17. Zianourry (Früher war alles besser)
Niall
„Du bist echt armselig, Horan!", lacht Zayn spöttisch und tritt noch einmal in meinem Bauch. Zum wiederholten Male in den letzten 5 Minuten stöhne ich schmerzvoll auf. „Würdest du uns nicht haben, würdest du niemals stöhnen!", sagt Louis mindestens genauso spöttisch wie Zayn. „Achtung Leute!", unterbricht Harry die Situation. „McGonagall ist im Anmarsch!", pflichtet ihm Liam zu, welcher genau wie Harry Wache geschoben hat, damit kein Lehrer sieht, was die Louis und Zayn mit mir machen.
Louis, Liam, Zayn und Harry machen sich aus dem Staub. Gerade noch rechtzeitig, da Professor McGonagall keine Minute später um die andere Ecke biegt.
„Oh Merlin! Mister Horan, was ist mit ihnen geschehen?", fragt die Professorin sofort alarmiert. „N-nichts. A-alles gut!", ächze ich und versuche unter Schmerzen aufzustehen. „Mister Horan, lügen sie mich nicht an!", meint die Professorin streng und schwingt einmal ihren Zauberstab, wodurch meine Schmerzen verschwinden. Ich stehe erleichtert, dass die Schmerzen weg sind, auf und bedanke mich bei der Schulleiterin.
„Immer gerne, Mister Horan. Aber was ist mit Ihnen in letzter Zeit los? Sie arbeiten nicht mehr mit, sind unaufmerksam, Ihre Noten sind drastisch abgesunken, trotz das Sie eigentlich schon den Stoff des 7. Jahrgangs können, und in letzter Zeit finde ich Sie häufiger mit körperlichen Schmerzen auf dem Boden liegend. Wer tut Ihnen das an?", fragt sie noch einmal.
Sie hat recht. Mit allem. Die Vorfälle zwischen Harry, Liam, Zayn, Louis und mir häufen sich in letzter Zeit immer mehr. In den vergangenen Schuljahren waren es immer irgendwelche Zauber mit denen sie mich bloß gestellt oder verletzt haben. Anscheinend ist ihnen das dieses Jahr zu langweilig geworden, denn nun verprügeln mich Zayn und Louis, während Liam und Harry mich mit Worten verletzen.
„Mister Horan?", reißt mich die Stimme von McGonagall aus meinen Gedanken. „Es... ist nichts... Professor.", stottere ich und senke beschämt meinen Kopf. Die ältere Frau vor mir seufzt auf und sagt noch, ehe sie verschwindet: „Wenn Sie reden wollen, wissen Sie wo Sie mich finden."
Ich blicke der alten Professorin hinterher und murmle ein leises ‚Ja, das weiß ich.'.
Bevor noch irgendjemand kommen kann schnappe ich mir meine am Boden liegende Schultasche und verschwinde zu meinem Gemeinschaftsraum im Keller.
Gerade als ich in den Huffelpuff-Gemeinschaftsraum gehen will höre ich die klare Stimme einer meiner besten Freundinnen hier. Ja Freundinnen. Seit dem damaligen Ereignis von vor 9 Jahren habe ich es nicht mehr so mit Freundschaften zu Jungs. Was eigentlich echt beschissen ist, da ich schwul bin.
„Niall? Hast du mich nicht gehört?", reißt mich die Stimme von Zula, einer der drei Freundinnen, aus den Gedanken. „Äh... Nein. Nein, hab ich nicht. Sorry.", antworte ich. „Zula hat gefragt, ob es dir gut geht?", wiederholt Frana die Frage von Zula. „Ja, alles gut.", antworte ich schnell. Zu schnell. „Kommt uns nicht so vor!", meint Keyla, die einzige Slytherin unter uns Vieren. Zula, Frana und ich sind Huffelpuff. Wir gehen zusammen in den 6. Jahrgang und machen somit nächstes Jahr unseren Abschluss.
„Doch. Mir geht's gut!", versuche ich die Mädchen davon zu überzeugen. Frana seufzt auf und fragt einfühlsam: „Haben sie dich wieder zusammengeschlagen?" Ich schlucke und schaue beschämt auf den Boden, bevor ich leicht nicke. „Ach Niall.", seufzt nun auch Keyla und umarmt mich.
In diesem Moment kommen Liam, Harry, Louis und Zayn in diesen Gang. Sie bleiben neben uns stehen und Harry zischt gehässig: „Du hattest echt Glück das McGonagall gekommen ist, sonst ständest du jetzt nicht hier!" „Lasst ihn in Ruhe!", zischt Zula gefährlich zurück. „Was sonst? Willst du uns bei der alten McGonagall melden? Oder lieber gleich attackieren? Sag schon du kleiner Huffelpuff!", lacht Louis gehässig. Dafür bekommt er einen leichten Schlag von Liam gegen die Schulter. „Nichts gegen Huffelpuff!", sagt er. „Ist ja gut!", winkt Louis ab.
Keyla, die mich die ganze Zeit umarmt hat, löst sich von mir und beginnt die 4 Jungs anzuschreien: „Was seid ihr nur für bekloppte, widerwärtige Zauberer?! Eure Gehirne sind echt zu klein das ihr das Offensichtliche nicht checkt! Ihr verletzt ihn jeden verdammten scheiß Tag! Nicht nur körperlich sondern auch seelisch und euch scheint das am Arsch vorbei zu gehen! Wenn ich nicht wüsste das man zum leben ein Herz braucht, würde ich sagen ihr habt kein Herz!"
„Das sagt die die zu so einem Schwächling hält und eine Schande für Slytherin ist!", kontert Zayn, welcher ja auch in Slytherin ist. „Sagt der, der Slytherin wieder in den Dreck zieht, indem er auf Schwächeren rumhackt!", kontert Keyla zurück. Zayn will sich auf sie stürzen, doch Liam hält ihn im letzten Moment noch zurück.
Keyla jedoch provoziert weiter: „Oh muss der kleine Zaynie etwa gebändigt werden? Uh, der Arme." Jetzt sehe ich etwas wütendes in seinem Blick. Er reißt sich los und drückt Keyla gegen die Wand. „Niemand - Hörst du, niemand! – nennt mich Zaynie! Außer eine ganz bestimmte Person, die du garantiert nicht bist!", knurrt er gefährlich. Diese Person von der er spricht bin ich. Ich habe ihm diesen Spitznamen gegeben, damals als noch alles gut war.
„Hör auf ihr weh zu tun, du Blödmann!", schreit Frana, um ihre Freundin zu schützen. „Du hast mir gar nichts zu sagen! Ich lass sie erst los wenn sie sich entschuldigt!", knurrt Zayn weiter. Die anderen drei Jungs machen nichts, sondern beobachten das fies grinsend.
„Nichts werde ich tun!", knurrt nun auch Keyla. „Keyla, bitte!", wimmere ich, da ich nicht möchte das sie verletzt wird. „Nichts da! Sie wird sich nicht entschuldigen und keine Wiederworte Niall!", mischt sich nun auch Zula ein.
Zayn gefriert in seiner Bewegung. Genauso wie Liam, Harry und Louis. Alle vier schauen mich geschockt an. „N-Niall?", haucht Liam fragend. Nun kann ich nicht mehr. Mir steigen die Tränen in die Augen und ich renne weg. Einfach weg von der Situation. Ich höre noch die drei Mädchen meinen Namen rufen, bevor ich außer Hörweite bin.
Ich weiß nicht wo ich hin will, aber eins weiß ich. Ich möchte weg! Einfach weg von den Jungs, die mir das Herz gebrochen haben. Als ich stehen bleibe und zusammenbreche, da mir die Tränen, die in Strömen über meine Wangen laufen, die letzte Kraft geraubt haben, finde ich mich im tiefen Verbotenen Wald wieder. Ist ja nicht das erste Mal das ich hier bin. Ganz in der Nähe ist das Zentaurenlager. Ich könnte dort hingehen und sie wieder einmal besuchen. Ich bin einer der wenigen der Zutritt für das Lager bekommen hat und es ist eine Ehre für mich.
„Was haben sie dieses Mal gemacht?", höre ich plötzlich die Stimme von Lorenz, meinem besten Freund unter den Zentauren. „Sie wissen meinen Namen.", hauche ich mit meiner leisen Stimme. „Aber sie nennen dich doch schon die ganze Zeit Horan.", antwortet Lorenz. „Ja das schon, aber sie wissen jetzt meinen Vornamen!", sage ich etwas lauter. „Oh!", macht er nun. „Willst du erzählen was genau passiert ist?", fragt er.
Ich nicke und beginne zu erzählen: „Die Jungs haben mich wieder verletzt, als McGonagall kam und sie dabei unterbrach. Natürlich sind die Jungs eher abgehauen. Dann nach einem kleinen Gespräch mit der Professorin bin ich zu meinem Gemeinschaftsraum. Dort wurde ich von Frana, Zula und Keyla abgefangen. Sie haben mit mir über die Situation geredet, als die Jungs wieder um die Ecke kamen. Dann ist eine Streit zwischen den Jungs und den Mädels ausgebrochen. Plötzlich hat Keyla Zayn Zaynie genannt, woraufhin er ausgerastet ist und ihr gesagt hat das sie ihn nicht so nennen soll, da nur eine ganz bestimmte Person dies dürfte. Diese Person bin ich. Ich hab dir ja von meiner Vergangenheit nicht wirklich erzählt, aber ich kenne meine Mobber von früher. Damals als wir 7 Jahre alt waren, waren wir die besten Freunde. Dann musste ich nach Irland ziehen und wir haben uns aus den Augen verloren. Damals habe ich Zayn auch den Namen Zaynie gegeben. Als ich sie hier wiedergetroffen habe, habe ich mich echt gefreut. Und dann fing das Mobbing an. Das schlimme ist das ich ihnen nicht böse sein kann und sie trotzdem über alles Liebe. Ich... ich habe sogar langsam das Gefühl das sie mit allem recht haben."
Lorenz hat still und aufmerksam zugehört. „Also erstens, du bist nichts von alledem was sie sagen. Zweitens, sie haben dich nicht verdient. Drittens, ich bringe diese Arschlöcher um wenn ich sie sehe. Und viertens, was ist passiert als Keyla den Namen gesagt hat?", zählt Lorenz seine einzelnen wichtigen Punkte auf, die er los werden muss. Beim dritten Punkt lächle ich ihn dankbar an. Nicht das ich sie tot sehen will, aber das er es machen würde beweist was für ein Freund er doch ist.
„Also Zayn ist halt ausgerastet und hat gefordert das sie sich entschuldigt. Keyla hat sich geweigert und auch die anderen beiden haben ihr zugestimmt. Dann hat Zula meinen Vornamen gesagt, woraufhin die Jungs in eine Starre verfallen sind. Ich vermute sie haben endlich kapiert, wer ich bin.", erzähle ich das Ende der Geschichte. „Aber warum haben sie das nicht schon bei deinem Nachnamen gewusst?", fragt Lorenz nach. Ich seufze und meine: „Frag mich was leichteres. Vielleicht haben sie mich vergessen." Ich blicke traurig auf meine Hände.
„Das haben wir nicht. Wir haben jede freie Sekunde an dich gedacht Niall!", höre ich plötzlich Harrys Stimme hinter mir. Ich fahre herum und sehe sowohl die Jungs als auch die Mädchen da stehen.
Meine Freundinnen kommen sofort auf mich zu und ziehen mich in eine Gruppenumarmung. Die Jungs wollen auch näher kommen, doch werden von Lorenz aufgehalten, der einen Pfeil an den Baum neben ihnen schießt.
„Ein Schritt weiter und ich treffe!", droht er den Jungs. „Ist schon gut Lorenz. Lass sie.", antworte ich schwach. „Aber Niall-" „Nichts da, aber Niall! Wenn die vier mich wieder zusammen schlagen wollen sollen sie doch! Es ist mir egal! Es ist mir auch scheiß egal, dass sie vielleicht endlich gerafft haben, wer ich bin! Es ist mir einfach scheiß egal! Sie haben doch sowieso schon mein Leben zerstört! Ich bin ein Nichts! Ein Niemand! Ich kann nichts, bin doof und hässlich und sollte einfach sterben gehen! Ich habe mich 5 scheiß Jahre dagegen gewährt, aber nun ist mir klar, ihr habt verdammte scheiße nochmal recht! Ihr habt erreicht was ihr wolltet! Herzlichen Glückwunsch dafür!", schreie ich zuerst Lorenz, dann die Jungs an.
Ich schreie alles von meiner Seele und kämpfe mich aus der Umarmung der geschockten Mädchen. Auch Lorenz ist geschockt. Die Jungs sehen geschockt und traurig aus. Fast als würden sie sich schämen, doch ich Falle nicht mehr darauf rein! Ich laufe mit zügigen Schritten an allen vorbei.
Kurz bevor ich aber komplett verschwinde drehe ich mich nochmal zu den Jungs und schreie nochmal: „Ich hasse es euch zu lieben!"
Damit drehe ich mich um und renne zurück zum Schloss. „Niall, warte!", schreit Louis mir noch hinterher, doch ich bleibe nicht stehen. Ich renne weiter. Auch als ich am Schloss angekommen bin, renne ich weiter. Weiter zum Büro von McGonagall. Die Hürde mit dem Adler genommen stürme ich ohne anzuklopfen in das Zimmer.
„Ich möchte nach Hause!", sage ich außer Atem. „Mr. Horan, dass geht nicht so einfach!", erwidert die Schulleiterin überrumpelt. „Ich muss aber!", beteure ich und erzähle ihr die Kurzfassung der letzten 6 Jahre.
„Oh Merlin, warum sind Sie den nicht eher gekommen? Wir hätten eine Lösung gefunden! Ich kläre das mit ihren Eltern ab. Da Sie Jahrgangstufenbester und sehe ich darin kein Problem, Sie jetzt schon nach Hause zu schicken. Ihr wissen geht ja weit in den Stoff des 7. Jahrgang rein.", meint sie bestürzt und steht auf, um einen Patronus zu erschaffen, der zu meinen Eltern fliegt.
„Danke, Professor. Ich hoffe Sie verstehen es, wenn ich nächstes Jahr auf die Zaubererschule in Irland gehe.", bedanke ich mich. „Natürlich. Natürlich. Machen Sie sich da keine Sorgen. Ich werde auch ein gutes Wort bei meinem Kollegen in Irland einlegen, für Sie.", antwortet McGonagall verständnisvoll. „Danke.", bedanke ich mich nochmal.
Der Patronus meines Vater durchbricht die Wand und bleibt vor der Schulleiterin stehen. Es ist ein wunderschöner Wolf, welcher im Eiltempozu McGonagall rennt.
„Guten Tag Professor McGonagall. Danke für die Information. Natürlich stimmen wir zu, dass Niall eher nach Hause kommt. Ich hole ihn auch sofort ab. In 10 Minuten am Haupteingang von Hogwarts.", spricht der Patronus mit der Stimme meines Vaters und verschwindet dann.
„Gehen Sie sich verabschieden. Ich sage einem Hauselfen er soll ihre Sachen packen, wenn das ok für Sie ist.", sagt McGonagall an mich gerichtet. Ich nicke und verschwinde schnell in den Wald, um mich vom Lorenz zu verabschieden. Dieser versteht meinen Aufbruch und fordert nur, dass ich ihn mal besuchen komme, was ich ihm auch verspreche.
Als ich die Mädchen gefunden habe, stehen sie bei den Jungs und stauchen sie gerade zusammen. Ich gehe dazwischen und ignoriere die Jungs vollkommen. „Ich wollte mich verabschieden. Ich gehe jetzt schon nach Hause.", sage ich gerade heraus.
Kurz werde ich geschockt angeschaut, bevor die Jungs schon versuchen mich umzustimmen. Ich allerdings umarme die Mädchen alle einmal, die es wie Lorenz verstehen, und verschwinde dann. Die Jungs laufen mir nach und versuchen weiterhin mich zum bleiben zu bringen, doch als ich endlich bei McGonagall ankomme, schickt diese die Jungs weg.
Geknickt machen sie sich auf den Rückweg. Zayn ist der letzte der noch bei uns steht und mir zuflüstert: „Wir lieben dich doch auch!" „Lügner!", flüstere ich zurück und sehe ihn dabei nicht einmal an.
Als mein Vater da ist und wir zusammen nach Hause apperiert sind, verschwinde ich sofort auf mein Zimmer. Meine Eltern lassen mich in Ruhe, da sie wissen, dass ich zu ihnen komme, wenn es mir richtig scheiße geht und ich reden will.
In meinem Zimmer angekommen werfe ich mich auf mein Bett und beginne hemmungslos zu weinen.
Wie konnte es soweit kommen? Wie haben sie es geschafft mich so zu brechen? Wieso lügt mich Zayn danach auch noch so dreist an? Wieso kann nicht alles so sein wie früher, als ich noch 7 Jahre alt war und in London gelebt habe?
Früher war alles besser!
~ 2323 Wörter
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Hier ist der HP OS. Wenn Fortsetzung gewünscht ist, sagt mir bescheid.
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Veröffentlicht: 29. Juli 2020
Überarbeitet: 22. Dezember 2020
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