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Ramiro erhob sich ruckartig und stieß seinen Cousin von mir. Ramiro stieß mit unerbittlicher Kraft Mauricio aus meinem Blickfeld und ließ mich versteinert an der Wand verharren.

,,Hast du mir etwas zu sagen, kleiner Cousin?" Wurde Ramiro aggressiver, was Tiago und Ricardo die Szene beäugten. ,,Du hast meine Frau abgeschlachtet und jetzt drohst du mein Mädchen mit ihrem Tod und den Tod ihrer Mutter? Wärst du nicht meinen Cousin, wärst du längst Tod. Rede!" Ramiro schrie, was die Wände zum Beben brachte und mich zusammen gekauert gegen die Wand zu Boden sinken ließ.

Tiago zog mich wieder auf, wobei das Beruhigungsmittel nicht die gewünschte Wirkung zeigte, sondern die Panikattacke erneut ausbrach. Ich zitterte und hatte wahnsinnige Angst vor dem, was geschah oder was geschehen sollte.

,,Du schenkst im Ernst die Schlampe mehr glauben, als deine Familie?" Wurde soeben Mauricio lauter. Folglich kam es zu einer Aktion, die das Blut in den Raum spritzen ließ. Ramiro schlug mit voller Wucht in Mauricios Gesicht und begann zu lachen.

,,Zélia!" Rief Mauricio nach meinen Namen. ,,Der Sieg geht an dich, doch gilt der Sieg auch für deine Mutter?" Er lachte, was mein Adrenalin in das Gehirn schießen ließ.

Die Attacke wurde unterbunden, als ich an meine Mutter dachte und ruckartig vom Stuhl aufstand. Allesamt sahen mich an und konnten nicht realisieren, was geschah.

Indes Ramiro seinen Cousin gegen die Wand presste und er beschäftigt mit ihm war, zückte ich mit einer schnellen Reaktion die Waffe aus Tiagos Halterung.

Ich hielt die Waffe aufrecht auf Mauricio und kam auf ihn zu. Die Furcht, die Trauer wurden in pure Wut und reine Furcht verwandelt.

,,Leg die scheiß Waffe weg!" Schrie Ricardo und Tiago mich an, als Ramiro und Ricardo die Waffe ebenfalls aufrechterhielten.

,,Rede du Bastard!" Mauricio lachte erneut auf, indes das Blut über seinem Gesicht verlief und mich anblickte. ,,Ricardo, finde die Mutter von Zélia auf und stelle sicher, dass es ihr gut geht!" Forderte Ramiro ihn dazu auf, der die Waffe beiseite steckte und den Raum zögerlich verließ.

,,Mauricio, hast du Alice und unser ungeborenes Kind umgebracht!" Doch Mauricio lachte nur. ,,Du bist schwach! Du solltest nicht auf der Position sein, wo du stehst! Frauen sind da, um die zu ficken, nicht um zu lieben! Inkompetent und schwach, das bist du!" Der Schalter legte sich bei mir um, woraufhin der erste Schuss sich in sein Bein vertiefte und sich vor Schmerzen krümmte, sowie aufschrie. ,,Leg die scheiß Waffe beiseite!" Schrie Ramiro mich an, wobei Tiago auf mich zukam.

,,Deine Frau hat das Feuer genossen." Und dann geschah es. Ich schoss ohne Vorwarnung in den Kopf von Mauricio, wobei Ramiro ihn weiterhin gegen die Wand drückte.

Tiago nahm die Waffe von mir ruckartig von mir ab und stieß mich ebenfalls gegen die Wand, um keinen weiteren Schaden zu verursachen. Ich war kalt und die tote Person neben mir, die weiterhin von Ramiro gegen die Wand gepresst wurde, sah ich verachtend an.

Meine Augen trafen auf Ramiro, der seinen toten Cousin vor seinen Augen ansah und dabei eine Träne verlor. ,,Lass sie los." Fordert Ramiro Tiago auf, der von mir abließ und dazu seinen leblosen Cousin zu Boden glitten ließ.

Ramiro stützte sich mit seinen Armen gegen die Wand ab und sah mich mit einem trauernden Blick an. ,,Wir müssen die Leiche besorgen." Wischte er sich die Tränen aus den Augen, indes Tiago ebenso schockiert das Smartphone in die Hand nahm und aus dem Raum ging.

Die Wand war voller Blut, ebenso der Boden, worauf Mauricio sich befand. Ich sah zu meinen Händen und zu mein Shirt hinab, in der ebenfalls Blut klebte.

Ramiro und ich sahen uns gleichzeitig an, wobei er wieder zu seinem Cousin hinab sah. ,,Wer das Leben meiner Frau und meines Sohnes nimmt, muss dafür mit seinen Leben bezahlen." Ramiro und ich standen alleine im Raum, regungslos.

,,Ich- ich habe ihn getötet." Und sah zu meinen Händen hinab. ,,Schau mich an." Kam Ramiro auf mich zu und hielt meinen Kopf in seinen Händen. ,,Der Mensch ist nicht mein Cousin. Er hat meine Frau und mein Sohn getötet, ebenso er dir und deiner Mutter gedroht hat. Ich hätte ihn spätestens getötet, wenn du es nicht getan hättest."

Nicht nur ich, sondern auch er war mit Blut übersät, was er gekonnt ausblenden ließ. ,,Zélia, schau nicht zu ihm." Zog Ramiro mich wieder zu sich. Auch wenn er eigentlich die Person sein sollte, die am Boden zerstört sein ist, war ich diejenige, die überfordert war und ich in eine Starre verfiel.

Es klingelte ein Smartphone, woran Ramiro schnellstmöglich ging. ,,Laut Mitglieder, die in der Nähe von ihr arbeiten, setzte sie mit ihrer Freundin am Küchentisch und trinkt Kaffee." Hörte ich Ricardo, sodass mir ein Stein vom Herzen fiel. ,,Ich möchte, dass du das mit deinen eigenen Augen siehst. Du bist ein vertrauter von mir." Ricardo bestätigte und beendeten das Gespräch zügig.

Kurz darauf kam Tiago mit weiteren Mitgliedern in den Raum, die einen Sack dabei hielten und Ramiro, sowie mich verstört ansahen. ,,Er soll genauso brennen, wie meine Frau gebrannt hat." Zischte Ramiro, als er vorsichtig mit mir aus dem Blutbad stieg.

All die Mitarbeiter, die fast vor Neugierde starben, betrachten uns mit Anspannung. ,,Geht an die Arbeit!" Schrie er die aus Emotionen hinaus an, weshalb sie die Blicke von uns abwandten.

Ich ging vorsichtig in Begleitung mit ihm die Treppe hinauf, indessen wir in meinem Schlafzimmer angelangen und stumm auf das Badezimmer zuliefen. Er, sowie ich, zogen uns die Kleidungsstücke aus und warfen sie zu Boden.

Die Dusche ließen wir warm laufen und stiegen in Anschluss hinein. Die Nacktheit spielte in diesem Moment keine Rolle, da wir beide einen derart tiefen Schock erlitten und alles nicht wahrhaben wollten, was geschehen ist.

,,Ich habe keine Minute daran gezweifelt, dass du mich anlügst. In der Nacht, als sie gestorben ist, war Mauricio merkwürdigerweise abrupt bei mir, was von der Zeit von ihm zu Hause nicht hätte passen können." Erklärte er, als ich das Blut in den Abfluss verschwinden sah.

,,Ich habe deinen Cousin umgebracht." Wisperte ich und blieb zuvor in der Dusche, als Ramiro vorerst hinaustrat. ,,Du willst nicht wissen, wie viel Blut an meinen Händen klebt, Zélia. Er hat mir meine Frau und mein Sohn genommen, nur weil sie meine Schwäche. Wäre er zuvor gekommen und dich umbringen ließ, hätte ich es mir nie verziehen." Mit seinem Handtuch umhüllte er seine Taille und klemmte in Anschluss den letzten Zipfel zwischen Haut und Stoff.

Ramiro wischte mir die Träne beiseite und stieß mit seiner Stirn gegen meiner. Es war hart zusehen, inwiefern Ramiro abgestumpft sein konnte und keine weitere Träne vergoss, um die Schwäche nicht an sich zu lassen.

,,Ich werde mir den Tag freinehmen und werde bei dir sein, um dich zu beschützen. Ich möchte dich nicht in dem Zustand alleine sein, dennoch muss ich einiges klären, bevor die Gerüchte ihren Lauf gehen. Tiago wird mich heute ersetzen, zugleich ich Ricardo befördern werde, damit er das Amt von Mauricio übernehmen kann." Er hob mich aus der Duschkabine, indem er meine Hand zu sich nahm und wir gemeinsam das Badezimmer verließen.

,,Wieso bist du so abgestumpft? Ich habe deinen Cousin umgebracht!" Wurde ich unerwartet lauter, wobei weitere Tränen hervorkamen. ,,Zélia, es hat mir gereicht, dass du jemals eine Träne von mir entweichen sehen hast. Ich möchte nicht, dass ich dir Schwäche zeige, denn du brauchst in Moment meinen Rückhalt, die Kraft, die ich dir geben kann und werde. Die Zeit habe ich nicht, um an meinen Cousin zu trauern, der mein damals Leben ruiniert hat."

Er verließ das Schlafzimmer, indes die Bediensteten vorsichtig hereintraten und ich ihn die Arbeit überließ. Sie räumte die Schmutzwäsche beiseite, die mit Blut übersät waren. Ebenso legten sie Kleidung heraus, die entspannt ausschaute und ich sie mir direkt überzog.

Es verließen wieder zwei Bedienstete, wobei Duna in Schlafzimmer blieb und sich auf einem Stuhl Platz nahm. Ich setzte mich auf das Bett und es herrschte Stille. Weder fragte sie mich etwas, noch kam sie auf mich zu. Sicherlich wollte sie Abstand gewinnen, da sie nicht wüsste, wie ich reagieren würde.

,,Wo ist Ramiro?" Fragte ich sie, als sie ihren Kopf zu mir drehte. ,,Er zieht sich um und klärt einiges ab, bevor er zu dir kommt. Es dauert sicherlich nicht allzu lange." Ich nickte zu Verständnis und krabbelte weiterhin auf das Bett hinauf. Ich drehte meinen Körper zur Seite und schloss die Augen, um die grausamen Bilder aus meinem Kopf zu verdrängen.

Immer wieder kamen die Bilder auf, wie gnadenlos Mauricio in den Kopf schoss oder inwiefern meine Mutter starb. Es war beängstigend, wie präzise ich den Schalter schalten und ohne Zweifel ihn umbringen konnte. Es gab zwei schlimmste Tage in meinen Leben, der heutige ist einer davon.

◇◇◇◇

Hallöchen!🥀

War es Eurer Meinung nach gerechtfertigt, dass Zélia ihn erschossen hat?

Xoxo Hannah

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