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Nachdem wir einige Gänge gegangen waren, begann die Unterhaltung am Tisch langsam zu stagnieren, während Ramiro und ich weitere Gäste begrüßen und mir vorstellen konnten. ,,Weswegen schaut mein Cousin dich an?" Ramiro bemerkte die brennenden Blicke, die auf mich gerichtet waren. ,,Wenn du ihn fragst, wirst du sicherlich eine Antwort erhalten." Er nippte an sein Glas und stellte dieses auf ein Tablett ab.

,,Und worüber habt ihr beim Tanzen geredet? Es schien so, als hättet ihr eine Diskussion gehabt." Fragen, genau das, was ich zuvor nicht stellen durfte. ,,Wie erwähnt, frage ihn selbst, dann wirst du sicherlich eine Antwort erhalten." Murrte ich und ließ die Haare mit einem Schwung über die Schulter gleiten.

,,So viele haben ein Auge auf dich geworfen, so gar die Ehemänner, die mit ihren Frauen hier sind. Beleza, ich möchte, dass du bei mir bleibst, denn dich mit anderen Männern tanzen zu sehen, lässt meinen Puls steigen." Sprach er mit ruhiger Stimme. ,,Ich war lange im Besitz der Insel, jetzt bin ich mein eigener Besitz." Weiter zog er mich an die Taille zu sich.

,,Du bist nicht mein Besitz, du bist für mich wertvoll und beschütze dich vor Männern, die dich wollen." Ich schmunzelte und sah weiter zu ihm rauf, in der ich weiterhin Mauricio im Gedanken vergaß.

Als er sich zu mir hinunterbeugte, um mir einen sanften Kuss auf den Lippen zu geben, sah ich ruckartig zur Seite, wobei er meine Wange traf. ,,Wir sind nicht zusammen und möchte nicht in der Öffentlichkeit geküsst werden." Er fuhr sich durch die Haare. ,,Und was ist, wenn ich dich in dieser Nacht zu meiner Freundin machen möchte?" Raunte er in meinem Ohr, was mein Herz umso mehr schlagen ließ.

,,Ramiro, es- es geht nicht." Holte mich die Worte ein, die von Mauricio stammten. ,,Schau mir in die Augen und sag, dass du nicht das empfindest, was ich für dich empfinde." Ich sah zu Boden.

,,Kann ich die Dame zu einem Tanz entführen?" Kam grinsend Tiago zu uns, indes er ohne auf eine Antwort zu warten, mich zu sich zog. Ich sah über meine Schulter hinweg und erkannte die leere Mimik, die er häufig aufsetzte, sobald er innerlich kochte.

Eine unbekannte Frau trat neben ihn auf, die genauso eine Schönheit war, wie viele andere in dem Herrenhaus. ,,Wer ist das?" Fragte ich Tiago, als er meinen Blick nachverfolgen ließ.

,,Das müsste die Verwandte von Joshua sein." Ramiros Blick und meine waren ineinander verharrt, als er sie zum Tanzen auffordert. ,,Deine Hand musst du fester an meine Taille führen." Befahl ich ihn. ,,Genauso fest, als du damals mir ein Messer in den Oberschenkel gerammt hast?" Erfragte er amüsierend, was ich bestätigte.

Tiago zog mich weiter zu sich, wobei meine Arme um seinen Nacken glitt und wir uns ansahen. Die Blicke nahm ich wahr, zwar nicht nur von Mauricio, sondern die von Ramiro ebenfalls.

,,Eifersüchtig?" Erkannte Tiago die Situation. ,,Ich kenne keine Eifersucht." Teilte ich ihn mit, worauf er auflachte. ,,Das ist die Definition von Eifersucht." Ich verdrehte die Augen, als wir uns der Musik hingaben.

Ramiro war nicht allzu weit von entfernt und provozierte mich, indem er mit der Frau flirtet und ich begann zu kichern. ,,Du eskalierst gleich." Lachte Tiago auf, sodass ich meine Muskeln anspannen ließ.

,,Ich will nicht der Verantwortliche sein, dass Ramiro eskaliert." Tiago ließ von mir ab, indessen kein anderer sich dazu an bat, mit mir zu tanzen. Alle anderen hielten von mir Abstand, als würde Ramiro allesamt mit ihren Augen töten, falls sie mir zu nahe kämen.

Ich sah von weiten Duna an einer Seite stehen, die immer dazu bereit wäre, jemanden mit einem Glas Sekt zu bedienen. Als ich auf sie zugehen wollte, schüttelte sie den Kopf, als sollte ich nicht zu ihr kommen.

Ich stand alleine und wurde beobachtet, doch ich ließ mich nicht unterkriegen und sah einer meine Feinde, der auf mich wartet. ,,Noch keinen Tanzpartner?" Er schüttelte seinen Kopf. ,,Ich habe auf meine Feindin gewartet." Meinte er, als er mich zu sich zog.

,,Du solltest wissen, dass ich dich nicht leiden kann." Begann ich das Gespräch, als er mit mir weiter in die Runde ging. ,,Hast du keine Angst, dass ich Ramiro davon erzähle?" Er schüttelte seinen Kopf.

,,Ramiro und ich sind Familie. Wem würde er mehr Vertrauen schenken? Eine Frau, die er bisher nicht so allzu gut kennt oder seinen Cousin, mit der er aufgewachsen ist?" Ich schlitze meine Augen zusammen. ,,Mach deine Arbeit und belasse die Liebe, dann komme ich dir nicht in die Quere." Ich sah zu ihm rauf.

,,Wie erwähnt, du kannst nichts gegen unsere Liebe etwas ändern." Ich schmunzelte. Er beugte sich hinunter, umfasst grob meine Taille. ,,Was wird das?" Und gewann wieder Abstand. ,,Wenn ich dich jetzt vor versammelter Mannschaft küssen würde, dann wäre die Hölle auf Erden. Auch wenn du mich nicht leiden magst, hätte ich nichts dagegen dich unter mir liegen zu haben. Einen guten Körperbau besitzt du, was ich heute Morgen gesehen habe." Er streichelte mir meinen nackten Oberschenkel entlang, wobei ich ihn von mir stieß.

,,Halte dich von meiner Mutter fern und lass Ramiro, sowie mich zufrieden. Deine Schwester würde sonst genauso verrotten, wie du Ramiros Frau sterben ließ." Mauricio sah sich um, um zusehen, ob die Aufmerksamkeit auf den gerichtet war.

Bevor Mauricio antworten konnte, trat Ramiro zwischen uns auf. ,,Liegt es an meinem Cousin, weswegen du meine Frage nicht beantworten konntest?" Sah er mich, genauso wie Mauricio an. ,,Ich empfinde nichts für deinen Cousin, sondern er für mich, weswegen er mir an meinen Oberschenkel griff und mit mir schlafen wollen würde, wenn ich dies zuließ." Ramiro kochte innerlich, indes Mauricio mich ernsthaft ansah.

,,Wir sorgen für Aufsehen. Klärt das nachher." Kam Tiago zwischen den beiden. ,,Denkst du echt, dass du ihr glauben kannst? Mehr als dein eigner Cousin?" Wurde Mauricio wütender und lauter, wobei die Aufmerksamkeit doch auf uns gerichtet wurde. ,,In letzter Zeit verhältst du dich komisch und nach dem du Zélia im Spa-Bereich einen schönen Tag gewünscht hast, war sie wie ausgewechselt. Ich sage dir eins, wenn du sie misshandelt hast, dann misshandelt die Organisation dich." Ramiro ballte seine Hand zur Faust, was Mauricio gleich tat.

Mir war soeben nicht bewusst, dass Ramiro davon etwas mitbekam, jedenfalls wüsste ich nicht, ihn davon etwas erzählt zu haben. Die einzige Erklärung wäre, dass Kameras installiert wurden oder jemand Mauricio in den Spa-Bereich gesehen hätte.

,,Ramiro." Lachte Mauricio auf, als er wahrnahm, wie die wütenden Blicke auf ihn lagen. ,,Ich habe Zélia nichts getan, da kannst du mir vertrauen." Die Gäste begannen einen Kreis zu bilden, wobei die Mitglieder sich Aufbauten und Ramiro zurückhielten.

,,Was hast du mit ihr gemacht? Sag es!" Schrie er, indessen ich wie starr daneben stand und zu Boden sah. ,,Ramiro, ich habe lediglich mit ihr über das Geschäft geredet!" Wurde er ebenfalls lauter.

,,Es reicht jetzt!" Rief Tiago lautstark, sodass die Musik eingestellt wurde. ,,Du bist genauso blind, als deine Frau noch gelebt hat. Blind vor Liebe! Du wirst schwach und hast nur Augen für das Miststück!" Schlagartig riss sich Ramiro aus deren Zurückhaltungen durch, wobei zwei bullige Tiere aufeinandertrafen.

Ramiro presste seinen Cousin gegen die naheliegende Wand. ,,Er hat mich nicht vergewaltigt, Ramiro." Stand ich beiseite, als ich in seiner Iris das Finstere erkannte. André hielt mich zurück und zog mich zu sich, ebenso zu seiner Frau. ,,Das ist ein Konflikt innerhalb der Barone. Wir halten uns so lange daraus, bis Ramiro uns ein Zeichen gibt."

Ich sah ihn fassungslos an und versuchte erneut aus Andrés Griff mich zu befreien. ,,Zélia, es nützt dir nichts, wenn du dich einmischst." Sprach beruhigend seine Frau auf mich ein.

,,Verschwinde für heute." Und ließ seinen Cousin nieder, wobei er Ramiro verachtend ansah. Valeria näherte sich seinem Bruder, der aus dem Herrenhaus hinaustrat. Das letzte war, als Mauricio mich finster anblickte und dies nicht sein Ende sein würde.

,,Spielt die Musik wieder ab!" Rief Tiago, als diese erklang und der Kreis sich langsam auflöste, wobei ich von André entwich und auf Ramiro zuging. ,,Was sollte das?" Mauelte Tiago seinen besten Freund an. ,,Tiago, du weißt nicht, was ich meine. Er verhält sich anders und das seit-seit dem Zélia der Organisation beigetreten ist." Tiago fuhr sich durch die Haare.

,,Reiß dich zusammen und sei ein zuvorkommender Gastgeber. Alles Weitere werden wir die Tage klären." Ramiros Blick lag auf mir, doch entwich ihnen und führte zu meinem Unterarm, in dem ich das Tattoo bemustere.

,,Was hat er gemacht?" Ich sah zu Ramiro auf und begann zu zittern, was Tiago und Ramiro mitbekamen. Er trat ein Schritt auf mich zu, wobei ich dem entwich.

,,Die Wirkung lässt nach." Vorher Kraft zeigen, furchtlos sein und kämpferisch zu werden - das alles verlor ich sofort.

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