Sechs

Jeremy trat ins Versteck und trat feste mit dem Fuß gegen einen am Boden liegenden Schild. Mit einem lauten Scheppern überschlug dieser sich. Aufgeschreckt von dem Geräusch regten sich seine Männer und waren in wenigen Sekunden auf den Beinen.

Sie entspannten sich sichtlich, als sie ihn sahen. Ein Fehler, den Jeremy würde ihnen eine Standpauke halten. Wie konnten sie nur so unachtsam sein? Nicht einmal eine Wache hatten sie aufgestellt. Nachts saßen sie singend ums Feuer und tranken Branntwein, bis zur Besinnungslosigkeit. Am Tage konnten sie verkatert keine Leistungen bringen und mussten sich nicht wundern, wenn Jay sie einen nach dem anderen umbrachte.

Seit Monaten war der Mann schon hinter ihm her. Er jagte ihn regelrecht durch die Berge. Seit er sein letztes Versteck ausfindig gemacht hatte, war Jeremy noch vorsichtiger geworden.
Leider hatte er Grynn geschnappt und sich von ihm zum Versteck bringen lassen. Grynns Verrat musste er mit dem Leben bezahlen, aber Jeremy war gerade noch davon gekommen.

Deshalb ärgerte es ihn sehr, wenn seine Männer sich so leichtsinnig verhielten. Mit einem Feind wie Jay war nicht zu spaßen. Aber Jeremy war selbst schuld. Immerhin hatte er es gewagt dem Krieger zu drohen und das hatte er sich gar nicht gefallen lassen.

Es war Jeremy ein Rätsel wie Jay es immer wieder schaffte ihn ausfindig zu machen. Er konnte sich noch so gut verstecken. Da half auch Tatjanas Training nichts.

„Ihr räudigen Kojoten! Ihr Taugenichtse! Was habe ich euch beigebracht? Hält man so etwa ein Lager? Wollt ihr im Schlaf ermordet werden? Wenn ich euch das nächste Mal so erwische, dann werde ich es sein, der euch im Schlaf meuchelt. Und jetzt packt eure Sachen, wir ziehen weiter."

Mürrisch packte die Bande ihr Hab und Gut. Jeremy hingegen nahm eine der noch halb vollen Krüge und kippte sich den Innhalt die Kehle hinunter. Dann ließ er sich ungalant auf ein Fell sinken und stützte sich mit den Armen auf den Knien ab. Dabei schaukelte er in Gedanken den Krug hin und her, so dass der Inhalt schwappte. Er war müde und hatte seit Tagen kein Bad gehabt. Selbst die Fliegen scheuten seinen Gestank. Aber das würde er bald ändern.

„Hadrass! Bring mir was zu Essen!", befahl Jeremy laut. Der Mann gehorchte und brachte seinem Anführer ein paar Keulen auf einem abgenutzten Blech.

Jeremy biss herzhaft hinein und schmatzte laut. Es kümmerte ihn nicht. Er tat wozu er Lust hatte und nur so wollte er leben. Das war die gute Seite an Satjins Tod. Allerdings wollte er den Krieger noch ausreichend dafür bezahlen lassen.

Anfangs hatte es so ausgesehen, als ob Jay tot war. Selbst die dumme Jenna hatte es geglaubt. Wenn sie gewusst hätte, dass er noch lebt, wäre sie Jeremy bestimmt nicht in den Wald gefolgt und würde noch leben.

Aber auch sie interessierte ihn nicht. Er wollte die Senatorin, schon allein aus dem Grund, weil Jay viel an ihr lag. Leider nicht genug. Was brachte es jetzt noch sie zu töten? Jay hatte sie verlassen und sie war mit dem Herzog von Barath verheiratet.

Jeremy hätte sie auch gerne selbst genommen, bevor sie dem Herzog versprochen wurde. Allein um seinen Spaß mit ihr zu haben. Jetzt war sie nicht mehr so wichtig. Er konnte warten.

Viel mehr wollte Jeremy Jays Freunde töten. Aber wie, wenn der Kerl ihm stets auf den Fersen war? Das war ein gewaltiges Problem, dem er sich entledigen musste. Er wollte Jay nicht umbringen. Er wollte ihn seelisch vernichten. Er wollte ihn so sehr schwächen, bis er sein Channa nicht mehr benutzen konnte und dann vor seine Augen seine Freunde töten.

Aber mit ein wenig Geduld bräuchte sich Jeremy nicht einmal die Hände schmutzig machen. Jay schaffte es noch sich ganz allein zu schaden.
So weit war es leider noch nicht. Die Zeit spielte eine große Rolle in Jeremys Plan. Zunächst durfte er sich nicht von Jay erwischen lassen. Er musste ihm immer das Gefühl geben erreichbar zu sein und dann verschwinden, bevor er ihm zu nahe kommen konnte. Während dessen würde er seine Seele in winzig kleine Stücke treten.

Mit Mohan hatte er schon angefangen. Satjin hatte Jay die Wahrheit über den General erzählt. Daraufhin war die Beziehung zwischen den beiden zerbrochen.

Mohan konnte Jay nicht die gesamte Wahrheit sagen. Jeremy wusste auch warum. Wenn er dies getan hätte, wäre Jay schon viel früher zerbrochen. Ganz klar die Wahrheit über seine Herkunft würde Jay niemals verkraften.

Deshalb musste Jeremy einen Weg finden, dass Jay sie erfährt. Allein das könnte den Mann schon vernichten. Jeremy leckte sich das Fett von den Lippen und lächelte finster.

„Es kann los gehen, Boss."
Hadrass stand vor Jeremy und holte ihn aus seinen teuflischen Gedanken. Hinter ihm seine Männer.
„Gut. Wir wollen keine Zeit verlieren. Bald wird man dieses Versteck finden."
Jeremy erhob sich und schmiss die Keulen in eine Ecke. Der Teller landete auch nicht weit im Dreck. Er wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab und nahm sein Fell auf.
„Nehmt nicht so viel Gepäck mit. Wir werden erst gegen Abend wieder rasten. Auch eure Pferde brauchen nicht so viel Last zu tragen."

Die Männer sattelten ihre Pferde und warteten auf Jeremys Marschbefehl. Dieser stieg auf sein Pferd und freute sich schon darauf seinen Plan in die Tat umzusetzen. Gut gelaunt setzte er sein Pferd in Bewegung, das genauso schwarz war, wie seine verkommene Seele.



~



Das kahle Gemäuer wurde von warmen Fackelschein erleuchtet. Der alte Mann saß im Schneidersitz auf den Steinen und hielt eine meditierende Position ein. Sein Gesicht wurde von der Kapuze verdeckt und sein Bart zuckte hin und wieder in ihrem Schatten, was darauf schließen ließ, dass der Alte leise Worte von sich gab.

Sie waren für normale Ohren nicht zu hören, nur wenn man sich mit dem Channa darauf konzentrierte. Jay hätte früher nicht für möglich gehalten, dass man sein Hörvermögen mit dem Channa erweitern kann. Ebenso das Seevermögen.

Doch der Channajiu Priester hatte Jay versichert, dass es möglich war. Jay trainierte lange und viel. Dennoch war es ihm noch nicht gelungen sich ohne Anstrengung auf Gedanken und Gefühle zu konzentrieren.

Bis jetzt war er immer noch dabei sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Ihm fehlte eindeutig die Geduld.
„Ihr müsst Euch schon ein bisschen mehr konzentrieren und vor allem gedulden. Lasst es langsam stärker werden. Wenn Ihr es übereilt, wird Euch die Kraft übermannen", hatte der Channajiu gesagt. Ihm blieb Jays wachsende Ungeduld nicht verborgen.

„Mir läuft langsam die Zeit davon."
„Solch eine Unterweisung geschieht nicht von jetzt auf gleich. Wenn Ihr keine Zeit zum lernen habt, hättet ihr nicht her kommen dürfen."
„Es gibt wichtige Dinge, die ich erledigen muss."
„Das muss waren. Ihr könnt nicht einfach unterbrechen. Dafür ist die Unterweisung des Channas viel zu kompliziert und wichtig."
„Ich weiß, tut mir leid."
„Nun konzentriert Euch. Befreit Euren Geist von allen Fragen und Gedanken. Seht nur Euer Ziel vor Augen und benutzt Eure innere Stärke."

Der Mann am Boden stand auf und trat ein paar Schritte zurück. Er hob die Handflächen vor seinen Oberkörper. Wenige Sekunden später sah Jay ein bläuliches Licht über seinen Händen flackern. Es war nicht viel nur ein winziger Hauch von Helligkeit.
„Wie habt Ihr das gemacht?"
„Mit viel Übung und Geduld. Ich habe mich darauf konzentriert das Channa nur in meine Hände zu leiten."
„Aber wie ist es sichtbar?"
„Durch pure Willenskraft und Stärke."
Auch Jay erhob sich vom kalten Steinboden.

„Ihr könnt es gerne versuchen. Aber Ihr seit noch nicht so weit."
Davon ließ sich Jay nicht aufhalten. Er hob die Hände mit den Handflächen nach oben und konzentrierte seine innere Kraft. Er spürte sie ganz deutlich. Doch würde es ausreichen?

Eine halbe Stunde versuchte Jay das Channa sichtbar zu machen. Als sein Kopf vor Schmerzen pochte, lies er enttäuscht die Arme sinken. Er ließ sich auf den Boden nieder und verschränkte die Beine.
„Es ist nicht schlimm zu versagen. Ich sagte ja, dass Ihr noch nicht so weit seid. Es braucht viel Zeit und Übung solch eine Fortgeschrittene Leistung zu erbringen. Es hätte mich ehrlich gewundert, wenn es Euch schon beim ersten Mal gelungen wäre."

„Ich bin nicht gekommen, um meine Zeit zu verschwenden", grummelte Jay frustriert und raufte sich die Haare.
„Nein, aber wenn Ihr es übereilt, wird es Euch gar nicht gelingen."
Der Channajiu ging ans andere Ende des Saals, wo einige Regale mit Schriftrollen standen. Diese sahen noch antiker aus als die Regale selbst und drohten optisch auseinander zu fallen.

Als er zurück kam, warf er Jay die Rollen zu. Dieser fing sie mühelos auf. „Was ist das?"
„Stoff zum Lesen. Wenn Ihr nicht körperlich trainiert, solltet ihr Hintergrundwissen über das Channa erhalten. Darin steht alles Wissenswerte über diese Macht."

„Was, in den paar Schriftrollen?"
„Natürlich nicht. Dort steht nur, was Ihr für heute lernt. Morgen gebe ich Euch weitere."
„Wie viele werdet Ihr mir geben?"
„Genug, dass Ihr beschäftigt sein werdet für eine lange Zeit."

Jay folgte den Anweisungen des Channajiu Priesters. Jeden Tag trainierten sie auf unterschiedliche Weise. Erst sollte Jay seine Konzentration stärken und sie auf seine Umgebung ausweiten. Er wurde immer besser darin zu beobachten. Er konnte den Radius seines Channa sogar auf die Größe Dokrats und darüber hinaus ausweiten. Leider war das nur ein winziger Teil von dem, was das Channa wirklich konnte.

Nach dem aktiven Training gab ihm der Channajiu jedes Mal einige Schriftrollen, die Jay bis zum nächsten Tag gelesen haben musste. Auch wenn es lästig war, freute sich Jay jedes Mal darauf mehr über seine Fähigkeit zu erfahren.

Sie war Hunderte von Jahren alt - was kein Krieger für möglich gehalten hätte. Es war einfach in Vergessenheit geraten. Mehr als erwartet. Einst waren Krieger und Channajiu verbündet und haben zusammen das Channa erlernt und verbessert. Es herrschte gegenseitiges Vertrauen und ein solch starker Zusammenhalt, wie ganz Tamaran es schon lange nicht mehr kannte.

Die Channajiu lebten frei im Land. Gaben ihr Wissen ohne Angst und Zweifel weiter. Die Krieger beschützten sie und profitierten von ihrer Macht. Im Kampf bekamen sie durch die Channajiu Stärke. So wurden die Krieger und Channajiu unglaublich stark. Unmenschlich stark. Fast glaubte Jay nur in einem Märchen zu lesen. Sollten diese Dinge wirklich passiert sein?

Die Stärke war es, die der Rat so gefürchtet hatte, denn er fing an die Krieger von den Channajiu zu trennen, indem er sie auf schwierige Missionen schickte. Meist kamen diese Krieger nicht zurück.

Den Channajiu vertraute der Hohe Rat auch nicht mehr.
Weil man Ihre Macht fürchtete, stellte man das Wissen und die Macht des Channas immer öfter in der Öffentlichkeit in Frage. Solange bis das Volk von sich aus zweifelte und man die Channajiu nicht mehr achtete.

Von einst angesehen Priestern wurden sie zu Geächteten. Der Rat verbot die Verbreitung des Channas erst. Stellte aber im Nachhinein fest, dass man diese Kraft nicht vollständig unterdrücken konnte. Eine von der Natur geschenkte Fähigkeit, kann man nicht vollkommen unterdrücken.

Trotzdem gelang es Dokrat das Wissen zu verstecken und die Krieger fast nur noch auf körperlicher Ebene zu trainieren. So mussten sich die Hohen Meister nicht länger vor dem Channa fürchten.

Innerlich verfluchte Jay den Hohen Rat. Diese engstirnigen, hohlköpfigen Meister waren zu dumm, um zu erkennen, was sie damals zerstörten. Damals herrschte Frieden in Tamaran. Erst als das Channa vergessen war, drängten sich die Saboraner ins Land.

Ach könnte er doch nur etwas bewegen. Er würde so gerne die Welt verändern. Nur war er zu klein, zu unbedeutend, um etwas zu bewirken. Er musste nach höherem streben. Nur wie? Jay sah die Lösung noch nicht.

Schon wieder übermannte ihn die Ungeduld. Der Wunsch nach Vergeltung und auch nach Veränderung wuchs ständig in ihm. Zudem schweiften seine Gedanken zu oft in die Vergangenheit ab. Er vermisste Tristan. Er vermisste Ram und Samara... und er vermisste Sanjana.

Oft stellte er sie sich vor. Wie sie als Herzogin wohl aussehen mochte? Würde sie ihre sture, lebendige Art behalten? Oder zwang man sie dazu ein ganz anderes Leben zu führen? Sicherlich würde sich durch ihre Ehe einiges ändern. Zudem hatte sie ihren Posten im Senat aufgegeben. Er bedauerte dies. Sie war eine der wenigen Politiker, die die Welt zum Guten verändern wollten und nicht nur nach Macht und Reichtum strebten.

Die Nachricht von ihrer Hochzeit, hatte Jay wirklich gefreut. Wenn es ihm auch einen Dolch in sein Herz bohrte, durch ihre Ehe war sie wenigstens abgesichert. In vielerlei Hinsicht. Nichtsdestotrotz konnte er nicht leugnen, dass sie ihm fehlte. Alain vermisste seine Freunde auch. Er sprach nur nie darüber. Auch wenn Eleonore eine gute Ablenkung für ihn war, er dachte öfter an die Vergangenheit. Jay musste ihn nicht danach fragen. Er konnte es sehen. Selbst Eleonore musste es wahrnehmen.

Sie war überhaupt eine sehr aufmerksame Frau. Von Anfang an hatte Jay ein starkes Channa bei ihr gespürt. Deshalb forschte sie oft in den Gemütern der Menschen. Zudem hatte sie eine gute Beobachtungsgabe. Wäre sie ein Mann, könnte sie ein unglaublich mächtiger Krieger werden. Die Channajiu würden sie bestimmt gerne unterrichten. Allerdings dürfte sich das im Moment als etwas schwierig herausstellen, da die Channajiu nicht mehr jedem vertrauten.

Jay bemerkte, dass er mit den Gedanken schon wieder wo anders war. So sollte er das Vertrauen der Channajiu ihm gegenüber nicht behandeln, indem er sich nicht richtig konzentrierte.

Erschöpft rieb er sich die Stirn, in der Hoffnung damit seine Kopfschmerzen zu lindern. Er sollte nicht zu viel nachdenken. Das brachte ihm immer Kopfschmerzen. Trotzdem musste er sich zusammen reißen. Er durfte die Channajiu nicht enttäuschen. Dann würde er niemals etwas verändern können. Aber genau aus diesem Grund hatte er Tamaran verlassen. Er hatte alles zurück gelassen, um stärker zu werden, um seine Freunde zu beschützen und die Welt zu verändern. Dies gelang ihm hoffentlich mit Hilfe der Channajiu.

Eines Tages hatte einer der älteren Channajiu Jay zu sich gerufen und ihn in einen hohen Raum mit vielen Säulen und Regalen bis unter die Decke geführt. Diese waren mit Büchern und Papierrollen zugestopft. Es war ein persönlicher Raum des Channajiu, der sich Magnus nannte. Mehr verriet er nicht von sich.

Inmitten dieses Raumes stand eine Schale voll mit Wasser auf einem Sockelstein. Heiliges Wasser, so wie Magnus erklärte. Jay sollte sich davor stellen und das Wasser wie einen Spiegel betrachten. Jay tat wie der Channajiu es verlangte.

„Ich werde Euch nun einen Teil aus Eurer Welt zeigen. Nur brauche ich Eure Hilfe dazu. Ich kann stets in die Köpfe anderer Menschen schauen und weiß, was sie beschäftigt. Ihr könnt auch lernen wie man in die Welt schaut und weiß was dort draußen passiert. Durch dieses Tor habe ich in die Welt gesehen und nur Trauer und Hass gefunden. Eines Tages möchte ich dort hinein sehen und eine Veränderung erkennen. Ich möchte Frieden und Liebe dort drin erkennen."
Magnus deutete auf die Schale.

„Ist das Channa wirklich so mächtig, dass man so etwas sehen kann?"
Magnus nickte. „Ihr könnt damit nicht die Zukunft sehen. Nur das was im Moment geschieht. Wenn Ihr eine bestimmte Person oder einen Ort sehen möchtet, müsst Ihr nur daran denken. Ich werde Euch mit meinem Channa unterstützen."

Zuerst hatte Jay Zweifel.
„Warum tut Ihr das für mich? Wenn so etwas möglich ist, dann solltet Ihr das geheim halten. Wisst Ihr welch mächtiges Werkzeug Ihr besitzt?"
„Durchaus. Seht es als Motivation an. Auch Ihr könnt so etwas erlernen. Wenn Ihr es wollt und mit Disziplin lernt."
„Mir fehlt es nicht an Motivation. Ich weiß was ich will."

„Aber Eure Gedanken sind nicht hier."
Magnus trat ebenfalls an die Schale heran und faltete die Hände wie ein Mönch.
„Ich werde Euch von heute an regelmäßig wissen lassen, was in der Welt geschieht. Dann wird Euer Geist von Fragen befreit und Ihr erhaltet den notwendigen Antrieb, um zu trainieren."

Jay verstand und ließ sich Einblick in die Welt geben. Das Wasser funktioniere tatsächlich wie eine Art Spiegel. Jay spürte auch ganz deutlich Magnus Channa auf sich konzentriert. Es dauerte nicht lange, bis das kühle Nass Bilder offenbarte. Erst nur verschwommen, dann ganz deutlich.

Jay sah das vertraute Gesicht von Tristan vor sich. Doch in einer unbekannten Umgebung. Er war nicht allein und doch lebte er. Jay hörte seinen eigenen Herzschlag in den Ohren und spürte Magnus Blick auf sich ruhen. Jay verlor sich in seinem Gefühlen und das Bild verschwamm. Sein Kopf dröhnte und er musste sich von der Schale abwenden.

„Du musst darauf achten, dich nicht zu verlieren, Jay Mathur. Sonst kannst du dabei mehr Schaden nehmen, als Nutzen daraus ziehen."

Im nächsten Moment war das Wasser wieder normal. Dieses Phänomen war absolut surreal und fantastisch. Beim zweiten Mal hatte sich Jay besser im Griff, was vielleicht auch daran lag, dass er bewusst nicht an Tristan dachte. Genau auf diese Weise hatte Jay auch einige andere Dinge gesehen, die ihn zutiefst schockiert hatten. Durch das Channa von Magnus konnte er alles sehen. Einfach alles. Das war Motivation genug. Es reichte um sich mehr zu konzentrieren und sein Training noch ernster zu nehmen.

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