Liebesmission
Er riss mich wieder in die reale Welt, in unsere Welt. „DU – mein Schatz – gefällst mir mehr." antwortete ich neckisch grinsend. Zufrieden lächelte er und umarmte mich fest. „Es tut mir leid Liebes – ich bin ein eifersüchtiger Mann. Doch ich bin es nur, weil du mir so viel bedeutest und ich dich über alles liebe!"
Wir standen in der Küche da, uns liebevoll anschauend. Ich legte vorsichtig meine Arme um ihn. „Ich liebe dich Karl!" Er erwiderte sowohl die Umarmung als auch die Gefühle.
„Sieh an, sieh an. Du bist ja schnell über meine Schwester hinweg gekommen. Das muss ich dir lassen Chris, du hast Geschmack." Karls Körper verkrampfte sich. Er drückte mich so fest an sich, dass mir beinahe die Luft weg blieb. „Wenn du Ruby zu nahe kommst, wirst du es bereuen und mich kennen lernen! Ruby und ich sind zusammen!" Höhnisch lachte Luke. „Wer weiß, vielleicht sucht sie ja eines Tages meine Nähe! Vielleicht will sie all die Romanzen hören, die du mit meiner Schwester erlebt hast." Mir schauderte es. So manche manche male verfolgten mich in einsamen Nächten Albträume. Es waren immer die gleichen. In jedem Traum musste ich mit ansehen, wie Karl eine andere Frau verliebt ansah, küsste oder sogar mit ihr schlief. Meist wachte ich dann mit Tränenüberströmten Gesicht auf.
Bestimmt drückte mich Karl beiseite und baute sich vor Luke auf. Ehe einer von den beiden etwas sagen konnte, stellte ich mich zwischen ihnen. Um Karl zu bremsen legte ich meine Hand auf seine Brust. Sein Herz schlug wie wild, wegen mir. Er sah mir fest in die Augen. Mein Atem ging schneller. Ich habe verschiedene Seiten an ihm kennengelernt, doch diese Art von Beschützerinstinkt hatte ich noch bei keinem Mann gesehen. Ich hielt seinen Blick stand. Überwältigt von ihm und der ganzen Situation verkrampfte sich meine Hand auf seiner Brust. Ich richtete mein Blick auf Luke, der überrascht wirkte. „Luke – du bist ein Mann den jede Frau sofort verschlingen möchte! Du scheinst nett zu sein, deshalb will ich dir eine Chance geben und eines für den Neuanfang klar stellen!" Ich wand meinen Kopf wieder zu Karl. Auch mein Herz schlug bis zum Hals. „Ich liebe IHN!" sagte ich mit einer Überzeugung, die direkt aus meinem Herzen kam. Sowohl Karl als auch Luke hörten es heraus. Mein Freund legte fordernd seine Lippen auf meine. Innerlich brannte ich vor Verlangen. Er unterbrach den Kuss. „Ich liebe dich Ruby – so sehr wie noch keine andere Frau!" brachte er keuchend hervor mit einem festen Blick zu Luke.
„Schön, dann wäre das geklärt. Sie liebt dich, du liebst sie mehr als das Miststück von meiner Schwester ... wo kann ich schlafen?" Schlagartig hob sich der Mundwinkel von Karl. „Folge mir." ließ mich los und ging vorweg. Ich wartete unten, bis mein Freund sich wieder blicken ließ. Zielstrebig kam er auf mich zu. „Ich würde gerne das restlich Wochenende in deiner Wohnung verbringen, mit dir natürlich!" Der Gedanke mit ihm alleine Zeit zu verbringen ohne Arbeit, Rücksicht auf meine Großeltern oder Luke, beflügelte mich regelrecht. Ein flüchtiger Kuss auf der Wange und mit ein „Pack schon mal die Sachen." in sein Ohr ging ich. Ich fand meine Oma und Opa und teilte ihnen unseren Beschluss mit. „Er muss sich eh noch einige Tage ausruhen, bis er richtig fit ist." begründete ich das einfach. Wir unterhielten uns noch ein wenig bis Karl mit einer Tasche dazu kam. „Alles geklärt?" Alle nickten mit einem Lächeln. Luke kam dazu und sah fragend in die Runde. Karl klärte ihn auf und wir verabschiedeten uns auch von ihm.
Umso näher wir meinem zu Hause kamen umso entspannter wurde Karl. Wir kamen kaum die Treppe hoch vom gegenseitigen Necken und Lachen. Er drückte mich an meine Haustür, nahm mir den Schlüssel ab während er mich küsste und schloss auf. In der Wohnung machten wir lange weiter mit Zärtlichkeiten austauschen. Wir ließen uns ins Bett fallen.Grinsend sah er mich an und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich fühle mich gut bei dir meine Schöne." „Ich habe gespürt das du dich irgendwie unwohl gefühlt hast bei meinen Großeltern." Er zuckte mit der Schulter. „Ich kann mich nicht so gehen lassen, wenn ich weiß, dass sie quasi unter uns wohnen. Das soll nicht undankbar klingen, doch ich fühle mich recht befangen. Es tut mir leid, wenn ich dich damit abschrecke!" Verständnisvoll sah ich ihn an und überlegte einen Moment. „Karl ich vermisse dich jeden Moment, den du nicht bei mir bist! Willst du vielleicht bei mir wohnen? Wir könnten uns dann jeden Tag nach der Arbeit sehen und uns besser kennen lernen, eine Beziehung aufbauen ... wenn du das willst?" Neutral sah er mich an. Ich bekam Panik etwas falsches gesagt zu haben.
„Das ist alles was ich will! Dich und ein Leben mit dir!" Erfreut über seine Worte stürzte ich mich auf ihn. „Aua Ruby, nicht so wild mein schöner Wirbelwind." Mein Hund Kira sprang ins Bett und tobte mit uns. Mit Tränen in den Augen saß ich auf ihm mit meinen Händen auf seiner Brust gestützt. „Was hast du?" fragte er mich erschrocken und wischte die Träne weg. Ich lachte „Ich bin einfach so glücklich! DU machst mich glücklich!" „DU machst mich glücklich!" betonte er.
Wir einigten uns, dass er kommendes Wochenende mit seinen Sachen endgültig zu mir ziehen würde. Er wollte sich bis dahin ein Auto anschaffen und jeden Tag zu meinen Großeltern fahren und arbeiten. „ ... Und dann kommen ich jeden Nachmittag nach Hause zu meiner geliebten Frau!" sagte er voller Euphorie am Ende.
Leider verging das Wochenende viel zu schnell. Jeden Tag schrieben Karl und ich uns, um die Zeit bis zum Wiedersehen zu überbrücken. Er gestand sich ein, dass die Arbeit mit Luke gar nicht so schlimm war. Sie arbeiteten gemeinsam die Vergangenheit auf. Luke hatte es wohl auch nicht sonderlich leicht mit seiner Schwester. Ich fand es gut, dass er jemanden zum reden hatte. Vielleicht konnten sie ihre Feindschaft begraben und wer weiß – sogar Freunde werden.
Freunde ... – Alisah... ich müsste mich wahrlich bei ihr melden. Ich sprach ihr eine Nachricht als Whatsapp Nachricht und textete sie geschlagene 10 Minuten zu. Glücklicherweise war sie mir nicht böse, dass ich ihr so selten schrieb in letzter Zeit. Ich lud sie auf einen Mädelsabend ein.
Sie kam direkt und wir schauten uns typische Mädchenserien an, während wir über unsere Männer austauschten. Manche Neuigkeiten machten meine Freundin sprachlos. Ich war überrascht, als sie mir ihr Leid plagte:
„Oh man Ruby ... Eric und ich hatten neulich ein Gespräch übers Heiraten. Ich meinte, dass man nach 3 Jahren doch mal langsam den Weg zum Altar beschreiten könnte. Eric machte sich darüber lustig, er nimmt mich nicht ernst. Da überlege ich doch glatt weg, woran das liegt?! Liebt er mich nicht mehr? Hofft er eine bessere/ andere Frau zu finden? Bin ich es nicht wert? Oder ist er einfach ein Kindskopf der seine Freiheiten liebt und sich nicht binden will?"
Das waren alles ernst gemeinte Fragen, die nach einer Antwort verlangten. Ich war im ersten Moment überfordert, also nahm ich sie erstmal fest in den Arm und tröstete sie zärtlich.
Wir beschäftigten uns noch bis spät in der Nacht mit dem Thema und tranken viel Wein dabei. Karl schrieb mir einige male, woraufhin ich ihm nur kurz antwortete, warum ich jetzt nicht schreiben konnte. Gerade war Alisah im Bad, als ihr Handy klingelte -Eric- stand auf dem Display. Ich ging ran und erklärte ihm kurz, dass sie bei mir war und übernachten würde. Erleichtert nahm er die Information an. „Eric, lass uns mal morgen einen Café trinken – nach meiner Arbeit!" Er willigte ein. Lis kam wieder, doch ich erzählte ihr nichts von dem Anruf. Mit Kummer im Herzen schlief sie ein. Niemand sollte so einschlafen, das ist einfach ein unglaublich furchtbares Gefühl.
Es war bereits 4 Uhr morgens. Um 5 Uhr musste ich eh aufstehen, also lohnte sich Schlaf nicht wirklich. Ich machte mich fertig, entschlossen früher auf Arbeit anzufangen und dafür früher Feierabend zu machen. Ich bewegte mich so leise wie möglich, um meine Freundin nicht zu wecken. Dennoch stellte ich ihr den Wecker, damit sie nicht verschlafen würde.
'Guten Morgen mein Schatz.' schrieb ich Karl. Vermutlich war er noch nicht wach, denn er antwortete nicht. Schweren Herzens schrieb ich ihm, dass ich auf Liebesmission war und deswegen erst später zum Hof kommen würde. Die Müdigkeit machte mir zu schaffen. Ich arbeitete in einem Büro mit 2 weiteren Kollegen, die mich mitleidig ansahen. „Harte Nacht?" fragte mich eine ruhig. Ich nickte und antwortete, dass meine Freundin Kummer hatte und ich für sie da war. Verständnisvoll sahen sie mich an. Meine andere Kollegin stellte mir eine kleine Colaflasche hin. „Du trinkst ja keinen Kaffee aber damit du für deine Mission munter bleibst, macht es auch der Koffein aus der Cola." Dankbar und lachend nahm ich es an und trank sogleich.
Es schien geholfen zu haben, denn ich konnte Eric meine volle Aufmerksamkeit schenken.
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