Vierzehn

Es war schon lange dunkel draußen. In Amania waren die Tage viel kürzer, dafür aber um einiges heißer. Dort war nicht viel Grün zu sehen. Nur an Oasen und Flüssen, von denen es reichlich wenige gab. Der ständig aufkommende Wind verwischte sämtliche Spuren, kaum dass sie sich in den Sand gedrückt hatten.

Doch brauchten die Krieger aus Skeliva nicht auf solche Dinge Rücksicht nehmen. Sie brauchten sich bloß an einem Ort befinden und sofort stiegen Bilder vor ihren Auen empor. Nur ihnen war es vorbehalten alles zu sehen. So hatten Tristan und Alain schnell heraus gefunden wo sich Maya befand.

Es war ein absoluter Skandal und Tristan hätte diesen Sklavenhändlern nur zu gerne einen Denkzettel verpasst. Doch er hatte wichtigeres zu tun. So hatte er mit Alain einen Plan ausarbeitet. Zumindest hatte er es versucht. Letztendlich hatten beide beschlossen mit Hilfe der Krieger frontal in das Haus zu treten und jeden festzunehmen, der sich ihnen in den Weg stellte. Diese Leute hatten ja keine Ahnung mit wem sie sich eingelassen hatten.
Grimmig starrte Alain auf die hellen Mauern vor sich und verschränkte die Arme vor der Brust. Tristan konnte seine Gedanken erahnen, schließlich ging ihm ziemlich genau das gleiche durch den Kopf.

Auch wenn sie Maya aus dem Bordell befreien konnten, blieb immer noch die Frage, ob sie freiwillig mit ihnen nach Skeliva zurück kehren würde. Sie hatte sich schon einmal gegen sie gestellt. Tristan war keinesfalls scharf darauf ihrem Channa noch einmal zu begegnen. Das Mädchen war stark. Sehr stark. Er spürte seinen besten Freund in ihr.

Nicht nur, dass sie seine grauen Augen von ihm hatte. Sein Geist, seine Seele und sein Blut - alles lebte in ihr. Eine wunderbare und gleichzeitig bedrückende Tatsache. Manchmal vermisste Tristan Jay zu sehr. Seid ihrer Kindheit waren sie immer beisammen geblieben. Seine Jahre in Saboran mal nicht mitgerechnet. Selbst zu der Zeit hatten sie sich hin und wieder getroffen und Informationen ausgetauscht.

Jahre lang nichts von Jay zu hören oder zu sehen stellte ihre Freundschaft auf eine harte Probe. Sonst hatte Jay ihm immer alles erzählt. Selbst seinen Entschluss Sanjana damals zu verlassen, hatte sein Freund schon sehr früh gefasst. Tristan hatte versucht ihn mit einem Blutschwur daran zu hindern. Doch selbst das hatte nicht gereicht, um Jay davon abzuhalten wegzugehen. Dieses Mal war alles anders. Jay hatte ihm gar nichts gesagt, war einfach verschwunden. Damit hatte er Tristan keine Möglichkeit gegeben ihn aufzuhalten.

Nur eines beruhigte Tristan. Für alles, was Jay tat, gab es einen Grund. Genau deshalb stand er mitten in der Wüste. Es war Nacht und in dem fremden Ort kehrte so langsam Ruhe ein. Natürlich stand er dort. Er vertraute Jay. Vertraute darauf, dass sein bester Freund ihn nicht im Stich gelassen hatte. Darum durfte auch Tristan ihn nicht enttäuschen. Seine Kinder waren das Wichtigste für Jay. Tristan würde, wenn nötig, sein Leben für Adytia und Maya geben. Ebenso Alain und Ram.

„Lass uns anfangen, Tristan", meinte Alain plötzlich. Er war es wohl leid zu warten. Tristan konnte ihn gut verstehen. Auch er wollte endlich etwas unternehmen. Sie hatten sich lange genug zurück gehalten. Also nickte er und zog sein langes Schwert. Ganz egal welche Art von Waffen sie dort erwarten würde, er war immer noch ein Schwertkämpfer. Kugeln und Schwarzpulver bestimmten die Zukunft. Doch die Krieger Dokrats waren nach wie vor nicht zu unterschätzen. Alains Finger umfassten das blanke Holz seines Bogens. Er warf seinen Umhang zurück und wirkte entschlossener denn je. Ein kurzer Blickkontakt, ein Nicken, dann setzten sie sich in Bewegung.

~


Es war ein schriller Aufschrei, der die Nacht erfüllte und Maya furchtbar erschreckte. Nika saß auf ihrem Bett gegenüber und starrte sie immer noch verwirrt an. Dann sprang sie auf und lief vor die Tür.

Aufgeregt rannten Leute auf den Gängen Richtung Treppe. Panik, Furcht, es war überdeutlich. Maya schien die Einzige zu sein, die sich nur sehr langsam in den Flur und ans Geländer begab. Sie hatte es vorausgesagt. Niemand hatte ihr geglaubt. Seit Tagen hatte sie versucht zu entkommen oder Madama Ziagi davon zu überzeugen sie gehen zu lassen. Sie hatte zwar Furcht vor ihrer Macht, aber das hatte die Frau nicht daran gehindert Maya einzusperren.

Jetzt war es an der Zeit dieses Haus zu verlassen.
Während die Krieger die Flure räumten und alles absicherten rief Madame Ziagi nach ihren Wächtern. Sie sollten die Frauen beschützen und die Eindringlinge zurück drängen. Es war amüsant dabei zuzusehen, wie sie von den Kriegern geschlagen wurden. Man schenkte ihnen jedoch das Leben. Es war wohl Jays Philosophie, dass die Krieger niemanden töteten.

„Wer seid Ihr? Was wollt Ihr von uns?", fragte Madame Ziagi verstört. Sie stellte sich schützend vor die Mädchen und wartete, bis Tristan zu ihr kam.
„Verzeiht die Störung, Herrin. Wir sind nicht gekommen, um Euch zu schaden. Wir wollen bloß jemanden mitnehmen, der hier nicht hin gehört."
„Wen?"

Genau in dem Moment blickte Tristan zu Maya, die mittlerweile auf der Treppe stand.
„Die Prinzessin von Skeliva."
Seine Antwort lies Madame Ziagi blass werden. Sie schaute ebenfalls zu Maya und glaubte es kaum. Sie hatte es ja nie glauben wollen. Keiner hatte das.
„Ihr dürft sie nicht mitnehmen. Sie gehört Euch nicht."

„Eigentlich gehört sie niemandem."
„Für wen haltet Ihr Euch einfach hier hereinzuplatzen und eines meiner Mädchen zu entführen?", polterte Madama Ziagis akzentreiche Stimme.
„Wir sind im Auftrag seiner Majestät König Adytia Mathur von Skeliva ausgesandt worden, um seine Schwester nach Haus zu bringen. Darüber hinaus haben wir nichts mit Euch zu schaffen."

„Das Mädchen bleibt bei mir!"
„Sonst was?", fragte Tristan scharf.
„Ich werde Darian alles berichten. Er wird über Euch richten."
Plötzlich wurde Maya hellhörig. Die Frau kannte Darian. Für Maya bestand absolut kein Zweifel, dass es sich um denselben Darian handelte, von dem auch Brock und Antonio gesprochen hatten.

Sie kam in die prächtig geschmückte Halle und stellte sich vor Madama Ziagi hin.
„Wer ist Darian?", fragte sie ohne Umschweife.
Madame Ziagi lache höhnisch. „Wer das ist? Jedes Kind weiß das."
„Falls es Euch entfallen sein sollte, ich bin nicht von hier. Also redet endlich. Wer ist Darian?"
„Er ist der Kaiser von Amania. Der mächtigste Mann in diesem Teil der Welt."

„Arbeitet Ihr für ihn?"
Madame Ziagi zögerte. „Wer tut das nicht?", gab sie als rhetorische Frage zurück.
Tristan ergänzte ihre Worte: „Sie wird von ihm dazu gezwungen."
Alle starrten auf den Krieger, der sein Schwert wegsteckte und zu Maya kam.
„Ich sehe es. Er hält ihre Familie gefangen. Solange Ziagi seinen Wünschen folgt, wird ihren Kindern nichts geschehen."
„Woher wisst Ihr das?", wollte die erstaunte Dame wissen.

„Habt Ihr jemals von dem Channa gehört?"
Sie nickte schwach.
„Es ist das, was Darian so sehr fürchtet und dennoch mit jeder Faser seines Daseins begehrt", erklärte Ziagi und fuhr mit einer Warnung fort: „Hütet Euch. Ihr solltet verschwinden, solange Ihr noch könnt. Er darf das Channa nicht in seine Finger bekommen."
„Warum? Was hat er denn vor?", kam es von Maya. Aufgeregt fasste sie Madame Ziagi am Arm und sah ihr eindringlich in die Augen.

„Er will das Channa. Ganz egal, was er dafür tun muss."
„Wofür braucht er es?", fragte nun Alain.
Ziagi wartete. Gespannt hing Maya an ihren Lippen, als sie sagte: „Er will damit alle ihm bekannten Könige töten und ihre Reiche erobern. Mit Skeliva wird er anfangen."


~


Wie bewahrt man seinen Körper davor durchzudrehen? Wie bewahrt man seine Gedanken davor Amok zu laufen und wie um alles in der Welt sollte man solch eine Katastrophe verhindern? Jemand bohrte in Mayas Kopf herum und zwang sie dazu sich zusammen zu reißen. Auf der Suche nach den richtigen Gedanken, nach dem richtigen Worten und vor allem ihrer Selbstbeherrschung stand sie sprachlos vor dieser seltsamen Frau.

Sie hatte nicht gelogen. Das hätten Tristan und Alain erkannt. Nur warum? Warum plante Darian so etwas grauenvolles? Und wie passte Antonio in das Bild?  Wie passte sie selbst hinein? Maya verstand gar nichts mehr. Tausend Fragen wirbelten ihren Geist auf, verwirrten sie, brachten sie dazu sich panisch ans Gesicht zu fassen und Ziagis Worte wieder und wieder abzuspielen. Wie eine Reihe von Bildern, die sich ständig wiederholten.

Sie hörte ihre unregelmäßige Atmung und ihr Puls beschleunigte sich. Es war, als ob ihr Herz versuchen würde der Wahrheit zu entkommen. Nur nützte weglaufen nichts mehr.
„Woher wisst Ihr das?"
Tristan hatte Ziagis Worte genau verstanden. Nur hatte er seine Gefühle eindeutig besser unter Kontrolle. Während Maya noch immer mit ihrer aufkommenden Panik kämpfte, legte Alain ihr eine Hand auf die Schulter. Er war ein Heiler. Er spürte ihre wachsende Unruhe und das Bedürfnis sofort etwas unternehmen zu wollen.

Er griff in eine kleine Gürteltasche und holte ein Fläschchen hervor.
„Trink, dann geht es dir besser."
Ohne großartig darüber nachzudenken ergriff sie seine Medizin und kippte sie sich in den Rachen. Auch wenn sie Samiers Medizin bevorzugte, sie vertraute Alain.

„Ihr scheint noch mehr darüber zu wissen. Sagt uns, was hat Darian geplant? Wie will er Skeliva erobern?"
„Er sucht nach der Lösung. Er hat seine Männer ausgesandt, um alles über euer Land zu erfahren. Er will alles über das Channa herausfinden und wie man es geschickt als Waffe einsetzen kann. Jeder in Amania weiß das, weil fast jeder von Darian dazu genötigt wird nach Informationen über das Channa zu suchen."
Ihre Worte waren so erschreckend. Darians Männer konnten schon überall sein.

„Auch ich spiele meine Rolle in dem Ganzen", gab Madame Ziagi zu. „Er hat mir aufgetragen es ihm sofort zu melden, wenn sich jemand mit solchen oder ähnlichen Fähigkeiten bei mir blicken lässt. Dann soll ich ihn zu ihm bringen. Ganz Amania wird bald hinter euch her sein, Krieger."

So langsam dämmerte Maya etwas. Deshalb war Antonio in Skeliva gewesen. Er hatte nach Informationen gesucht. Informationen über das Channa und wie man es benutzt. Als er heraus gefunden hatte wer Maya in Wirklichkeit war und dass sie diese einzigartige Energie benutzen konnte, hatte er sie frei gelassen - obwohl er gegen einen ausdrücklichen Befehl gehandelt hatte.

Sie wurde unfassbar wütend. Antonio hatte sein Hals für sie riskiert. Erst jetzt verstand sie das Risiko wirklich, welches er eingegangen war. Trotzdem hatte er ihr damit die Möglichkeit genommen mehr herauszufinden. Was für ein Spiel spielte Antonio nur? Er ließ sie gehen, unterließ es aber ihr die volle Wahrheit zu sagen. Wenn er Maya aus persönlichen Gründen hatte gehen lassen, dann verstand sie sein Schweigen an der Stelle nicht. Er hätte sie warnen können.

„Maya."
Sie hörte Alain ihren Namen sagen, doch reagierte sie nicht auf ihn. Maya wollte all das verhindern. Am liebsten wollte sie Darian den Kopf abreißen. Zorn und Entschlossenheit tummelten sich zu einem immer größer werdenden Geschwür in ihrem Magen. Sie spürte Chaos in sich auflodern.
„Maya, beruhige dich."
Alain wollte sie anfassen, doch Tristan hielt ihn zurück. „Nicht. Sie anzufassen wäre im Moment unklug."

Warum sagte er das? Maya schaute an sich herunter. Schon wieder schimmerte alles an ihr in einem tiefen Blau. Wie geschah das nur?
„Sie ist gefährlich", zischte Ziagi nur ablehnend. „Sie muss umgehend zu Darian gebracht werden. Ergreift sie!"

Noch bevor die Krieger reagieren konnten, drängten sich weitere bewaffnete Männer ins Haus und umzingelten sie. Sofort brach Unruhe aus. Madame Ziagi schaffte die Frauen hinaus, während die Krieger abgelenkt waren. Sie waren stärker und würden schon bald die Oberhand gewinnen. Doch Ziagi nutzte die allgemeine Unruhe, um zu verschwinden.

Nichts da! dachte Maya. Schnell rannte sie hinter ihr her. Sie durfte nicht entwischen. Maya hatte doch noch so viele Fragen an sie.
Im Hof war es ruhiger. Dort begegnete Maya hin und wieder eilig umher laufenden Hausbewohnern. Sie suchten alle nach einem Weg, um dem Kampf zu entkommen. Wo wollten sie hin?

Maya folgte einigen Mädchen unauffällig. Ihre bunten Schleier glitzerten in der schwachen Beleuchtung des Parks. Sie flüsterten. Ihre Schritte knisterten, als sie über den staubigen Boden huschten. Maya hielt sich geduckt, konnte aber sehr deutlich sehen, wie sie durch ein kleines Loch in der Hecke schlüpften. Sicherlich war Ziagi auf die gleiche Weise entkommen.

Doch Maya wollte nicht aufgeben. Sie erschrak, als sie Tristan nach ihr rufen hörte. Er würde ihr ganz sicher folgen und dann konnten sie gemeinsam nach Ziagi suchen. Maya krabbelte ebenfalls durch die Hecke. Auf der anderen Seite erwartete sie nur Sand und ein kaum zu erkennender Steinweg. Langsam folgte sie den Steinen durch die Dunkelheit.

Sehr schnell begriff sie, wohin er führte. Zurück zu den Häusern. Dort war es leichter sich zu verstecken, als in der offenen Wüste, die man unvorbereitet besser nicht durchqueren sollte. Auch Maya war nicht scharf darauf.

Nach ihrer Vermutung würde Ziagi sich eine Kutsche nehmen und so verschwinden. Womöglich trieb es sie zum Hafen zurück.
Maya schlich an den Fassaden vorbei und hielt Ausschau nach der Frau. So leicht war sie nicht zu übersehen. Also würde Maya sie finden.
Aus der Ferne betrachtete sie das Bordell. Von dort kamen immer noch Schreie und Kampfgeräusche. Wo blieb denn Tristan nur? Mit seinen Fähigkeiten würde es ein Leichtes sein Ziagi zu finden. Also warum ließ er sich solange Zeit? Viel länger durfte Maya nicht warten.

So schlich sie an der hellen Mauer entlang und hielt weiterhin Ausschau nach Ziagi. Leider fehlte jede Spur von ihr. Doch da entdeckte Maya jemand anderen, der sie vielleicht zu Ziagi führen konnte. Nika huschte unauffällig im Schatten der Häuser durch die Stadt und bemerkte nicht, wie Maya sie ins Visier nahm. Lautlos und angespannt folgte ihr Maya.

Es wurde immer ruhiger um sie herum. Die restliche Stadt schien sich nicht um die Unruhe im Bordell zu kümmern. Das machte die Sache umso einfacher. So konnten sich die Frauen unbemerkt durch die Gassen schleichen. Nika verlor immer mehr ihrer Vorsicht, als sie dem Stadttor näher kam. Nicht besonders klug, fand Maya. Die Wachen würden sie erkennen und ganz bestimmt nicht durch lassen. Maya musste etwas unternehmen, sonst würde ihre Flucht schon sehr bald enden.

Sie schlich sich eilig in Nikas Nähe, die vorsichtig um die Ecke auf das Tor lugte. Es sah so aus, als sollte sie einfach hindurch rennen, in der Hoffnung schneller zu sein, als die Wachen. Das würde so nicht funktionieren. Gerade als Nika aus der Deckung springen wollte, zog Maya sie am Arm zurück und hielt ihr die Hand auf den Mund.

Sie schüttelte langsam den Kopf und ließ Nika dann wieder los.
„Sag, bist du verrückt geworden?", schimpfte Nika im Flüsterton.
„Ich versuche bloß dir zu helfen."
„Indem du mich zu Tode erschreckst?
„Tut mir leid, doch irgendwie musste ich ja verhindern, dass sie dich schnappen, sonst wirst du Ziagi niemals erreichen."
„Woher weißt du...?"
„Ich bin nicht dumm. Du würdest sie nicht verlassen. Ich weiß nicht wie sie das geschafft hat, aber du bist ihr absolut ergeben. Deine Freiheit ist dir nicht mehr wichtig, solange du ihr dienen kannst. Manche werden sie vielleicht verlassen, doch du nicht. Auf keinen Fall."

Nika schubste Maya zurück. „Und warum schleichst du so hinter mir her? Deine Krieger sind gekommen, so wie du es gesagt hast. Also warum bist du nicht bei ihnen?"
„Ich will Ziagi finden. Was sie über Darian und das Channa weiß, könnte meinem Land erheblichen Schaden zufügen. Ich könnte vielleicht eine Katastrophe verhindern, wenn ich sie finde. Du musst mir helfen, Nika."

„Ich wüsste nicht warum."
„Wenn du mir hilfst Skeliva vor einer wirklich schlimmen Zukunft zu bewahren, kann ich für deine Freiheit sorgen. Deine richtige Freiheit. Du wirst sogar dafür entlohnt werden."
Nika überlegte.
„Alles was du dafür tun musst, ist mich zu Ziagi zu bringen und mir zu helfen die Wahrheit heraus zu bekommen", versuchte Maya weiter zu überreden.
„Wenn sie dich bei mir sieht, wird sie wissen, dass ich sie verraten habe."
„Dir wird nichts geschehen. Dafür werde ich schon sorgen."

„Also gut. Ich kann nur hoffen, dass du dein Versprechen hältst."
„Ich bin die Prinzessin von Skeliva. Mein Bruder ist der König. Wenn dir das irgendetwas wert ist, dann wirst du auf mein Wort vertrauen."
„Dein Wort?"
Maya nickte. „Das Wort der königlichen Familie Mathur hat viel Gewicht und wird niemals gebrochen", erklärte Maya entschlossen.

„Ich glaube dir. Nur bleibt immer noch die Frage wie wir an den Wachen vorbei kommen", wechselte Nika schnell das Thema und drehe sich wieder zu ihrem Problem um.
„Wir werden einen anderen Weg hinaus finden. Gibt es einen anderen Ausgang, der vielleicht weniger bewacht wird?"
Nika schüttelte den Kopf, wobei ihre Locken spielerisch auf und ab hüpften. Sie sah eher verzweifelt aus.
„Ziagi muss einen Weg aus der Stadt gefunden haben. Wenn sie es geschafft hat, dann können wir das auch."

„Woher nimmst du all deinen Mut, Maya?"
„Vielleicht habe ich das von meinem Vater, ich weiß es nicht. Doch den Kopf in den Sand stecken hat noch keinem geholfen. Also lass uns gehen."
Gerade, als Maya sich umgedreht hatte und aus dem Schatten getreten war, packten sie zwei paar Hände und hielten sie fest.

Man band ihr die Hände zusammen und stopfte ihr ein Tuch in den Mund. So schnell konnte sie nicht reagieren. Nicht schon wieder.
Nika erging es ähnlich. Maya sah, wie man sie gegen die Hauswand drückte und ebenfalls fesselte.
„Lasst die Hure, wir brauchen nur sie."
Diese Stimme kannte Maya doch.
„Brock, wir sollten beide mitnehmen. Das würde Darian erfreuen."

„Hmm, du hast recht. Dann nehmt auch die Hure mit. Doch wird uns der Kopf der kleinen Channajiu hier viel mehr einbringen."
Maya wollte schreien, treten und schlagen. Nichts konnte sie in die Tat umsetzen. Brocks Lächeln verursachte ihr eine Gänsehaut.
„Habe ich dir nicht gesagt, dass ich deine Flucht nicht zulassen werde? Antonio hat sich gegen mich gestellt. Dafür wird er teuer bezahlen müssen. Doch bist du viel zu wertvoll, um dich einfach so gehen zu lassen. Ich habe dein Channa gesehen, Mädchen. Genau danach hat Darian so lange gesucht."

Maya funkelte ihn wütend an. Doch konnte sie ihn nicht so einfach niederstarren. Wie hatte er sie nur gefunden? Würde er sie wieder entführen? Wo blieb Tristan? Warum kam er ihr nicht zu Hilfe? Ehe sie weiter darüber nachdenken konnte, schleppten die Piraten sie fort. Nika nahmen sie ebenfalls mit.
Wann würde Maya endlich frei sein? Frei das zu tun, was sie wollte. Frei um ihre Familie zu retten.

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