SIEBZEHN - RegenClan
SIEBZEHN
Haferjunges, RegenClan
Eine Wolke, die sich vor die Sonne geschoben hatte, warf ihren Schatten in das Lager und eine kühle Brise pustete durch Haferjunges' Fell. Der junge Kater hatte sich einen geschützten Platz zwischen den Wurzeln des umgekippten Baumes gesucht, unter dem sich die Kinderstube befand. In dem Bau direkt neben ihm hörte er seine Mutter Bernsteinwind und die zweite Königin Eisblatt miauen. Es ging um seine Schwester Blitzjunges, die krank zu sein schien.
Von seinem Platz im Wurzelgeflecht aus spähte er zu Glutpfote, Fliederpfote und Dünenbriese hinüber, die ihre Nasen in Muschelsplitters Pelz vergraben hatten. Bernsteinwind hatte ihn und die übrigen Jungen angewiesen, im vorderen Teil des Lagers zu bleiben, von wo aus der Körper des toten Kriegers nicht zu sehen war. Haferjunges wusste nicht recht, ob seine Mutter nicht wollte, dass sie eine Leiche sahen, oder ob sie fürchtete, er und seine Geschwister würden die Trauernden stören. Dabei waren Haferjunges und seine zwei Wurfgefährtinnen Blitzjunges und Goldjunges schon fünf Monde alt. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie zu Schülern ernannt werden würden.
Vielleicht ging es ihr aber auch eher um Fuchsjunges, Azurjunges und Brombeerjunges, die zwei Monde jünger waren. Oder ihre Anweisung hatte etwas mit dem Gespräch zu tun, das er einmal mitgehört hatte. Bernsteinwind hatte sich mit Eisblatt über die Eltern seiner jüngeren Baugefährten unterhalten, die beide tot waren. Den Vater der drei hatte Haferjunges nie kennengelernt, an ihre Mutter, Mondblüte, erinnerte er sich hingegen noch, wenn auch nur verschwommen. Sie hatte in der Kinderstube gewohnt, bevor sie bei der Geburt ihrer Jungen gestorben war. Bernsteinwind hatte gesagt, dass sie sich Sorgen um Azurjunges und Fuchsjunges machte, da sie den Eindruck hatte, sie würden den Verlust ihrer Eltern nicht gut verkraften. Haferjunges würde das Gespräch der beiden Königinnen nie vergessen. Er hatte Bernsteinwind noch nie so traurig, so verletzlich erlebt. Zuvor war sie für ihn immer die Beschützerin gewesen, die auf alles eine Antwort hatte. Eisblatt hatte etwas miaut, was er nicht verstanden hatte, weil in dem Moment ein Streit zwischen den übrigen Jungen ausgebrochen war.
Haferjunges legte seinen Kopf auf eine Wurzel direkt vor ihm, den Blick weiter auf Muschelsplitter gerichtet. Wind blies durch den grau-schwarz getigerten Pelz des Kriegers, ließ es aussehen, als atmete er. Aber Haferjunges war alt genug, zu wissen, dass das nicht sein konnte. Er wusste, dass der Tod bedeutete, dass eine Katze für immer regungslos und still bleiben würde. In etwa so wie Beute. Die konnte auch nicht mehr weglaufen, wenn sie einmal auf dem Frischbeutehaufen lag.
Die Älteren redeten oft vom SternenClan, wenn sie über den Tod sprachen. Davon, dass die Sterne ihre Ahnen waren, die vom Himmel auf sie herabschauten. Und dass jedes Mal, wenn ein Krieger starb, ein neuer Stern irgendwo am Himmel erschien. Haferjunges fragte sich, ob sie auch dachten, dass es einen SternenClan für Beute gab. Und dass der Hase, den er am Morgen gemeinsam mit seinen Baugefährten verspeist hatte, sie ebenfalls von dort oben beobachtete. Der wäre bestimmt ziemlich wütend.
Aber Haferjunges glaubte ohnehin nicht wirklich an den SternenClan. Er konnte sich nicht vorstellen, dass tote Krieger zu funkelnden Sternen wurden. Doch was wurde dann aus einer Katze, die starb? Irgendwo hin mussten ihre Gedanken, ihr gesamtes Wesen, ja verschwinden. Irgendetwas Größeres gab es bestimmt. Etwas, was er noch nicht verstanden hatte.
»Haferjunges!« Pfotengetrappel näherte sich und Goldjunges tauchte neben ihm auf. »Haferjunges!«
»Was ist los?« Haferjunges rückte knurrend ein Stück weiter zwischen das Wurzelgewirr. Seine Schwester hatte ihm direkt ins Ohr geschrien.
Goldjunges hüpfte auf und ab, wobei sie über eine dünne Wurzel strauchelte. Sie fauchte frustriert, kickte die Wurzel beiseite, wurde jedoch einen Herzschlag später von derselben im Gesicht getroffen, als sie zurück schwang.
»Päh!«, machte sie und stolperte knurrend ein paar Schritte rückwärts. »Was machst du hier in diesem Gestrüpp, Haferjunges? Komm mit, wir haben ein tolles Spiel erfunden.«
»Ein Spiel?« Haferjunges erhob sich. Er wäre noch sitzen geblieben, wenn Goldjunges nicht die Angewohnheit gehabt hätte, alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Auch die der Königinnen. Und Bernsteinwind hatte ja verboten, dass sie zu weit in den hinteren Teil des Lagers gingen. Haferjunges war nicht unbedingt auf Ärger aus.
»Ja.« Goldjunges war schon wieder auf dem Weg zurück zu den anderen. »Fuchsjunges – äh nein, wir nennen ihn Fuchsschwinge – und Azurjunges, also Azurblatt und Brombeerjunges – Brombeerblüte – sind meine Krieger. Ich bin Goldstern.« Sie sah sich zu Haferjunges um. »Jetzt beeil dich mal. Wir haben eine Mission zu erfüllen!«
Haferjunges sprang hinter ihr her. Er hinterfragte nicht, dass Goldjunges die Anführerin war, das war sie immer.
»Gerade haben wir erfahren, dass sich Dachse auf unserem Territorium herumtreiben«, erklärte Goldjunges weiter. »Große, gefährliche Viecher! Ich will jetzt eine Patrouille anführen, um ihren Bau zu finden. Aber wir hatten noch nicht genug Krieger, um uns gegen sie verteidigen zu können. Blitzjunges kann nicht mitkommen, hat Bernsteinwind gesagt, deshalb musst du uns helfen.«
»Bin ja schon da.« Gerade, als sie bei den übrigen Jungen ankam, schloss Haferjunges zu seiner Schwester auf.
»Das hier ist Haferschatten«, erklärte Goldjunges den anderen. »Er ist ein loyaler Krieger, obwohl er manchmal auch etwas lahm ist.«
Haferjunges knurrte empört. Was dachte Goldjunges sich?
Seine Schwester stupste ihn an. »War doch nur ein Scherz!«, miaute sie, versammelte ihre ›Patrouille‹ um sich und erklärte, dass sie das ›Dachs-Problem‹ jetzt lösen würden.
***
Die Patrouille hatte nichts gefunden. Nur Hinweise auf die ›Dachse‹.
Am Frischbeutehaufen hatte Goldjunges festgestellt, dass die gefährlichen Raubtiere dort gewütet und dem Clan Beute gestohlen hätten. Als Haferjunges sich gefragt hatte, was diese überhaupt fraßen, hatte sie aufgelacht und die übrigen Jungen informiert, Dachse wären bluthungrige Monster, die am liebsten Kriegerkatzen verspeisten, sich jedoch auch mit dem ein oder anderen Hasen oder Fasan zufriedengaben.
Am Lagereingang hatte Goldjunges erklärt, man könne die Spuren ihrer Feinde deutlich riechen, aber zu sehen wären sie nirgends. Der Anführerbau war in der Fantasie der Jungen zu einer Erdhöhle im Wald geworden, in der Brombeerjunges die Dachse vermutet hatte. Sie hatte vorgeschlagen, davor zu warten, bis sie herauskamen. Goldjunges hatte energisch den Kopf geschüttelt und erklärt, dort drin sei überhaupt nicht genug Platz für einen Dachs. Sie würde es ja wissen, schließlich hatte sie den Bau schonmal erkundet. Letzteres war nicht einmal gelogen. Haferjunges erinnerte sich gut an den Ärger, den seine Schwester bekommen hatte, als der Zweite Anführer Sturmschweif sie neben Pfützensterns Nest herumtollend gefunden hatte.
So hatten sie nach und nach das ganze Lager – das Territorium ihres Clans, den Goldjunges irgendwann zum GoldClan erklärt hatte – abgesucht.
»Vielleicht sind die Dachse schon wieder weg.« Azurjunges gähnte.
Sie saßen vor der Kinderstube beisammen, in der es inzwischen ruhig geworden war.
»Noch können wir nicht sicher sein«, widersprach Goldjunges. »Wir haben noch nicht das ganze Gebiet von unserem Clan kontrolliert.«
»Aber wir waren doch schon überall.« Fuchsjunges machte es sich in einem Laubhaufen bequem und begann, seinen Pelz zu säubern.
Goldjunges schüttelte den Kopf. »In den äußersten Ecken des Territoriums haben wir noch nicht gesucht.«
»Den äußersten Ecken?«
»Den Bauen, du Mäusehirn! Wir waren nur beim Anführerbau.«
»Es ist uns aber nicht erlaubt, in die anderen Baue zu gehen«, merkte Haferjunges an. »Außer vielleicht in den Heilerbau, schließlich sind Bernsteinwind und Eisblatt gerade mit Blitzjunges dort. Also...«
»Wir setzen unsere Mission doch nicht im Heilerbau fort!« Goldjunges schnaube. »Dann merken Bernsteinwind und Eisblatt ja direkt, dass wir die Baue erkunden. Am besten, wir fangen mit dem Schülerbau an. Das könnte Bernsteinwind vielleicht bemerken, aber wahrscheinlich ist sie sowieso abgelenkt wegen Blitzjunges. Und Dünenbriese kann es nicht sehen, weil sie ja noch immer bei Fliederpfote und Glutpfote hinter der Kinderstube ist.«
Ohne die Reaktion der übrigen Jungen abzuwarten, lief sie los. Sie war schon ein paar Schritte gegangen, als sie zu merken schien, dass ihr niemand folgte und einen Blick zurückwarf. »Na los, das ist doch die perfekte Gelegenheit. Alle sind entweder bei dem Kampf, oder achten nicht auf uns!«
Zögernd erhob sich Haferjunges. Was konnte dabei sein, dass sie sich den Schülerbau ansahen? Sie würden ja nichts kaputt machen. Außerdem wäre es besser, wenn er aufpasste, dass seine Schwester nicht zu viel Unsinn anstellte.
***
»Also hier waren sie eindeutig!«, miaute Goldjunges, während sie an einem Nest schnupperte, das vor allem nach Krabbenpfote roch. »Sie kommen bestimmt andauernd hier vorbei. Passt auf, meine Krieger, die Dachse könnten jeden Moment zurückkehren.«
Sie hatten sich tatsächlich ohne Probleme in den Schülerbau schleichen können. Nur Azurjunges hatte nicht mitkommen wollen und hatte sich in die Kinderstube zurückgezogen.
Goldjunges sprang auf eine Lücke in dem Geflecht aus Ästen zu, das die Rückwand des Baus bildete. »Hier hinter muss ihr Versteck sein. Vielleicht sind sie sogar da drin. Wir sollten nachsehen.« Mit peitschendem Schweif sah sie die übrigen Jungen an. Ihre Pinselohren zuckten aufgeregt.
»Wolltest du deshalb unbedingt in den Schülerbau?«, fragte Fuchsjunges. »Weil du uns diesen Geheimweg aus dem Lager zeigen wolltest? Dahinter ist der Wald! Da geh ich nicht durch.«
»Ach, komm schon. Sei nicht so ein verschrecktes Kaninchen. Ich bin da schon oft gewesen. Ist eigentlich ganz harmlos da draußen. Fast etwas langweilig, wenn man allein ist.«
»Langweilig?«, hakte Haferjunges nach. »Wurdest du das letzte Mal nicht beinahe von einer Eule gefressen?«
Goldjunges linkes Ohr, das mit der Narbe, zuckte. Die Verletzung hatte sie sich bei der Begegnung mit besagter Eule auf einer ihrer verbotenen Entdeckungstouren zugezogen. Diese Version der Geschichte kannten allerdings nur die Jungen. Den Königinnen hatte Goldjunges erzählt, sie sei auf einen Baum geklettert und in ein Brombeergebüsch gestürzt. Haferjunges hatte versucht, Goldjunges zu überzeugen, die Wahrheit zu sagen, aber sie hatte nicht zuhören wollen. Und verraten würde er sie auch nicht.
»Vorletztes Mal«, miaute Goldjunges. »Außerdem kann man sich gegen die auch wehren. Wir müssen ja nicht weit laufen. Wir bleiben in der Nähe des Lagers, da kenne ich mich super aus.« Sie wartete nicht länger und schlüpfte durch die Lücke zwischen den Ästen hinaus in den Wald.
Einen Augenblick zögerte Haferjunges, folgte seiner Schwester dann jedoch. Es war eine mäusehirnige Idee, aber er wollte Goldjunges nicht allein gehen lassen. Fuchsjunges und Brombeerjunges schlossen sich ihm an.
***
Lag es daran, dass gerade eine besonders finstere Wolke am Himmel hing, oder war es im Wald tatsächlich so viel dunkler als im Lager? Die Sonne war jedenfalls noch weit davon entfernt, unterzugehen, die Bäume hatten alle ihre Blätter verloren und doch kam kaum Licht auf dem Boden an.
Haferjunges behielt aufmerksam das Geäst über ihm im Blick. Er fragte sich, wie wahrscheinlich es wohl war, dass die Eule, die Goldjunges verletzt hatte, zurückkehrte. Die Äste sahen ein wenig aus wie ein Gewirr von Schlangen, die sich über die Abgründe zwischen den Baumstämmen streckten. Im Wind schwangen sie hin und her, sodass man wirklich den Eindruck gewinnen konnte, sie hätten einen eigenen Willen und würden sich aus eigener Kraft bewegen.
Da! Etwas schoss durch das Labyrinth der Zweige, etwas, was aus den mehr oder minder gleichmäßigen Bewegungen der Äste herausstach. Vor Schreck sprang Haferjunges zur Seite, rammte etwas weiches, felliges.
»He!« Das war Fuchsjunges' Maunzen gewesen. »Pass auf, wo du hinläufst!«
Haferjunges antwortete nicht, sein Blick blieb in die Bäume gerichtet. Bis er erkannte, dass es nur ein Eichhörnchen gewesen war, das dort durch die Baumkronen flitzte.
»Wenn du nicht die ganze Zeit nach oben starren würdest, würdest du auch sehen, wo du hintrittst.« Goldjunges schnurrte.
»Irgendwer muss ja aufpassen und die Umgebung im Auge behalten.« Haferjunges sah sich nun im Unterholz um, das sie umgab. Es war dicht, viele Sträucher wuchsen um sie herum, Ranken wucherten durch sie hindurch, schlangen sich von Busch zu Busch, bis sie von den Schatten verschluckt wurden. Tote, herabgestürzte Äste durchbohrten Brombeergebüsche oder ragten aus Blätterhaufen, die der Wind aufgetürmt haben musste. Mächtige Baumstämme wurden von Efeu fest umschlungen. In der Blattgrüne musste es aussehen, als wollte er die Stämme vollständig unter sich begraben. Doch nun erinnerten die Efeuranken, die nahe des Bodes so dick waren wie ein Rattenkörper, mehr an deutlich hervorstechende Adern unter einer kahlen Hautstelle.
Alles in allem gab es reichlich Möglichkeiten, sich zu verstecken. Nicht nur für die Jungen, sondern auch für die gefährlichen Wesen des Waldes.
Haferjunges öffnete sein Maul, um die Düfte seiner Umgebung besser auffangen zu können. Er versuchte, diejenigen herauszufiltern, die zu einem Fuchs oder zu einem Dachs gehören könnten. Doch eigentlich wusste er gar nicht, woran er sie erkennen sollte, und so erschrak er bei jedem unbekannten Geruch. Was oft genug vorkam. Erst jetzt stellte er fest, wie sehr im Lager der Duft der vielen Katzen den des Waldes überdeckt hatte. Hier draußen entdeckte er ständig neue Gerüche, jedes Mal, wenn er die Luft prüfte. Einige davon, so vermutete er, kamen von Pflanzen. Andere schienen dem modernden Laub am Waldboden zu entstammen. Weitere verband er mit dem Frischbeutehaufen, wenngleich die Beute, die hier unterwegs war, noch lebendig war.
»Ich habe die Umgebung auch im Auge«, unterbrach Goldjunges' Miauen Haferjunges Gedanken. »Sonst wüsste ich ja gar nicht, wohin wir gehen.«
»Haben wir die Dachse bald gefunden?« Fuchsjunges gähnte. »Dann können wir endlich zurück.«
Dachse? Haferjunges horchte auf. Er hatte seine Aufmerksamkeit erneut auf den Wald gerichtet und nur auf halbem Ohr zugehört. So dauerte es einen Moment, ehe er verstand. Sein Baugefährte sprach nicht von realen Dachsen, es ging um das Spiel, das sie im Lager gespielt hatten.
»Dachse?« Goldjunges schnurrte. »Die haben wir uns doch nur ausgedacht, Mäusehirn.«
»Nenn ihn nicht Mäusehirn!« Brombeerjunges stellte sich neben ihren Bruder. »Wir sollten wirklich langsam zurück. Wir können uns ja einfach ausdenken, dass wir die Dachse jetzt besiegt haben.«
»Brombeerjunges hat recht.« Haferjunges schaute in die Richtung, in der er das Lager vermutete. Wenn er ehrlich war, wusste er aber gar nicht, ob er den Rückweg finden würde. »Wir sind weit genug gegangen.«
»Ja, ja, in Ordnung.« Goldjunges betrachtete sie für einen Moment schweigend. »Also wir sind eigentlich die ganze Zeit im Kreis ums Lager herum gelaufen. Wir müssen nicht denselben Weg zurückgehen, den wir gekommen sind. Ich zeige euch den kürzesten Weg.« Sie drehte sich um und schnippte mit dem Schweif. »Mir nach!«
***
»Was ist denn da im Lager los?«, wollte Brombeerjunges wissen, was sich auch Haferjunges fragte.
Jaulen schallte durch den Wald. Katzen kreischten. Pfotengetrampel war zu hören. Ein metallischer Geruch, der Haferjunges an den Frischbeutehaufen und blutige Beute erinnerte, wehte zu ihnen hinüber.
»Keine Ahnung.« Goldjunges stapfte voraus, schien nichts von ihrer Entschlossenheit verloren zu haben. »Lass uns nachsehen.«
»Es hört sich an, als würde gekämpft werden«, miaute Haferjunges und betrachtete Goldjunges voller Misstrauen. Entweder wurde das Lager angegriffen, oder sie hatte sie in die falsche Richtung geführt. »Wir sollten besser hierbleiben und abwarten, bis sich die Lage beruhigt hat.«
»Heiliger SternenClan, bist du langweilig.« Goldjunges legte einen Zahn zu, rannte schließlich durch den Wald, direkt auf die Quelle des Lärms zu.
Obwohl Haferjunges noch immer nicht bereit war, seine Schwester allein zu lassen, sah er sich nach einem Versteck um, in dem er mit Fuchsjunges und Brombeerjunges abwarten könnte. Ganz in der Nähe schien ein umgefallener Baum Schutz zu bieten. Unter seinem Stamm befand sich eine Erdkuhle, die durch das Dach aus Holz und Rinde zu einer Höhle geworden war.
Dann schaute er zu Goldjunges hinüber, die sich durchs Unterholz entfernte. Nein, er konnte sie nicht allein lassen. Außerdem wollte er nicht das einzige ältere Junge sein, das für seine jüngeren Baugefährten aufpassen musste. Er musste an die Geschichten denken, die die Krieger über Füchse und Dachse erzählten und entschied, dass es besser war, wenn sie zusammen blieben.
Fuchsjunges und Brombeerjunges waren Goldjunges bereits gefolgt, wenn auch langsamer. Haferjunges gab sich einen Ruck und rannte hinterher, hatte bald schon zu ihnen aufgeschlossen.
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