Eiserne Klauen
TW: Tod, Verrat, Selbtsmord
Leblos war der Wald, leblos und stumm. Nur manchmal knackte ein Ast und das Geräusch hallte durch die toten Bäume. Es war still, zu still. Es gab ein altes Sprichwort das besagte das sei die Ruhe vor dem Sturm, doch das stimmte nicht, es war die Ruhe nach dem Sturm, die Ruhe nach dem Schreien. Jetzt schrie keiner mehr, denn die die es getan hatten waren tot.
Mein Plan hatte funktioniert, die Macht war Mein. Dennoch spürte ich keinen Triumph, nur Reue. Reue das ich geworden war wie sie, Reue das ich sein Vertrauen gebrochen hatte. Aber dafür war es zu spät, viel zu spät. Ich war ein Monster genau wie sie. Sie alle hatten sich davor gefürchtet, mieden mich, nur er nicht.
Die Erinnerung durchfuhr mich wie ein Blitz, ich konnte mein jüngeres ich erkennen, das unter einigen Ästen Schutz suchte. Die anderen Katzen tuschelten leise und berieten sich leise. Sie redeten über mich, überlegten ob ich so sei wie wie sie, überlegten was sie mit mir machen sollten. Sie hatten Angst, das sah man in ihren Augen. Ich zog mich weiter ins Gebüsch zurück wollte den Blicken entkommen, da trat er vor. Er stellte sich neben mich und legte seinen Schweif um meinen Rücken. Leise und dennoch wütend fauchte er:''Er ist nicht so wie sie! '' Die anderen sahen mich an,dann nickten sie zögerlich.
Die nächsten Monde hatte ich alles gegeben um ein treuer Krieger zu sein. Ich jagte doppelnd so viel wie die anderen und im Kampf strengte ich mich doppelnd so viel an. Doch dann mitten eines Kampfes ergriffen mich zum ersten Mal die Klauen, die Kauen der Macht. Ehe ich es mir versah stand ich über den toten Körper meines Gegners. Es war Krieg und im Krieg starben Katzen, aber auch sie hatte so angefangen. Ich erinnere mich noch gut an die entsetzten Blicke, die Angst war zurück. Die Hälfte meiner Freunde gingen darauf, sie wollten nichts mit einem Mörder zu tun haben, nur er war geblieben. Er hatte mich aufgemuntert, ich in Schuldgefühlen zu versinken drohte und vor allem war er da gewesen. Das hatte er versprochen.
Es war ein Tag im Juni gewesen als wir es uns geschworen hatten ,er schwor wir würden immer befreundet bleiben, ich schwor das selbe, doch im Stillen schwor ich noch etwas anderes, ich schwör das ich ich nie wie sie werden würde. Ich hatte beide Versprechen gebrochen. Nein, ich hatte nur eines gebrochen, ich war nicht wie sie, ich war schlimmer, viel schlimmer.
Wieder blitze die Erinnerung in mir auf, ich sehe mich noch klarer als zuvor. Es ist erst wenige Stunden her. Ich sehe wie ich scheinbar motiviert auf eine der Patrouillen zulaufe, ''Kann ich mich euch anschließen?'' fragte ich und sie nickten, längst haben sie wieder angefangen mir zu vertrauen. Ich wünschte sie täten es nicht. Dann wäre das nie geschehen.
Ich glaubte fast ein rotes Funkeln in den Augen meines jüngeren Ichs zu erkennen, doch die anderen scheinbar nicht. Sie gingen mit mir mit, sie ließen sich in Verderben führen ohne es auch nur zu ahnen. Bald kamen wir zu Schlucht, hier waren die feindlichen Katzen gesehen worden, so hatte ich behauptet. Ich führte sie dorthin wo ich sie angeblich gesehen hatte, dorthin wo die Erde einzubrechen drohte. Wenn ich die Augen ganz fest schliesse höre ich wieder ihre Schreie als sie in den Abgrund stürzten. Dann war ich zurück gelaufen, hatte gerufen es gäbe einen Angriff, sie glaubten mir. Mit ihm an der Seite sprintete ich voraus, dorthin wo wir einen Hinterhalt starten wollten, dorthin wo in Wirklichkeit ein Hinterhalt auf uns wartete und ich wusste das.
Eine der Katzen wusste wie man Feuer legte und genau das hatte sie getan. Ich hatte sie in die Flammen gelockt. Aber warum hatte ich ich das getan? Die Wahrheit war das ich es nicht weiß, ich glaube es war die Macht. wie mit eisernen Klauen hatte sie, das Verlangen nach ihr, mein Herz gefangen genommen und mein Herz gelenkt.
Meine Augen flackerten lodernd rot und diesmal sahen sie es, hätten sie es nur früher gesehen, hätten sie mir nur weiter misstraut! Jetzt war es zu spät, die Flammen begannen schon sie zu verschlingen, eine Fluchtmöglichkeit gab es nicht, ich hatte sie in die Schlucht gebracht, in die die Patrouille gestürzt war. Ich kletterte nach oben, sah zu wie die Flammen den Wald verschlingen, hörte die Schreie meines Clans die die rauchige Luft zerschnitten.
Jede Katze schrie, auch er und seine Schreie waren anders, in seinen Schreien lag keine Angst, nur die unbändige Wut darauf das er mir vertraut hatte. Und dieser Schrei regte etwas in mir, es war als ob die eisernen Klauen von meinem Herz gesprengt wurden, die Kälte, das Feuer in meinem Blick, alles verschwand und ich konnte mein werk betrachten. Es war schrecklich, schrecklicher als das was sie je getan hatte. Ich hätte rennen sollen, in die Schlucht hinein, aber ich blieb wie erstarrt stehen. Oben auf dem Felsen blieb ich, wartete bis die Schreie verstummten und hier stand ich auch jetzt.
Die Erinnerung verblasste wieder, ich befand mich wieder in der Wirklichkeit. Ich wünschte es wäre ein Traum und ich würde gleich in meinem Bau neben ihm aufwachen, aber das würde nicht geschehen. Er war tot... ich konnte es einfach nicht fassen, er war tot und ich hatte ihn getötet. Am liebsten würde ich einfach sterben, ich würde nie in den gleichen Himmel kommen wie er, dafür waren die Dinge die ich getan hatte zu schlimm, aber alles war besser als weiter zu leben in einer Welt in der ich herrschte, in einer Welt in der er tot war, in einer Welt in der ich ein Mörder war. Es lohnte sich nicht zu leben, nicht so.
Mein Blick wanderte wie von selbst zu der Stelle an der ich die Patrouille ermordet hatte, nicht weit von dort hatte ich auch ihn schreien gehört und ich wollte bei meinem Tod in seiner Nähe sein, vielleicht verzeihte er mir ja. Ich tastete mich näher an die Stelle, ja sie war gut geeignet. Ohne zu zögern nahm ich Anlauf, versuchte den verbrannten Wald aus meinen Blick auszublenden und sprang.
Das war jetzt eine etwas längere Geschichte (1035 Wörter) ich hoffe sie hat euch trotzdem gefallen, ''sie'' ist übrigens seine Mutter.
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