frage ich, einfach weil es mich interessiert. „Schon. Ich habe schlechte Erfahrungen mit reden gemacht.“, antwortet er mir. „Deine Eltern?“, rate ich einfach mal. Er nickt und erklärt: „Früher, wenn ich ein falsches Wort gesagt habe, hat mein Vater mir dies schmerzlich klar gemacht.“
Ich lege einen Arm um seine Schulter und ziehe ihn in eine Umarmung. „Das kann nie wieder passieren. Er ist seit Jahren tot, okay?“, versuche ich ihn zu trösten. Ich spüre ihn an meiner Brust nicken, weshalb ich mich leicht löse und unsere Lippen verbinde. Er erwidert den Kuss und löst sich erst von mir als wir keine Luft mehr haben.
Ich öffne meine Augen und sehe das seine sich in grüne Smaragd verwandelt haben. Noch einmal lächle ich ihn an und hauche in sein Ohr: „Rede mehr. Deine Stimme ist wunderschön.“ Dann löse ich mich von ihm und verschwinde die Treppe nach unten.
Wieder einige Zeit später ist nun der Tag, an dem Niall an der Reihe ist. Wie auch bei den anderen bin ich als erster da. Heute regnet es schon den ganzen Tag, doch schützt der Turm uns zum Glück vor dem Regen. Ich war schon immer fasziniert von diesen Tropfen die Stumpf auf die Erde fallen.
„Hey.“, höre ich eine ängstliche Stimme hinter mir. Ich drehe mich um und sehe einen ängstlichen Niall. Verwirrt hebe ich eine Augenbrauen und frage: „Waren wir nicht schon mal da angekommen das du mich nicht furchteinflößend findest?“ In dem Moment zuckt ein Blitz über den Himmel und erhellt alles. Niall zuckt zusammen und starrt auf das Unwetter vor uns. Gleich darauf ertönt auch der Donner, was Niall nur noch mehr zittern lässt. Ich verstehe und gehe auf ihn zu, um ihn zu umarmen.
„Warum hast du denn nichts gesagt? Wir hätten uns auch im Raum der Wünsche treffen können.“, frage ich leise, während der mittlerweile Blondhaarige an mich presst. „Es muss hier oben sein, sonst funktioniert das nicht.“, nuschelt der Kleine. Ich seufzte und sage: „Dann bringen wir es hinter uns, damit du hier wieder weg kannst.“ Ohne auf seine Antwort zu warten ziehe ich ihn in einen Kuss, denn er erwidert.
Als wir uns lösen ändert sich seine Augen Farbe in ein Blau, welches dem Sommerhimmel ähnlich sieht. Ein weiterer Blitz mit darauffolgenden Donner zerstört die Situation, weshalb such Niall an meinem Shirt festkrallt. Ich hebe den Kleinen hoch und bringe ihn in die ungefähre Gegend des Hufflepuff Gemeinschaftsraum. Dort treffen wir relativ schnell auf Liam.
„Gott sei Dank! Ich dachte schon Niall hätte eine Panikattacke und wäre damit alleine.“, seufzt er erleichtert und nimmt mir das kleine Klammeräffchen ab. „Nope. Alles gut. Naja, soweit es mit seiner Angst gut sein kann.“, sage ich und verabschiede mich dann.
Genau einen Monat später ist es soweit. Der letzte Kuss mit Liam steht an. Irgendwie will ich nicht das es endet, aber irgendwo ist da noch so ein komisches Gefühl, dass ich nur störe, da die Vier in den letzten Tagen immer offensichtlicher gezeigt haben, dass sie ein Paar sind. Seufzend lehne ich mich an das Geländer des Turms. Die Sonne ist schon untergegangen und man sieht denn Vollmond schon.
Plötzlich kommt Liam die Treppe hochgerannt und japst: „Sorry! Wir hatten noch was zu besprechen und dann haben wir einfach die Zeit vergessen. Ich hoffe du wartest nicht zu lange.“ „Ach alles gut. Funktioniert das jetzt denn noch? Ich mein der Mond ist ja schon aufgegangen.“, frage ich stattdessen. „Es muss in der Nacht passieren. Ist nicht auf einen genauen Zeitpunkt festgelegt.“, antworte mir Liam und holt tief Luft, um seine Atmung zu normalisieren.
„Du solltest glaube ich etwas mehr Sport treiben.“, grinse ich. „Renn du mal von deinem Gemeinschaftsraum zum Astronomieturm!“, meint Liam eingeschnappt. Ich beginne zu grinsen und antworte: „Musste ich schon mal. Und das nicht nur einmal. Ich bin Abends gerne vergesslich, weshalb ich des Öfteren kurz vor Unterrichtsbeginn zurück zum Gemeinschaftsraum und wieder hier hin musste.“ „Dafür kann ich doch nichts.“, meint Liam und tritt neben mich.
„Na los. Das beste kommt zum Schluss.“, sage ich und ziehe den Brünetten in einen Kuss. Als wir uns langsam lösen betrachte ich seine Augen. Seine gleichen nun denen eines Teddybärem, weshalb das sein Gesamtauftreten als treuer Bär nun komplett ist. Ich löse mich komplett von ihm und will mich gerade zum gehen wenden, als die anderen Drei die Treppe hoch kommen.
„Du musst noch was wissen.“, meint Liam hinter mir. „Und das wäre?“, frage ich, während ich mich an die große Konstruktion hinter mir lehne. „Ähm. Eigentlich wollten die vier Gründer uns dabei helfen unseren letzten Seelenverwandten zu finden. Das bedeutet eine weitere Voraussetzung, dass der Wald seine Magie behält, ist das du mit uns zusammen kommst.“, sagt Louis und schaut leicht verlegen zu Boden.
„Muss ich nur sagen das ich mit euch zusammen bin oder müssen wir auch Pärchen Sachen machen?“, frage ich nach. „Zweiteres.“, antwortet Harry leise. Ich seufze und danke im Stillen den Gründern für diese Voraussetzung.
„Na dann. Am Samstag vorm Drei Besen. Ich lad euch ein.“, sage ich und verschwinde dann doch von dem Turm.
Wie ich ein halbes Jahr glückliche Beziehung später erfahren habe, haben sie das erstunken und erliegen haben, dass sie mit mir zusammen sein können, da sie sich wirklich in mich verliebt haben. Ich habe gelacht und ihnen dann gesagt, dass sie das nicht hätten machen brauche, da ich sie auch liebe. Kurz darauf fand ich mich in einer festen Umarmung von den vier ehemaligen Wächter wieder.
Ich würde mal sagen, dass Geheimnis ist gelüftet.
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Als Abschied nochmal extra lang...
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Veröffentlicht: 04. März 2021
Überarbeitet: 04. März 2021
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