Kapitel 8 - A helpful hand


Hallo meine Lieben!

Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich erst heute das neue Kapitel update, aber ich war auf einem Geburtstagstrip und bin jetzt erst wieder vor meinem Laptop, ich hoffe ihr verzeiht mir :)

Und dann habe ich euch auch noch mit so einem gemeinen Cliffhanger sitzen gelassen :D

Also ganz viel Spaß mit diesem extra langen Kapitel ;)

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Sanft beginnt er meinen Mund zu massieren und fährt spielerisch den Spalt meiner Lippen entlang. Ich bin so überwältigt, dass mir ein leises Keuchen entfährt und ich leicht meine Lippen öffne. Levis Zunge dringt bestimmt in mich ein und beginnt forschend meine eigene zu umspielen und meine Mundhöhle zu erkunden.
Sein Kuss wird immer drängender, geradezu aggressiv und als Levi mich fester in den Sitz drückt und mit einer Hand durch mein Haar fährt, kann ich ein Stöhnen nicht mehr zurückhalten.

Bis zu diesem Moment hänge ich nur passiv im Sitz und bin unfähig mich zu rühren. Er lässt von meinem Mund ab und legt seinen Weg nun leckend und saugend fort zu meinem Nacken und Hals.
Ich keuche schwer atmend und auch Levis Atem ist merklich schneller geworden. An meinem Hals hält er auf einmal inne und hebt seinem Kopf, um mir in die Augen zu sehen. Seine Finger streichen sanft über die roten und blauen Abdrücke, die mein Angreifer von letzter Nacht hinterlassen hat.
Plötzlich verhärtet sich sein Blick und ich nehme wieder verstärkt dieses Flackern in seinen Augen wahr. „Tut es sehr weh?" fragt er gepresst, während er mit seinem Finger einen der Abdrücke entlang fährt.

Ich schlucke einmal und versuche meinen keuchenden Atem von dem stürmischen Kuss zu beruhigen. Ich schüttle unmerklich den Kopf. „Es geht.", flüstere ich. Seine Hände greifen um meinen Hals und legen sich genauso auf die Abdrücke wie es der Wixer letzte Nacht gemacht hat.
Levi lässt mich keinen Moment aus den Augen, als er auf einmal leicht aber bestimmt zudrückt.

„Levi?", keuche ich auf und meine Augen weiten sich etwas. Doch kaum verlässt der Name meine Lippen, drückt Levi seinen Mund bereits wieder auf meinen und blickt mir dabei weiterhin ungebrochen in die Augen. Seine Finger um meinen Hals drücken immer fester zu und ich erschaudere unter dem stechenden Blick seiner eisgrauen Augen. Was zum?!
„Levi!", keuche ich nun bestimmter gegen seine Lippen und versuche mich aus seinem Griff zu winden.

Doch in diesem Moment lässt er auch schon von mir ab und ich japse nach Luft schnappend auf. „Was sollte das?" fahre ich ihn leicht an, er hat mir einen Moment wirklich Angst gemacht. Er streicht nun wieder total zart über meine geschundene Haut und beugt sich über meinen Hals, um mich mit federnden Küssen zu überdecken.
„Es tut mir leid, Eren.", murmelt er gegen mein Ohr und hält einen Moment inne. „Es ist nur, dass ich diesen Anblick nicht ertragen kann. So ein erbärmlicher Feigling!" Bei seinen letzten Worten klingt seine Stimme voller Hass und Kälte.

Diese schneidende Härte löst einen kalten Schauer in mir aus und doch schmeichelt es mir irgendwie, dass ihm mein Wohlergehen so am Herzen liegt und ich lege meine Arme um seinen Nacken. „Es ist ja zum Glück nichts Schlimmeres passiert.", hauche ich ihm zu und streiche durch sein weiches Haar.

Nach einem kurzen Moment der Stille senkt Levi seinen Blick wieder auf meinen Nacken und bearbeitet diesen erneut leckend und saugend mit seiner Zunge. Mit seinen Zähnen streift er fordernd über meine Haut und die Hitze schießt wieder wallend durch meinen Körper.
Ich stöhne auf, als sich Levi plötzlich beißend in meinen Nacken vergräbt, nur um danach wieder sanft darüber zu lecken. Seine Hand fährt nun unter mein Shirt und sucht ihren Weg zu meinen harten Nippeln, um sie zwischen seinen Fingern zu reizen.

Ein lautes Stöhnen entrinnt meiner Kehle und ich winde mich unter dem brennenden Druck in meiner Hose, der nach Beachtung schreit. „Ahh, L-levi, ....naahh!", versuche ich meine Erregung noch zu unterdrücken.
Der Schwarzhaarige scheint genau zu wissen was er tut, denn nach nur wenigen Momenten lässt er seine Finger von meiner Brust zur Hose gleiten, die er geschickt mit zwei Fingern öffnet und mit leichtem Druck über den zuckenden Schaft in meinen Boxern fährt, nur noch der dünne Stoff zwischen uns.

Seine andere Hand hält mich nach wie vor in den Sitz gepresst, während sein Mund noch immer meinen Nacken bearbeitet. Als Levi meine Länge schließlich völlig aus der Hose befreit hat und seine Hand sanft auf und ab bewegt ist es mit meiner Zurückhaltung am Ende.
Ich bäume mich in meinem Sitz auf, werde aber von dem Gurt aufgehalten, der mir leicht ins Fleisch schneidet und drücke mich stöhnend seiner Hand entgegen.
„Leevi!", stöhne ich dem Mann ins Ohr, der mich gerade vor Lust wahnsinnig werden lässt.

Levis Hand um meinen Schwanz bewegt sich immer schneller und ich kann nur noch verschwommen durch meine halbgeschlossenen Lieder blicken. Seine Hand macht fest kreisende Auf- und Abwärtsbewegungen, wobei er mit seinem Daumen immer wieder über meine Eichel streicht.
Ich bin nur noch Wachs in seinen Händen und spüre wie der nahende Orgasmus mich zu überrollen droht.

Ich stöhne auf und alles zieht sich bereits in mir zusammen, als Levi mir dunkel und rau ins Ohr haucht: „Komm für mich, Eren.", und mir anschließend fest in den Hals beißt. „Ahhhh, Leeeevi", ich kann meinen ekstatischen Ausruf nicht zurückhalten, als ich zuckend in seiner Hand komme und sich mein Sperma über meinen Bauch und mein Shirt verteilt.
Levi trägt mich weiter pumpend durch den Orgasmus, der so unglaublich intensiv ist, wie kein anderer jemals zuvor.

Schließlich sacke ich mit geschlossenen Augen zurück in den Sitz und atme keuchend ein und aus.
Ich spüre Levis brennenden Blick auf mir und öffne meine Augen nur einen Spalt, um zu beobachten, wie er mich keine Sekunde aus den Augen lässt, während er sich genüsslich das Weiß von seinen Händen leckt.

Mein Hirn scheint nach wie vor auf Standby Modus zu laufen und ich spüre nur eine kribbelnde Wärme, die sich in meinem bebenden Körper ausbreitet. Ich fühle mich gut und schläfrig und kann nichts tun, als einfach den Moment zu genießen.
Der Mann mit diesen verfickt talentierten Händen neben mir, ist da anscheinend anderer Meinung, denn Levi sitzt nun einfach wieder auf seiner Seite und schnallt sich an, als wäre nichts gewesen. Sein Blick ist auf die Straße gerichtet, als er den Motor wieder anlässt und los fährt.

Ich sitze, beziehungsweise hänge noch immer eher in meinem Gurt und starre Levi mit halboffenem Mund an. So langsam schalten sich auch meine Hirnsynapsen wieder ein und ich realisiere erst so richtig was eigentlich gerade passiert ist.
Ich sitze im Auto mit Levi. Und Levi hat mir gerade einen runtergeholt! What the fuck?! Ich kann es gar nicht glauben und muss den engelsschönen Mann neben mir weiter betrachten.

Wie ist es bitte dazu gekommen? Gestern noch hätte ich nicht im Traum gewagt zu glauben, dass Levi jemals irgendein Interesse an mir haben könnte, und jetzt das? Dass er mich einfach so angefasst hat. Gut es war ja nicht gerade so, dass ich ihn nicht vorhin schon in der Bar provoziert hätte und definitiv ziemlich unter Druck stand, aber trotzdem.
Ich kann meine Gefühle kaum ordnen, denn holy shit, es war nicht nur einfach ein Handjob, sondern es war geil, einfach unglaublich. Dieser Mann beherrscht sein Handwerk, soviel kann selbst ich ohne viel Vergleichserfahrung sagen.

„Was glotzt du denn so, Balg? Hat dir noch nie wer nen Handjob gegeben?", reißt mich Levi plötzlich mit schnaubendem Ton aus meinen Gedanken. Ich zucke zusammen und spüre wie mir – mal wieder – die Röte ins Gesicht schießt. Schnell schaue ich in eine andere Richtung und versuche mich unangenehm berührt wieder normal in meinem Sitz aufzurichten.
Wie kann ihn das denn jetzt schon wieder einfach so kalt lassen?
Ich blicke an mir herab. Mein Shirt ist noch immer halb nach oben verrutscht und mein Bauch nach wie vor bedeckt mit meinem Sperma, genauso wie mein bestes Stück, das noch aus der Jeans herauslugt.

Levi folgt meinem Blick und meint dann nur wieder so abschätzig wie immer: „Tch. Im Handschubfach findest du Taschentücher. Und wehe du verschmutzt mir damit den Sitz!"
„Danke.", murmele ich und mache mich daran mir das gröbste zu von der Haut und dem Stoff zu entfernen, bevor ich meine Kleidung wieder einigermaßen richtete, um anschließend verlegen aus dem Fenster zu blicken.

Mein Kopf ist einfach immer noch viel zu verwirrt. Was bitte war das gerade einfach? Und wie soll ich mich denn jetzt verhalten? Levi, der Mann den ich wirklich schon seit Jahren bewundere, ein Vorbild das ich immer als völlig unerreichbar erachtet habe. Einfach der beste Freund und Geschäftspartner meines Onkels.
Und jetzt das. Ich spüre nun immer wieder Levis Blick auf mir ruhen, bevor ich seine tiefe Stimme vernehme: „Oi Eren, ist alles klar bei dir? Hab ich dich jetzt etwa verstört? Du wirktest eben nicht gerade-", er legt ein kleine Pause ein, „abgeneigt."

Ich muss schlucken, bevor ich mich wieder traue ihn anzublicken. „Ich-, nein nein, das ist es nicht.", erwidere ich schnell. „E-es war sehr schön.", gebe ich zögerlich zu und betrachte verlegen die Armatur vor mir.
Das war es wirklich
. Wenn ich an seine Lippen und Finger auf meiner Haut denke, wird mir sofort warm ums Herz. Levi gibt ein amüsiertes Schnauben von sich.

„Das war wohl kaum zu übersehen. Da helfe ich dir nur ein bisschen den Druck abzubauen und du gehst ab, als würde ich dir gerade das Gehirn rausvögeln. Was du dabei wohl erst für ein Gesicht machen würdest.", schmunzelt er böse.
Mir verschlägt es den Atem und ich verschlucke mich beinahe an der Luft. Bitte was?! „Levi?!", rufe ich geschockt aus und schaue ihn mit großen Augen und pochendem Puls an.

Er kann sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, als er mich anblickt, bevor er wieder ernst wird und mit kalter monotoner Stimme fortfährt. „Keine Angst Balg. Ich werde dich nicht ficken." Sein stählerner Blick scheint mich wieder zu durchbohren. „Jedenfalls nicht hier und nicht heute."

Meine Augen weiten sich unmerklich noch weiter und ich höre auf einmal wieder das Blut in meinen Ohren rauschen und spüre mein Herz wie es mir beinahe aus der Brust hüpft. Nicht heute? Er will also Sex mit mir? Levi will mich? Ich bin wie erstarrt.
Plötzlich vernehme ich ein leises Kichern und spüre Levis Hand, wie sie mir sanft durch die Haare strubbelt. „Ach Eren, ich mach doch nur Spaß, du bist einfach zu leicht aufzuziehen. Krieg dich wieder ein, wir sind auch schon fast bei dir."
Ich blicke verwirrt und frage mich erneut, was ist mit dem Levi los den ich eigentlich kenne? Also will er mich jetzt doch nicht? Diese ganzen Gefühlsäußerungen sind wirklich sehr untypisch für ihn. Der Kerl macht mich echt fertig.

„Ab wann hast du morgen deine Schicht?" fragt mich Levi plötzlich. „Ehm, ab 15 Uhr. Im Lager räumen und so.", erwidere ich und blicke ihn fragend an. „Na gut, dann werde ich dich Morgen um halb drei abholen. Sei dann also fertig."
Ich kann nicht anders als schon wieder zu ihm zu glotzen. „Levi, ich- Du musst mich doch nicht extra für die Arbeit abholen. Ich kann schon auch alleine mit dem Rad-."

Er unterbricht mich einfach. „Und dann nachts wieder alleine damit durch die Straßen? Kommt nicht in Frage. Ich hole dich ab und bringe dich abends wieder heim. Es liegt quasi eh bei mir auf dem Weg, also keine Widerrede."
Ich habe gar nicht gemerkt, wie wir auf einmal zum Stehen gekommen sind, doch als ich aus dem Fenster blicke erkenne ich schon mein Elternhaus. „Also wenn du meinst." Ich gebe jeden Wiederstand auf.

Levi beugt sich auf einmal wieder zu mir hinüber und nimmt mein Kinn zwischen seine Finger, um mir direkt in die Augen zu blicken. „Ja, genau das meine ich. Und jetzt hopp mit dir ins Bett, es ist schon spät."
Einen Moment glaube ich er will mir einen Kuss zum Abschied geben, doch dann greift er mit der anderen Hand über mich hinweg und öffnet die Beifahrertür für mich. „Bis morgen, Balg." Damit lehnt er sich zurück auf seinen Platz und blickt auf die Straße vor sich.

Ich bin etwas überrumpelt und schaue nur noch einmal kurz zu ihm, bevor ich unbeholfen aus dem Fahrzeug klettere. „Bis morgen.", ist alles was ich erwidern kann, bevor ich die Wagentür hinter mir zufallen lasse.
Ich will mich noch einmal zu dem schwarzen R8 umdrehen, aber da braust er auch schon hinter mir davon. Ich atme ein paar Mal die frische Nachtluft ein, bevor ich mich schließlich meinem Haus zuwende und die Treppen zur Haustür erklimme.

Im Wohnzimmerfenster zur Straße hin kann ich Licht erkennen, dann sind meine Eltern vermutlich sogar noch wach. Ich habe keine Ahnung wie spät es mittlerweile eigentlich ist, als ich nach meinem Schlüssel krame.
In diesem Moment wird die Tür bereits von innen aufgerissen und ich blicke in das besorgte Gesicht meines Vaters. „Ach Eren, bin ich froh. Ich habe nur ein Auto gehört und mich gefragt, wann du uns mal wieder die Ehre erweist." Grishas Gesicht sieht tatsächlich von Sorgen gezeichnet aus, als ich an ihm vorbei in den Hausflur trete.

„Hallo Grisha. Keine Sorge, der Abend ging heute noch etwas länger und hat mich aber wieder auf andere Gedanken bringen können. Außerdem hat mich Levi hergefahren. Also kein Grund zur Sorge."
Ich lächle meinen Vater aufmunternd an, während er die Tür hinter mir schließt. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er ganz kurz in seiner Bewegung stockt und sein Gesicht sieht eher noch düsterer aus.
Er mustert mich kurz eindringlich bevor er mit einem Nicken „Verstehe.", murmelt und ich mich abwende, um meine Jacke und Schuhe zu verräumen.

Grisha bleibt noch einen Moment stehen und schaut mich an. Ich denke schon, dass er noch etwas hinterhersetzen will, doch dann läuft er einfach an mir vorbei ins Wohnzimmer zurück, von wo ich meine Mutter fragen höre, ob ich es sei, der gekommen ist.
Ich begrüße auch kurz meine Mutter, die neben Grisha auf dem Sofa vorm Fernseher lehnt und mich besorgt nach meinen Verletzungen fragt. Ich kann sie beschwichtigen, dass ich mich schon deutlich besser fühle und gerade einfach nur müde bin.

Ich verabschiede mich schnell für die Nacht und begebe mich in den zweiten Stock. Hier ist bereits alles dunkel, weshalb ich davon ausgehe, dass Mikasa bereits schläft.
Ich bin zwar wirklich müde, aber ich laufe zunächst ins Bad, wo ich mich meiner schmutzigen Kleidung entledige und mich gleich unter die Dusche stürze.
Ich spüre immer noch die klebrigen Überreste der bereits jetzt surrealen Erinnerung aus Levis Auto an mir und beginne mich gründlich einzuseifen. Bei dem Gedanken an Levis Hände auf meiner Haut, überkommen mich angenehme Schauer und ich muss in mich hinein grinsen.

Es ist doch wirklich völlig verrückt. Auch wenn ich weiß, dass es irgendwie falsch ist – Levi ist schließlich wirklich deutlich älter wie ich – bereue ich das was zwischen uns geschehen ist nicht eine Sekunde. Im Gegenteil, ich wünsche mir eine Wiederholung, oder sogar mehr?
Ich fühle so eine tiefe Zuneigung zu diesem Mann und heute Nacht hat dieses Feuer in meiner Brust nur um ein Vielfaches verstärkt.

Ich frage mich allerdings wirklich was Levi in mir sieht. Er hat sich vorhin im Auto so ungewohnt seltsam aufgeführt. Und offenbar hat er sich letztendlich nur gut wegen mir amüsiert und sich einen Spaß gemacht.
Als ob ein Mann wie Levi, Interesse an einem Jungen wie mir hätte. Er könnte jeden haben und ich bin mir sicher, das weiß er auch.

Ich habe ihn zwar noch nie direkt mit einem anderen Mann gesehen, aber von Jean weiß ich, dass Levi sich öfter mal einen gutaussehenden Kerl in der Bar angelt und nach der Arbeit mit nach Hause nimmt.
Leider immer dann, wenn ich wohl gerade keine Schicht hatte. Ich hätte ja zu gerne mal gesehen, welche Männer Levis Ansprüchen genügen. Deshalb kann ich mich in meinem Fall nur wundern.

Ich kann diesen Vorfall auf jeden Fall nicht auf sich beruhen lassen. Levi würde es vermutlich als Nichtigkeit abtun. Aber eine Nichtigkeit ist das für mich bestimmt nicht. Unter Levis Berührungen habe ich mich gefühlt wie noch nie zuvor.
Er hat etwas in mir berührt, von dem ich nicht wusste, dass es da ist. Ich atme einmal tief ein und schließe die Augen, während das Wasser angenehm auf mich herabprasselt.
Das tut wirklich gut und ich habe das Gefühl zum ersten Mal an diesem Abend wieder freier denken zu können. Die letzten Auswirkungen des Alkohols haben sich nun auch endgültig verflüchtigt.

Schließlich steige ich aus der Dusche, trockne mich ab und schlüpfe in frische Boxershorts. Bei einem Blick in dem Spiegel sauge ich scharf die Luft ein. Wie sehe ich nur aus?
Neben meinem nach wie vor farbenprächtigen Gesicht und vor allem dem angeschwollenen Auge und den Würgemalen auf meinem Hals, sind es besonders ein paar verdächtige frische rote Flecken auf Hals und Nacken, die ich nun genauer inspiziere.

Vor allen anderen sticht insbesondere eine eindeutige Bissspur auf meinem Nacken hervor. Ich erinnere mich, wie Levi seine Zähne kurz vor Schluss noch einmal kräftig an dieser Stelle vergruben hatte.
Bei der Erinnerung überkommen mich schon wieder heiße Schauer und gleichzeitig eine intensive Gänsehaut. Mir ist wirklich nicht zu helfen. Gedankenverloren taste ich die malträtierten Hautstellen vorsichtig ab.

Ich hoffe, dass ich morgen ein Shirt finde, das das alles abdeckt. Bei den Temperaturen draußen, würde ich schließlich wohl kaum im Rollkragenpulli rumlaufen.
„Eren, was zum Teufel hast du gemacht?" Ich zucke heftig zusammen und hätte beinahe aufgeschrien, als ich eine vorwurfsvolle Stimme in meinem Rücken vernehme.
Verdammt, so ein Mist!
Mikasa steht im Nachthemd und mit aufgebrachtem und verschlafenem Blick in der Badezimmertür.

„Mikasa!" fahre ich meine Schwester wütend an und versuche mir reflexartig das Handtuch über die Schultern zu legen, um die verdächtigen Male zu verstecken.
„Hast du schon mal was von Privatsphäre gehört?" Ich bin wirklich sauer, weil ich weiß wie sie das auffassen wird und ich deshalb auch sicher nicht vor habe sie in mein Erlebnis mit Levi einzuweihen.
„Wer hat dir das angetan?" fragt sie nun mit zusammengekniffenen Augen und kommt noch einen Schritt auf mich zu, um das Handtuch wieder zur Seite zu schieben.

„Das geht dich wirklich nichts an!", gebe ich zurück und entziehe mich ihren Händen, die im Begriff sind meinen Nacken freizulegen. „Eren, wenn dich jemand gegen deinen Willen angefasst hat, musst du mir das sagen." Mikasa klingt nun voller Kummer und Fürsorge.
Wie ich dieses Bemuttern von ihr einfach nicht ausstehen kann!
Ich versuche mich zu beruhigen, schließlich habe ich keine Lust, dass gleich noch meine Eltern in der Tür stehen.

„Mikasa, ich- es ist nichts dem ich nicht zugestimmt hätte, okay? Mir geht es gut!" Ihre Augen weiten sich minimal und sie schaut mich immer noch finster an, aber wenigstens scheint sie nicht mehr so aufbrausend zu sein.
„Wer?", ist alles was sie abwartend fragt. Ich weiche kurz ihrem Blick aus, ich mag es wirklich nicht meine Schwester anzulügen. Aber ich kann es unmöglich aussprechen.

„Mikasa, ich kann es dir nicht sagen, tut mir leid." Sie verzieht unzufrieden ihren Mund, erwidert darauf jedoch nichts und mustert mich noch einen Moment nachdenklich.
„Eren, ich will dich ja nicht bevormunden, aber dieser Biss sieht wirklich übel aus. Niemand sollte dich so behandeln, das ist einfach nicht richtig."
„Das kann ich ja wohl immer noch selber entscheiden, danke für den Ratschlag." Damit ist unser Gespräch für mich beendet und ich schnappe meine Zahnbürste und wende mich dem Waschbecken zu.

Schweigend putze ich mir die Zähne, während Mikasa noch eine Weile wie angewurzelt dasteht und mich böse anstarrt. „Pass bitte auf dich auf, Eren", murmelt sie schließlich mit einem letzten Blick durch den Spiegel zu mir und wendet sich schließlich ab und geht.
Ich beende meine Mundhygiene und eile endlich auch in mein Bett. Als ich die bequeme Matratze unter mir spüre, merke ich erst wie erschöpft ich tatsächlich bin.

Der Tag war wirklich verdammt lang und anstrengend. Ich werfe einen letzten Blick auf mein Handy und öffne Whatsapp. Keine neuen Nachrichten. Kein Wunder, Armin dürfte wohl gerade anderweitig beschäftigt sein.
Ich schmunzle kurz, da werden wir wohl morgen beide einiges zu erzählen haben. Auch wenn ich mir wegen der Sache mit Levi nach wie vor unsicher bin. Sollte ich überhaupt jemandem davon erzählen? Das werde ich wohl morgen entscheiden müssen.

Mein Blick fällt noch auf eins der letzten Chatfenster. Jean. Und immer noch sehe ich nur einen Haken. Langsam habe ich wirklich ein mulmiges Gefühl, hat er vielleicht sein Handy verloren? Ich fasse einen Entschluss und schreibe ihm, ob wir uns nicht morgen Mittag zum Reden treffen könnten.
Hoffentlich hat er sein Handy noch und macht es bald wieder an. Damit lege ich meins beiseite und schließe endlich die Augen.
Es kommt mir vor wie eine Erlösung und ich kann kaum mehr einen weiteren Gedanken formulieren, bevor ich in den langersehnten Schlaf versinke.


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Puh, das wars erst mal wieder. Ich hoffe es hat euch gefallen! :D

Ich habe mir bei dem Kapitel wirklich Mühe gegeben und bin mir aber nicht wirklich sicher, ob es gut geworden ist :3

Ich freue mich also sehr über euer Feedback, habt ihr Anregungen oder Verbesserungsvorschläge für mich?

Machts gut meine Lieben, bis bald! :)

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