Vier
Meine lieben Leser, ich weiß, die Geschichte hat etwas anders angefangen als ihr vielleicht gedacht, gehofft, erwartet habt. Doch ich habe Jay und Sanjana nicht vergessen. Dazu komme ich später noch. Hoffe ihr verfolgt trotzdem die Story weiterhin mit Spannung.
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Brock sah wie sein Käpt'n das Stück Papier auf den Tisch nieder legte und sich anschließend die Haare raufte. Er hatte ihm alles vorgelesen, Wort für Wort. Dieser neue Auftrag war nervenaufreibend und absoluter Wahnsinn. Er verlangte nach viel Vorarbeit und äußerster Vorsicht. Schon seit Monaten waren sie unterwegs, meistens an Bord der Cruiser. Es war Antonios Schiff. Er war seit einer Ewigkeit ihr Kapitän und befehligte die zwanzigköpfige Mannschaft aus Piraten. Jeder einzelne war mit ihm durchs Feuer gegangen und würde jeden seiner Befehle ohne Zögern ausführen. Brock zählte sich selbst dazu.
Nun saß der sonst so ehrgeizige und entschlossene Mann vor ihm in der Kajüte und blickte eher verzweifelt drein. Der Brief setzte ihn unter enormen Druck. Man verlangte nach Ergebnissen. Doch viel hatte Antonio ihnen noch nicht zu geben. Skeliva war anders, als alle es erwartet hatten. So einfach war es nicht, dort an Informationen zu gelangen. Die Menschen hier lebten nicht mehr allein für Geld. So ein ausgeglichenes und friedliches Land hatte Brock selten gesehen. Natürlich geschahen auch hier Verbrechen. Doch im Vergleich zu dem was er gewohnt war, eher wenig.
Das Schlimmste waren die Krieger. Man hatte Antonio schon vor ihnen gewarnt. Niemals hätte er sich vorstellen können solche Schwierigkeiten mit ihnen zu bekommen und das obwohl sie bloß mit Schwertern bewaffnet waren. Selbst Pistolen machten ihnen kaum etwas aus. Wie konnte ein Mensch nur so stark werden? Brock kannte die Antwort eigentlich schon. Es war das, von dem alle hier sprachen. Es war das Einzige, dem sich alle Menschen unterordneten. Das, wonach Darian so vergeblich suchte.
„Darian drängt zur Eile. Er will nicht mehr länger warten und beordert uns zurück. Das kommt zum unpassendsten Zeitpunkt."
„Gibt es keine Möglichkeit ihn vorübergehend zufrieden zu stellen? Ich meine, wir kommen ja nicht komplett mit leeren Händen."
„Wir haben so gut wie nichts, Brock. Es wird ihm nicht reichen. Ich fürchte dieses Mal werden wirklich Köpfe rollen."
„Dann müssen wir eben unterwegs das ein oder andere Handelsschiff entern. Wenn wir ihm wenigstens wertvolle Waren bringen, kann er uns nicht den Kopf abreißen."
„Deinen Optimismus hätte ich gerne."
Antonio erhob sich und warf sich seinen Mantel über. Brock beobachtete ihn verwirrt. Auch wenn sie wärmere Temperaturen gewohnt waren, kalt war es nicht draußen. Antonio bemerkte seinen merkwürdigen Gesichtsausdruck und hing den Mantel wieder zurück an den Haken hinter der Tür.
„Jetzt sieh mich nicht so an. Ich komme eben aus einem warmen Land."
„Skeliva ist ein warmes Land, Käpt'n."
„Nicht für meine Begriffe, mein Freund." Antonio warf einen Blick aus den Kajütenfenstern. Schon seit Tagen hatte sich die Aussicht auf das trübe Hafenwasser nicht verändert. „Wie lange sind wir schon hier?"
„Etwa eine Woche", antwortete Brock, nach kurzem Überlegen. Er hatte andere Dinge im Kopf gehabt, als darauf zu achten, wie lange sie schon dort waren.
„Dann wird es Zeit die nächste Pacht beim Hafenmeister zu bezahlen. Kümmere dich darum."
„Aye."
Brock verstand nicht, warum Antonio die Cruiser nicht vor der Bucht Ankern ließ. Das wäre wesentlich günstiger.
„Ich werde mich derweil wieder an Deck zeigen, sonst fühlen die Männer sich noch vernachlässigt", erklärte Antonio mit einem kurzen Lächeln.
Brock wusste, dass das keines Falls der Grund war. Antonio wollte lediglich dafür sorgen, dass seine Mannschaft ihn nicht vergaß und vor lauter Langeweile keinen Unfug anstellte.
„Wie fürsorglich von dir", gab Brock scherzend zurück, bevor er hinter Antonio die Kajüte verließ und sie gemeinsam an Deck gingen.
~
Anders als erwartet fühlte sich Maya nicht erleichtert über die Mauer gestiegen zu sein. Sie hatte mehr Euphorie erwartet. Mehr Erlebnisdrang. Doch da war nichts. Sie fühlte sich nicht anders als vorher. Auch Reue überkam sie nicht. Sie hatte sich in der Stadt ein paar Vorräte besorgt und streifte nun durch die dichten Wälder Skelivas. Sie würde sich zur Küste begeben, auf das erste Schiff springen und mit der nächsten Flut auslaufen. Es fiel ihr nicht schwer ihre Heimat zu verlassen. Hauptsache sie kam so weit wie möglich von ihrem Bruder weg. Je weiter sie ging, desto mehr Zeit in Freiheit blieb ihr. Denn eines war sicher: Adytia würde die Welt auf den Kopf stellen, um sie zu finden. Sie war ohne ein Wort gegangen. Sie hatte sich nicht einmal von ihm verabschiedet. Das tat ihr als einziges leid.
Sie wusste wie sehr er noch immer unter Vaters Verschwinden zu leiden hatte. Doch ihr war klar, dass er sie finden würde. Deshalb hatte sie keinen weiteren Gedanken an ihn verschwendet. Immerhin war er nicht nur König von Skeliva. Adytia war auch der Erbe des Channa.
Jemand mit seinen Fähigkeiten würde keine Schwierigkeiten haben sie zu finden. Vermutlich bräuchte er sich nicht einmal großartig anstrengen, um ihren Spuren zu folgen.
Im Wald war es ruhig. Sie lauschte den Vögeln und trat sicher wie ein Jäger durch das Unterholz. Sie brauchte kein Geld, um am Leben zu bleiben. Die konnte jagen. Es war etwas anderes als gemütlich im Schloss zu speisen. Maya war gespannt wie lange sie das Leben in der Wildnis durchhielt. Selbst wenn es ihr irgendwann zu viel wurde, konnte sie immer noch arbeiten und sich eine anständige Mahlzeit verdienen. Immerhin war sie nicht dumm. Sie konnte alles lernen und engagiert arbeiten. Sie würde Adytia schon beweisen aus welchem Holz sie geschnitzt war.
Wenn auch nicht für immer, eine Weile konnte Maya frei sein.
Es waren noch ein paar Stunden bis zum Hafen. Das hatte ihr Rony einmal erzählt. Hin und wieder übernahm er Warentransporte dort hin. Der Weg war einfach, trotzdem hielt sich Maja neben den offiziellen Wegen. Sie war vorsichtig.
Als die Dämmerung einbrach, machte sie eine kurze Rast unter einem Baum. Weit war sie nicht gekommen, vermutete sie. Eigentlich hatte sie bis zum Abend wieder in der Zivilisation sein wollen. Nun konnte sie sich überlegen in der Dunkelheit weiter zu gehen, wobei dabei das Risiko hoch war, dass sie sich verlief. Oder sie verbrachte die Nacht unter den Sternen. Immerhin war es nicht kalt und Maya hatte das immer schon mal tun wollen.
In ihrer Kindheit war sie mit Adytia oft aufs Dach gestiegen. Es gab im Ostflügel von Sonara eine kleine Dachterrasse. Imm Sommer hatte sie es geliebt sich dort mit ihrem Bruder unter das Sternenzelt zu legen. Leider hatte man es ihnen irgendwann verboten. Adytia hatte auch schon bald kein Interesse mehr an solchen Dingen gehabt. Erst recht, nach dem Jay verschwunden war. Maya konnte nicht sagen, dass sie ihren Vater sonderlich vermisste. Er war kaum für sie da gewesen. Also was sollte sie an ihm schon vermissen? Da ging ihr der Verlust ihrer Mutter schon deutlicher unter die Haut.
Maya wollte nicht länger darüber nachdenken. Sie nahm sich etwas von ihrem einfachen Reiseproviant und lehnte sich an den Baumstamm hinter ihr. Vermutlich hatte man in Sonara ihr Fehlen bereits bemerkt. Unglaublich wie einfach sie dort raus gekommen war. Wenn Tristan sich an Stelle der Wachen vor ihrer Tür postiert hätte, wäre sie niemals so leicht entkommen. Wann immer sie als Kind versucht hatte sich vor ihm zu verstecken, hatte er sie innerhalb kürzester Zeit gefunden. Am Ende hatte es überhaupt keinen Spaß mehr gemacht ihn herauszufordern.
Während Maya noch ihren Erinnerungen nachhing, döste sie langsam ein. Es war schon komisch, dass sie hier mitten im Wald zur Ruhe kam. Sie verspürte keine Angst. Warum auch?
Ein Knacken ließ sie zusammen zucken. Sie rieb sich die Augen und sah sich um. Sie war nicht alleine, doch wer war bei ihr? Ein Tier? Nein, es waren Menschen in der Nähe. Das verriet der gelbe Schein einer Lagerfeuers ganz in ihrer Nähe.
Maya stand auf und schlich sich an das Licht heran. Sie hörte Stimmen. Es waren zwei Männer. Oder doch mehr? Nein, nur zwei. Sie unterhielten sich angeregt und bekamen nicht mit, wie sich Maya noch näher heran schlich. Sie versteckte sich in einigen Metern Entfernung im Gebüsch.
Die zwei waren einige Jahre älter als sie. Sie hockten auf einem Baumstamm und wärmten sich am Feuer. Es war gefährlich mitten im Wald ein Feuer zu machen und noch dazu mitten in der Macht. Maya hatte keine Ahnung, wie spät es war, doch lockten diese Männer mit ihrem Feuer bestimmt nicht nur Menschen an.
Sie hatte keine Angst wilden Tieren zu begegnen, doch die zwei sahen eher aus wie zwei Halunken und keine Krieger. Also wussten sie nichts vom Channa. Der rechte hob seinen Trinkbeutel und nahm einen ordentlichen Schluck. Der andere drängelte auch etwas abzubekommen. Maya vermutete Alkohol in dem Beutel.
Sie hatte keine Lust weiterhin zwei Betrunkene zu beobachten und wandte sich ab. Gerade wollte sie sich wieder davon schleichen, als ein Geräusch sie aufhielt.
Es polterte. Sie sah einen Schatten der vom Lagerfeuer davon lief und in ihre Richtung kam. Erschrocken wich sie zurück und stolperte dabei. Im selben Moment hörte sie einen empörten Aufschrei von einem der Männer. Er ließ alles stehen und liegen und kam ebenfalls in ihre Richtung gelaufen.
Noch bevor Maya sich wieder aufrappeln konnte huschte jemand an ihr vorbei. Die Kapuzengestalt erkannte sie, blieb für eine Millisekunde stehen und schaute Maya ebenso verdutzt an wie sie die fremde Person anstarrte. Zumindest glaubte Maya das, denn sie erkannte kein Gesicht im Schatten der Kapuze. Dann lief die fremde Person weiter und verschwand zwischen den Ästen.
Maya erhob sich und wollte sich aus dem Staub machen, da fiel jemand von hinten über sie her. Unsanft landete sie auf dem Boden und wurde von etwas schwerem nieder gedrückt.
„Ich hab den Dieb!", rief der Mann laut. Noch eben hatte er neben seinem Kumpel am Feuer gesessen und nun hielt er Mayas Hände fest und nahm ihr den Bogen ab.
„Hey, was soll das!", schimpfte sie.
„Hast wohl gedacht, du kannst mir entwischen, du dreckiger Dieb. Nicht mit mir, mein Freund.
„Elay, hast du ihn?", fragte der andere und kam dazu. Maya bemerkte, wie es heller wurde. Anscheinend trug der Zweite ein Stück brennendes Holz.
Derweil entfernte sich das Körpergewicht des Ersten wieder von ihr und Maya saugte tief die Luft ein, die ihr bis eben abgedrückt worden war. Dann drehte er sie unsanft auf den Rücken nur um sie anschließend entsetzt anzustarren.
„Wie, eine Frau?"
„Oh man, wenn der Boss das erfährt, killt er uns eigenhändig."
„Sag schon, wo hast du die Sachen?", fragte der dunkelhaarige Kerl, der immer noch über ihr hockte. So langsam war ihr das wirklich unangenehm. Nur konnte sie im Moment nichts machen. Er hatte sie einfach überrumpelt. Sie konnte kaum ihre Finger bewegen.
„Welche Sachen?"
„Stell dich nicht dumm, Mädchen. Du wurdest auf frischer Tat ertappt. Es ist besser du sagst uns wo es ist."
„Was meint Ihr? Ich habe nichts."
„Durchsuch sie!", forderte der Zweite mit etwas helleren Haaren.
„Sinnlos, es sei denn sie hat eine ganze Kiste unter ihrem Mieder versteckt."
„Und wo ist das Zeug dann?"
„Ich sagte euch doch, ich habe nichts gestohlen. Es war jemand anders."
„Versuch nicht uns zu verarschen! Du hast es hier irgendwo versteckt."
Während der Eine sie immer noch fest hielt, sollte der Andere mit dem brennenden Holz nach dem suchen, was den beiden zuvor abhanden gekommen war.
Doch so sehr er sich auch bemühe, er fand es nicht. Immer wieder beteuerte Maya den Dieb davonlaufen gesehen zu haben. Doch sie glaubten ihr nicht.
„Was machen wir jetzt mit ihr, Sota?"
Sota überlegte. Beide sahen ziemlich verzweifelt aus.
„Bringen wir sie zum Boss. Er wird über ihr Schicksal entscheiden.
„Nein!", protestierte Maya ungehalten und versuchte sich zu wehren.
Kurz darauf hatten sie ihr die Hände gefesselt, das Feuer gelöscht und zogen sie quer durch den Wald. Maya hatte keine Chance. Sie erinnerte sich an die vielen Geschichten um ihren Vater. Manche behaupteten er hätte sich von solch einfachen Fesseln lösen können. Sein Channa hatte es ihm möglich gemacht. Doch Maya hatte keine Ahnung wie sie das anstellen sollte. Sie war nicht so stark wie Jay oder ihr Bruder. Sie musste wohl einen anderen Weg finden, sich zu befreien.
Das Seil scheuerte ihre Handgelenke wund. Das kümmerte Sota und Elay nicht. Sie machten sich einen Spaß daraus sie unsanft hinter sich her zu ziehen.
„Bitte, lasst mich gehen!", bat sie immer wieder und stolperte zum dritten Mal, weil die beiden es verdammt eilig hatten. Sie durfte nicht fallen. Alles nur das nicht.
„Halt den Mund. Du hast uns eine Menge Ärger eingebrockt. Dafür wird man dich bestrafen."
„Ich habe nichts getan. Ich schwöre es."
Nichts zu machen. Es dauerte eine Weile, bis sie den großen Hafen erreichten. Noch war alles ruhig, doch in wenigen Stunden würde sich hier ein geregeltes Chaos entwickeln.
Es dämmerte bereits, als Sato und Elay über einen breiten Holzsteg liefen. Niemand war zu sehen. Niemand kümmerte es, dass Maya ganz offensichtlich nicht freiwillig mitging.
Rechts und links lagen Schiffe angebunden. Ein großer Dreimaster und ein Zweimaster. Am Ende des Stegs war noch ein kleines Boot angebunden, das eher einer Nussschale glich. Maya wurde an Bord des rechten Schiffes gebracht. Der Zweimaster war nicht besonders groß, noch war irgend etwas anderes besonders daran. Es war schlicht und unscheinbar. Doch Maya hatte kaum einen Vergleich, um dies zu beurteilen. Sie sah nur ein paar andere Schiffe um sich herum. Da stach dieses nicht besonders hervor.
Der dunkelhaarige Elay zog so kräftig an dem Seil, dass Maya eher an Bord stolperte und sich eine Sekunde später der Länge nach auf dem Boden wiederfand. Sie unterdrückte einen Fluch, doch blieb sie erst einmal dort sitzen.
Bestimmt zehn weitere Männer versammelten sich um sie, die so gar nicht nach Spaß aussahen. Ein paar waren älter, der Rest der Mannschaft war jung und kräftig. Maya schluckte ihren Klos im Hals herunter. Das sah definitiv nach Ärger aus. Wer von ihnen war der Käpt'n?
Ein großer, breitschultriger Mann mit brauner Haut und kurzen, braunen Haaren kam auf sie zu. Seine Schritte waren schwer und kräftig.
„Was soll das Elay? Seit wann machen wir denn Gefangene? Ihr solltet etwas mitbringen, das ein wenig mehr Glanz hat, anstelle so eine verwilderte Göre anzuschleppen."
Maya glaubte sich verhört zu haben. Wütend starrte sie auf den großen Mann, während sie sich die wunden Handgelenke rieb. Doch mit den Fesseln dran, machte sie es nur schlimmer.
„Sie hat uns ausgeraubt", erklärte Sota. Er war um eineiiges kleiner, als die anderen. Ein runder Bauch ließ sein viel zu kleines Hemd hochrutschen. Mittlerweile hatte er sich eine Mütze über die dunkelblonden Haare gezogen. Deshalb erkannte Maya nicht mehr viel von seinem rundlichen Gesicht. Elay dagegen war dünn und zeigte markante Gesichtszüge, unter seinen schwarzen Haaren. Sie alle waren braun von der Sonne. Kein Wunder, als Seemänner.
„Willst du etwa sagen, ihr habt euch von einem Mädchen ausrauben lassen?"
„Wir haben sie ja noch erwischt", versuchte Sota sich zu verteidigen. „Doch leider hat sie die Beute versteckt und weigert sich uns das Versteck zu verraten."
Bevor der große, bärenartige Kerl weiter über die beiden schimpfte, wandte er sich Maya zu. „Ist das so? Wo hast du das Zeug versteckt? Ich rate dir besser den Mund aufzumachen, sonst werde ich ungemütlich."
Seine Augenbrauen zogen sich nach oben, als er sprach. Das weiß seiner Augen hob sich unnatürlich von seinen braunen Pupillen hervor und ließ ihn noch bedrohlicher aussehen. Doch Maya empfand keine Angst. Bloß Unbehagen. Sie hatte nichts Unrechtes getan.
„Ich habe nichts gestohlen. Das versuche ich schon die ganze Zeit zu sagen. Der Dieb ist an mir vorbei gelaufen. Ich habe ihn entkommen sehen."
„Lüg mich nicht an!", rief der große Mann aufgebracht und schlug Maya seine riesige Pranke ins Gesicht. Es war weniger der Schmerz, als der Schock, der sie zusammen zucken und umfallen ließ.
„Rede endlich, sonst wird es dir leid tun!"
Maya richtete sich wieder auf und funkelte ihn boshaft an. Er sollte sie bloß ihn Ruhe lassen. Allein für den Schlag eben konnte man ihm schon die Hand abhacken. Er hatte ja keine Ahnung, wen er eben geschlagen hatte. Doch hielt sich Maya zurück. Sie durfte nicht verraten, wer sie wirklich war.
„Ich sag es gerne noch einmal, ich habe nichts."
Die anderen grinsten schon verwegen. Was würden sie nur mit ihr anstellen?
Der Große krempelte sich die Ärmel seines dunklen Hemdes hoch und sah ziemlich wütend aus. „Na warte, ich werde es schon aus dir heraus bekommen." Er trat vor und wollte gerade nach Maya greifen, als eine laute Stimme übers Deck rief: „Aufhören!"
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