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,,Passen die?" Fragte mich Ramiro, als ich mit den großen Muscheln am Werk war. Ich nahm die beiden Stöcker und prüfte die Stärke, indem ich die Stöcker gegen meinen Oberschenkel presste. Geeignet waren sie, weshalb wir zuletzt die Muscheln mit den Stöckern verbindeten.

,,Du musst die Seile überkreuzt binden und das Seil in die stumpfen Einkerbung befestigen, damit sie nicht verrutschen oder so gar direkt reißen." Wir saßen einander gegenüber und fand es amüsierend, wie seine Geduld kurz vorm reißen war. ,,Du bist echt Grobmotorisch." Lachte ich auf, als ich ihn dieses erneut zeigte und er es im Anschluss konnte.

Mit unseren Speeren, gingen wir auf den naheliegenden kleinen Fluss zu, indes Ramiro einiges zu lernen hatte. ,,Du musst leise sein und nicht wie ein trampel hinter mir her gehen." Unschuldig erhob er die Hände.

Leise und vorsichtig standen wir am Rande des Fluss, inwiefern ich einige Fische sah, die seelenruhig hin und her schwammen. Ich trat mit Ramiro behutsam in das Gewässer, als ich den Moment abwarte und reflexartig, sowie zügig die Spitze Muschel durch den Fisch hindurchdrang.

Erfreut sah ich den durchbohrten Fisch mir an, als Ramiro mich amüsierend ansah. ,,Ob ich jemals so schnelle Reflexe besitze wie du, bezweifle ich." Damals gab es keine Möglichkeit, außer mir Fähigkeiten anzulernen, um zu überleben.

Ramiro war dran und hielt für einen Moment im Gewässer still, indes sich die aufgescheuchten Fische beruhigten und aus ihren Löcher kamen. ,,Bewege dich langsam, passe den Moment ab und sei kontrolliert, bevor du deinen Fuß durchbohrst." Er konzentrierte sich, doch als er seinen ersten Mal versuchte, verpasste er und stöhnte genervt auf. ,,Du musst geduldig sein." Meinte ich, wobei wir einige Male übten und ich ihn einige Tipps gab.

,,Ich hab einen!" Sprang aufeinmal Ramiro euphorisch aus dem Wasser und zeigte mir seine gefangene Beute, die an der Spitze von der Muschel hing. Es war erstaunlich zu sehen, inwiefern Ramiro abschalten konnte und sein inneres Kind das Freie gewährleisten konnte.

,,Lass und die essen." Schlug ich in die Hände erfreut, als ich jedoch sah, wie Ramiro den Klumpen hinunter schluckte. ,,Wer auch fangen kann, kann sie auch essen." Meinte ich. ,,Chefin hat gesprochen." Woraufhin ich ihn dazu aufforderte trockenes Holz oder Gras zu sammeln.

Indes er damit beschäftigt war, zog ich die Speere aus dem Leib des Fisches, wobei ich sie gründlich ausnahm und auswaschte. Die Erinnerungen kamen deutlich hoch, allerdings bereitet es mir äußerst viel Spaß, Ramiro etwas beizubringen.

,,Die zwei Steine nimmst du so in den Händen und tätigst die Bewegung solange, bis ein Funke erscheint." Ich richte weiterhin die beiden Fische zurecht, bis Ramiro mit Erfolg das Feuer mit Feuersteinen eröffnete und ich vorsichtig die Fische drauf legte.

,,Es ist bemerkenswert, wie du routiniert mit dem Fischen und all dem bist." Ich ließ meine Haare vom Zopfgummi befreien und sah zu Ramiro, der sowie ich in das Feuer hinab sah. ,,Ich habe geübt bis ich es konnte. Aufgeben war für mich in der Zeit keine Option." Er hörte mich aufmerksam zu. ,,Wie schnell konntest du dir das Fischen beibringen?" Ich tippte mit dem Finger auf meinen Kinn und überlegte.

,,In dir wird ein Schalter umgelegt, weshalb du Lernfähiger bist, als würde dein Körper und Geist wissen, was zutun ist." Immer wieder drehte ich die Fische um, bis wir sie verzehren konnten.

,,Danke für die Erfahrung." Grinste er mich an, was ich erwidern ließ. Es war schön, inwiefern Ramiro sich für meine Vergangenheit interessierte. Ich kam auf Ramiro zu und setzte mich auf seinen Oberschenkel, als er ruhend seine beiden Hände auf meinen Gesäß platzieren ließ.

,,Nach langem empfand ich für eine Frau nichts, bis du eines Tages am Tisch gesessen hast und eine große Klappe hattest. Auch wenn du mich oft zur Weißglut brachtest, entzückst du mich mit deinen Charakter und deinen Aussehen." Ich ließ mich fallen, als ich meine beiden Hände sanft zu seinen Wangenknochen führte und ich ihn küsste.

Ich, sowie er ließen all die negativen Gedanken beiseite, darauffolgend ein spürbares Kribbeln im Bauch die Aufmerksamkeit bekam. Die Gefühle floss in eine und selbe Richtung, als wäre dies ein Volumenstrom, was durch eine Pumpe befördert wird.

Wir lösten uns, als unsere beiden Augen sinnlich aufeinander trafen. ,,Möchtest du die Freundin eines Mafiosen sein?" Ich nahm die Hitze meiner Wangen wahr, weshalb ich rauf auf das Meer sah. ,,Wenn du mich erneut abservierst, landest du erneut auf einer einsamen Insel." Kam der Sarkasmus, wobei ich ihn einen Schlag auf die Schulter gab. ,,Dann möchte ich, dass du mich auf der einsamen Insel begleitest. Denn ein Schwan trennt sich nicht von seinen Partner." Ein breites Grinsen trat auf beiden Gesichtern auf.

,,Dann habe ich also die Berechtigung dazu, weiterhin meine Hand auf deinen Hintern zu lassen?" Bevor ich etwas sagen konnte, stand er ruckartig mit mir auf, als er mich auf seine Schulter schleuderte und mir ein paar Male auf meine Hintern klapste.

,,Die Berechtigung hast du noch nicht!" Rief ich, doch musste auflachen, indes Ramiro mit mir vorsichtig in das Meer ging und mich langsam in das Gewässer hinein ließ. ,,Doch, die habe ich, kleiner Adler."

Da wir einige Stunden an der Bucht verweilten und das Feuer erloschen war, half mir Ramiro auf den Jetski, wobei er sich zuletzt hinter mich setzte. ,,Ich kann das nicht." Meinte ich, doch Ramiro lachte auf. ,,Wer Fischen kann, kann auch ein Jetski steuern." Er kam mir näher, als er mich darin einwies und ich im Anschluss den Motor starten ließ.

,,Hier gibst du Gas. Gib nicht zu viel-." Bevor er den Satz beenden konnte, trat ich das Pedal durch und fuhr ruckartig mit einer verdammt hohen Geschwindigkeit über die Wellen. Ramiro umklammerte mich fest, um halt zu bekommen.

Jede Minute nahm ich wahr, da sich dies äußerst nach Freiheit anfühlte und lange nicht mehr so glücklich war. So länger ich mich ablenkte und Spaß empfand, erging es mir besser und nahm das Gefühl von einer erneuten Attacke nicht wahr.

,,Langsam ran fahren." Rief Ramiro gegen die Wind, als ich die Geschwindigkeit drosselte und ich langsam an den Steg heranfuhr. Ich legte den Schlüssel um, als er vom Jetski auf den Steg stieg, um dieses zu sichern und mir hinaus zu helfen.

,,Ich sollte dich bei einen Straßenrennen mitfahren lassen." Lachte er, als wir gemeinsam die Villa betraten. Ein kurzer Blick auf die Uhr genügte, um zu wissen, wie spät es ist.

Die Zeit verflog, weshalb der Nachmittag abgebrochen war. ,,Ist dir etwas aufgefallen, beleza?" Ich sah zu ihm, als wir die Treppe hinaufliefen. ,,Du lachst, deine Augen Strahlen Freude aus und deine Panik erkenne ich nicht mehr."

,,Es ist schwierig nicht an die Taten oder generell an die Vergangenheit zurück zu blicken." Er zeigte Verständnis. Das Gespräch wurde somit eingestellt, als wir uns für den heutigen Abend zurecht machten.

,,Ich habe die Leere in deinen Augen gesehen, als du die Waffe abgedrückt hast." Begann er erneut darüber zu sprechen, als er sich nebenan im Badezimmer frisch machte. ,,Und ich habe in seinen Augen die pure Angst gesehen." Spannte ich meinen Kiefer an, was Ramiro vom Spiegel aus mitbekam, in der ich im Schlafzimmer stand.

,,Lass die Frust nicht an dich ran. Es ist genauso eine schwierige Situation, wie für dich. Schließlich war er mein Cousin, indem du ihn vor meinen Augen erschossen hast. Wir beide müssen damit klar kommen, was geschah, weswegen ich es jedenfalls verdränge. Die Zeit zum trauern ist vorüber oder um sich Vorwürfe zu machen." Er zog zum Ende des Satzes seine Miene auf und blickte mich kalt an.

,,Die weiße Weste habe ich längst auf den Müll deponiert. Du willst gar nicht wissen, wie viele ich umgebracht habe." Stand er vor mir, als ich seinen Blick entwich. ,,Schau mir in die Augen." Befahl er mir, was ich zögerlich tat. ,,Siehst du die Kälte darin, das furchtlose? Um in der Branche zu überleben, musst du genauso so sein wie ich. Wie erwähnt kleiner Adler, hättest du ihn nicht die Kugel in den Kopf geschossen, hätte ich das erledigt, ob Cousin hin oder her. Er hat meine Frau, mein ungeborenes ermordet, demnach er dich und deiner Mutter bedroht hat." Ein kleinen Kuss gab er mir auf die Stirn, woraufhin er zu dem Kleiderschrank ging, um sich Kleidung herauszulegen.

Es ist hart zusehen, inwiefern Ramiro eine Betonwand aufzog und das hinter versperrten Gittern ließ. Ich weiß nicht, ob ich die Bilder jemals aus meinen Kopf bekommen würde und viele weitere flüchtige Gedanken beseitigen kann.

Anschließend fuhr ich mir durch die Haare, als ich ebenfalls begann, ein Outfit zusammen zu stellen, was sich äußerst schwierig herausstellte. ,,Duna legt eigentlich sonst die Klamotten zusammen. Ich habe echt keine Ahnung von Mode." Kratzte ich mir verzweifelt gegen die Stirn und hielt eine weiße Bluse vor meinen Oberkörper.

,,Du musst einiges lernen." Lachte dieser hinter mir auf, als er auf mich zukam und sich die Kleidungsstücke darin ansah unf diese bemusterte.

◇◇◇◇

Hallöchen!🥀

Wie findet ihr bisher mein Roman?🫶🏼

Xoxo Hannah

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