Vierzehn
Es war laut. Zu laut. Keiner der Ratsmitglieder wollte so einfach glauben, was sich gerade vor ihren Augen angespielt hatte. Solch eine Unruhe hatte Jay seit Jahren nicht im Rat gesehen. Aber er hatte nichts anderes erwartet.
Es war ein Schock für Dokrat plötzlich ohne den Hohen Meister da zu stehen. Deshalb beantragten viele der Ratsmitglieder eine sofortige Abstimmung.
Fürs erste würde sich Jay dabei nicht einmischen. Seine Verbrechen waren sofort alle vergessen. Er war nicht länger Mittelpunkt der Versammlung. Er ging an den Rand des Saals und lehnte sich an die Wand. Er konnte nichts weiter tun als zu hoffen, dass der Rat die richtigen Entscheidungen traf.
Er beobachtete das laute Treiben und tat für eine Weile so, als gehörte er nur zur Raumdekoration. Dabei war er aufmerksamer, als er sich anmerken lies.
„Es sollten keine weiteren Sitzungen stattfinden, bis nicht ein neuer Meister gewählt wurde", rief ein aufgeregter Krieger.
„Warum so eilig?", fragte Meister Joran. „Bisher war es auch kein Unterschied mit einem schwachen Meister Yaran Versammlungen abzuhalten. Wir können in Ruhe abstimmen."
„Nein, es muss sofort abgestimmt werden. Es ist nicht richtig, dass der Rat weiterhin von den Großmeistern geführt wird."
Jay stimmte dem jungen Krieger ohne Zögern zu. Es musste dringend etwas geschehen, oder Tamaran würde untergehen.
„Wie ihr wollt. Wir werden abstimmen."
Jay rührte sich nicht von seiner Position an der Wand. Er hatte den Anstoß gegeben, der Rest würde sich von alleine regeln. Er verschränkte die Arme und beobachtete weiterhin schweigend das Treiben im Ratssaal.
~
Eleonore staunte nicht schlecht, als sie die Villa betrat. Jays Anwesen in Eskalat hatte sie schon beeindruckt, aber dieses Haus war eine Nummer größer und zeigte seinen Wohlstand.
Neugierig und erwartungsvoll ließ sie sich von Alain alles zeigen und lernte Jays Hausverwalter Salik kennen. Ein älteres Männchen, das einst als Krieger gedient hatte und sich nun ausschließlich um Jays Anwesen kümmerte. Er war nett und aufmerksam. Trotzdem wirkte er älter als er war. Alain erklärte, dass Salik vor Jahren seine Tochter verloren hatte. Sie war bei der Schlacht um Dokrat ums Leben gekommen. Den Kummer trug er noch immer mit sich.
Jenna - so nannte sie sich - hatte sich damals mit dem Feind zusammen geschlossen und Hochverrat begangen. Dies hatte sie mit dem Leben bezahlt, weil der Feind - niemand anderes als Jeremy - sie ebenfalls betrogen hatte.
Tage hatte man nach ihr gesucht und sie letztendlich im Wald gefunden. Ein traurige Geschichte. Eleonore spürte Saliks Kummer und wurde von Mitleid überwältigt.
Doch sie hatte nicht lange Zeit den Mann zu bedauern. Tuan stand plötzlich wieder vor ihr. Hier war er also. Er nahm das Gepäck und bat die Gäste ihm in den ersten Stock zu folgen. Er führte sie zu ihren Gemächern, die noch eindrucksvoller waren. Sie waren nicht protzig, zeigten aber einen hohen Lebensstandard.
Zusätzlich wurden Eleonore noch zwei Zofen zugeteilt, die Tuan zur Hand gingen und rund um die Uhr zu ihrer Verfügung standen. Solch Luxus kannte die junge Frau nicht, die im beschaulichen Eskalat aufgewachsen war. Zudem war sie die Tochter eines Farmers.
Nein, Zofen hatte sie nie gehabt. Als kleines Mädchen wurde sie für eine Weile von einer Amme betreut. An diese hatte Eleonore jedoch kaum noch Erinnerungen.
„Kann ich euch noch einen Wunsch erfüllen?" fragte der Diener höflich, als er ihnen geholfen hatte sich einzurichten. Alain bedankte sich und schickte ihn hinaus.
„Bist du müde?", fragte er seine Frau besorgt. Doch diese schüttelte den Kopf. Sie war viel zu aufgeweckt. Auch wenn sie noch steife Knochen vom Ritt hatte, fühlte sie sich seltsam frisch und wollte sich nicht ausruhen. Alain schmunzelte. Offenbar verstand er sie.
So verließen sie ihre gemeinsamen Gemächer wieder und beschlossen nach Jay zu suchen. Dieser befand sich höchstwahrscheinlich im Palast. Sie gingen dort hin, obwohl sie wussten, das Dokrat zur Zeit nicht der sicherste Ort in Tamaran war. Tuan hatte ihnen geraten nicht das Haus zu verlassen oder nach Eskalat zurück zu kehren. Diese Warnung hatte Alain höflich ignoriert. Er musste Jay treffen. Obwohl Eleonore eigentlich so schnell wie möglich nach Hause zurück wollte, konnte sie ihren Mann nicht alleine lassen und war kurzer Hand mitgekommen.
Alain wollte mehr über Jeremy erfahren. Sicher konnte nur Jay ihnen verlässliche Antworten geben.
Die Stadt schien unruhig und die Straßen waren laut und lebendig. Die Masse von Menschen bewegte sich mit ihnen zum Palast. Das war ihr Vorteil, so konnten sie unerkannt durch die Stadt laufen. Nur wunderte es Alain, dass sich die gesamte Stadt in die selbe Richtung bewegte.
Beim Hof angekommen, schien es unmöglich zu sein sich durch die Menschenmenge zu drängen und dem Palast näher zu kommen.
Eleonore fasste ihren Gemahl an der Hand und lies sich von ihm am Rande der Mauer weiter führen. Sie kamen dort recht nahe an den Palast heran. Dort hatte sich der Hohe Rat auf den imposanten Stufen versammelt. Die Großmeister standen direkt vor den Torflügeln und betrachteten angespannt das neugierige Treiben der Stadtbewohner.
„Was hat das alles zu bedeuten?", fragte Eleonore.
Alain schüttelte den Kopf. Anscheinend wusste er auch nicht mehr. Eleonore verstand leider nicht so viel Tamaranisch, sonst hätte sie sich mehr auf die Gespräche um sich herum konzentriert.
Alain fragte einen stämmigen Muskelprotz direkt neben sich nach dem Geschehen. Die beiden unterhielten sich kurz. Selbst wenn sie Tamaranisch verstanden hätte, war es zu laut um Eleonore herum. So wartete sie bis Alain sich wieder zu ihr umdrehte.
„Ich habe so eben erfahren, dass Meister Yaran gestorben ist und der Rat der Krieger heute den neuen Hohen Meister ehren will", erklärte er in ihrer Muttersprache.
„Tamaran hat also einen neuen Meister."
Alain nickte nur, um nicht wieder gegen das Getöse anschreien zu müssen.
Was würde diese drastische Veränderung nur mit sich bringen? Tamaran brauchte dringend eine starke Führungskraft. Aber wer würde den nötigen Mut und die Stärke besitzen?
„Wo ist Jay?", rief Eleonore schon fast. Es wurde immer lauter. Die Menschen waren neugierig und wurden mit jeder Minute ungeduldiger. Jeder wollte den neuen Meister begutachten. Selbst Eleonore konnte ihre Neugierde nicht zurückhalten. „Siehst du ihn hier irgendwo?"
Wieder schüttelte Alain mit dem Kopf, fügte aber noch hinzu: „Ich kann ihn nicht spüren."
Was er damit meinte verstand sie nicht.
Plötzlich wurde es ruhig. Einer der Großmeister hatte die Hand erhoben und das Volk verstummen lassen.
„Volk von Tamaran, ich darf euch mitteilen, dass nach langen Jahren der Krankheit und des Leidens der Hohe Meister Yaran von uns gegangen ist. Möge seine Seele Frieden finden. Er hat es sich verdient."
Joran machte eine kurze Pause, in der Alain seiner Frau einen nervösen Blick zuwarf. Was hatte er nur?
„Aber ich darf euch auch mit Freuden verkünden, dass der Rat einen neuen Meister erwählt hat", fuhr Meister Joran fort. „Das Ergebnis war einstimmig."
Alain machte große Augen. „Was? Ein einstimmiges Ergebnis? Ich kann mich nicht erinnern, wann es das zuletzt gegeben hat", hörte Eleonore ihn in ihrer Sprache sagen. Dann lauschte sie wieder dem Großmeister. Mit viel Konzentration verstand sie wenigstens die Hälfte seiner Worte. Den Rest reimte sie sich zusammen.
„Ein Krieger hat uns allen gezeigt, dass wir die Hoffnung niemals aufgeben sollen. Auch er hat uns nicht aufgegeben. Er hat uns den Weg in eine neue Zukunft eröffnet. Komm zu mir und nimm deine Ehrung an...Jay Mathur!"
Bei dem allzu bekannten Namen überkam Eleonore eine Gänsehaut. Fassungslos sah sie, wie Jay gerade aus der Menge hervor trat und die breiten Stufen zu den Großmeistern empor stieg. Auf der vorletzten Stufe kniete er sich hin und senkte das Haupt vor dem Hohen Rat. Eleonore hielt die Luft an. Was geschah dort vorne? Auch Alain starrte verwirrt und fast schon entsetzt auf seinen Freund. Da verstand Eleonore auch ohne einen Übersetzer. Jay Mathur war der Hohe Meister Tamarans!
~
Man überreichte Jay einen langen, schwarzen Umhang mit silbernen Stickereien. Es war feinster Stoff, aufwendig gearbeitet und eines Königs würdig. Des Weiteren legte man ihm eine längere Kette in Form eines Medaillons um den Hals und die Großmeister sprachen ein paar andächtige Worte. Einen Augenblick später erhob sich Jay und drehte sich zu seinem Volk um.
Alain lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nicht Jay! Warum bei den Göttern war es Jay? Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Jay wollte nie der Hohe Meister werden. Also warum war er es jetzt?
„Alain?", hörte er Eleonore leise seinen Namen sagen. Doch er konnte ihr gerade nicht seine Aufmerksamkeit schenken, denn vorne begann Jay das Wort an Dokrat zu richten.
„Volk von Tamaran, ich stehe hier vor euch und habe die Ehrung des Hohen Rates angenommen."
Ein kalter Wind bewegte seinen Umhang und das silberne Muster reflektierte das schwache Tageslicht, das durch die tiefen Wolken brach.
„Mit dieser Ehre kommt auch die Verantwortung. Von nun an seit euch gewiss, dass der Wind seine Richtung wechselt. Es ist Zeit die Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorne zu schauen. Ich mache nicht den Fehler euch leere Versprechungen zu geben, doch ich werde alles in meiner Macht stehende unternehmen, um Dokrat und damit auch Tamaran in seinem alten Glanz erstrahlen zu lassen."
Solch feurige Worte hätte Alain seinem Freund gar nicht zugetraut. Erneut bekam er eine Gänsehaut, als Jay ihn unter all den Menschen fand und direkt anschaute. Das war keine Einbildung. Jay sah ihn wirklich direkt an.
„Einst gab es Friedenshüter in Tamaran, die sich Channajiu nannten, ihre Aufgabe war es das Gleichgewicht der Welt zu halten. Die alten Schriftrollen besagen, dass sie die Krieger im Kampf um Frieden und Gerechtigkeit unterstützt haben."
Jay wandte den Blick von Alain ab und sprach wieder zur Menge. „Heute weiß ich, dass das nicht ganz richtig ist. Denn die Channajiu...waren Krieger. Sie waren eins. So wie ich es bin. Seht mich bitte nicht als etwas besonderes an. Ich bin der Hohe Meister, aber das bedeutet nicht anders zu sein. Ich bin ein Mensch, wie ein jeder von euch. Ich bin durch Höhen und Tiefen gegangen, habe mit euch Seite an Seite gekämpft, Leid und Zerstörung gesehen, genau wie ihr. Deshalb bin ich nicht mehr wert als jeder einzelne Krieger unter euch. Ihr seid das Volk! Ich, als Channajiu, bin das Volk!"
Mehr sagte Jay nicht. Er wäre ohnehin nicht dazu gekommen, denn die Menge vor ihm war in Jubel ausgebrochen. Jeder kannte den mutigen Krieger, der nun der Hohe Meister war. Kein Zweifel, Dokrat war begeistert von der Wahl des Rates.
Es war eine Überraschung. Auch die Tatsache, dass die Entscheidung einstimmig ausgefallen war. Offensichtlich hatte Jay den Hohen Rat beeindruckt. Mehr als Alain je erwartet hätte. Aber war es das wert, alles dafür aufzugeben? Was ging nur im Kopf seines Freundes vor solch einen Weg einzuschlagen?
Er hatte nicht bemerkt, wie er Eleonores Hand immer fester gedrückt hatte. Als sie nun versuchte sich ihm zu entziehen, blickte er überrascht zu ihr und bemerkte was er da tat.
„Entschuldige!"
Sie nickte verständnisvoll. Doch sagte sie nichts. Es war ohnehin zu laut. Darum deutete sie nur mit dem Kopf in Jays Richtung. Alain verstand und bewegte sich mit ihr auf seinen Freund zu. Dieser stand noch immer auf den Stufen und ließ sich von der Stadt bejubeln.
Was an sich schon total ungewöhnlich war. Mühsam quälten sie sich nach vorne und blieben vor der Treppe stehen. Es war nicht so, dass Jay sie nicht bemerkte. Er schenkte ihnen nur keine Beachtung. Alain versuchte verzweifelt ihm einen fragenden Blick zu zuwerfen. Wieso hatte sein Freund sich dazu entschlossen Hoher Meister zu werden? Was er noch viel weniger begriff war die Tatsache, dass man ihn einstimmig gewählt hatte.
Nachdem die Bekanntmachung des Hohen Meisters vorüber war, löste sich die Menge nach und nach auf. Der Hohe Rat verschwand gemächlich im Innern des Palastes, was Alain nicht daran hindern sollte zu Jay zu gehen. Wo würde er ihn finden? In einem der Gemächer des Hohen Meisters? Unwahrscheinlich. Im Ratssaal? Dort wollte Alain es versuchen.
Tatsächlich hatte sich Jay vorerst in den Saal begeben, allerdings alleine. Als wollte er seinen Freunden die Gelegenheit geben mit ihm zu reden. Vielleicht war das auch so. Alain konnte sich nicht mehr vorstellen welche Motive den Mann leiteten.
„Bevor du loslegst, bitte ich dich darum die Türen zu verschließen", sagte Jay von sich aus. Alain machte keinerlei Anstalten die Türen zu schließen, also tat Eleonore es.
„Ich verstehe es nicht. Du als Hoher Meister von Tamaran?", fragte Alain laut, aber in einer Sprache, die Eleonore wenigstens verstehen konnte.
So viel Verstand hatte er gerade noch, weil er sie nicht ausschließen wollte.
„Was ist dabei? Es ist meine Art etwas zu verändern."
„Du wolltest nie diesen Posten einnehmen."
„Es geht längst nicht mehr darum, was ich will oder nicht. Denkst du immer noch ich tue das für mich selbst?"
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum du was tust. Ich nahm an Jeremy hätte oberste Priorität für dich. Offensichtlich hast du dich für etwas anderes entschieden."
Jay stand auf dem Podest vor den leeren Sitzplätzen. Bis jetzt hatte er den Umhang getragen. Nun legte er ihn in einer fließenden Bewegung ab und hing ihn über einen der drei schwarzen Stühle, wo sonst die Großmeister Platz nahmen. „Verstehe doch, das gehört zu meinem Plan Jeremy zu fassen. Dazu brauche ich Macht, die ich nur als Oberhaupt des Rates erlangen kann."
„Wo ist Jeremy? Was weißt du über seine Anschläge?", fragte Alain immer mehr gereizt.
„Jeremy hat sich zurück gezogen, nachdem ich seinen neuen Plan entlarvt habe. Er und Sujit haben Meister Yaran auf dem Gewissen. Nicht dass ich dem Mann nicht endlich seinen Frieden gönnen würde, aber die beiden haben versucht den Rat auszuspionieren und zu manipulieren. Meister Yaran ist nämlich nicht erst kürzlich verstorben. Er ist schon eine Weile tot. Das soll nur nicht an die Öffentlichkeit. Das letzte was ich nun gebrauchen kann ist eine Panik."
„Also ist er zur Zeit nicht in der Stadt?", fragte Eleonore nun.
Jay schüttelte den Kopf. Nach einem Moment der Stille und nachdem Alain die ersten Informationen verdaut hatte, trat er näher zu Jay. Seine Schritte halten durch den leeren Saal, genau wie ihre Worte zuvor.
„Was hast du jetzt vor?"
„Ich werde einiges ändern. Anfangen werde ich mit dem Hohen Rat."
„Was...was geschieht mit uns?"
Alain traute sich kaum zu fragen. Er fürchtete ihm könnte die Antwort nicht gefallen.
„Ich kann nicht für euch entscheiden was ihr tut."
Alain schüttelte den Kopf. „Du weißt was ich meine."
„Alain, ich erwarte nicht von euch beiden dass ihr bleibt. Ihr habt euer eigenes Leben. Aber ich zwinge euch genauso wenig zu gehen. Das müsst ihr für euch selbst entscheiden. Ich werde jedenfalls nicht nach Eskalat zurückkehren."
Nach einer Pause sprach er weiter. „Ich kann dir aber eines garantieren...ich werde nicht mehr unbedingt den selben Weg mit euch gehen."
Alain wusste das zu deuten.
„Du weißt ich stehe dir zur Seite. Wenn du schon die Welt umkrempelst solltest du jemanden dabei haben, dem du vertrauen kannst."
„Alain tu das nicht. Deine Frau war schon viel zu lange von Zuhause fort. Bring sie zu ihrer Familie zurück. Ich kann nicht mehr von euch erwarten."
„Ich werde dich nicht allein lassen, so wie Tristan es getan hat. Ich werde mit dir Kämpfen, solange bis Tamaran frei ist. Denn dies ist auch mein Land und seit langem sehe ich endlich wieder Hoffnung. Wenn es Frieden gibt und wir unseren Traum erfüllt haben, dann werde ich gehen."
„Mein Traum muss nicht unbedingt dein Traum sein."
„Ist es aber!", bestätigte Alain mit Nachdruck.
Jay hob verwirrt die Augenbraue.
„Jay, ich lasse nicht zu, dass du dich von allem abkoppelst. Reicht es nicht schon Sanjana verloren zu haben? Musst du Ram und mich nun auch von dir stoßen?"
Alain hatte genau den Nagel auf den Kopf getroffen, das wusste er.
„Es wäre besser für euch nicht hier zu sein. Wer weiß wann Jeremy zurück kommt."
„Und wenn schon. Ich laufe nicht davon."
„Du nicht, aber was ist mit ihr?", fragte Jay dieses Mal lauter und deutete auf Alains Frau, die nicht wagte sich einzumischen.
„Ich schwor sie zu beschützen und..."
Weiter kam Alain nicht.
„Du kannst sie vor Jeremy nicht beschützen. Ich konnte nicht einmal Sanjana vor ihm beschützen. Also wie stellst du es dir vor?"
Alain ballte wütend die Fäuste. „Ich kann und ich werde!"
Nach einer längeren Pause meinte Jay nur: „Gut!"
Schon wieder war Alain verwirrt. Was war das eben gewesen? Hatte Jay ihn nur getestet? Sowas hatte er doch gar nicht nötig.
„Du bist ein gottloser Bastard, Jay", grummelte er seinen Freund an.
„Gottlos mag sein, aber das mit dem Bastard wissen wir beide nicht ob das stimmt."
„Soll das ein Witz sein?"
„Nein", antwortete Jay konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
„Wozu machst du das?"
„Weil ich wissen wollte, ob du selber das auch wirklich willst. Du sollst nicht allein meinetwegen bleiben, so wie du es bisher immer getan hast."
Nun lachte auch Eleonore und Alain drehte sich etwas zerknirscht zu ihr um. Sie schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln und zwinkerte Jay kurz zu, der sich langsam zurück zog. Damit war das Thema vorbei.
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