◇51◇
,,Komm mit." Die hohen Schuhe sowie das schwere Kleid ließen mich schwer zum Vorwärtsbringen, weshalb Samuel mir grob an den Oberarm fasste und mich hinter sich her schliff.
Sobald wir die Halle betraten, sah ich ein Gefängnis aus Glas, worin sich meine Mutter befand und ich zu ihr rennen wollte. ,,Das kannst du vergessen." Betonte er, als sich die Blicke von meiner Mutter und mir aufeinandertrafen.
"Fique calmo, tenho tudo sob controle. (Bleib ruhig, ich habe alles Unterkontrolle.)" Rief ich ihr zu, als sie bedauerlich zu Boden sah. ,,Was hat sie gesagt?" Sprach der bullige Kolumbianer neben mir.
,,Dass sie ruhig bleiben soll und sie alles Unterkontrolle hätte." Kam eine Frauenstimme hervor, die aus der Ecke hervortrat. ,,Valeria?" Erwähnte ich ihr Name, als sie mich verachtend ansah. ,,Schön, dass du dir meinen Namen gemerkt hast." Zischte sie.
Abrupt begannen die Puzzlestücke sich zusammenzusetzen, weswegen ich überhaupt hergekommen bin. ,,Ich beendige das, was mein Bruder eigentlich bereits hätte unternehmen sollen. Schließlich solltest du Tod sein und nicht mein Bruder!" Schrie sie mich an, als gäbe es keinen erbarmen.
,,Wer meiner Mutter und mir droht, stirbt zuerst." Wurde ich ebenso wütender. ,,Zu blöd, dass du alleine bist." Sie kam auf mich zu und führte ihre Hand zu meinem Unterleib. ,,Interessant wäre es für uns allen, ob du soeben doch schwanger bist." Ein Kloß bereitet sich in meinen Hals aus.
,,Falls dies stimmt, werde ich meine Cousine höchstpersönlich das tote Kind vor der Haustür liefern lassen." Tränen kamen hervor, genauso wie meine Mutter mich hilflos ansah. ,,Komm mit." Zog sie mich weiter aus deren Sichtweite, bis ich mit Valeria in einem verengten Raum auf der Toilette alleine war.
Sie zückte einen Test hervor und zwang mich mit einer Pistole an meiner Schläfe den Test zu vollziehen. ,,Du bist noch schlimmer als Mauricio." Fuhr ich sie an, als sie hämisch begann zu grinsen.
Der Urin überkam den Streifen, in der ich zittrig vom Toilettenrand aufstand. Die Hände zu waschen, erlaubte sie mir.
Ich versuchte den Moment abzupassen, jedoch war es riskant, die Messer jetzt zu zücken. Schließlich benötigt sie nur einen Druck, worin mein Leben schlagartig beendet wäre.
Immer wieder sah sie zum Test hinab, was ich ihr gleich tat. Ich drückte insgeheim die Daumen, dass der negativ sei, doch es kam alles anders.
,,Na siehe an, hast dich anscheinend von meinem Cousin ficken und dazu noch schwängern lassen. Zu schade, dass der Kleine niemals das Licht erblicken wird." Die zwei Streifen sahen eindeutig, wobei ich unbewusst meine Hände zu meinem Unterleib führte.
Ich fühlte reine Angst und Hilflosigkeit, in der ich gefangen bin. Valeria zog mich hinter sich her und hielt den Test vor versammelter Mannschaft in die Höhe.
Samuel grinste und ging auf Valeria hinzu, wobei er ihr einen kleinen Kuss gab. Die Verwirrung stieg weiterhin, denn es sehe so aus, als wären sie ein Paar.
Meine Mutter stand an der Glaswand und beobachtet die Situation. ,,Wir hatten einen Deal. Mein eigenes Leben, indes ihr meine Mutter frei lässt." Die Brünette tippte provokativ mit ihrem Zeigefinger auf ihr Kinn.
,,Sie sollte vorerst nach Kolumbien verschleppt werden, bevor die Camorra und mein Cousin davon etwas mitbekommt." Ich trat einige Schritte nach hinten, als Samuel und deren anderes Mitglied auf mich zukamen. ,,Zuvor lasst ihr meine Mutter frei." Wehrte ich mich gegen deren Berührungen.
◇𝑷𝒐𝑽 𝑹𝒂𝒎𝒊𝒓𝒐◇
Nach dem Erfuhren, wo sich Zélia befand, fuhren wir mit all den Mitgliedern zum angegebenen Standort. Die Tatsache, dass Zélia schwanger sein könnte, brach meine Stimmung noch weiter in Abgrund. Nicht, dass ich es nicht wollen würde, sondern da sie der Gefahr schamlos ausgesetzt ist.
Wir befanden uns mitten im Wald, in der sich vom weiten eine Halle befand und einige Autos. ,,Ich töte jeden, der sich darin befindet. Die verlangen den scheiß Krieg? Dann bekommen sie den." Murrte ich, als wir vom weiten die Fahrzeuge zum Stehen brachten.
Jeder trug eine Schutzweste, was unter anderem dazu dienen soll, uns von weiten zu erkennen. Schließlich will ich nicht, dass sich die Mitglieder gegenseitig abschießen.
Mit einem Handzeichen gab Ricardo den Ton an, wobei wir uns mit langsamen Bewegungen uns fortsetzen. Es schien still im Walde zu sein, genauso wie die Raben in den Baumkronen uns beobachten und kein weiteres Geräusch von sich gaben. Neugieriger als die Affen, die sich auf der Insel befanden.
Jeder hielten ihre Waffen aufrecht, indessen wir die Halle umkreisten. Ruckartig wurde die Tür aufgerissen, worauf einige Mitglieder vorgingen.
Der erste Schuss erklang, wobei ein Aufstöhnen ertönte. Allesamt gingen wir in Deckung, als immer weitere Mitglieder die Halle von uns stürmten.
Ich stand unter Adrenalin wie noch nie und wollte nur eines, und zwar meine Freundin aus der Scheiße holen. Ihre Entscheidung kann ich nicht verübeln, da sonst Familie immer vorgeht, jedoch hätte sie mich darüber informieren müssen, auch wenn es schwerfiel.
,,Frei." Kam das Stichwort, als wir die Halle stürmten und ich einige Kolumbianer am Krepieren sah. Ich trat ein, woraufhin mir direkt ein Glaskasten ins Auge stach, worin sich eine ältere bekannte Frau darin befand.
Sie sah hilflos, erschöpft und traurig aus. ,,Befreit sie." Forderte ich schroff zwei Mitglieder von mir auf, die sich direkt am Werk machten, um Amália aus dem Käfig zu befreien.
Ich erkannte einen lebendigen Kolumbianer, der am Bein angeschossen wurde. Mein Stand war vor ihm, als er schmerzerfüllt gegen die kalte Betonwand angelehnt saß.
,,Wo ist Zélia Carsodo?" War meine Frage streng, doch antworten tut er nicht. ,,Wo ist Zélia Carsodo?" Erfragte ich erneut, als ich meinen Finger tief in die Einschusswunde steckte und er aufschrie. Ich verzog keine Miene und sah ihn tief in seine Augen.
,,Ella está embarazada. (Sie ist schwanger.)" War seine Aussage, als mein Herz in die Hose rutschte. ,,Wo ist sie?" Schrie ich und drückte ihn mit all meiner Kraft gegen die Wand.
"Valeria está detrás de todo. Están de camino a Colombia. (Valeria steckt hinter allem. Sie sind auf dem Weg nach Kolumbien)." Eiskalt lief es wie ein Schauer über meinen Rücken.
Ich drehte mich emotionslos um und überließ Joshua, die Tat zu vollziehen. ,,Sperrt ihn in den Käfig. Er soll verhungern und verdursten." Befahl ich.
Aus der Halle, erkannte ich umhüllt in einer Decke die Mutter meiner Freundin, worin André bei ihr stand, um zu versorgen. Auch wenn keiner solch an Reaktion von mir erwartet hätte, kam ich stumpf auf sie zu und zog sie in meinen Armen.
Die Frau begann bitterlich an zu weinen, als ich sie fest in meinen Arm umschloss. ,,Es tut mir leid." Waren die vier Wörter, die ich zu ihr sagte. ,,Ich habe dir versprochen, dass ich sie mit meinen Leben beschützen werde, doch ich habe nicht genug getan. Mir wird es nicht noch einmal passieren, dass jemand mir die Liebe, dazu unser Ungeborenes tötet. Alles werde ich in die Erwägung ziehen, um sie zu finden." Mit den gleichen Augen, die Zélia von ihr vererbt bekommen hat, sah sie mich an.
,,Ich kann sie nicht noch einmal verlieren." Meinte sie, als ich von abließ. Ich nickte und zückte mein Smartphone hervor.
◇𝑻𝒆𝒍𝒆𝒇𝒐𝒏𝒂𝒕◇
Ich: Die Kolumbianer haben Zélia und sie trägt unser Kind im Leib.
Mason: Ich werde die Mitglieder informieren und werde mit euch kämpfen. Du weißt, dass ich die ähnliche Scheiße durch habe. Ich leite weiter, dass sie die Flughäfen sperren sollen.
◇𝑻𝒆𝒍𝒆𝒇𝒐𝒏𝒂𝒕 𝑬𝒏𝒅𝒆◇
,,Die Camorra wird uns vollständig helfen. Wir sind in deren Schuld." Teilte ich jeden mit, doch als ich Amália ansah, brach ein Teil meines Herzes durch.
Ohne weiter die Zeit zu verschwenden, teilten wir uns auf, wobei weitere Mitglieder aus der Camorra sich mit unseren Mitgliedern vermischten, um Flughäfen zu versperren. Die Realisation, dass meine Cousine unsere Familie verriet, genauso hintergangen hat, ist ein weiterer Schock, der tief sitzt.
Die IT konnte leider keine weiteren Daten uns überreichen, da wie vermutet, ihr Smartphone eliminiert wurde. Amália ist in der Obhut von André, der sich weiterhin um sie kümmert und sicher mit ihr zu der Villa fuhr.
,,Sie ist stark." Sprach Luan, der sich eigentlich wie sonst etwas zurückhielt. ,,Ich weiß. Mir bereitet es Sorgen, dass meine Cousine hinter allem steckt und anscheinend Rache ausüben will. Zudem mir bestätigt wurde, dass ich Vater werde." Luan fuhr sich durch die Haare.
,,Die Geschichte verläuft wie bei Alice." Erwähnte er, was ich bestätigen konnte. ,,Der Unterschied daran ist, dass ich meine Freundin und unser Kind lebendig aus der Scheiße ziehen werde. Ist mir egal, was es kostet."
,,Wir werden sie finden." Versicherte er mir. Nachdem ich Amália in meinen Armen gehalten hatte, wollte ich nicht sehnlicheres, als Zélia in meinen Armen zu haben.
Der nächste Anhaltspunkt war die Villa, worin sich die Kolumbianer befanden. Es käme mir vor, als wäre all dies ein Katz und Maus Spiel, wobei es jedoch um weitere Menschenleben sich handelt.
◇◇◇◇
Hallöchen!🥀
Hättet ihr damit gerechnet, dass Ramiros eigene Familie dahintersteckt? Bzw. Nicht nur Mauricio?
Xoxo Hannah
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top