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,,Guten Morgen meine zuvorkommende nicht Jungfrau!" Duna platzte erfreut und unerwartet in das Schlafzimmer, als Ramiro sie mit einem skeptischen Blick bemusterte. Duna hielt inne und sah beschämend zu Boden, als sie wahrnahm, dass sich Ramiro im Schlafzimmer befand. ,,Ich dachte Senhor, Sie wären schon in ihrem Büro." Murmelte sie, woraufhin ich auflachen musste.
,,Anscheinend wohl nicht." Meinte er streng, weshalb ich zu ihm trat und ihn mit einem Blick vorwarnte. ,,Duna, kümmere dich um Zélia. Sie wird heute trainieren und soll dementsprechend in dem Outfit gleich zum Frühstück erscheinen. Beleza, denk an deine Waffe." Dabei sah ich zu der verschlossenen Schatulle auf dem Tisch, worin sich meine Waffe befand. Ramiro verschwand aus dem Raum, weshalb Duna und ich uns alleine darin befanden.
,,Und?" Fragte sie neugierig, als sie in den Ankleidezimmer stolzierte.,,Was meinst du?" Fragte ich errötet, sowie schüchtern, was ich von mir aus nicht kannte. ,,Ihr hattet Sex!" Sie ertappte mich dabei, während die Röte weiterhin stieg.
,,Ich weiß nicht, wovon du redest." Und strich mir meine nassen Strähnen glatt. ,,Dein Stöhnen hat man bis in den Westflügel gehört." Der Scham kam eindeutig über mich, weswegen ich mich von ihr wandte.
,,Schau nicht weg!" Protestierte sie. ,,Tat es sehr weh?" Ich drehte mich wieder zu ihr hin, als sie die Kleidung sanft auf das Bett niederließ. ,,Es ging." Beantwortete ich ihr die Frage.
,,Ein anderes Thema, wie geht es dir, nachdem Vorfall mit Mauricio?" Mein Blut gefror kurzzeitig in den Adern. ,,Meine Attacken sind nach dem Vorfall weniger geworden, dennoch gibt es durchaus Momente, worin es mir besser gehen könnte. Ich habe eine Mauer aufgezogen, in der ich die Situation nicht mehr an mich ran lasse." Sie nickte, weshalb wir das Thema beließen und uns der Kleidung widmen.
Ich zog mir eine schwarze Shorts an, genauso wie ich ein schlichtes schwarzes Top trug. Duna übergab mir die Halterung, die ich am Oberschenkel befestige, worin ich meine eigene Waffe platzierte. Mit einem strengen Zopf nach hinten und passende Schuhe, trat ich aus dem Schlafzimmer, indes Duna mich in den Essenssaal begleitet.
Im Esssaal saß Ramiro, der eine Tasse in der Hand hielt und an seinem Smartphone saß. Er blickte zu mir auf und schmunzelte, als er seinen Blick meine Körper hinunterfuhr.
Auf meinen Platz lagen die versprochenen pflanzlichen Medikamente, die ich nach der Einnahme von Nahrung zu mir aufnahm. ,,Nach dem Frühstück werden wir direkt zu der Halle fahren, worin du trainiert wirst. Ich wollte dir mitteilen, dass das Projekt für die Frauen stattfinden wird und ich all dies umsetzen werde." Ich war erfreut darüber, denn zuvor schien Ramiro nicht von der Idee begeistert zu sein.
,,Außerdem habe ich heute Abend ein Geschäftsessen, womit ich dich dabeihaben möchte. Es ist ein Politiker aus Portugal, mit dem ich über Jahre eine gute Beziehung habe." Ich nickte und aß das Frühstück auf.
Ich stand auf, was mir Ramiro gleich tat. Er nahm meine Hand zu sich und führte mich entspannt aus dem Herrenhaus, indem er mit anderen Hand Anrufe tätigt. ,,Halle 246." Meinte er zu dem unbekannten Fahrer, der ohne Widerspruch einstieg und uns davonfuhr.
Immer wieder sah ich zu Ramiro, der nur allzu beschäftigt am Morgen mit Telefonaten war. Auch dieses Mal verlief die Fahrt nicht lange, weshalb wir innerhalb von einer halben Stunde vor der Halle standen, in der ich tätowiert wurde.
Auch am Morgen war die Halle durchaus gut besucht. Viele würden meinen, die Halle zu nutzen, um Feiern zu veranstalten, jedoch sah ich von Weitem die Männer am Trainieren.
Zuallerletzt erhielt ich skeptische Blicke, aufgrund des Vorfalls, da ich ein Barão umbrachte. Sogar Carlos, der zu Anfang eine große Klappe besaß, hielt stumm und beäugte mich.
,,Ich habe schon auf euch gewartet." Kam Luan aus seinem Bunker und begrüßte erfreut Ramiro mit einem Handschlag. Es schien so, als wäre nichts geschehen und er all dies so hinnehmen, sowie es ist.
,,Ich muss sehen, inwieweit deine Fähigkeiten ausgeprägt sind. Wir sollten mit dem Kämpfen beginnen." Meinte er, als sei ich ein Azubi , der hinter ihn herlief, woraufhin Ramiro sich zu den anderen Mitgliedern gesellte. Oftmals spürte ich die Blicke von ihnen, wobei sicherlich Ramiro den Vorfall aufklärte, um weitere Gerüchte zu vermeiden.
,,So Inselmädchen, dann zeig mal was du kannst." Er war mir unerwartet einen Messer entgegen, was zusammengeklappt war. ,,Ich werde auf dich zukommen und dich angreifen wollen, um zu testen, wie du auf meine simulierten Schläge reagierst." Aufmerksam hörte ich ihn zu, als er am Rande des Ringes ging und langsam auf mich zukam.
Kurzzeitig schloss ich meine Augen und erkannte abrupt die Gefahr, als würde mich ein Affe angreifen wollen. Mein Körper spannte sich an, weshalb ich den Moment abpasste und das Messer zückte. Unerwartet sprang er auf mich, weshalb ich zu Boden fiel und er auf meiner Hüfte saß. Es war überwältigend, als ich jegliche Ablenkung ignorierte und ausschließlich die Gefahr in meinen Augen sah. Mit einem Ruck und mit aller Kraft drehte ich mich um, sodass ich mit dem aufgerichteten Messer auf seiner Hüfte saß und ihn mit finsteren Blicken ansah.
,,Ich habe es in dir gesehen." Holte er mich in die Realität zurück. ,,Was?" Meinte ich ernst, indessen ich versuchte, meinen Puls zu beruhigen. ,,Mit wie vielen Affen hast du gekämpft?" Allerdings blendete ich dies gekonnt aus, da es nicht meine Lieblingsaufgabe war, Affen zu töten. Dennoch ging mein Leben vor ihnen.
,,Weiß ich nicht." Teilte ich ihn die Aussage auf seiner Frage mit. ,,Ich habe zuvor die Angst in deinen Augen erkannt, allerdings wurde deine Mimik ernster. Ich wiege nicht wenig, was daher bewundernswert war, dass du mich drehen konntest. Du benötigst keine Pistole, du benötigst nur ein Messer." Ich blickte auf das Messer, was ich wie zuvor auf Luan gerichtet habe. Dieses legte ich beiseite und erkannte, inwiefern Ramiro mit zwei weiteren Mitgliedern am Ring standen und das Geschehen bemusterten.
,,Ramiro, beweg deinen Arsch hier rein." Fordert Luan mein Freund auf, weswegen ich aufstand und das Messer wieder zu mir nahm. Kurzzeitig zog er mich zu sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
,,Zu zweit auf Zélia." Erklärte Luan kurz und knapp die Aufgabe. Ramiro lächelte grinsend, während er sein Smartphone beiseitelegte. Zuerst kam Luan auf mich zu, wo er zuvor mich zu Boden schmiss, ich mich allerdings wieder befreien konnte. Die Perlen vom Schweiß kamen mir über die Stirn, da es jedes Mal ein Akt war, gegen den stämmigen Portugiesen zu kämpfen. Durchaus reduzierte er sein können, sonst hätte ich sicherlich keine Chance.
Doch im Anschluss musste ich mich nur um Luan kümmern, sondern auch um Ramiro. Auch wenn meine Mimik weicher wurde, versuchte ich mich nicht beirren und konzentrierte mich regelrecht auf die Techniken.
Vor mir standen zwei kräftige Männer, die von Masse und Kraft wesentlich mir überlegen waren. Das Messer hielt ich in meiner rechten Hand und begutachte deren Bewegungen.
Sie kamen auf mich zu, als ich einen simulierten Schlag Richtung Ramiro gab, dem er jedoch reflexartig entwich. ,,So brichst du dir deine Finger. Deine Faust musst du so formen." Erklärte er mir und zeigte, wie genau ich die Hand zu einer Faust ballen sollte.
Ich nahm dieses an, weswegen sie erneut auf mich zukamen. Es war unfair, doch es kann durchaus sein, dass ich in so einer Situation käme. Zuallerletzt bekam ich Luan auf dem Boden, worin sich meine Beine um seinen Hals schlängelten.
Ruckartig stellte ich mich wieder auf zwei Beinen, wobei ich stumpf auf Ramiro zuging. Mit einer Bewegung drehte er mich gegen seinen Oberkörper, indes er seinen Arm um meinen Hals fuhr. Aus Panik, die ich oftmals im Leben verspüren durfte, biss ich Ramiro in seinen Arm und trat von mir.
Ich hörte Luan lachen, als Ramiro begann zu bluten. ,,Du kannst unsere Feinde Tod beißen, aber nicht mich." War Ramiro ebenso amüsiert, wohingegen ich beschämend zu Boden sah.
,,Tut mir leid." Murmelte ich, als er die paar Tropfen vom Unterarm abwischte und Desinfektionsmittel von eins der Mitglieder zu geworfen bekam. ,,André soll sich das nachher ansehen, denn einen Menschenbiss kann tödlich enden, beleza."
,,Wiederum muss ich gestehen, dass sie richtig gehandelt hat. Ramiro war dir überlegen, weshalb du ihn gebissen hast. Die Muskeln des Kiefers sind unvorstellbar stark und könntest damit einiges anrichten." Erklärte Luan mir.
Wir waren lange mit der Technik beschäftigt, genauso wie Luan mich immer wieder richtig hinstellte. In der Zeit war André Vorort, um sich die Wunde von Ramiro zu begutachten, um eine Infektion auszuschließen.
Es war nicht einfach, dennoch war ich wissbegierig, ebenso lernfähig, um alles so gut es ging zu meistern. Immer wieder wurden die Schläge von Luan härter und brachialer, um mich an die Stränge in der Branche zu gewöhnen.
Indessen die Zeit in der Halle verging und ich einige Aufgaben zu absolvieren hatte, kamen wir zur letzten Einheit, worin ich Respekt hatte. Wir standen in einem Raum, worin das Schießen und Werfen mit einer Waffe geübt werden kann.
Jedenfalls konnten wir herausfinden, dass die Treffsicherheit mit einem scharfen Messer gewährleistet werden kann, als mit einer Pistole.
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